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Zwönitztaler Anzeiger : 22.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-193108228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19310822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19310822
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-22
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 22.08.1931
- Autor
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Oer Detektiv des Kaisers Was der „Meisterspwli^ lr Helms H. erlebte Es war im Jahre 1896, als er dem König 1930 von auf Kaiser wirkte, daß ihm die Tränen in di« Augen kamen devot über i er und auch Der ein ein ihn sicht. Als iii an Deck kamen, standen natürlich die zu i .gebliebenen Herren, unter anderen OopyrlM Kistchen Zigarren als Anerkennung Exzellenz Molkte für meine Ausdauer der Kommandobrücke. der alte Moltke, zum Empfang bereit. Kaiser hatte eine Art Lodenmantel an, weiches Hütchen auf und sah aus wie kleiner Gutsinspektor. Auch ich hätte in diesem Aufzuge nicht erkannt. Nun bold in seinem süddeutschen Akzent ! antwortete: „Mir lachen noch immer den Hammelbock, Majestät", wobei frecherweise zwischen „Hammelbock" „Majestät" keine Pause machte. Aus den Erinnerungen -es Berliner Kriminalkommissars Gustav Steinhauer, Chef -es Sicherheiis-ienstes -es ehemaligen Kaisers Bei den damaligen Manöver» war auch die Kaiserin anwesend. Sie besuchte bei die ser Gelegenheit Eravenstein, einen kleinen, an der Flensburger Föhrde gelegenen Ort. Dort befindet sich das Schloß Eravenstein, wo die Kaiserin den größten Teil ihrer Ju gend verbracht hatte. Natürlich herrschte un ter der Bevölkerung Schleswigs überall, wo sie sich sehen ließ, großer Jubel. Nach Be endigung der Manöver fuhr auch der Kaiser mit einigen Herren nach Eravenstein und traf dort mit seiner Gemahlin zusammen. Er war in Zivil und wurde daher trotz des aufgewirbelten Schnurrbarts von der Be völkerung wenig erkannt. Anders war es mit der Kaiserin, die jedes Kind kannte und wo sie sich sehen ließ, wurde sie ehrfurchts voll begrüßt. Da man aber von dem Kaiser fast gar keine Notiz nahm, ärgerte er sich sehr darüber. Diese-m Aerger machte er Luft, in dem er, als sich wieder Menschen versam melten, um die Kaiserin zu begrüßen, ihr ironisch zurief: „Aujuste, Deine Landeskin der grüßen Dir/' Die Kaiserin war über diese Ironie nicht sehr erfreut und antwor tete ihm schließlich ziemlich scharf: „Bei de nen kommt es wirklich aus dem Herzen." Schließlich hatte diese kleine Verstimmung zwischen den beiden Allerhöchsten Ehegatten dahin geführt, daß der Kaiser etwas früher von Eravenstein abfuhr Und auf die „Hohenzollern" zurückkehrte. Die Herren hatten auf der Tour von Eravenstein bis an Bord verschiedentlich geistige Getränke zu sich genommen. Sie waren nämlich alle iehr vergnügt, und qss sie aus der Pinasse liegen Nilo die Fallreeptreppe hinauf- 'chaute ihnen der Bootssteurer ior- U noch und gab ein Zeichen zur Vor- Alle zehn Minuten griff er in seine rechte Manteltasche und holte ein Stück Schokolade hervor. Es n -<>n kleine Täfel chen, jedes in weißes » r verpackt. Au ßen auf der Derpockun befand sich e>n klei nes Bild, meistens Porträts bei 'er Persönlichkeiten, Bauten nuo. ^otürt o hatte auch ich Appetit auf ein Stück Scho kolade und wartete nur Sehnsucht, g< g > - Mir auch eins geben wüM. - r fab ich fe desmal das Biltz^Mnz genau an, ze,! ll« und-^ls eg über Bord. " " Nach einigen Stunden, nachdem er schon eine Unmenge solcher Täfelchen verzehrt hatte, reichte er auch mir eins mit den freundlichen Worten: „Das ist für Dich, mein Sohn, hebe es gut auf." Dankend nahm ich es in Empfang. Das