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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191603228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160322
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-22
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.03.1916
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Gesamtheit, die Männer der Negierung embs- griffe», nn INMaren über di« Höh« der Ver» iuste gelassen werden und daß der Tadel d«S -Hauptmanns Accambvay zutreffe, daß das französische Oderkommando sogar die Negierung un Unklaren über wichtig« Angelegenheiten las se. Jetzt begreift man auch, warum die Fran zolen nicht auf die vielen Ratschläge der Pres , se hin auf ander«! Stellen EnUasiungsoffensi oen für Verdun unternommen haben. Alle verfügbaren Reserven wurden für Verdun selbst brreitgehalten und benötigt. Erst dos Ende der Gesamckämpfe um Verdun wird mit vol ler Klarheit vartun, was die Verteidigung 'on Verdun für die Schwächung deö sranzölisä cn Heeres bedeutete. G« 6«KftO « ta fintzttf-n Wt. Verlt», 20. März. (Amtlich.) Bor der flan drischen Küste fand am 20. Mürz stütz ein für un» erfolgreiche» Gefecht -wischen 3 deutschen Torpedobooten und einer Division von ö eng lischen Zerstörern statt Der Gegner brach da» Gefecht ad, nachdem er mehrere Dolltnff« er halt« halte, vod dampfte mit Hoh« Fahrt au» Gicht. Atif unserer Oette nur ganz belanglose Beschädigung nr Der Thef de» Admtralstachetl der Marine. Snifcht Mi« »er Lsßlnd Amtlich wird au» Berlin gemeldet: Ein Ge schwader unserer Marineflugzeuge belegte am 19. Mürz nachmittag» militärische Anlagen in Dov«, Deal und Ram»ga1v trotz starker Be schießung durch Landbatterien und feindlich« Flieg« au»gtebig mit Bomben. Es wurden zahlreiche Treffer mit sehr guter Wirkung beobachtet. Alle Flugzeuge sind wohlbehalten zurückgekehrt. Der Lhes de» Admiralstabes der Marine Li« ««»lischt Meld«»». Reuter meldet au» London unterm 20. März: Da» Krieg»mintsterium macht bekannt: Bier deutsche Wasserflugzeuge haben heute den östlichen Lell von Kent Überflogen Dir ersten beiden erschienen gegen 2 Uhr mittag« über Dover in ein« Höhe von 5--6000 Fuß Da« erste Flugzeug, bat sechs Bomben auf den Hafen ge worfen und ist dann verschwunden, wobei e» noch verschieden« Bombra auf die Stadt fallen ließ. Da« zweite Flugzeug erschien über Deal, nachdem e« Dover überflogen hatte, um etwa 2 Uhr 1b Minuten, e« warf verschiedene Bomben ab. Die andern beiden Flugzeuge erschienen über RamSgate um 2 Uhr 10 Minut.n und warfen Bomben aus die Stadt ab. Da« eine dies« Flugzeuge flog in östlicher, da« andere in nördlicher Richtung davon, verfolgt von einem englischen Flugzeug; eine Bombe fiel aus Margate. Eine d« deutschen Maschinen erschien um 2 Uhr 20 Minuten über Westgate. Berschkdrne eng lische Flugzeuge stiegen zur Verfolgung auf. Bomben wurden von dem letztgenannten Flug zeug nicht abgeworfen. Bi« jetzt beträgt die Zahl der Opfer an Toten 8 Männer, 1 Frau und 5 Kinder, an Verwundeten 17 Männer, 5 Frauen und 9 Kind«. Soweit bekannt, wurden im ganzen 48 Bomben abgeworfen. Eine Bomb« hat da« kanadische Hospital in RamSgate getroffen und Schaden angerichtet, ohne daß jedoch Menschen verunglückt find. Ferner wurde Materialschaden insofern ange richtet, al« einige Wohnhäuser vernichtet sind.