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Zwönitztaler Anzeiger : 20.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188906205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18890620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18890620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-20
- Monat1889-06
- Jahr1889
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 20.06.1889
- Autor
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imiWckr Znzcher. Lvcalblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Lenkersdorf, Dittersdorf, Burgstädtel, Affalter, Streitwald, Dorfchemnitz, Elterlein, Grünhain, Thalheim n. f. w. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Ltadtgemeinderatk, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. >4. Jahrgang. Redaction, Druck und ikiaenchum von s. B. Ott in Zwiintd. 14. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 20 Pfg. rincl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespnltene CorpuSzeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittag- 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen deS Blattes angenommen. 72. Donnerstag, den 20. Juni. 188S Bekanntmachung. Angesichts der herrschenden Wärme werden die Hausbesitzer resp. deren Stellvertreter aufgesordert, für die öftere und recht« zeitige Leerung der Abortgruben und Düngerstätten besorgt zu sein. Die Besitzer von Gasthäusern, Restaurants, Fabriken und gewerblichen Anlagen werden insbesondere noch aufgesordert, die Abort- gruben und Pissiors mit geeigneten Mitteln zu desinficiren. Für die DeSiusection der Abortgruben eignet sich am besten Eisenvitriol, für die der Pissiors Chlorkalk. Zwönitz, den 15. Juni 1889. Der Bürgermeister. Or. Rühl. HerMche und Sächsische Angelegenheiten. — Zwönitz. Die Feier des 800jährigen Jubelfestes unseres hohen Kömgshauses hat hierorts in folgender Weise stattgefunden: Sonnabend, den 15. Juni: Abends Anbrennen eines Freudenfeuers auf dem Ziegenberg, veranstaltet vom hiesigen Turnverein, hierauf Zapfenstreich, ausgeführt vom hiesigen Stadtmusikchor. Den 16. Juni: früh 4 Uhr Weckruf, 8 Uhr Kirchenparade, woran alle Corporationen, Gesellschaften und Vereine der hiesigen Parochie Theil nahmen; nach dem Gottesdienste Aufstellung und Festzug nach dem Marktplatze, vor dem Rathhause, Enthüllung der am Nathhause angebrachten Erinnerungstafel durch Herrn Bürgermeister Or. Rühl, Toast auf König Albert und das Haus Wettin durch Herrn Bürgermeister vr. Rühl, auch veranschaulichte derselbe in seiner Ansprache, was die Wettiner Fürsten an unserem Lande gelhan haben, indem es vor 800 Jahren noch ein wüstes und uncultivirtes Land war und heule ein Land ist, welches in Allem ganz Europa als Vorbild voran leuchtet. Nachdem der Festredner in kurzen Umrissen diejenigen welt geschichtlichen Ereignisse dargelcgt hatte, an denen das Fürstenhaus Wettin betheiligt war, wies derselbe zum Schluß auf die Verdienste unsere« Königs Albert und des verstorbenen Königs Johann hin. Hierauf stimmte das Stadtmusikchor die Sachsenhymne an und wurde dieselbe gemeinschaftlich gesungen; nachdem Platzmusik auf dem Marktplatze. Nachmittag >/z2 Uhr Ausstellung der Schulkinder vor dem Schuthause und Festzug durch die Stadt zur Kirche, woselbst Kindergoltesdienst stattfand. Bei dem Abends 8 Uhr im Schützen haus stattgefundenen Commers, woselbst das Stadtmusikchor und der Gesangverein „Liedertafel" angenehme Unterhaltung boten, hielt Herr k. Clauß die Festrede und legte derselbe in klaren Worten die Entstehung des Wettiner Fürstenhauses dar. Herr Rector Birn toastete auf die Landesmutter Königin Carola und betonte, daß Höchstdieselbe eine Landesmutter im rechten Sinne des Wortes ist und als Vorbild aller deutschen Frauen leuchtet. Herr Diaconus Löscher brachte nach einer trefflichen Ansprache den Trinkspruch auf Kaiser und Reich. Auf Veranlassung des Herrn ?. Clauß wurde eine Sammlung für die Uederschwemmten veranstaltet und ergab dieselbe ca. 33 Mk., welche der hiesigen Sammelstelle (Exped. des „Anzeiger") zugeführt wurden. — Scheibenberg. Am 14. Juni Vormittags zwischen '/z und 3/^12 Uhr ging auf dem Felde Traugott Mai's in Markersbach, oberhalb der großen eisernen Brück« eine Landhose nieder. Dieselbe, eine trichterförmige, nach unten spitz zulaufende Wolke, begann ihr Wirbeln Stunde von Scheibenberg enlsernt in der Nähe des sogenannten Emmler, so daß die Bahnarbeiter, welche am Oeserselsen Steine brechen, die Flucht ergreifen mußten, denn in ihrer Nähe wurden Bäume entwurzelt oder wie Späne gebrochen. Auf oben genanntem Felde stand ein beladener Düngerwagen, bespannt mit vier Pferden. Denselben hob diese Trombe nebst Vieh und Kutscher ein Stück in die Höhe. Der Wagen zerbrach