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Zwönitztaler Anzeiger : 10.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-190908101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19090810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19090810
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-10
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 10.08.1909
- Autor
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WMckr Amer Blatt Amts Zwönitz, Niederzwönitz, Aühnhaide, Lenksrsdorf, Dorfchemnitz und die Ortschaften im Iwönitztale Druck und Verlag: Buchdrucker»; L. Bernhard Vtt. verantwortlich für d>« Schrijtl«it«ng: Lari Beruh. Vtt, Kwinitz. Erscheint wkch«ntlich viermal (vi«n»tag, Donneratag, Sonnabend n. Sonntag) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren A«»träg«r vierteljährl, für , Ma rk re> pfg. frei in. Hau» zu beziehen. Anzeigen: Sie fünfgespaltne Aleinzeile (Aorpus) oder deren Raum zr pfg. di« gespaltene Keile im amtl. Teilens pfg. Bet Wiederholung Rabatt nach Verein barung, — Vie Anzeigen »erden «inenTag vor dem jedesmaligen Erscheinen der BlaNt« bis mittag» zr Ahr erbeten. Geschäftes.: K«ilnitz,Uühnhaiderstr. rrd. Fernspr. Nr. 2 Postscheckkonto Leipzig. für das Agl. Amtsgericht und die städt. Behörden in Zwönitz Anzeiger für Nr. (2si ! Dienstag, den jO. August ^909 ZH. Dahrg Bekanntmachung. Die Reichsgesetzblätter Nr. 44, 45, 46 und 47 vom Jahre 1909 sind hier eingegangen und liegen an Ratsstelle 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht aus. Dieselben enthalten: Bekanntmachung, betreffend die Fassung des Tabaksteuergesetzes. Bekanntmachung, betreffend die Fassung des Zündwarensteuergesetzes. Bekanntmachung, betreffend die Fassung des Wechselstempelgesetzes. Bekanntmachung, betreffend die Fassung des Reichsstempelgesetzes. Bekanntmachung, betreffend die Fassung des Leuchtmittelsteuergesetzes. Gesetz wegen Aenderung des Schankgefäßgesetzes. Bekanntmachung, betreffend Schaffung von Rayons. Bekanntmachung, betreffend den Befähigungsnachweis und die Prüfung der See schiffer und Seesteuerleute auf deutschen Kauffahrteischiffen. Bekanntmachung, betreffend Einfuhrbeschränkungen wegen Gefahr der Einschleppung der San Josö-SchildlauS. Druckfehler-Berichtigung. Abkommen zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten von Amerika, betreffend den gegenseitigen gewerblichen Rechtsschutz. Zwönitz, am 4. August 1909. Der Bürgermeister. Aus äer Mocke. Wer mit Aufmerksamkeit die Trinksprüche gelesen hat, die gelegentlich des Zarenbesuches beim Präsidenten FalliereS und beim König Eduard gewechselt wurden, wird sich sagen müssen, daß sie in dem herkömmlichen Rahmen gehalten waren. Nur die Zarenreise in ihrer Gesamtheit (Onkel Eduards weltpolitisches Machwerk) vermag Interesse zu erwecken. Die Tatsache, daß Frankreich, Rußland und Eng land für die Zukunft auf dem Gebiete der Weltpolitik noch fester zusammenhaltcn wollen, als in den letzten Jahren, ist in Cherbourg mit eine»; Handschlage, in Cowes mit der für diese Fälle vorgeschriebenen herzlichen Um armung besiegelt worden. Daß König Eduard dein Zaren nicht den Vorschlag machen wird, die unbedingte Preßfreiheit zu gewähren, daß Fälliges dem hohen Gaste nicht raten wird, die politischer Vergehen Verdächtigten wenigstens abzuurteilen, wenn nichr zu begnadigen, konnte jeder errechnen, der an der Hand von Zeitungs ausschnitten die Monarchenbegegnungen der letzten Jahre verfolgt hat. „Die herzlichen Beziehungen unserer Häuser" sind ebenso sicher in der Rede, wie das „freundschaftliche Ver hältnis der Völker", das je nach der Kon junktur mehr oder minder der Stärkung bedarf. Wir