- - Der See-Krieg. «»st«««»« »es holUlndifche» Schiffahrt-betrieb«. Wie das Amsterdamer „HandelSblad" er- ' fährt, sollen di« DampfjschiffalrßSgcsellschast Reed«landc» und der Rotterdamsche Lloyd ernstlich erwägen, keines ibr« Schiffe aussah rcn zu lassen, bis weitere Nachrichten Vorlie ben. Die schiffe „Prins der' Nccd«la»de" und „Tambora", die aus Java erwartet wer den, erhielten Befehl, in Falmouth zu landen and dort weiteres abzuwarten. Der Dampfer „Koningn, der Neederlande", der am /Sonn abend an reiseu sollte, ist nicht abgefahren. — „Nieuwo van den Dag" melden: Tic nieder ländische Regierung lies; bereits am Sonnabend in Angelegenheit des „Tukantia"-Unterganges der derrtsche» Regierung eine Note überreichen. Tie großen holländischen Dampfer!inien, die bisher etwa 50 Passagierdampfcr :entehren lie hen, beschlossen, künftig keine Passagierdarnpser mehr auszuscnden und den indischen Verkehr nur durch Krachtdampfer ausrechtzuerhalten. Es. werden nur Passagiere ausgenommen, die di« unumgängliche Notwendigkeit der Reif« nach weisen können. Frauen und Kinder werden überhaupt incht mehr befördert werden. Beschlagnahme deutscher Dampfer l« Vrafilien? Die Londoner Meldung, daß die brasiliani sche Regierung, durch den Frachtrauinmangel gedrängt, die in brasilianischen Häfen liegen den deutschen Sähfse nach dein Beispiel Por- tugals und Italiens beschlagnahmen in olle, lat bisl.er keine Bestätigung gcstmden Ser tausche Saenlstlarttttcht vom Montag. (W.T.B.) Grstze» Hanptqnartt«, »0. März. Westlicher 1krteg»fch«chkch Durch aut« Beobachtuna«verhältniffc begün stigt, «« Vie beiderseitig« Artillerie- und Flieger- tätlakett sehr lebhaft Im MaaSgebiet und in der Woeore-Ebene waren auch grstern di« Artilleriekämpfe von be sonderer Heftigkeit. Um unser wettere» Borarbeiten gegen di« feindstchen Verteidigungsanlagen in d« Gegend dcr Feste Douaumont und de» Dorfe« Vaux zu »«hindern, setzten di« Franzosen mit Teilen einer neu berangesührten Division gegen da« Dorf Vaux «men vergeblichen Gegen angriff an. Uni« schwersten Verlusten wurden sie abgewtesen Im Luftkampf schoß Leutnant Frhr. o. Altbau« über der feint sichen Linie westlich von Lihon« sein 4 , Leutnant Bölcke üb« dem Forkeswald am linken Maasufer seift 12. feindliche« Flug- «ug ab Außerdem verlor der Gegner drei weite« Flugzeuge. Gin« davon im Luftkampf bei Euisy (westlich de« Forge»walde»), die beiden anderen durch dy« Feuer unserer Abwebrge- schütze. Ein« der letzteren stürzte brennend bei Reim», da» andere, sich mehrfach überschlagend, in der Gegend von Bawde-Gapt dicht hinter d« feindlichen Linie ab. - Oestlicher MriegOfchauplatz Ohne Rücksicht auf die großen Verluste grifft» di« Rufst» Such gestern wiederholt mit starken Kräften beiders«»» voll Postawi und juvtschen Narocz- und Wtfchniew-See an Die Angriffe blieben völlig ergebnitlo». In Gegend von Widsn stießen deutsche Truppen vor und warfen feindliche Abteilungen zurück, die sich nach dem am grstrigen Morgen unternommenen Angriff noch nahe vor unserer Front zu halten versuchten. Ein Offizier und 280 Mann von 7 verschiedenen Regimentern wurden dabei gefangen genommen. BerlkBuoArieGDfehoplOtz Nicht» Neue» Vd,rs« H i « r « » l « t t » » » (Wiederholt, da wegen zu späten Ltnganae« die Aufnahme tn einem »eil der vorigen Vtummer nicht mdgltch wart Der