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Zwönitztaler Anzeiger : 19.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-190901192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19090119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19090119
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-01
- Tag1909-01-19
- Monat1909-01
- Jahr1909
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 19.01.1909
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Wniirtckr Ailzeiger Amts- Blatt Vrvck und Verlag: Buchdrucker« L. Bernhard Gtt. verantwortlich für di« Schriftleitung Carl Beruh. Mtt, Kwinitz. für Zwonitz, Niederzwönitz, Aühnhnide, Nenkersdorf, Dorfchenrnitz und die Ortschaften iin Zwönitztale für das Agl. Amtsgericht und die städtischen Behörden in Zwönitz. Anzeiger Erscheint wöchentlich viermal (Dienstag, Donners tag, Sonnabend und Sonntag) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für I Mark zs pfg. frei in» Hau, zu b^iehen. Anzeigen r Vie fünfgespalten« Aleinzeil« (Korpus) oder deren Raum,2 pfg. Di« gespalten« Keil« im amtl. Teile qa pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach Vereinbarung, Di« Anzeigen »erden «inen Tag vor dem j«d«»- maligen Erscheinen -«» Blatte» bi» mittag» 12 Uhr erbeten. Geschäft-steller Zwönitz, Aühnhaiderstraß« 7S d. Fernsprecher Nr. 2». Nr. 10. Dienstag, den 19- Januar 1909. 33. Iahrg. Bekanntmachung. Das Reichsgesetzblatt Nr. 2 vom Jahre 1909 ist hier eingegangen und liegt an Rats stelle 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht aus. Dasselbe enthält: Bekanntmachung, betreffend allgemeine polizeiliche Bestimmungen über die Anlegung von Landdampfkeffeln. Bekanntmachung, betreffend allgemeine polizeiliche Bestimmungen über die Anlegung von Schiffsdampfkeffeln. Zwönitz, am 18. Januar 1909. Der Bürgermeister. Bekanntmachung Die im Interesse der Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Straßen hiesiger Stadt getroffenen nachstehenden Bestimmungen werden hierdurch mit dem Hinzufügen in Er innerung gebracht, daß Zuwiderhandlungen dagegen nach K 366 Ziffer 16 des Ueichs- strafgesetzvnchs bestraft werden. Jeder Besitzer eines Grundstücks in der Stadt Zwönitz ist verpflichtet: a) bei eintretendem Schneefasse die Außwege vom Schnee, bei eintretendem Fauwetter die Anßwege und Schnittgerinne von dem daraufgefrorenen Schnee und Kis zu reinigen und die Außwege stets im wegsamen Zustande zu erhalten; dies gilt insbesondere auch von den Plattenfußwegen und Schnitt- gerinne in der Bahnhofstraße, Annaberger Straße, Schützenstraße und am Marktplatze, d) die durch die Reinigung der Fußwege und Schnittgerinne aufgehäuften oder von den Dächern fallenden Schneemassen über die ganze Fahrbreite der Straßen bez. Gassen auszubreiten, o) bei Glatteis die Außwege mit Saud, Asche oder einem anderen, die Glätte beseitigende« Material zu bestreuen und solange es die Witterung bedingt, in diesem Zustande zu erhalten, ä) die sich an den Dachrinnen bildenden Eiszapfen so oft als nötig vorsichtig zu beseitigen, e) die Gerinne und Gossen, welche zur Abführung des Trauf- und Wirtschafts- waffers dienen, frei und offen zu halten. Ferner wird das Ablagern der in den Gehöften sich ansammelnden Schnee- und Eismassen auf den Straßen und Plätzen der Stadt verboten. Zwönitz, am 21. November 1908. Der Bürgermeister. Transport außergewöhnlich großer Lasten auf öffentl. Wegen. Da in neuerer Zeit die Wahrnehmung gemacht worden ist, daß die Anzeige über den Transport außergewöhnlicher Lasten