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Zwönitztaler Anzeiger : 22.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-193108228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19310822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19310822
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-22
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 22.08.1931
- Autor
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ZMWler Anzeim iv8cheutUch vienmü, am Montag, Mltttvoi^, Freitag «d Soumibrnd. —Bezugsprei»: Durch unsere Träger «onaUtch ILO Mart rinschl- Sustevuugrgebühr, durch die Poft b«»oge» 1.IO Mark auhcr guftelluugsgebühr. Druck und Verlag: »nchdruckerei L Bernhard Ltt, gwärütz. Inhaber und verantwort» licher Schriftleiter: Carl Bernhard Ott, Zwänttz. Seschästaftelle: Swänitn Mar« 171. Fernsprecher Nr. 2S. Postsch. 48U Leipzig. Der ^wänihtaler Anzeiger" ist da- meistgelesene Blatt in gwvnttz. Rieder,WSnitz. Kühn» Halde, Leukersvors, Bnrgstädtel. wettere» Verbr^itiiugsgebiet: «arsch-maitz, ^haiheim. «Nno» dM/ Hormersdorf. Auerbach, Älefes Matt enthätt dir amtlichen Aetanutmachungen des Amtsgerichts und der städtischen BehSrden zu Jwöuih Anzeigen: Die stebengespalten« MMn-eter-geile 7 Pfennige, für Seschästreröffnungs», Familien- und Finanzanzeigen 8 Pfennig«. Die dreigespaltene Millimeter-geile im Retlame- teile und im amtlichen Teile 20 Pfennig«. Bei Wieder hol«« Preisermäßigung »ach Vereinbarung. Bei Kontur» fe», Klagen. Vergleichen und gielllberschrettung fällt jede ans Anzeigen gewährte Preisermäßigung weg. In Liefem Fall« Berechnung de» geilenpreise» am Tage der Satzdmg. Nr. 130 «MIM»»»»««« Sonnabend den SS. August 1831 !WSS ssv Jahrg. Amtlicher Teil. Asitti«lie Xstsrliszzk Vayar Oünstixe Verrin8unx cier Spareinlaeen sowolil bei täAlicder Vettüxunx sl8 sucb xexen KünäixunA. K288enre1t: Nonfgxs di8 k^reits^ 8—'/,1 Lbr, 2—4 Ubr Sonnabend 8—12 Ulir. k'ern8precber 58, 5 Leyer. Po8t8ckeckleonto l-elprix 16498 Aus Heimat und Vaterland Zwönitz, den 22.August 1931. kr herbstet! Mäßig warm und veränderlich Die nach den vielfach sehr niedrigen Temperaturen der zweiten Augustwochc vor acht Tagen zum Wochenende angc- kündigte Wiedcrerwärmnng ist zwar erfolgt, hat sich aber in mäßigen Grenzen gehalten. Die Temperaturen erhöhten sich nur bis auf 23 Grad Celsius. Sic blieben auch weiterhin in den meisten Landestcilen nahe bei 20 Grad, vorwiegend etwas darüber, und stiegen um die Mitte der Woche im Alpengebiet sowie in Süddeutschland noch einmal an zahlreichen Orten bis auf 28 Grad Wärme. Trotzdem war der Wittcruugscharaktcr im allgemeinen nicht mehr hochsommerlich; dafür war die Be wölkung zu stark und die Niederschlagshäufigkcit zu groß. Größere Regenmengen fielen allerdings nur in einzelnen Land strichen; zu Beginn der Woche im deutschen Süden und Süd westen sowie in den Alpenländcrn; dann in erheblichen Teilen des Küstengebietes. Mittwoch kamen auch zwischen Rhein und Elbe beträchtliche Niederschlagsmengen vor. Die vorwiegend aus westlichen Richtungen wehenden Winde führten fast ständig feuchte ozeanische Luft auf das Festland und begleiteten Depressionen, die für die Jahreszeit schon recht tief waren. Die Wirbclkette erstreckte sich vom Atlantik über die Britischen Inseln und die Nordsee nordostwärts in der Richtung nach Skandinavien und Finnland, lag also Mittel europa nahe genug, um mit dem westlichen Luftstrom auf ihrer Südseite die Wetterlage bei uns ausschlaggebend zu be stimmen. Infolgedessen schritten die den einzelnen Wirbeln folgenden Wellen hohe» Luftdrucks stets rasch über unser Ge biet hinweg und kamen niemals voll zur "Auswirkung. Dieser Wcstwctterthpus wird voraussichtlich fortdauern nnd auch in der kommenden Woche das Witterungsbild bei nur mäßiger Wärme, erheblicher Bewölkung und Neigung zu Niederschlägen ähnlich veränderlich gestalten wie in den letzten acht Tagen. Damit wird man de» eigentlichen Hochsommer für abgeschlossen anseheu können; denn in der letzten August woche beginnt normalerweise der rasche Temperaturabstieg, der unseren kurzen Nachsommer in den Frühherbst überleitet und zur Folge hat, daß das langjährige Temperaturnrittel zu Beginn des Monats September schon um vier Grad unter dem Wert der ersten Augusthälfte liegt. Wenn natürlich auch immer noch die Möglichkeit nochmaliger starker Erwärmung besteht, so sprechen doch Erfahrung und Wahrscheinlichkeit dagegen, daß die Temperaturen in diesem Sommer noch einmal 30 Grad Celsius erreiche» oder gar übersteige». "Auch in den Mittelmeerländern ist, von, äußersten Süden mit seinen, schon beinahe afrikanischen Klima abgesehen, das Temperaturnivcau. obwohl immer noch hochsommerlich, schon merklich gesunken und die Zeit der größten Hitze mit ihren oft 35 Grad Celsius übersteigenden Höchstwerten anscheinend vorüber. Bei uns schwankte das Tagesmittcl in der letzten Woche ziemlich eng um den Normalwert; dieser beginnt aber, wie gesagt, nunmehr rasch seinen Abstieg ins Herbstliche. Kirchennachrichtcn für Zwönitz 12. Sonntag nach Trinitatis, 23. August 1931: >/-9 Uhr vor mittags Beichte und Abendmahl. 9 Uhr Predigtgottcsdicnst. Uhr Kindergottesdicnst. Donnerstag den 27. August: 3 Uhr nachmittags Großmüt- terchenverein. 8 Uhr abends Vibelstundc, Mord in Thalheim Die 35 jährige Ehefrau WeMog von ihrem Mann ermordet Heute früh gegen 8 Uhr hat der Strumpfwirker Weißflog in seiner Wohnung, Zwönitztalstraße, seine 35 jährige Ehefrau ermordet. Der Grund zur Tat ist vielleicht in Eifersucht zu suchen, es kann aber auch geistige Umnachtung des Täters in Betracht kommen. Wie sich die Tat zugetragen hat Weißflog befand sich mit seiner Frau in der Wohnstube, als seine Mutter, die sich mit den, 9 jährigen Töchterchen in der Küche aufhielt, Hilferufe der Ehefrau Weißflog vernahm. Als die Schwiegermutter der Angegriffenen zu Hilfe eilen wollte, hat Weißflog die Tür zugeschlagen und verschlossen. Er hat seine Ehefrau zuerst mit den, Stuhlbein geschlagen und ihr eine 10 Zentimeter große Wunde am Hintcrkopfe bei- gcbracht. Dann hat er sein Opfer noch mit einein gewöhnlichen Küchenmesser in den Hals gestochen, so daß die Frau Weißflog sich verblutet hat. Als die von den Hansmitbcwohnern herbei- gcrufene Polizei erschienen war und ihn fragte, was er ge macht habe, antwortete Weißflog: „Nichts." Der zum Mörder gewordene Weißflog lebte in geordneten Verhältnissen, war zweimal in Amerika nnd galt als