dürfen es ruhig mitansehen. Kein Dreadnought wird den Kieler Hafen beschießen und auf Waffenbrüderschaft in Frankreich und Rußland rechnen, solange Deutschland auf seine Armee zählen darf und solange es ohne Ueberhebung, aber mit dem stolzen Bewußtsein verhaltener Kraft in das Getümmel sieht. Laßt sie sich verbrüdern, ihre Flotten preisen (die französische war's übrigens nicht einmal wert!), das wache Auge des Deutschen wird für sich sorgen müssen, da es mit jedem Tage klarer sieht: In den entscheidenden Kämpfen der Zukunft wird es einsam sein. — Der schwache Versuch des Pariser Generalstreiks hat in Schweden nun eine bedeutsame Nach- ahnmng gesunden. 300 000 Menschen streiken, um damit der Welt zu verkünden, daß sie mit ihrer wirtschaftlichen Lage unzufrieden sind. Aber auch diese Kundgebung kann eben nichts anderes bleiben, als ein mißlungener Versuch, der am besten beweist, wie die Menschen aus einander angewiesen find, und daß es daher notwendig ist, im Kampfe ums Dasein nach Mitteln zu greifen, die diesen Kampf immer mehr vermenschlichen. — In Spanien scheint sich auf schwankendem Boden noch einmal die Ruhe eingestellt zu haben. Nachdem die Re gierung den Loskauf vom Heeresdienst unter sagt hat, ist die weite Muffe überzeugt, daß die Militärpflicht allgemein ist, und daß sich dem Dienste gegen die Riskabylen keiner mehr entziehen kann, der anstatt seines Blutes und seines Lebens 1000 Pesetas dem Vaterlande opfert. Gewiß, das arme Land wird noch schlimmer in Geldverlegenheit geraten, wenn die Pesetas der „Drückeberger" in der Staats kaffe fehlen, aber man darf annehmen, daß der finanzielle Ausfall reichlich ausgeglichen werden wird durch die Zunahme an moralischer Kraft. Vielleicht gelingt es der Regierung jetzt, das marokkanische Abenteuer mit einigem Anstand zu überwinden. — In der Türkei, allwo der Schattensultan Mohammed V. mit Hilfe der Jungtürken über die Ungeteiltheit seines Reiches mit Eifersucht Wache hält, kann man sich immer noch nicht über den Verlauf der Kretafrage beruhigen. Ohne Zweifel weiß man in Konstantinopel, daß Griechenland nur im alleräußersten Falle zum Kriege schreiten würde. Darum erhebt man, nachdem die Schutzmächte glücklich die Frage gelöst zu haben glaubten, allerlei Ansprüche. Bezüglich der Hissung der griechischen Flagge hat Griechenland nachgegebcn. Nun aber soll eS in karg bemessener Frist sich entscheiden, ob es seine Offiziere aus der kretischen Bürgerwehr zurückziehen will. Das ist ein wunder Punkt. Erstens will die christliche Bevölkerung auf Kreta, die immer noch auf eine dereinstige Vereinigung mit Griechenland hofft, unter keiner Bedingung die Offiziere ziehen lassen, zweitens aber würde die griechische Regierung durch die Abberufung auf ein ihr von den Mächten zugestandenes R.'cht verzichten. Noch schwankt die Wage zwischen Krieg und Frieden, aber so sehnsüchtig man in Athen den Frieden wünscht, so sehr drängt man in Konstantinopel auf Krieg. Und der Stärkere hat ja immer recht. Örtliches unä Sächsisches. (Nachrichten und Anregungen aller Art sind uns sehr erwünscht.) Zwönitz, den 9. August 1909. — 7. Wanderüvuugsstunde. Voraus- sichtlich unter zahlreicher Beteiligung seiner stenographiekundigen Mitglieder hält der hiesige Stenographenverein „Babelsberger" nächsten Mittwoch, den 11. August a. c., im Restaurant „Waldsrieden" - Elterlein seine 7. diesjährige Wanderübungsstunde ab. Nach dem an der schönen Staatsstraße Zwönitz—Elterlein und in herrlichem Walde gelegenen Lokal wandert man abends punkt 8 Uhr vom Markte aus. Bei ungünstigem Wetter wird die Wanderung unterbleiben und die Uebungsstunde im neuen Vereinslokale Restaurant „Reichsadler", in