auf öffentlichen Wegen erst unmittelbar vor Beginn des Transportes erstattet worden ist, bringt die Königliche Amtshauptmannschaft den nachstehend unter O abgedruckten Erlaß erneut zur öffentlichen Kenntnis mit dem Bemerken, daß sie nach Gehör ihres Bezirksausschusses die im 3. Absätze erwähnte 8 tägige Anmeldefrist auf 4 Aage ermäßigt hat. Königliche AmLshauptmannschaft Khemnitz, am 11. Januar 1909. Es ist wahrzunehmen gewesen, daß beim Transporte größerer unteilbarer Lasten auf fiskalischen Straßen und auf Kommunikationswegen feiten der Transportunternehmer und Wagenführer nicht immer mit der nötigen Vorsicht verfahren wird. Die unterzeichnete Behörde sieht sich daher — überdies im Einverständnis mit den Königlichen Amtshauptmannschaften zu Zwickau, Rochlitz, Plauen und Auerbach — veranlaßt, auf Grund von tz 2 der Verordnung vom 9. Juli 1872, bez. unter Zustimmung des Bezirks ausschusses, zur Sicherung des öffentlichen Verkehrs in ihrem Bezirke folgendes zu bestimmen: Jeder Transport größerer unteilbarer Lasten ist, soweit er den hiesigen Bezirk betrifft, von dem betreffenden Fuhrunternehmer wenigstens 8 Tage vorher bei der unterzeichneten Amtshauptmannschaft anzumelden; diese Anmeldepflicht hat sich bei fiskalischen Straßen auf alle Lasten zu erstrecken, welche einschließlich des Wagens mehr als 8000 kx, bei Kommuni kationswegen aber schon auf solche, welche mehr als 5000 IrA wiegen. Die betreffenden Wagenführer haben den etwaigen Anordnungen der diesseits von dem beabsichtigten Transporte zu unterrichtenden Straßcnbaubeamtcn unweigerlich Folge zu leisten und die Fuhrunternehmer sind verpflichtet, nicht nur die Kosten der anläßlich solcher Trans porte zu ergreifenden außerordentlichen Maßregeln (insbesondere Unterstützung oder sonstige Verstärkung von Brücken» zu erstatten, sondern auch die durch eigene Verschuldung Dritten bei dem Transporte zugefügten Schäden zu ersetzen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden, bez. auf Grund von 8 366 Pkt. 10 des R.-St.-G.-B. mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Chemnitz, am 13. Juni 1887. Die Königliche Amtshanptmannschaft. Schwedler. Aus der Woche. Der Reichstag hat seine Arbeiten wieder ausgenommen und in wenigen Tagen werden die Debatten über das ernsteste Thema unserer Zeit anheben: über die Reichsfinanzceform. Wie es dem Reich ergeht, so ergeht es ja vielen Deutschen. Sie leiden unter einem Geldmangel, der selten so allgemein und hartnäckig gewesen ist, wie gerade jetzt. Wenn wir darum auch erschrecken bei dem Gedanken, daß die Steuer schraube aufs neue angezogen werden soll, so werden wir doch bald auch an die neuen Steuern gewöhnt sein, die nach endlosen De batten die Abgeordneten schaffen werden. Leider besteht keine Aussicht, daß diese „durchgreifende Finanzreform", wie sie Schatzsekretär Sydow mit Vorliebe nennt, auf lange Zeit hinaus den Bedürfnissen des Reiches wird gerecht werden können. Nur allzubald wird die Regierung wieder einen neuen Mann brauchen, der seine ganze Kraft in den Dienst der Suche nach neuen Geldquellen stellen muß. Wenn es unter so tüben Ausblicken einen Trost gibt, so ist es der, daß alle Staaten und Völker der Welt sich in der gleichen Lage befinden. Sie kranken alle an ihren Flotten und Armeen, deren Daseins berechtigung und Notwendigkeit immer recht deutlich wird, wenn, wie in den abgelaufenen Wochen, kritische Wolken am Himmel stehen. Einen Teil von ihnen wird König Eduards Besuch in Berlin verscheuchen, der nun allen Hetzversuchen