Ssterreiqisq-lUlsaris-t SnlMllWÄtkicht lWT.B.) »iem 20 März. Amtlich wird veilantdart: - Ruffifcher Kriegsschauplatz Gestern abend wurde nach sechsmonatig« tapf«er Verteidigung di« zum Trümmerhaufen »erschaffene Brück«,ffchanze nordwestlich von Uscteczko geräumt. Obgleich r« den Ruffen schon in den Morgenstunden gelungen war, «ine 300 Meter breite Bresche zu sprengen, harrte — von achtfacher Uebermacht angegriffen — die Besatzung aller Verlust« ungeachtet noch durch sieben Stunden im h,fügen Geschütz- und Infanterie- feuer au«. Erst um 5 Uhr nachmittag» erftschloß sich der Kommarrdant Oberst Plancky dir gauz zrrstörte Verschanzung zu räumen Kleinere Abteilungen und Verwundet« gewannen aus Booten bas Südufer de« Dnjestr, bald aber mußie unter dem konzentrischen Feuer des Gegneiü die Ueberschrettung aufgegeben werden, und es blieb der aus Katserdragonem und Sappeuren zusammengesetzten tapferen Schar, well sie sich iftcht gefangengeben wollte, nur ein Weg: sie mußten sich auf dem Nordufer de» Dnjestr durch den vom Feind stark besetzten Ort Usciec zko zu unseren auf den Höhen nördlich von Hal«zczykt eingcnisteten Truppen durchschlagen. Der Marsch mitten durch bi« feindliche Stellung gelang. Unter dem Schutz« der Nacht führte Oberst Planckh seine heldenhafte Truppe zu unseren Vorposten nordwestlich von galeezczytt, wo sie heute früh eintras. Die Kämpfe um die Brückenschanze von Useteezko werden tn der Geschichte unserer Wehr macht für alle Zetten eia Ruhmesblatt Sleiben. Italienischer Krieg»sch«»Pl«tz Am Görz« Brückenkopf wurde gestern vor- mittag die feindliche Stellung vor dem Südtetl der Podgora-Höhe in Brand gesetzt. Nachmittag« nahm unsere Artillerie die gegnerische Front vor -dem Brückenkopf unter kräfttges Feuer. Nacht« wurde der Feind au« einem Graben vor Prvcka vkrtrieben. Die Kämpfe am Tolmeiner Brückenkopf dauetn fort Die gewonnene Stellung bleibt fest in unserer Hand. Die Zahl der hier ge fangengenommenen Italiener stieg aus 926, jene der «beuteten Matchinengewehre auf sieben. Mehrere feindliche Angriffe aus den Mrzli Brh und Krn brachen zusammen. * Auch am Rombon eroberten unsere Truppen eine Stellung. Hierbei sielen 146 JtaUener und zwei Maschinengewehre in ihre Hand. - Die lebhafte Tätigkeit an der Kämtner Front hält an. Im Tiroler Grenzgebiet hielt der Feind den Tol di Lmia-Akschnitt und einige Punkte an der Tüdfront unter Geschützfeu«. GützDOUchar RriagAschetuplatz. Unverändert - D« Stellvertreter h« UhDss des » tzsf,, Faldm«fchall«ttnaRt Der Balkankrieg. Am Balkan ist die Lage im Wesentlichen noch.immer unverändert. Der Luftschtffbesuch ein« unserer Zeppeline bei der Entente-Flotte vor Saloniki, sowie die Scharmützel am Doiran- Gee muten indessen wie serne» Dettergrolleu an, da» mtt« Umständen schnell vernehmlich« werden kann. Gin Gefecht an »« griechisch« Grenze. Di« kitzenc« Haoa» meldet au» Saloniki: Deutsch« Infanterie- und Kavallerieabteilungen, die zur 108. D Vision gehören, rückten während der letzten Woche bi» an die griechischen Ort schaften tn d« neutralen Zone an d« griechisch- bulgarischen Grenze vor. Sie begaben sich in diese Ortschaften, um sich mtt Holz und Steinen zu versorgen. Freitag und Sonnabend rückten französische Abteilungen gegen diese Ortschaften vor, besonder» gegen Massikow, und griffen den Feind an, d« au» 60 