dem I. Etage gelegenen Zimmer, stattfinden. — Am Sonntag vormittag stürzte der 19 jährige Fabrikschuhmacher Dotzauer aus Kühnhaide auf der äußeren Bahnhofstraße hier vom Rade. Der junge Mann hatte eine Schußwaffe bei sich, welche sich beim Sturze entlud und D. so schwer verletzte, daß er in die Heilanstalt nach Aue transportiert werden mußte. — Heffeutkiche Sitzung des Kreisaus- schusses findet Mittwoch, den 18. August 1909, nachmittags 1 Uhr, im Sitzungssaals der König!. Kreishauptmannschaft Chemnitz statt. — Die letzte« diesjährigen Sonderzüge nach dem Bodensee «nd den Alpen werden Sonnabend, den 14. August d. I., abgefertigt und zwar getrennt nach Lindau über Nürn berg-Augsburg, sowie nach München, Salz burg und Kufstein über Regensburg; nach Lindau ab Chemnitz-Hauptbahnhof nachmittags 6 Uhr, nach München mit Anschluß nach Kufstein und Salzburg ab Chemnitz-Hauptbf. 8 Uhr 15 Min. — Sonderzua «ach Men. Am Sonn tag, den 15. August, wird nochmals ein Sonderzug zu ermäßigten Preisen von Dresden nach Wien mit Anschluß nach Budapest ab- aelassen. Die Absahri erfolgt von Dresden- Hauptbahnhof nachm. 5 Uhr 40 Min., die Ankunft in Wien-Nordwestbahnhof am nächsten Morgen 7 Uhr 16 Min. In Chemnitz- Hauptbahnhof werden ebenfalls SonderzugS- karten ausgegeben. — Wach Saßnitz und zahlreichen Hst- seeöädern wird am Sonntag, den 15. August, ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von Dresden-Hauptbahnhof vorm. 6 Uhr 40 Min. abgelassen. — Sonderzug nach Aad Alster. Auf Ansuchen der Turnvereine Beierfeld, Berns bach, Lauter, Neuwelt und Oberpfannenstiel wird die Bahnverwaltung am Sonntag, den 22. August, eineu Sonderzug nach folgendem Fahrplan verkehren lassen: Abfahrt in Schwarzen berg früh 4 Uhr 46 Min., Nenwelt 4 Uhr 55 Min., Lauter 5 Uhr 2 Min., Aue 5 Uhr 20 Min. Ankunft Bad Elster 7 Uhr 42 Min. Rückfahrt ab Bad Elster abends 8 Uhr 10 Min. Ankunft in Schwarzenberg 10 Uhr 58 Min. Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt Mk. 3,—. Meldungen haben bis zum 15. August a. c. bei den betreffenden Vereinsvorständen zu er folgen, bei welchen auch nur die Fahrkarten zu entnehmen sind. — Hi« sächsischer Landesausschuk sür das Aismarcknationaldenkmak. Zum Zwecke der Konstituierung eines sächsischen Landesaus schusses waren die dem großen deutschen Aus schuß für das Bismarck-Nationaldenkmal ange hörenden sächsischen Mitglieder dieser Tage zu einer Besprechung nach Dresden eingeladen worden. Bei dieser Besprechung war auch Generalsekretär Peter aus Köln erschienen, der an der Hand einer großen Abbildung darüber Ausschluß gab, warum als Denkmalsplatz die Elisenhöhe bei Bingerbrück gewählt worden sei. Die Erschienenen waren einmütig der An schauung, daß dieserPlatz der richtige sei. Atan schritt hierauf zur Konstituierung eines sächs. Landesausschusses. Zum Vorsitzenden wurde der Wirkliche Geheime Rat Dr. Mehnert, zum stellvertretenden Vorsitzenden der Neichsiags- abgeordnete Landgerichtsdirektor Dr. Heinze, zu Schriftführern NeichStagsabgeordneter Dr. Stresemann und Stabsarzt Dr. Hopf und zum Schatzmeister Kommerzienrat Hegemeister (Sächsische Bank) gewählt. Mit diesem Vor stand werden als Mitglieder eines engeren Aktionsausschusses Oberbürgermeister Geheimer Rat Beutler, Schriftsteller Bewer, Geheimer Hofrat Gurlitt, Generalvertreter Viehweger, Geheimer Hofrat Treu, Reichstagsabgcordncter Zimmermann gemeinsam die weitere Förderung dieser vaterländischen Angelegenheit in die Hand nehmen. Die Mitglieder des Landesausschusses find bereits über dos ganze Land verbreitet. Die Entfaltung der Werbetätigkeit wird im Herbst dieses Jahres in die Wege geleitet werden. — Zuchtviesimärkle in Annaverg. Der