zum Trotz gesichert erscheint. — Zur Beruhigung der politisch erhitzten Gemüter hat auch die zwischen Österreich und der Türkei glücklich zustande gekommene Einigung wesent lich beigetragen. Zwar muß die Donaumonarchie 55 Millionen Kronen zahlen, aber sie hat kein schlechtes Geschäft gemacht und es wird nur kurze Zeit dauern, bis dieser Betrag wieder aus den wald- und erzreichen Gebietsteilen herausge- wirtschaftet sein wird. Hat auf diese Weise die Balkankrise viel von ihrer Schärfe ver loren, so darf doch nicht verkannt werden, daß sie noch lange nicht beendet ist. Der türkisch bulgarische Konflikt und der Gegensatz zwischen Österreich-Ungarn und Serbien bieten noch immer Grund genug zur Sorge. Allerdings scheint man in Serbien dem Frieden immer geneigter zu werden. König Peter hat inzwischen gelernt, daß Serbien in der Bundesgenossenschaft Montenegros zu wenig Unterstützung findet, um ohne Hilfe Rußlands und der Türkei ernste Unter nehmungen gegen Österreich beginnen zu können. Der einsame Mann im Konak zu Belgrad hat sich bescheiden müssen. Und vielleicht sind die Gerüchte nicht unbegründet, die behaupten, daß König Peter nur auf einen günstigen Augen blick warte, Krone und Zepter in die Hände seines Sohnes zu legen. Kronprinz Georg wartet schon daraus und der Konflikt zwischen Vater und Sohn, der sich nicht immer in den Grenzen königlicher Vornehmheit hält, bildet in Belgrad das Tagesgespräch. — Die russische Duma darf sich zum ersten Male eines Erfolges rühmen, der nicht vor aller Augen im Saale des Parlaments errungen wurde, sondern in der Stille im Herzen des Zaren. Der Herrscher hat, unter dem Eindruck der Dumadebatten über die Härte der Kriegsgerichtsurteile stehend, 73 zum Tode und zu schwerer Zwangsarbeit Verurteilte begnadigt. Die Todesstrafe wurde erlassen und in Zwangsarbeit umgewandelt, während die übrigen zur Zwangsarbeit Ver urteilten leichtere Strafen erhielten. Vielleicht ist dadurch in dem russischen Strafvollzug, der im allgemeinen überaus grausam ist, ein Lichtstrahl freundlicher Menschlichkeit gedrungen, der bessere Frucht vielleicht tragen wird als es die verhängten Strafen vermocht hätten. — Der Schah von Persien, der seinem Volke immer noch standhaft die versprochene Ver fassung weigert, hat sich wieder der guten Rat schläge Rußlands und Englands zu erfreuen. Beide Stamm sind Persiens Schicksal. Die verlotterte Finanzwirtschaft des Landes kann nur wieder nützlich gestaltet werden durch eine Anleihe. Der Schah möchte sehr gern diese Anleihe aufnehmen, aber das Volk weiß wohl, >aß damit der erste Schritt getan wäre zur Aufgabe der Selbständigkeit. Was aber hilft es. Der Tag wird kommen, da in Teheran russische und englische Zivilagenten (wie in Mazedonien) die Finanzverwaltung überwachen werden und bald wird es um die persische Selbständigkeit geschehen sein. Der stolze Herrscher, dem die Abhängigkeit von einem Parlament unerträglich schien, wird der freie Gefangene russischer und englischer Banken sein. Persiens Herrlichkeit versinkt und seine Kultur mischt sich mit dem so sehr verhaßten Europäertum. Der Siegeszug Europas ist unaushaltsam! Auf den Hochländern Asiens wird nicht die Entscheidungsschlacht zwischen zwei Kulturen, zwei Welten und zwei Welt anschauungen ausgefochten werden. örtlickes unä Sächsisches. (Nachrichten und Anregungen aller Art sind uni sehr erwünscht.) Zwönitz, den 18. Januar 1909. — Neue Krjgebirgsjweigvereine. In Erfenschlag bei Chemnitz sowie in Ansprung bei Zöblitz sind ebenfalls Erzgebirgszweigvereine gegründet worden. Vorsitzender ersteren Vereins ist Herr Gemeindevorstand Opitz und des letzteren Herr Lehrer Hirsch. Der Erzgebirgs verein zählt gegenwärtig 84 Zmeigvereine mit rund 13000 Mitgliedern. — Zum Gebrauche sächsischer und böh mischer Leilquesse« sowie von Luftkurorten sind aus der unter der Verwaltung der 4. Ab teilung des Ministeriums des Innern stehen den Sächsischen Stiftung zum 26. Julk^1811 sowie aus sonstigen zur Verfügung stehenden Mitteln an arme Kranke auch für das laufende Jahr eine Anzahl Unterstützungen und Frei stellen zu vergeben. Insbesondere können zum Gebrauche von Bad-Elster bedürftige Personen durch Geldbeihilfen, mit deren Bewilligung auch der Genuß freien Bades auf die Dauer eines Monats, freie ärztliche Behandlung und Befreiung von der Kurtaxe verbunden ist, und bloße^Bewilligung freien Bades auf die Dauer eines Monats, freie ärztliche Behandlung und Befreiung von der Kurtaxe unterstützt werden. Die Unterstützuugsgesuche sind bis 15. März beim Ministerium des Innern, 4. Abteilung, einzureichen. — Zie Länge der Sächsische« Staats- vahne». Ende des Jahres 1908 betrug die Betriebslänge der Sächsischen Staatseisenbahnen (einschließlich der gepachteten und ausschließlich der verpachteten Strecken) 3 263,81 Kilometer, also >4,98 Kilometer mehr als am Schlüsse des Vorjahres. Vollspurig sind hiervon 2820,64 Kilometer, schmalspurig 443,17 Kilometer. Dem Personen- und Güterverkehr dienten 3175,28 Kilometer, nur dem Güterverkehr 88,53 Kilo meter. Hierin ist die Länge der iv Staatsver waltung stehenden Privatbahnen für öffentlichen Verkehr Mittweida—Dreiwerden (----5,93 Kilo meter) nicht mit enthalten. — Nernsvach. Nachdem gegen die am 28. Dezember 1908 stattgehabten Gemeinde ratswahlen Einspruch erhoben worden ist, hat die Königliche Amtshauptmannschaft die Wahl des Herrn Eduard Georgi für ungültig erklärt und nochmalige Wahl einer Ausschußperson aus der Klaffe der Unansässigen angeordnet. — Stossberg. Freitag nachmittag gegen 5 Uhr brach in einem Seitengebäude der Be zirksanstalt Stollberg Feuer aus. Das Gebäude, in dem Holzvorräte lagerten, brannte fast voll ständig aus. Der günstigen Windrichtung war es zu danken, daß nicht noch weitere Gebäude von den: Feuer ergriffen wurden. Als der Brandstiftung verdächtig wurde der 48 jährige Maurer Heinrich Hermann Berger aus Lugau festgenommen, der den Brand wahrscheinlich anlegte, um aus der Bezirksanstalt weg zu kommen. — Der „Vaterländische Verein für Stollberg und Umgegend" eröffnete die Reihe der diesjährigen Veranstaltungen mit einer Reichsgründungsfeier am 17. Januar abends im Saale des „Bürgergartens". Als Festredner war Herr Schulrat Schreyer aus Annaberg gewonnen worden. — HUanen. Der Stadtgemeinderat be schloß, um die Arbeitslosigkeit zu mindern, so- sort Notstandsarbeiten in Angriff nehmen zu lassen und bewilligte hierzu 50 000 Mk. Zunächst sollen die Ausschachtungsarbeiten zum Bau der 14. Bürgerschule und dann mehrere Verbindungs straßen und Schleusenbauten vorgenommen werden. — Die Jubiläumsgartenbau-Ausstellung des Vogtländischen Gärtnervereins (Gruppe Vogtland des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands) wird in den Tagen vom27. Aug. bis 5. September abgehalten. — Zresde«. Bei dem Unglück in Süd italien scheint auch der Sohn des in Vorstadt Plauen wohnhaften Rechnungsrats Lottenburger umgekommen zu sein. Bei den Eltern ist über den bis jetzt Vermißten noch keine Nachricht eingegangen.
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