Deutschen und 26 Bulgaren bestand E» entspann sich ein klein« Kampf. Die Franzosen besetzten Massikow und mehrere klein«« Ortschaften. Es gab Tol« und Verwun dete. . Die Franzosen richteten in den Ortschaften Wachen ein und trafen die notwendigen Maß nahmen, um die Wiederholung derartiger Zwischenfälle zu verhindern NerDrGptra» «»bzßlitg griechisch! Der Mailänder „Sccolo" meldet au» Athen: Ein vom 20. März datierte» königliche« Dekret erklärt dif Provinzen von Nord-Lpirus al» definitiv zip Griechenland gehörig und dehnt die griech.fche Gesetzgebung und D«rvaltung»orga- ! Der König im Felde König Friedrick Augrist begrüßte am 18. Mürz einize Bataillone sächsischer Reserve-Jn- fanteri^Ncgimcntcr und verlieh unter anerken nenden Watten einige HcinrichSordcn und Hsinrichs Medaillen. Alsdann nahm der König an der Jubiläum stcier seines' württcmbcrgi- st:en FnVrnleric -RegimcritS teil, loelches das ^Feli seines zmcistmdertjöhngen Bestehens im ^Adc legeren kannte. Nack) einein kurzen Feldgotte chiensi, der unter dem Tanner der feindlichen Geschicke fick zu einer l esandcrs er e enden und eindrucksvollen Feier gestaltete, sprach der König seine»' Regiment die herzlich? lü-1 Glückwiinschc au<. Er gab hierbei der Erwartung Ausbruch, dal- das Regiment, ivcl- cheS unter dem Wahlspruch „Furchtlos und treu" ans eine zweihm'dcttjährigc ruhmreiche Geschichte zurückdlicken kann und sich auch 'näh rend des jetzigen Feldzuges auf den verschie densten Kriegsschauplätzen hervorgetan hat, auch in Zltkunst seinem Rainen Ehre machen würde. Fm Anschluss hieran überreichte der König dem. Regimentskommandeur sein Bild und '«.ich Auszeichnungen. Ter König ver brachte alsdann nach einige Stunden in ange regter Unterhaltung mr Offizierskorps seines Regiments. — Am 19. 2Rärz nahm der König varnnftags am Milibärgottesdienst teil. Nach- mitlagS hört« er einen Vortrag des Prinzen Friedrick Christian über di« erfolgreiche Tätig- leit dis Korps, dem der Prinz als Ordon- nauzafsizier zugrteilt ist. Alsdann stattete der König in Begleitung des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Christian dem Kronprinzen van Bayern einen Besuch atz. Vt»e Reichsstelle für bürgerliche Kleidung. Ärmlich wird aus Berlin gemeldet: Um für die minderbemittelte B«ölkrrung die bei längerer Teuer des Krieges notwendige Br- Ueidung, in erster Linie das erforderliche Un terzeug, zu angemefsenen Preisen zur Verfü gung zu haben, ist eine Reichsftelle für bür gerliche Kleidung (NeickrSbckleidungSstellc) cin- genchtet worden. Zum Borsch enden der Stelle ist der Königlich sächsische Geheimrat Oberbür germeister a. T. Tr. jur. Dr.-Ing. Beutler bestellt. Ter RcichSbekleidungsstelle siegt die Vorbeneitung dcr zu treffenden Maßnahmen, die Beivirtschafking dir Vorräte, ilre Vertei lung und die' Sorge für Ersatzstoffe ab. Tie Stelle wird zunächst im Einvernehmen mit dcr Heeresverwaltung fcstzustcllen haben, was von den beschlagnahmten TQtilmarcn fiir di« bür gerliche Bevölkerung freigegeben und dcr Reichs- bckleidwngsltcllc überlaffrn werden kann. Hier nach wirck zu prüfen und zu bestimmen lein, was weiter an Rohstoffen, Halb- und Fertig waren i n Reiche zu gr«ifcn und welche Ersatz- stoffc zu beschaffen sein werden. Daneben ist der Bedarf zu, ermitteln Rach Feststellung des Vorrates, des Zuwachses und des