Wasser lief mir schon im Munde zusammen, da bemerkte ich zu meiner Enttäuschung, daß er die Schoko lade berausg'enommen und mir nur das Bild verehrt hatte. Es stellte die Kaiserin Augusta dar. Mein Hunger wurde dadurch allerdings nicht gestillt. Resigniert schob ich mir einen „smarten Krusen" zwischen die Zähne und fing vor Aerger an, kräftig zu kauen. Dadurch bewegte sich der Kiefer und Moltke fragte: „Mrs ißt Du?" „Tabak, Ex zellenz." „Das soll nicht sehr gesund sein", antwortete er. „Früher in der Türkei habe ich es auch probiert. Iß lieber Schokolade." Woher aber nehmen und nicht stehlen? Nachmittags gegen vier Uhr kam der Kai ser zurück. Er stürmte die Kmomondobrücke hinauf und schrie Moltke an: „Na, das war ja eine schöne Schweinerei heute. Haben Sie das gesehen, Moltke? Kein Mensch bat Be scheid gewußt, am wenigsten diese Esel, die Kommandeure. Zwei Kompagnien gingen vergnügt zum Feind über, eine dritte wußte überhaupt nicht, wo sie war. Das wäre ein lustiger Krieg geworden. Aber ich schaff« Abhilfe, daraus können Sie sich verlassen!" Er schaute mich wütend an, ohne etwas zu sagen. Ich hatte kein« Ahnung, was ich ver brochen hatte, sollte es aber bald erfahren. Kaum hatte er die Kommandobrücke ver laßen, als der diensthabende Offizier herauf kam, mich groß anfchaute und dann rief: „Steinhauer, Mensch, was haben Sie denn für eine Mütze auf? Der Kaiser hat mich angeschnauzt, ob ich keine Augen im Kopfe habe, der Steuermannsmaat sehe fa wie ein Türk« aus. Aber was haben Sie denn mit Ihrer Mütze?" Jetzt merkte ich den Braten. ' Das Handtuch steckte noch in meiner Mütze und diese hatte dadurch eine etwas abson derliche Form erhalten. Mir persönlich durfte es der Kaiser nicht sagen, denn ich hatte den Rang zur Empfangnahme kaiser-! lick'er Anschnauzer noch nicht erreicht. Ich bat daher den diensthabenden Ofsm-rr, den Vorfall dem Kommandanten gegenüber anf- zuslärsn. was dieser auch tat. Moltke war, nachdem der Kaiser d:e (4. Fortsetzung) Am nächsten Morgen begab sich der Kai ser mit dem Stab an Land, während Moltke gegen zshneinhalb Uhr seinen Posten auf dem höchsten Punkt der Kommandobrücke einnahm. Ich war ihm zur Hilfeleistung kommandiert und das war nicht leicht. Ich mußte nämlich vor ihm stehen und er legte das dreiviertel Meter lange Fernrohr, wir nennen es in der Seemannssprache den „Kisker", auf meinen Kopf. In dieser Stellung beobachtete er die Truppenbewe gungen. Da der „Kieker" auf meinem run den Schädel nicht festlag, so lief ich schnell hinunter ins Kartenhaus, holte ein dort hängendes Handtuch, legt« es zusammen und stopfte es in meine Mütze. Ich war in sehr kurzer Zeit wieder oben, aber er fragte doch:,, Wo bist Du gewesen, mein Sohn?" Als ich ihm dann das Innere meiner Mütze zeigte und ihm klarmachte, weshalb ich das Handtuch geholt hatte, da sagte er: „Gut, bist nicht sehr dumm, mein Sohn." Ich stand nun vier Stunden hinter einander, immer in derselben Stellung, mit dem Kicker aus dem Kopf. Ävahrhaftig keine Kleinigkeit! Ohne sich einmal zu setzen, stand aber auch der alte Herr, mit dem Fernrohr nor den Augen, die ganze Zeit ünd schien die Truppenbewegungen an Land zu beobachten. Nur eimal drückte er sich gegen das. Geländer, legte seinen rechten Arm auf meine Schulter, stützte sich und flü sterte vor sich hin: „Man wird älter". Kommandobrücke verlaßen hatte, herzens- froh, daß die Geschichte vorüber war. Er ließ sich nach seiner Kabine geleiten und kam «rst zum Abendeßen wieder zum Vorschein. Vei diesem Abendeßen gab dann der Kom- f Mandant di« Geschichte mit meiner Mütze! -um Besten, sie wurde viel belacht. Norb l »ährend die Herrschaften beim Essen