in zwei Theile. Der Hintere Theil des Wagens wurde etwa 100 m vom vorderen Theil entfernt gekundeu, der Boden des Wagens ist völlig zertrümmert und liegt spanweise zerstreut aus den Feldern umher. Der Dünger wirbelte in der Lust, so daß von ihm nichts mehr zu sehen ist. Auch am sogenannten Crinitzbusche oberhalb der Markersbacher Kirche sind starke Bäume entwurzelt, bezw. gebrochen. Das Getreide liegt darnieder wie gewalzt. Vorher fielen schon Schloßen wie die Walnüsse groß, obwohl auch nicht in zu großer Menge. Nachmittags Vi4 Uhr ging in der Nähe von Markersbach wieder ein grobes Schloßenwetter nieder, das sich bis nach Scheibenberg herauszog. Hierauf folgte ein gewaltiger Sturm mit wolkenbruchartigem Regen. — Hainichen, 15. Juli. Im Juli vorigen Jahres verschwand bei Nacht und Nebel der Besitzer eines hiesigen Uhrmachergeschästes Namens Scheiding, nachdem ihn am selben Tage ein fremder Hand werksbursche, welcher zufällig unsere Stadt passirte, als Mitschuldigen bei einem vor Jahren im Preußischen verübten großen Uhrendiebstahl erkannt und unter Hinweis durauf, daß der Uhrmacher nun in seine, des Pennbruders (der damals seine Strafe hatte absitzen müssen, während Scheiding geflohen war), Hand gegeben sei, einen ansehn lichen Werthbetrag, theils im Baargeld, lheils in Uhren von ihm erpreßt hatte. Durch den auffallenden Besitz des Geldes und der Uhren war aber der Handwerksbursche in Haft gekommen und hatte schließlich sein Geheimniß bekannt. Die Flucht des Uhrmachers, welcher unter Mitnahme einer bedeutenden noch schnell bei einem hiesigen Bankier aufgenommenen Summe geschah, machte um so größeres Aussehen, als der Betreffende, welcher vor mehreren Jahren nach hier zugemandert war und die verwittweie Besitzerin eines flotten Uhrmachergeschästes geheiralhet hatte, allgemein wohlgelitten war, volles Vertrauen genoß und als Ehrenmann galt. Die polizeilichen Nachforschungen nach dem Flüchtling, der Frau und 7 Kinder in trauriger Lage zurückgelassen hatte, blieben erfolglos. Gestern nun ist die Meldung eingetroffen, daß Scheiding endlich in WandSleben (Provinz Sachsen) aufgegriffen und verhaftet worden ist, um wegen des noch nicht verjährten schweren Uhrendiebstahls zur Verantwortung gezogen zu werden. — Wurzen, 13 Juni. Einer argen Thierquälerei kam man vergangenen Donnerstag aus die Spur. In einem Hause in der Georgstraße hatte man während der ganzen Nacht zum Donnerstag vom Pferdestalle her starkes Rumoren gehört. Der Flaschenbierhändler B. war seit Montag abwesend gewesen und hatte seit diesem Tage seinem Pferde kein Futter gereicht. Das dem Verhungern nahe Thier versuchte nun mit dem Aufgebot seiner letzten Kräfte die Stallthür zu sprengen und ins Freie zu gelangen. Es schlug sich bei diesem vergeblichen Versuche die Knie blutig und brach endlich erschöpft hinter der Thüre zusammen. Die Hausbewohner schickten nach der Polizei, doch als dieselbe nebst Herrn Bezirksthierarzt Philippi ankam, war das Thier bereits so schwach, daß es getödtet werden mußte. — Dresden, 18. Juni. Se. Maj. Kaiser Wilhelm traf Vormittags auf dem Leipziger Bahnhofe ein und wurde von Se. Maj. dem König, dem Prinzen Georg, den fremden Fürsten, dem preußischen Gesandten und den Spitzen der Behörden empfangen, während die Militärvereiue Dresdens und der Umgebung Spalier bildeten. Ein zahlreiches Publikum brachte begeisterte Hochrufe. In offenen Vier spännern fuhren der Kaiser und der König nach dem Paradrplatz auf der Alaunstraße, die Pferde mit glänzender Suite besteigend. — Die Parade ist glänzend verlausen. Ende 11 Uhr. Se. Maj. dem König sührten beim ersten Vorbeimarsch vor: das Leibgrenadier- Regiment, die Gardereiter und das 1. Feldartillerie-Negiment, Prinz Georg, den Marschallstab in der rechten Hand; das Schützenregtmcnt und die 18er Husaren der Erbgroßherzog von Sachsen. Weimar. Kaiser Wilhelm führte beide Male das 2. Grenadier-Regiment 101; als er an die Seite des Königs ritt, reichte ihm dieser dankend die Hand und küßte ihn. Brausende Hurrahrufe der vielen tausenden Zuschauer ertönten bei diesem Acte wie bei dem Vorführen der Truppen durch den Kaiser vor dem König. — Nach der Parade fuhr Kaiser Wilhelm mit den Fürsten nach dem königlichen Schloß, woselbst 12>/z Uhr Dejeuner stattsand. An der Hoftafel um 5 Uhr nehmen 50 Personen theil. Der Fremdenzufluß ist enorm. — Die Enthüllung des König Johann-Denkmals ist programmgemäß verlausen. DaS Königspaar und die Fürsten wohnten bei. Dec Kaiser sah vom Schloßsenster aus zu. Oberbürgermeister Dr. Stübel hielt die Festrede. Der Gesang war von ergreifender Wirkung. Der Theaterplatz mar dicht besetzt. — Das König Johann-Denkmal wurde unter Kanonen-
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