Bedarfes wird es Aufgabe der Reichsftelle sein, den V-ertnlungsiMüsse! zu finden. Inzwischen wird über die Form dcr Borralssichcrung und Verteilung Entschliessung zu treffen sein. Zur Begutachtung aller Fragen wird der Reichs« stelle ei» e»gercr Beirat vo» Sachverständigen beigegeben iverden. Zum Ueberiritt »er Kameruner auf spanische« Gebiet. Aus Berlin wird amtlich gemeldet: Schon vor einiger Zeit kam die Nachricht hierher, daß ctwa 990 Europäer von Kamerun ans aus spanisches Gebiet iiLergetreten seien. Es wird numnehr seitens des deutschen Botschafters in Madrid als Mitteilung der spanischen Regie rung berichtet, daß unter den Uebergetretenen sich dcr Gouverneur befinde rind sich im übri gen die Gesamtzahl aus 73 Offizier«', 22 Aerzten, 310 Unteroffizieren und Krankenpfle gern, 170 Soldaten, sowie 100 Zivilpersonen Lusammensetzt. Aus diesen Zahlen lässt- sich der SchUch rechtfertigen, daß cs allen noch im Schutzgebiet befindlichen Europäern, sowohl den der aktiven Schutztruppe Angehörige» und ;» deren Verstärkung Eingezogenen als auch den sonst ini Lande sich awfhaltcnden Deutschen gelungen ist, sich der französisch-englischen Kriegsgefangenschaft zu entziehen. Tie Namen der mu'mehr unter dem Schutz der spanischen Regicnmg stehende» Deutschen find zur Zeit pock nicht t^ekgmit. Liichfisther Landtag Zweite Kammer. 36. öffentlich« Sitzung vom 20. März. Bor Eintritt in die Verhandlung gelangt ein Schreiben des Gesamtministerilmls zur Ver- lesung, wonach der König es für angemessen hält, unt« den gegenwärtigen KriegSverhriit- Nissen den Landtag nicht zu f ch t feste n , sondem zu vertagen. Insbesondere er schein« es nicht erforderlich, den Landtag in nerhalb der in 8 16 der Verfossungsurkunde vorgesehenen Frist von sechs Monaten wieder einzuberufen; vielmehr empfehle es sich, der Königlichen Staatsregiettmg die Wiedcreinbe- mfmig zu überlassen. Diese Regelung s«tzc jedoch nach § 6 der Verfassuugsurkundc die ständische Zustimmung vdraus, damit di« Ver tagung gcgebcnenfallz länger als sechs Monate -dauern könne. Es wird dein Präsidenten an- heimgegeben, diese Zuftüumüng der Kamnrer hcrbcizuführen. Das gleiche Ersuchen fei- an das Direktorium der Ersten Kammer gerichtet worden. Pmsident Dr. Vvgcl schlägt namens des Direktoriums vor, als Berichterstatter und Mit- berichterstattcr die beide» Sekretäre, Abgg. Tr. Schcmz (koiis.) u»d. Kleinhe iipel (natl.), zu be stellen und das Schreiben in einer der nächsten Sitzungen in Schlußberatung zu nehmen. Das Haus erklärt sich dtrmit einverstanden und geht numnehr zur Tagesordnung über. Zunächst berichtet 1- Abg. von Byern (kons.) über Kapitel 22 bis 31 des Rechenschaftsberichts auf die Finanzpcriodr 1912/13; allgemcine Staatsbe- dürfnissc betreffend. Er beantragt, die not- - wendig gewesenen llcberfchrcitungen nachträglich zu genehmigen. . - TuS Haus beschließt ohne Debatte »ach dem Antrag. Sodann berichtet Abg. Posern (nqtl.) über dem mittels Decket Nr. 7 vorn 9. Nove.nber 1915 gcgebe »e» Bericht-iiber die Verwaltung und Vermeh rung der Königlichen Sammlungen fiir Kunst und Wissenschaft in den Za'rc» 1912 nnd 1.913. , ' Tas Haus genehmigt auch diesen Bericht vst'c Aussprache und erklärt sich mit dein Tc- putationSantrag für be'riedigl . . Abg. Dr. S t c ch e (natl.) berichtet sodann üi.cr Kapitel 24 des ordentlichen Etats, bctr. die zuin königlichen Havssideikonnniß gehöri ge» Sa"»»lu»gcn siir Kunjt u»d Wissenschaft, sowie über die Ansorderung von 500 000 Mk. als elfte Rate für den Neubau einer Gemälde galeric. , ?lbg. Schreibe r (kons.