waren, "n m r v « i Überbrachte mir ein Steward ein kleines ' von Schweden einen Besuch abstatten wollte. > > by Presseverlag vr. p. Dämmert, kerlin. l Auf der Fahrt nach Stockholm fiel ein An- f gehöriger der Besatzung über Bord und er trank unter folgenden Umständen: l Der Matrose, ein Westfale von Geburt, - war während der Fahrt damit beschäftigt , gewesen, außenbords die Farbe auszubessern. Er hatte sich entgegen der Vorschrift nicht angeseilt, sondern arbeitete freihändig auf einer an Tauen schwebenden Laufplanke. Durch eine Bewegung des Schiffes mußte er den Halt verloren haben und fiel an der Schiffswand hinunter ins Meer. Dann hatte er wohl einen Hieb mit der Schiffsschraube erhalten, der ihn wahrscheinlich sofort tötete. Auf das Signal „Mann über Bord" wurden blitzschnell die Boote heruntergelaßen. Auch sprang der Kommandant des nachfol genden Kreuzers „Gefion" selber über Bord, um zu versuchen, den armen Kerl zu retten. Doch alles war umsonst. Man konnte eben mit Sicherheit annehmen, daß er von der Schraube getroffen worden war. Der über Bord gesprungene Kommandant, der sein Leben todesmutig eingesetzt hatte, konnte nur die Mütze des Ertrunkenen auffischen und an Bord bringen. Dem Kaiser, der den Matrosen persön lich gekannt hatte, ging der jähe Tod dieses armen Menschen sehr zu Herzen. Stunden lang dehnten sich die Rettungsversuche aus, bis schließlich jede Hoffnung, ihn noch ret ten zu können, aufgegeben werden mußte. Der Kaiser ließ nun halbstock flaggen, einen provisorischen Altar errichten, diesen mit der Kriegsflagge bedecken und darauf die aus gefischte Mütze legen. Offiziere und Mann schaften, ebenso eine Abordnung der „Ge fion", zu der auch ich gehörte, nahmen vor dem Altar Aufstellung. Mit tiefernstem Ge sicht, das Gebetbuch in der Hand, erschien der Kaiser und begab sich hinter den Altar. Zu erst wurde eine Strophe eines Ehorals ge-! sungen, dann hielt der Kaiser eine zu Her-! zen gehende Predigt. j In beredten Worten schilderte er, wie > der Vater aus Westfalen herbeigeeilt sei, ! um seinen Sohn noch einmal zu sehen. Wie , er seiner Freude Ausdruck gegeben habe, daß " sein Sohn seine Militärpflicht unter den ! Augen seines Kaisers ausführen dürfe und ihn dabei ermahnte, sich dessen würdig zu! zeigen. Preußische Treue bis zum letzten Augenblick! Doppelt schwer hat das Schicksal dem armen Jungen mitgespielt. Nicht, wie es Soldatenlos ist. vor dem Feinde, mit der Waffe in der Hand bei der Verteidigung seines Vaterlandes hat er den Tod gefun den, nein, in stiller Ausübung seiner Pflicht, aus der nierastcnden Arbeit an Bord her ausgerissen, wurde er vom Tode ereilt. „Uns aber", fuhr er fort, „muß dieser be dauerliche Unaliicksfall eine Lehre sein, uns mit dem Tod, der uns aus Schritt und Tritt umlauert, jederzeit vertraut zu machen, da mit wir lernen, ihm furchtlos ins Auge zu sehen." Und als er zum Schluß um ein stil les Vaterunser für den Verunglückten bat, flogen die Mützen vom Kopf, und aus vielen rauhen Kehlen stiegen Gebete zum Himmel. Der kurze Gottesdienst war derartig ergrei fend. daß, besonders, als der Kaiser das Verhältnis zwischen Vater und Sohn schil derte, viel enalten und jungen Seebären die Tränen über die Wangen rollten. Als dann der Kaiser sein Gebet beendet, aufschaute und dem Kommandanten die Hand reichte, glänz ten auch in seinen Augen Tränen. Er hatte über den Tod seines Matrosen geweint. Das Wetter war bis dahin aut Jetzt änderte es sich aber plötzlich. Es schien mir, als wollte der liebe Kott des Kaisers Mah nung. daß der Tod die Seeleute auf Schritt and Tritt umlauert, noch besonders bestäti gen. Es setzte nämlich eine derartig dicke