Landwirtschaftliche Kreisvcrcin im Erzgebirge wird in diesem Jahre in der Stadt Annaberg zum Verkaufe erzgebirgischer Fleckviehrinder zwei Viehmärkte abhalten und zwar einen am 19. August, welcher als erzgebirgischer Zucht vieh- und Zugochsenmarkt in das Marktver zeichnis eingetragen ist und alljährlich statt- sindet und einen am 25. September, welcher außer dem Verkaufe von Zuchtrindern ver schiedener Züchter aus Orten des oberen Erz gebirges besonders dem Verlaufe von Weide- tieren der ebendaselbst befindlichen Gcnosien- schaftsweiden dienen soll. Mit dem letzgenannten Markte wird mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern eine Verlosung von Simmentaler und erzgebirgischen Zuchtrindern sowie anderen landwirtschaftlichen Haustieren abgehalten, wobei auf die gleiche Zahl der Lose erheblich mehr Gewinne als im vorigen Jahre zur Verlosung gebracht werden. Näheres ist zu erfahren durch die Kanzlei des Landwirt schaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge in Chemnitz, Sonuenstraße 27. — Wakheim. Unter den Teilnehmern der Kriegerfahrt nach Metz, die infolge des Genusses verseuchten Wassers erkrankten, be fand sich auch der Strumpfwirker Theodor Görner. Er starb Sonntag abend unter typhus- ähnlichen Erscheinungen. — Am Sonnabend feierte der Strumpfwirker Herr August Eichler mit seiner Gattin in körperlicher und geistiger Frische sein 50jähriges Ehejubiläum. Aus diesem Anlasse wurde ihm durch Herrn Pfarrer Schluttig im Auftrage des Kirchenvorstandes eine pracht volle Bibel und durch Herrn Gemeindevorstand Hiller in Gegenwart des Herrn Orts- und Friedensrichters Ebert ein königliches Geschenk von 50 Mark überreicht. — Dem Blechschmidtschen Ehepaare in Hrünkain, das kürzlich die goldene Hochzeit feierte, ließ der König durch den Ortspfarrer ein nambaftes Gnadengeschenk überreichen. — In Rockau i. A. wurde eine land wirtschaftliche Einkaufsgenossenschaft für Fulter- und Düngemittel gegründet, der sofort 60 Mitglieder beitraten. — Blauen. Das hiesige Landgericht verurteilte nach zehnstündiger Verhandlung den 40 Jahre alten Fabrikanten Rob. Wilfert aus Roßbach in Böhmen wegen Hinterziehung eines Zollbetragcs von 1791,15 Mk. in 76 Fällen zu einer Geldstrafe von 7164,60 Mk. oder einer Ersatzstrafe von 8 Monaten Ge fängnis. Hiervon gelten 1194,10 Mk. oder eine Ersatzstrafe von einem Monat Gefängnis durch die Untersuchungshaft als bezahlt bezw. verbüßt. Der wegen Beihilfe mit angeklagte Fabrikant Max Bardt aus Adorf wurde mangels Beweises freigesprochen. Das ^euette. Gras Zeppelin ist an einem Abszctz am Halse leicht erkrankt und hat sich im Krankenhaus zu Konstanz einer Operation unterzogen, die gut verlaufen ist. Dr. Eduard Brockhaus in Loschwitz feierte am Sonnabend seinen 80. Geburtstag. In Berlin begann am Sonnabend die Generalaussperrung der Schlosser Groh- berlins, von der rund 50 OOO Schlosser be troffen werden. Fürst Radziwill, Borsitzender der pol nischen Fraktion, ist in Gastein schwer er krankt. Die Breslauer Eisenbahnverwaltung hat den Bahnhofswirten aufs strengste untersagt, die Bierpreise zu erhöhen oder die Gläser zu verkleinern. Trotz des Protestes Chinas begann Japan den Bau derAntung -Mukden-Bahn. Saloniki. In Prissiwitza wurden von Albanesen drei Griechen ermordet und ein griechischer Priester lebendig verbrannt. Auch in zahlreichen andern Orten ereig neten sich infolge der Erregung wegen der Krctasrage Mordtaten von Albanesen gegen Griechen. Wettervoraussage, mitgcteilt vom Kgl. Meteorologischen Institut Dresden, für Dienstag, den l». August: Südwestwind, veränderlich, kälter, Gewitterneigung.
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