ruhiger Mensch. Er befindet sich zur Zeit in Thalheim in Haft. Die Mordkommission aus Chemnitz weilte heute mittag zur näheren Untersuchung der Tat in Thalheim. Mirchennachrichtcn für Stiederzwönitz Sonntag den 23. August, 12. nach Trinitatis: vormittags 9 Ahr Predigtgottcsdicnst. Danach Beichte und Feier des hei ligen Abendmahls. Montag den 24. Angust: Jungmädchcnbund abends 8 Uhr Abcndwandcrung nach der „Brettmühle" (bei ungünstigem Wetter Vercinsabend im Pfarrhause). Amtlicher Bericht über die Stadtverordnetenfitzung am 20. August Anwesend sämtliche Mitglieder des Kollegiums und des Stadtrates mit Ausnahme der Herren Keller, Fenske, Müller, Seifert und Woest. — Vor Eintritt in die Tagesordnung wird v :> Stadtverordneten Wcißgärbcr beantragt, zwei für die nntztösfcntlichc Sitznng vorgesehene Punkte in die öffentliche Sitzung zu verlegen. Den, Anträge wird einstimmig bcigetre- ten. Kenntnis wird genommen: a) von einer Verordnung des Wirtfchaftsministeriums betreffend die Notlage des Hand werks; b) von einer Eingabe der Maler- und Lackierer-In nung Aue u. Umg., die Notlage des Malergewcrbes betref fend. Stadtv. Oehme vermißt in diesem Schriftsatz die Angabe darüber, ob auch immer Tariflöhne gezahlt werden. Das Kol legium beschließt, den, Stadtrat anheim zu gebe», eintreten- dcufalls den Anregungen der Eingabe Folge zu leisten; c) von den Beschlüssen des Stadtbüchcreiausschusses; d) von den Ver waltungsausschußbeschlüssen vom 6. August 1931. In der Aussprache hierzu bcmängelu die Stadtv. Oehme und Weiß- gärber, daß die ansführenden Firmen bei Einstellung von Ar beitern nicht nach den abgeschlossenen Vereinbarungen ver fahren sind. Stadtverordnetenvorst. Ott stellt den Antrag, die Verwaltung zu beauftragen, nachzuprüfen, inwieweit auf Grund der Verträge gegen die ausführenden Firmen Schaden- ersatzfordcrungcn erhoben werden könne»; c) von der von, Vcr- waltnngsausschuß vorgeschlagcncn Vertagung der Haushalt- plaubcratuiig, daß man die Auswirkungen der »och in Aus sicht stehenden neue» Notverordnungen abwarten will; f) von der Anweisung der Beschlußbehördc auf Erhebung eines 100- prozcntigcn Zuschlages zur Bicrsteucr; g) von der Erhebung einer Nachtrags-Bezirksumlage bei den Bezirksgcmeinden: h) von der behördlichen Anweisung auf Aufhebung des Orts- gesctzes über die kostenlose Totcnbestattung. Das hierzu auf gestellte Ortsgesetz wird gegen 4 Stimmen der linken Fraktion angenommen; i) vom Beginn der Kabellegung in den Stra ßen der Stadt; k) von einer Niederschrift des Verwaltungs- Assistenten Fanghänel Wege» der Anschuldigung, Sammclbe- zug von Kohlen direkt ab Schacht für hiesige Einwohner ver mittelt zn' haben. Vom Stadtv. Weißgärber wird scharf kriti siert, daß sich ein städtischer Beamter dazu herbeigelassen hat te, derartige Vermittlung zu übernehmen. Vom Stadtv. Fehr mann wird darauf hingewiesen, daß die allgemeine Notlage die Bevölkerung zwinge, dort zu kaufen, wo sie Waren am bil ligsten erhalte. Boni Bürgermeister wird erklärt, daß er der artige Vcrmittlungstätigkeit den Beamten untersagt habe: l) der Kauf- und Auflassungsvertrag betreffend Schützenhaus Zwönitz wird verlesen, Einwendungen werden nicht erhoben: m) vom Stadtv. Fehrmann wird gewünscht, daß Platzkarten zu den Stadtverordnetcnsitzungen nur an Zwönitzer Einwoh ner abgegeben werden. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Annabcrg (Acht alteKämpfer v o n S t. Priva t.) Am 61. Jah restage der Schlacht bei St. Privat lud der hiesige Gastwirt Paul Körnig die hier noch lebenden acht Veteranen von 1870/71 zu sich in sein den alten Kämpfern zu Ehren in den einstigen Rcichsfarbcn festlich geschmücktes Vereinszimmer, nur sie unentgeltlich zu bewirten. Die alten Soldaten zählen zusammen 665 Lebensjahre, und zwar ist der älteste von ih nen, Theodor Aumann, 87, Heinrich Leicht 85, Otto Rudolph 84 und August Kupfer 83 Jahre, während die jüngsten von ihnen 81 Jahre zählen. Welcnau (K i r ch e n j u b i l ä u m.) In diesem Monat jährt sich zum 350. Male der Tag der Weihe unseres Gotteshauses. Der ge naue Tag ist nicht mehr festzustellcn. Da gegenwärtig im Kir chenschiff umfassende Erncuernngsarbciten vorgcnommen wer den, soll die Jubiläumsfeier und die Weihe der restaurierten Kirche mit dem vom 31. Oktober bis 2. November stattfinden- dcn Kirchweihfest verbunden werden. Lichtenstem-Callnberg (Der Bahnkörper als Spielplatz.) Der Führer eines nachmittags in Richtung Stollberg fahrenden Pcrsoiien- zuges bemerkte ein dreieinhalb Jahre altes Kind spielend zwischen den Schienen sitzend. Er konnte den Zug im letzten Augenblick zum halten bringen. Chemnitz (Zwei F a l t b o o t f a h r c r in Lebensgefahr.) Zwei Chemnitzer Faltbootsahrer gerieten auf der Mulde kurz hinter Düben in das Wasserrad der Schiffsmühle Alaunwerk. Das Boot wurde zertrümmert, die Insassen, die nahe an dem Er trinken waren, wurden von einem Bewohner des Alaunwcrkes mit einem dort liegenden Kahne gerettet. »»Rot Front" den Raubmördern Leipzig. Zu skandalöse» Vorgängen kam es am Mittwoch nachmittag vor dem Untersuchungsgefängnis in der Moltke- strahe. "Als die Teilnehmer am Raubübcrfall auf den „Wilden Mann", die Arbeiter Richard K. und Panl E., sowie der Steinsetzer Karl O., die den Gastwirtsgehilfen Richard Sachse niedergeschossen habe», im Polizei-Transportantomobil nach dem Untersuchungsgefängnis gebracht wurden, konnte der Ge- fangcnenenwagcn wegen seiner Höhe nicht in das Tor der Anstalt cinfahren. Die Insassen des Automobils »rußten des halb auf der Straße aussteigen. Die Ucberführung nach dem Gefängnis war bekannt geworden. Es hatte sich auf der Straße eine große Menschenmenge angcsammclt, die als Zeichen ihrer Sympathie für die Raubmörder ein dreifaches „Rot Front!" ausbrachtc. Sin gefährlicher Liebhaber Pirna, Als sich dieser Tage ein junges Mädchen aus Herne i. W. besuchsweise bei seiner Schwester in Pirna-Copitz anshielt, erhielt es aus seiner Heimat einen Brief, in dem mitgeteilt wurde, ein früherer Verlobter des Mädchens sei nach Pirna unterwegs, um das Mädchen zn erschießen. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, daß der Mann, ein Mon teur aus Heruc, tatsächlich »ach Pirna gekommen war und sich in einem Gasthaus in Copitz aufhielt. Er konnte im War- tcsaal des Pirnaer Bahnhofes festgcnommcn werden. 2» sei nem Besitze fand man einen scharf geladenen Revolver.
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