Nebelwand ein, wie ich sie auf meinen vie- > len Seefahrten noch nie erlebt hatte. Dampf pfeifen und Sirenen heulten, Kanonenschüße wurden in regelmäßigen Zwischenräumen abgegeben. Dann erscholl in dieser dicken Nebclschicht plötzlich ein vielstimmiger Schrei, und wie ein Keisterschiff glitt auf zwei Me ter Entfernung eine große Barke an der „Hohenzollern" vorbei. Den Schrei hatte die Mannschaft dieses Segelschiffes ausge stoßen, da ihnen ein Zusammenstoß unver meidlich schien. Auch dort hätte der Tod dann sein« Ernte gehalten. So plötzlich wie der Nebel gekommen war, verschwand er auch wieder, und fried lich konnten beide Schiffe mit Volldampf ihre Fahrt fortsetzen. Bei der Abendtaiel äußerte sich der Kaiser nochmals, daß ihm der Tod des Matrosen sehr nahe gegangen se. und er fügte hinzu, daß er diAn bedauerlichen 6. Mann über Bor- Jch batte Gelegenheit, den Kaiser in al len Phasen seines Lebens kennen zu lern«n. In der Jugend und im Alter. Bei trauri gen und heiteren Vorkommnissen. Er hatte stets Bestreben, große innere Bewe gungen vor den Augen anderer zu verber gen, vielleicht eingenommen von dem Ee- banken, daß «inen Kaiser nichts rühren, er es wenigstens nicht zeigen darf. Und doch habe ich "einmal Gelegenheit gehabt, zu be obachten, wie ein Unglücksfall so auf den legte er los: „Denken Sie sich, was wir für Spaß gehabt k« cn. Wir gehen heut« spa zieren, meine Frau mit ihren beiden Damen ich und der Doktor, und da treibt uns so ein Kerl, ein Schäfer, eine H'rde Hammel in den Weg. Natürlich wollte er zu allerletzt, als er meine Frau erkannt hatte, die Ham mel aus dem Wege treiben. Die Luders waren aber störrisch und nicht vom Wege abzubringcn, und nun kommt das Beste: Gerade wo wir standen, fing so ein Luder, ein Vock, an zu bocken. Der brachte natürlich die ganze Herde in Verwirrung, so daß sie alle durcheinander liefen. Nun hätten sie unsere Damen sehen sollen. Ausgerückt sind sie, mit dem Taschentuch vor dem Gesicht, als ob sie sich schämten. Trotzdem ich ihnen zugevufen habe: „Aber meine Damen, das ist doch eine ganz harmlose Geschichte", waren sie nicht zu beruhigen." Wie ich schon andeutete, waren die Her- ren sehr animiert. Es fiel denn auch weiter! nicht auf, daß hinter dem Rücken des Kai-! sers einer seiner treuesten Diener und Ad- s jutanten die Bemerkung mackste: „Die Ham-! mel wollten auch einmal ihren Landesherrn! sehen." lleber diesen Witz mußten die Zu- s Hörer derartig lachen, daß der Kaiser an den i konvulsivischen Zuckungen der Körper merkte s daß etwas im Gange war. Er fragte scharf:! „Was habt Ihr denn?" worauf der Witz-! Unglücksfall sowohl wie die Gefahr eines Zusammenstoßes im Nebel als eine Mah nung Gottes ansebe, zu allen Zeiten auf den Tod gefaßt zu sein 7. Teste stiehlt ein Backhuhn Aber auch freundlichen Regungen gab der Kaiser gern Naum, und wenn er sich über irgend etwas gefreut hatte, sei es über einen Witz oder über einen humorvollen Vorgang, so ließ er auch Gnade walten, wo strenge Bestrafung am Platze gewesen wäre. Wir befanden uns in den norwegischen Ge wässern, und die Lebenswittel waren be- sonoers knapp an Bord. Es kam dies öfter vor, da in den kleinen norwegischen Orten nicht immer einwandfreie Lebensmittel für die kaiserliche Tafel zu haben waren. Gegen neun Uhr vormittags kam das Torpedoboot, das als Kurierboot fungierte, längsseits und brachte Post und Proviant an Bord. Der große Korb mit Lebensmitteln wurde an Deck geschleppt und der Kaiser und seine Badegäste eilten herbei und ergötzten sich an dem Inhalt. Da waren frische Gurken, Tetje 8cbmickt aus Hamburg frischer Salat, selbst Artischocken und frische Selleriestauden