Delete Search...
Zwönitztaler Anzeiger : 16.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188905166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18890516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18890516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-16
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 16.05.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Ävömh!^lcr Üü'Mtl^ Lvcalblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Lenkersdorf, Dittersdorf, Bnrgftüdtel, Affalter, Streitwald, Dorfchemnitz, Elterlein, Grünhain, Thalheim u. f. w. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. 14, Jahrgang, Redaclion, Druck und Sizenthum voll s. B. Ott ill Zwönitz. 14. Jahrgang, Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für t Mark so Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpus,eile oder deren Raum >0 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. A8. j Donnerstag, den 16. Mai. 188N I. Jahrmarkt in Lößnitz: Montag, den 2V. Mai 1889. Hertliche und HäMsche Angelegenheiten. — Zwönitz, 15. Mai. Das gestern hier aufgetroffene Gewilter, welches hie und da kleinere Ueberschweunnungen verursachte, war mit einem einige Minuten anhaltenden Schloßenwelter begleitet, ohne erheblichen Schaden anzurichten. — Am 15. Mai beginnt in Sachsen die Schonzeit sür Schnepfen, sowie sür Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild und darf- dieses Wild nur noch bis mit 29. Mai zum Verkauf feilgeboten werden. Für den Jäger ruht nun die Jagd auf sämmtliches Nutzwild bis zum 1. Juli, an welchem Tage die Abschußzeit des männlichen Edel und Dammwildes, sowie die der Rehböcke und Wildenten beginnt; nur Schwarzwild, Naubsäugethiere, Raubvögel einschl. Würger, Naben, Krähen, Elstern, Dohlen, Häher und wilde Tauben sind das ganze Jahr über der Verfolgung preisgegeben und können von Jagd berechtigten stets geschossen oder gefangen werden. Hierbei machen wir, da bezüglich der Berechtigung zum Fangen und Tödten von Sperlingen im Publikum vielfach irrige Ansichten verbreitet sind, daraus aufmerksam, daß nach der Verordnung vom 5. April 1882 nur gestattet ist: a. den Besitzern von Haus- und Gartengrundstücken, die in ihren Häusern, Gehöften und Gärten vorkommenden Sperlinge zu fangen und, dies jedoch unter Ausschluß der Verwendung von Schießgewehren, zu tödten, auch die Nester zu zerstören und die Eier und Jungen aus denselben auszunehmen; d. den Jagdberechtigten und solchen Personen, welchen von den Amtshauptmannschasten und Stadträthen besondere Erlaubniß dazu ertheilt wird, die Sperlinge, die in Obstbaumpflanzungen, Gärten und bestellten Feldern Schaden anrichten, zu jeder Zeit abzuschieben. — Im Großen und Ganzen scheinen die Wintersaaten gut durch den Winter gekommen zu sein, besonders ist dies im Vogllande und Erzgebirge der Fall, während in der Leipziger Niederung besonders über den Weizenstand und noch mehr über die Napsfelder geklagt wird. Von letzteren mußten viele umgepflügt werden, da auch der Rapskäser sich massenhaft eingestellt hatte. Auch mit den Kleefeldern ist man im Allgemeinen zufrieden, wenn auch vereinzelt über Aus winterung und Mäusefraß zu berichten ist, ebenso lauten mit sehr wenig Ausnahmen die Berichte über den Stand der Wiesen sehr günstig, die große Frühjahrsnäffe kam ihnen am meisten zugute. Weniger günstig gestaltete sich letztere sür die Frühjahrsbestellung. Waren schon durch das späte und reiche Thauen des vielen Schnees die Felder mehr als gesättigt, so wurden letztere durch die immer wiederkehrenden heftigen Niederschläge so verschlammt, daß an eine Bestellung derselben, mit Ausnahme der Sandgegenden, nicht gedacht werden konnte, und so ging der eigentliche Bestellmonat mit nur wenigen Hafer- und Gerstensaaten zu Ende. Hoffentlich lasten sich bei der inzwischen eingetretenen warmen Witterung die versäumten Arbeiten nachholen und wird die Natur den Stand der zurückgebliebenen Saaten auSgleichen. — Bisher ist es mehrfach vorgekommen, daß bei Auffindung von Trichinen sich die in der Nähe des betreffenden Ausfindungs- ottes wohnenden Trichinenschauer von den trichinösen Schweinen Fleischstücke haben verabfolgen lasten, um dieselben zu Hause einer Nachuntersuchung zu unterziehen. Da eine solche Verzettelung trichinen haltigen Fleisches dazu angethan erscheint, die Möglichkeit der Ver breitung der Trichinosis unter Menschen und Thieren zu erleichtern, so hat das Kgl. Ministerium des Innern Veranlassung genommen, die Polizeibehörden besonders auf die Unstatthaftigkeit dieses Gebührens aufmerksam zu machen und sie anzuweisen, die Entnahme von Fleisch theilen von