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Adorfer Wochenblatt : 13.09.1848
- Erscheinungsdatum
- 1848-09-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1838560793-184809130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1838560793-18480913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1838560793-18480913
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAdorfer Wochenblatt
- Jahr1848
- Monat1848-09
- Tag1848-09-13
- Monat1848-09
- Jahr1848
- Titel
- Adorfer Wochenblatt : 13.09.1848
- Autor
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Adorker Wochenblatt. ————»—— M i t t h S i l u n g e n über örtliche unv vaterländische Angelegenheiten. Dreizehnter Jahrgang. Preis für ben Jahrgang bei Bestellung von der Post: I Tbaler, bei Bestellung bet Blattet durch Botengelegenheit tu Neugroschen. E» September. 18^8 Die Schleswig-Holsteinfcl^e Frage. Das preußische Ministerium, das Ministerium der Thal ist gestürzt. Im Begriffe, offen di, Eomrerevolucion zu proklamiren, Kal es eine Kammermajoriiät gegen sich her- vvrgcrufen, die unmöglich schien. Es war keine Kammer- debatte, es war keine Ministerkrise, es war eine Revolu tion, et war der Sturz eines Systems, e« war die tkat- . säci liche Anerkennung des 18. und lik MarzeS. Ja! es war noch ein Schritt werter. Zu derselben Zeil lriffr aus Frankfurt die Nachricht ein, daß da« Reichsministerium gefallen sei, daß der preußisch-dänische Waffenstillstand nichl anerkannt werde. Wir wußten es wohl, e« mußte zu diesem Bruche kommen. Ganz Deutschland war es klar, daß der Krieg gegen Dänemark preußischer Seil« au« andern Motiven geführt wurde, al« um die deutsche Sache in Schleswig-Holstein zu schützen. Was Kal aber da« deutsche Parlament bisher gelhan, um die preußische Politik unmöglich zu machen? Hat das deutsche Parla ment nicht konsequent bisher diese deutsche Sacht an die Politik dec Kabinette vrrralhcn? Was war ferner der preußischen Politik geg nüber die des deutschen Parlamentes? Die Politik der teulschen Nationalversammlung ge genüber Dänemark war nichl die Preußens diesem Staate gegenüber, aber es war die preußische Po litik gegen Polen, die österreichische P»lilik gegen Italien »I« allgemein deutsche proklamirt, die Polilik der druta- ken Eroberung, die Politik der „Länderfresserei." Das deutsche Parlament hat sich nichl darum bekümmert, daß g«nz Nordschleewig dänisch spricht und dänisch geson nen ist. Diese Pvlilik ist in der Fassung niedergel,gl, ki« Dahlmann dem Marech'schen Antrag gegeben Hal: „Der Versassungsausschuß hat einstimmig beschlossen, auf Anlaß de« Mareck'schen Anträge« folgende Fassung als ProlokoUrrklärung in Antrag zu bringen: „Die ver fassunggebende deutsche Nationalversammlung erklärt fei-- erlich: daß sie im vollen Maaße das Recht anerkenne, welche« die nichtdeutschen Bolksstämme auf deutschem Bpndesboden Haden, den Weg ihrer volksthümlichen Ent wickelung ungehindert zu gehen und in Hinsicht auf da« Klrchenwesen, den Unterricht, die Literatur und die innere Verwaltung und Rechtspflege sich der Gleichberechtigung ihrer Sprache, soweit deren Gebiete reichen, zu erfreuen, wie es sich denn auch von selbst verstehe, daß jede« der Rechte, welch, die im Bau begriffen, Gesammtverfassung dem deutschen Volk gewährleisten wird, ihnen gleich mäßig zustekt. Das fortan einige und freie Deutsch land ist groß und mächtig genug, um den in seinem Schooße erwachsenen andereredenden Stämmen ei- fers»chl«lo« in vollem Maaße gewähren zu können, was Naiur und Geschichte ihnen zusprichl; und niemal« soll auf seinem Boden weder der Slawe, noch der dä nisch redende Nordschleswiger, noch der italienisch redende Bewohner Süddeulschland«, noch wer sonst, uns angehorig, in fremder Zunge spricht, zu klagen haben, daß ihm seine Stamme-art verkümmert werde oder die deutsche Bruderhand sich ihm entziehe, wo es gilt." Go verstand das deutsche Parlament die Souverä nität der deutschen Nation. Gütige Nation! mit wel eher Li,de Du jede« Deiner Kinder, selbst den Bankert und den Pfleg,sohn fremder Zunge im Schooße kältst: sie haben All, gleiche Rechte der Spracht, der innern Verwaltung und Rechtspflege; „Dir „„angehörig"" sol len sie nichl zu klagen haben." Aber wie? wenn eines dieser Pflegekinder wagt, Dir nicht angehörig sein zu wollen und Deine zweideutig, Bruderhand verschmäht? wenn es stolz und trotzig vor Dir hintritt und sagt: Du hast kein Lheil an mir; das Blatt der Geschichte ist zer riss n, das mich in Dein, Regierunqscolumnen einge zeichnet, erst gieb mir meine Selbstständigkeit, welche durch dynastische Interessen vernichtet war, zurück; und dann frage mich, ob ich Dein, Bruderhand drücken will, ob ich Hand in Hand mit Dir gehen kgnn. . Was wird dann die Nation erklären?. wird sie ihre Souveränität in dem dynastischen Sinne verstehen, wird sie sagen, Du bist mein, Du bist mir angehörig, weil .. Dich vor meiner Berufung der Kaiser von Oesterreich, der König von Preußen erworben, gleichviel erobert oder gekauft hat? Du bist nur angehörig, bvali pausisten- to»? Ja! sie hat so gesprochen. Die Pslitik d,r^,Län, derfressere»" ist-vom deutschen Parlament für-Polen und Italien sanktionier worden. Die preußisch, Soldateska in Posen, die österreichische in Italien, halten, die un dankbaren Pflegekinder gefangen; die empörendsten Grau- samkeilen werden täglich geübt, um die undankbaren Pfle gekinder „angehörig" zu erkalten. Schweigen ist oft dl, deutlichste Antwort; las deutsche Parlament schwieg und ließ es zu: „Die Souveränität der deutschen Nation"
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