befanden sich darunter. Ne ben einer schönen Kalbskeule glänzte ein wunderbarer, fünf Pfund schwerer Lachs. Zwischen all diesen Leckerbissen aber lag, wie ein Veilchen im Vcrboracnen, ein schö nes rosiges Hühnchen, das für den Kaiser selbst bestimmt war und worauf er sich sicht lich freute. Nachdem die eingegangene Post verteilt und durchgesehen wär. überhaupt die „Re- gierungssorgen" ein Ende genommen hat ten, begann das Vergnügen. Es sollte nach der Scheibe geschossen werden Zu diesem Zwecke wurde nun eine Scheibe aufgestellt, ein paar kleinkalibrige Kugelbüchsen an Deck gebracht, und die Schießerei ging los. Die Scheibe f12 Ringe) war an der Steuerbord- -eit« aufgestellt, während die Schützen an der Backbordseite standen Zum Anzeigen wurde ich kommandiert. Das war keine be sondere Auszeichnung, sondern traf jedes mal den diensthabenden Steuermannsmaat. Ich stand hinter dem Kartenhaus in Deckung und stürmte hervor, wenn ein Schuß abge geben ivar. Als gute Schützen erwiesen sie sich an dem Tage alle nicht. Es muß natür lich in Betracht gezogen werden, daß das Schiff nicht still lag. Als der Kaiser zum ersten Male schoß, konnte ich eine „Neun" melden. Beim zweiten Schuß nmr aber trotz eifrigen Suchens eine Beschädigung der Scheibe nicht festzustellen, weshalb ich „vor bei" rief. Allgemeines Erstaunen und all gemeine Entrüstung. „Schwindel, Junge", rief der Kaiser und kam dann selber mit einigen Herren aus die Scheibe zu. Doch sie alle konnten nichts finden, weshalb der Kaiser lachend meinte: „Also bann bleibt es beim Loch in der Luft." Nun schmunzelten sie alle, während der Kaiser in die Tasche griff, einen Taler hervorholte und ihn mir mit den Worten übergab: „Nächstesmal aber eine Zwölf." Der Teiler sollte offenbar eine Entschädigung für den Ausdruck „Schwin del, Junge" sein, wie der Kaiser überhaupt zu Zeiten sehr feinfühlend sein konnte. Es war inzwischen ein Uhr geworden, und die Frühstückszeit rückte heran. Auch ohne Uhrzeit hätte ein Eingeweihter be merken können, daß die Essenszeit nahe war, denn die Badegäste machten, allerdings hin ter dem Rücken des Kaisers, allerhand Zei chen die auf einen leeren Magen schließen ließen Endlich meldet der Steward dem Hofmarschall und dieser dem Kaiser, daß das Frühstück angerichtet sei. Sämtliche Herren begaben sich nun nach unten und waren fünf Minuten später im Speisesaal versammelt. Kurz darauf erschien der Kaiser, und all« nahmen zwanglos Platz Nun passierte eine merkwürdig komische, für den Augenblick aber doch sehr ernste Ge schichte Wie ich schon angedeutet, war für den Kaiser an dem Tage ein schönes Back- huhn zurechtgemacht worden. In dem Augenblick, als der Steward auf silberner Platte das Huhn dem Kaiser servieren wollte, wurde er kreidebleich und stand starr wie eine Bildsäule rechts vom Kaiser Aber auch die Badegäste machten Gesichter als wär»u ihnen die Felle weggeschwommen (Fortsetzung folg' Ursch-KN toi« Smmab« «snatN- 1^0 Uch« «chrisw LuSnit, «m Nr. Aus Donners! terchenverei Montag Abendwant Wetter Ve Mittwock Uhr Ausfb staurant „i Fahrgelege Für die I Die Hoci Wassertal l dcrung der Zwönitz dc für vcrgan «ungeladen. Markte P Zwönitzer werben. Der Bes vollem Ha ihres Mu lassen. Ucl den, so das immer gc> Opernonvc dige, gcho Notzeit ni Gepräge, wurden, d« ten. In kurz und des ( um Kamp Anschlic Lanz ohn noch lang« Die Or und Mül Saales ü Ueberrasck Saal betr Der Er toeinnahn genossen , gruppe ei tig erkaw unbeirrt ! des Ri Beim Gebirg Main) tr selbst klei rnng von führt wo Veransta! wendet« Reichsini Vereinsu Aufzug i es sich u Gesinnur sammlun nötig. A Heimatpf
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