- >ve,idct sich ge gen den Bgu der neuen GeprÄdegalerie, weil jetzt die finanzielle Lage für cm derartiges Untemehmen nicht geeignet erschein«. Wenn die Stadt Dresden ihren- Beitrag zu diesem Bau davon abhängig-mache, daß er/noch in diesem Jahre begonnen. wcrde, so solle mau trotzdem mit dein Beginn warte». Wen» bei späterer Besserung der finanziellen Lage dcr Bau unternommen werden könne und Dresden dann seinen Beitrag etwa vcnpeigey' sollte, so würden andere Städte des Lm'des sich gern .««ist finden lassen, «inen Beitrag zu leisten, wen» sic dadurch in den Besitz des neuen Mu seums komme» könnten. . Kristusn'inister Tr. V c st erwidert auf vcr - schiedenc Ausfiihr-ungen der Borredner und be merkt, daß der Stadt Trcsden i« der heutigen Zeil lam» zugcmulct melden lönnc, einen grö ßeren jährlichen .Beitrag zu dcil Berwaltungö- ?osten der Königlichcn Lammtungcn zli gcwäh- ren Wenn inan Vorsicht gegenüber der Auf- na'. nc moderner Gemälde cmpfetstc,- so feien ja die GcschmastSiichlllngcn außerordentlich verschieden. Tic General Koinmission bediene sich sachverständiger Organe, lind man könne nicht den Eindruck haben, <>aß die modernen Gemälde bevorzugt würden. Gewiß seien sol che vorhanden, aber sie seien von hohem künst lerischen Wert, namentlich auch die Kollektiv- jammüing von 21 Gemälden,' bei der gerade die Gesamtheit de» Wett -cs cin-jelne^ des cr.'st'h«. Es sei dbzeichucnd, das;» Nachdem dieser Ankaus beschlossen wap — drei Bilder sind vom Mnscil »s Verein geschenkt und 18 vom Akademischen Rat —, nicht nur. die hie sige, sondern auch die auswärtige Presse die Kommlsfton zu dieser Erwerbung beglückwünscht habc. Ter Minister macht weiter die Mittei lung, das, dcr TrcSdner Museumsvcrein, dcm er nochmals für seine hochl-crzigen Znwcndun- gcir in den letzte» Fahre» de» Ta»l dcr Re gierung aussprechc, das schöne Bild von Hin denburg von Professor Vogel in Berlin schen- ckmgSwcise überwiesen habe. (Bravo!) Ferner sei lzcutc vo» dcr Galericrommission beschlossen worden, ci»c» hcrvorragei'dcil »cuc» Lieb«- man», den Gcilcralobersteil von Bülow, fiir die Galerie anzukaufen, und er habe die Absicht, dessen Kauf namens der Generalkommislion zu vollziehen. Verkörperten doch di« Bilder der Heerführer deutsche Kraft und deutsches Wesen, und sie seien ein Spiegelbild der großen va terländischen Zeit. Det Minister erwiderte dann noch aus einige Bemerkungen des Be richterstatters dcr Rechcnschastsdcpütativn und schließt mit dem Wunsch«, wen» di« Zeiten sinmizitll jetzt schlecht feie», so solle man sich um so mehr stellen) daß es dcr Staatsrcaie- rung gelungen fei, die angcsorderten 500000 Mar? im Etat unterzubringcn. Die General-- komnüssioil setze nicht nur ihre Ehre darein, die tastbaren Sammlungen auf der Höhe zu erhalte», sondern auch durch die Gestaltung der Mufeumsbäutcn dazu beizutragc», daß diese fiir einen kostbaren Kern eine kostbare Schale bil deten. Da§ Kapitel wird antragsgemäß gegen 5 konservative Stimmen »ach der Vorlage be willigt. — Nächste Sitzung: Donnerstag 11 Uhr.
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