trichinös erklärten Schweinen nach Feststellung der Krank heit keinesfalls mehr, und zwar auch nicht dem hierbei betheiligt ge wesenen Trichinenschauer zu gestatten. Die in Anregung gekommenen Abänderungen und beziehentlich Ergänzungen der Verordnung bezüg lich der Einführung der obligatorischen Trichinenschau vom 21. Juli 1888 und namentlich eine Herabsetzung der in derselben auf eine Mark für Untersuchung eines Schweines und auf 50 Pfennig sür eine solche von Fleischtheilen festgesetzten Mindestgebühr hat das Kgl. Ministerium des Innern zur Zeit und bis nach gemachten weiteren Erfahrungen abgelehnt. — Nach einem von Prof. Dr. Ebermayer kürzlich vor der Münchener Meterologischen Gesellschaft gehaltenen Vortrag hat der Wald einen gewissen Einfluß auf die Entstehung der Gewitter und damit zugleich aus die Zahl der Blitzschläge und Hogelfälle. Gut besteckte Woldcomplexe begünstigen in einem geringen Maße als ab geholzte Flächen die Entstehung eines localen, aufsteigenden frucht warme» Luftstromes und damit die Bildung von Sommergewittern. Die in den letzten Jahren bemerkte Steigerung der Blitzqefahr steht nach Professor Ebermayer ebenfalls im Zusammenhänge mit der fort schreitenden Entwaldung. Buchen werden übrigens vom Blitze viel seltener getroffen als Eichen, Fichten, Tannen und Kiefern. — Der 14. Verbandstag Sächsischer Gewerbe- und Handwerker vereine, welcher am 12., 13. und 14. Mai in Hainichen tagte, wurde von schönstem Wetter begünstigt. Vertreten war derselbe durch 84 Abgeordnete. Die Verbandssitzung leitete Herr Gasdirector Thomas aus Zittau. — Stoltberg, 2. Mal. Recht erfreulich ist der Zuwachs, den unsere unter Leitung des DicectorS H. Ad. v. Brause stehende Realschule mit der letzten Osteraufnahme wiederum gehabt hat. Von 43 neugemeldeten Schülern wurden 2 in die IV., 7 in die V. und 34 in die VI. Klaffe ausgenommen. Die Gesammtzahl der Schüler beträgt demnach nunmehr 168. An Schulgeld werden in allen Klaffen 84 Mk. entrichtet, gute und preiswerthe Pensionen sind in unserer Gebirgsstadt in reicher Auswahl zu finden. — Rochlitz. In Breitenborn brannte am Freitag früh 4 Uhr ein dem Gutsbesitzer Müller gehöriger Pferdestall und ein Seiten gebäude nieder. — Wildenfels. Am Freitag,Abends 6 Uhr,verschied im hiesigen Schlöffe nach schweren Leiden an der Diphtheritis Gräfin Anna Elisabeth zu Solms-Wildenfels in einem Alter von 13^ Jahren. Die feierliche Beisetzung fand Montag, 13. Mai, Vormittags Vz10 Uhr statt. — Oschatz, 12. Mai. Westwärts von Oschatz, zwischen Mügeln und Dahlen, ist gestern Nachmittag ein Wolkenbruch gefallen. In unmittelbarer Nähe der Stadt ist wohl, soweit eS sich augenblicklich übersehen läßt, das benachbarte Alt-Oschatz am Schlimmsten heimge sucht worden. Hier hatte das drängende und stauende Wasser Stege weggespült, Teiche, trennende Dämme durchbrochen, Gehöfte über schwemmt, war in die Ställe und Wohnzimmer getreten, so daß die selben geräumt werden mußten. Heimkehrende Arbeiter konnten kaum oder doch nur mit Mühe ihr Heim erreichen, und das Vieh mußte in den Nachbarorten untergebracht werden. Das Wasser kam so massig, daß die Bachbctten und Schleusen dasselbe nicht zu soffen vermochten. Ueberall, auch in der Stadt Oschatz verwüstete es Gärten, drang in Gehöfte und Ställe, trat aus den Ufern und überschwemmte die an liegenden Wiesen. Die Züge der Leipzig-Dresdener Bahn, wie auch die der Secundärbahn hatten Verspätungen. Zugweise strömten die Bewohner der Stadt nach Alt-Oschatz und an die Döllnitzufer, um das grausige Spiel der Natur anzuschauen. Der Wafferstand in der Stadt ist zwar noch ein sehr hoher, aber gegen gestern Abend ist der Rückgang immerhin zusehends. — Dresden. Wie nachträglich bekannt geworden, sind während des Gewitters am Donnerstag noch zwei Personen auf der Straße von Blitzschlägen getroffen worden. In dem einen Falle wurde ein Kutscher, welcher, auf dem Bocke sitzend, mit seinem Wagen vor einem Grundstück an der Großenhainer Straße hielt, eine Zeit lang betäubt und an den Unterschenkeln und Füßen verbrannt, so daß ec ärztlich behandelt werden muß. Im andern Falle ist ein junges Mädchen, als es über die Augustusbrücke ging, wie vom Feuer eingehüllt gewesen und hat nach Ueberstehung eines augenblicklichen Ohnwachts- ansalles bemerkt, daß ihr Regenschirm total zerrissen und ihr Hut vom Kopfe weg gewesen ist. Als es nach Hause gekommen, hat das Mädchen bemerkt, daß ihm auch ein Stück vom Kleide weggerissen war und zwar an der Stelle, wo sich darunter die Tournüre von Draht befand. Eine körperliche Verletzung hat das Mädchen nicht erlitten.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview