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Zwönitztaler Anzeiger : 29.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-190904297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19090429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19090429
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-29
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 29.04.1909
- Autor
- Links
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WMckr AUM fiir das Agl. Amtsgericht und die städt. Behörden in Zwönitz. Anzeiger M Zwönitz, Niederzwönitz, Aühnhaide, tenkersöorf, Dorfchemnitz und die Ortschaften inr Iwönitztale. Anreigen r Vie fnnfgespaltn« Aleinzeike (Üorpu») oder deren Raum zr pfg.. die gespa'tene Keile im amtl.Teilens pfg' Bet Wiederholung Rabatt nach Verein, barung. —Vie Anzeigen «erden «inen Tag vor dem j«d«»m aligen Er scheinen d«» Blatie» bi» mittag» 12 Uhr erbeten. G-sch«ft-st»ll«r Zwönitz, Aühnhaidrrstraß« rrd. Fernsprecher Nr. 21. - Erscheint «rchentlich viermal (Dienstag, vonnrrstag, Sonnabend u. Sonntag) und ist durch oll« pofianstalten, sow!« durch die Expedition und deren Aurträger vierteljährl, sür i Mark r» pfg. frei in»tzau»z« beziehen. Druck und Verlag: Buchdrucker« L. Bernhard wtt. veraniwortlich für di« Schristlritung: Lari Brrnh. Btt, Ziv-nitz. -- -- Nr. 6^. Donnerstag, den 29- April 1909- ! 33. I^ahrg. Ueber das Vermögen der im Handelsregister nicht eingetragenen offenen Handelsgesell schaft in Firma -Saul Mai L Ko. in Fyakyeim und deren Inhaber Bauunternehmer Max Paul Mai in Weißbach b. Zschopau und Zimmerpolier Karl Hermann Gläser in Thalheim wird heute am 26. April 1909, mittags >/^2 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Schwachtmann in Zwönitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 28. Mai 1909 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten den Falles über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf de« 24. Mai 1909, vormittags 11 Ayr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 10. Juni 1909, vormittags 10 Ayr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumi. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 28. Mai 1909 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Zwönitz. Bekanntmachung. Es wird hierdurch darauf aufmerksam gemacht, daß nach den von der Königlichen AmtShauptmannschast Chemnitz auf Grund von 8 139 o Abs. 2 Ziffer 2 der Reichsgewerbe- ordnung getroffenen Bestimmungen an den Sonnavende« in den Monaten Mai, Jimi, Juki nnd Angust die offenen Werkanfsstessen für den geschäftlichen Verkehr bis spätestens 10 Ahr avends geöffnet sein dürfen. Zwönitz, am 26. April 1909. Der Bürgermeister. Bekanntmachung Das Reichsgesetzblatt Nr. 22 vom Jahre 1909 ist hier eingegangen und liegt an Rats- stelle 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht aus. Dasselbe enthält: Handelsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und dem Freistaat El Salvador. Zwönitz, am 26. April 1909. Der Bürgermeister. Tagesordnung zu der Areitag, de» 30 Aprit 1909, abends 7 Uhr stattfindenden 5. öffentl. Stastgemeinseratssitzung. 1. Wahl des Ortsschätzungsausschuffes sür die staatliche Schlachtviehversicherung. 2. Vorlage, die Ausstellung von Plakat tafeln und die Ordnung des Plakat- wesenS betr. 3. Festsetzung von Auliegerleistungen. 4. Prüfung bez. Instandsetzung der Blitz ableitung auf dem Rathause. Örtliches unä Säcklilckes. (Nachrichten und Anregungen aller Art sind unS sehr erwünscht.) Zwönitz, den 28. April 1909. — Aussichten für die diesjährige Hbsi- ernte. Einen sehr günstigen Stand weisen Heuer in den ausgedehnten Waldungen des oberen Erzgebirges die Heidel- und Preißel- beeren auf. Die besonder» kräftigen Sträucher haben einen reichen Blütenansatz. Allem An schein nach ist, wenn im Mai nicht allzustarke Fröste austreten, wieder wie im Vorjahre eine sehr reiche Beerenernte zu erwarten. — Auch die Birnenbäume lassen in diesem Jahre eine reiche Blüte erwarten. Weniger soll dies bei den Kirschbäumen der Fall sein. Hinsichtlich der Apfelbäume läßt sich ein sicheres Urteil nicht fällen. — Kin Aufruf zur Aörderung der Königin Karola - Gedächtnis - Stiftnng ist in heutiger Nummer unseres Anzeigers im Anzeigenteile enthalten. Wir machen an dieser Stelle besonders darauf aufmerksam. — Die Sommer-Ausgabe 1909dcs„Alitz"- Aahrplanes ist soeben im Verlag von M. L R. Zocher, Dresden, erschienen und in allen Buch- und Papierhandlungen, Eisenbahnbuch handlungen rc. für 25 Pfg. zu haben. — Die Sächsischen Militärvereine veran- stalten, wie schon bekannt gegeben, in der Zeit vom 13. bis 22. Juni dss. Jahres unter dem Schutze ihres Br.ndespräsidiumS eine 2. Sächsische Kriegerfayrt zur Wasser kante. Die Reise führt von Dresden zuerst nach FriedrichSruh und dem Sachsenwalde, an Bismarcks Grab. Die Welthandelsstadt Hamburg wird besichtigt, eine Rundfahrt durch den Hafen wird Gelegenheit geben, einen richtigen Begriff von der Handelsmarine zu bekommen, es wird u. a. ein Ozeandampfer bestiegen und unter Führung in Augenschein genommen, dann wird dem riesigen Hagen- beckschen Tierparke ein Besuch abgestattet, in dem Herden wilder Tiere in voller Freiheit, ohne Käfige, gehalten werden, vom Publikum nur durch unüberspringbare breite Gräben ge- trennt, und ferner geht es nach Helgoland, dessen Reize voll ausgekostet werden können; Ober- und Unterland werden durchwandert, nach der Düne wird übergesetzt, es wird auf der Insel übernachtet, und der herrliche Morgen in frischer Seeluft wird manchen zu einem Bade verführen. Der Dampfer trägt die Teilnehmer weiter nach Brunsbüttelkoog, ein Extrazug über Itzehoe nach Kiel. Hier werden Marineoffiziere dafür sorgen, daß die alten Soldaten und deren Angehörige — denn diese sind zur Mitfahrt willkommen — alles sehen können, was nötig ist, um über die deutsche Flotte mitreden zu -können. Selbst verständlich wird ein Kriegsschiff besichtigt, und der Kaiserlichen Werft wird längere Zeit gewidmet; es wird weiter in den Nordostsee- Kaual bis nach Levensau und zur Holtenauer Schleuse gefahren, im Ostseebad Laboe wird zu Mittag gegessen und der Raketenapparat zur Rettung Schiffbrüchiger wird in Tätigkeit gesetzt, nicht minder die Slaöt besichtigt. In der alten Hansastadt Lübeck wird ein neuer Aufenthalt genommen, und endlich findet in Berlin Besichtigung der Ruhmeshalle statt, übrigens steht der ganze Tag zur freien Ver fügung. Am 22. Juni mittags bringt ein Extrazug die Teilnehmer nach Dresden zurück. Die ganze Fahrt ist bis aufs Kleinste vorbe- reitet, wie sie lohnender und lehrreicher nicht gestaltet werden könnte, den Militärvereinen stehen ja überall Sachkundige zur Hand, da bei ist aber darauf Rücksicht genommen, daß Jedem genügend freie und Ruhezeit verbleibt. Die Teilnahme kostet 132 Mk.; dafür werden alle Bahn- und Seefahrten, Unterkunft und volle Verpflegung (außer Getränken), Gepäck versorgung und Trinkgelder, Führungen und Besichtigungen gemährt, und zwar dies unter Fürsorge der Hamburg-Amerika-Linie. Pro spekte sind durch die Militärvereinsvorsteher und den Vorsitzenden des Arbeitsausschusses, Bezirksvorstandsmitglied C. Schaufuß-Meißen, zu beziehen. — Aalsche Aeichsvanknote« zu 100 Mk. mit den Nummern 4209373 ö u. 3734920 L vom 17. April 1903 sind nach einer Meldung aus Leipzig in letzter Zeit in den Verkehr ge kommen. Sie sind wahrscheinlich von geätzten Kupserplatten gedruckt und bestehen aus zwei zusammengeklebten Teilen mit dazwischen ge streuten rotgefärbten Fasern. Die Schriftseite der falschen Note ist auf dünnes Seidenpapier gedruckt und läßt sich beim Befeuchten leicht ablösen. Die falschen Banknoten werden als gute Nachahmungen bezeichnet Es ist daher' Vorsicht bei der Annahme von 100-Mark- Reichsbanknoten geboten! — Aue. Die Vorarbeiten für die Gast. wirtSgewerbe- und Kochkunst- sowie Industrie- Ausstellung, wie solche mit dem vom 12. bis 22. Juni d. I. abzuhaltenden sächsischen Gast- wirtSverbandstage verbunden wird, sind im besten Gange. Die Anmeldungen hierzu gehen lebhaft ein, stehen doch auch zahlreiche Ehren preise, goldene, bronzene Medaillen und Diplome für die Prämiierung zur Verfügung. Nament lich durch das überaus bereitwillige Entgegen kommen der Stadtvertretung wird das Unter nehmen kräftig gefördert. Auch die Einwohner schaft rüstet sich, den Gästen freundlichen Empfang und beste Verpflegung zu gewährleisten. An meldungen fiir die Aussteller und Besucher sind an den Vorsitzenden deS Gastwirtsvereins, C. Jantzen, Cafö Carola, zu richten, der auch sonst jede gewünschte Auskunft erteilt. — Zwei Einbrecher, namens Schönherr und Müller, genannt Wolf aus Schönheide, die schon seit längerer Zeit Schönheide i. Krzg. und Umgegend unsicher machten, sind endlick) dingfest gemacht worden. — Khemnitz. Das neue Schuljahr brachte für die höhere Töchterschule in Chemnitz eine bemerkenswerte Neuerung, indem in der 2. Kl. (9. Schuljahr) wahlfreier Latcinunterricht ein gerichtet wurde. Der Unterricht umfaßt wöchent lich vier Stunden und soll im nächsten Jahre bis Klasse 1 wcitergesührt werden. Die Schülerinnen sollen dadurch auf eine später etwa auf die höhere Töchterschule aufzusetzende Studienanstalt realgymnasialer Art vorbereitet werden; auch soll ihnen der Uebergang auf ein Knaben- oder Mädchengymnasium erleichtert werden. — ArankenVerg. In einem von der Küche des Cafä Humbold durch eine Falltür zu erreichenden Kellerflur bat man eine Schürze der Mörderin der Elfriede Menzel, Martha KrompoS, gefunden. Die Schürze ist stark mit Blut getränkt. Staatsanwalt Dr. Poller war Dienstag nochmals in Frankenberg, um die allgemein getroffenen Vorsichtsmaßregeln aufzuheben und das Zimmer, in dem die Elfriede Menzel ermordet wurde, freizugcbeu. Die der Ermordeten gehörenden Sachen wurden weiterhin in Verwahrung genommen, des weiteren wurden die der 17 jährigen Mörderin gehörenden Sachen beschlagnahmt. Welche Kleinarbeit oft von den Kriminalisten geleistet werden muß, mag folgendes Beispiel zeigen. Am Freitag nachmittag ließ Staatsanwalt Dr. Poller die Räume des Cafös Humbold in der üblichen Weise reinigen, um festzustellen, wie lange am Mordtage früh die KrompoS von der Arbeit weggewesen sei. Die Probe ergab genau 10 Minuten. Die Mörderin ver mochte nun nicht mehr völlig ihr Alibi nachzu weisen, denn sie hatte bei den Verhören ange geben, etwa 5 Minuten auf dem Abort gewesen zu sein. Dies war ihr zunächst nicht zu wiederlegen. Sie hat aber, wie sie in ihrem späteren Geständnis zugab, die 10 Minuten zur Ausübung der Tat benützt. — ALrenffein. Ein mächtiges Schaden feuer wütete in der benachbarten Stadt Weipert, jenseits der sächsischen Grenze. Die Posa mentenfabrik Eduard Schenk jun. wurde bis auf die Umfassungsmauern eingeäschert. Auch die Maschinen sowie große Posten Warenvor räte wurden vernichtet. — Ein in Möget« bei Oschatz eines Fahrraddiebstahles wegen verhafteter Arbeiter, namens Rieger, ist aus dem dortigen Amts gefängnis ausgebrochen. Er riß den Ofen ein, und es gelang ihm, durch den Kamin in den Korridor zu gelangen. Als dann der AmtSwachtmetster früh >/«6 Uhr die Tür des Korridors öffnete, schlug der Häftling mit einem aus der Feuerung entnommenen Eisen stabe auf den Beamten los und brachte ihm fünf schwere Verletzungen am Kopfe bei, warf die herbeieilende Frau des Wachtmeisters über den Haufen und gelangte ins Freie. Seine Spur führt nach Döbeln zu. — Leipzig. Ein noch unaufgeklärter Vor fall hat sich in der Nacht zum Sonnabend in der Nähe Leipzigs abgespielt. In der Co burger Straße zu Leipzig-Connewitz wurde von einem Schutzmann am Sonnabend früh in der 5. Stunde der 26 Jahre alte Arbeiter Friedrich Max Thomann aus Zeckritz mit einem Schuß in der Brust schwer verletzt aufgefunden und nach dem Krankenhause gebracht. Thomann gab dem Beamten an, er wäre nachts in der ersten Stunde an den Hart waldungen vorbeigegangen. Dort wäre ein Manu an ihn herangelreten und hätte ihn nach der Zeit gefragt. Auf seine Äußerung, er besitze keine Uhr, habe der Unbekannte ohne weiteres einen Revolverschuß auf ihn abge feuert und hätte dann die Flucht ergriffen. Thomann will sich dann bis nach Leipzig- Connewitz allein fortgeschleppt haben. — In Werda« hat sich auf Anregung eine Organisation gebildet, die aus 36 Damen und Herren besteht und sich der Fürsorge- Erziehung sür die Jugend widmet. Das Neueste. Der Kampf um die Reichsfinanzreform nimmt eine überraschende Wendung an. Wiewohl die verbündetenReglerungen durch ihre Vertreter erklären liehen, datz sie die Rcichswcrtzuwachssteuer, die von der konservativen Partei beantragt worden ist, im' gegenwärtigen Zeitpunkt ablehnen müssen, beharrten gestern in einer Borbe» sprechung die Vertreter der Konservativen auf ihr, und auf ihre Seite traten nicht bloh die Reichspartei und die Wirtschaft» licheBereinigung, sondern auch das Zentrum, und zwar einstimmig. Bei voller Besetzung des Hauses würde, wenn diese Fraktionen geschlossen austreten, auch ohne die Polen, Deutsch-Hannoveraner und Elsässer, die dem Zentrum und den Agrariern in solchen Fragen zu folgen pflegen, der Block damit gesprengt sein. Wegen Lohndifferenzen sind von Wien und Umgegend 2000 Gärtnergehilfen in den Streik getreten. Der Sultan Abdul Hamid ist des Thrones entsetzt worden. Sein Nachfolger ist sein Bruder Refchad, der unter dem Titel Mehmed V. die Regierung ange treten hat. Die Entthronung des Sultans wurde '/>3 Uhr nachmittags durch Salut« schüsse angekündigt. Sobald Abdul Hamid der Deputation ansichtig wurde, die ihm seine Absetzung verkünden sollte, überkam ihn Leichenblässe und er zitterte am ganzen Leibe. Er erklärte sich jedoch ohne Zögern bereit, das Palais zu verlasse«. Boraussichtliche Witterung am 29. April 1909 : Abwechselnd heiteres und wolkiges, früh kalte», am Tage milde» Wetter ohne wesentliche Niederschläge. Freitag, den 30. April 1909: Erneute Zunahme der Bewölkung, steigende Temperatur, später Regen und strichweise Gewitter.
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