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Der Grenzbote : 17.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190505179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050517
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-17
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 17.05.1905
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Ter Kaiser traf nachmittag halb 6 Uhr im Automobil hier ein und begab sich nach der Kathedrale, uni die Fortschritte der Arbeiten an derselben zu besichtigen. Darnach ^uhr der Kaiser nach denn Generalkommando uns nahm dort Wohnung. Ebendaselbst Horle der Kaiser auch den Bortrag des Reichstanzlers. — Bon der Leutseligkeit des Kaisers. Boni Kvisetbesuche aus Schloß RemeHmgen in Loth ringen werden noch folgende Episoden bekannt. Während der Kaiser mit der Familie seines Gast gebers, des Staatsrats von Jaunez, im Parke den Kaffee einnahm, hatten in feiner unmittel baren Nähe zahlreiche Schulmädchen Aufstellung genommen, die bei der Ankunft des Monarchen zur Spalierbildung Verweisung gefunden hat ten. Ter Kaiser unterhielt fiel) mit den Kindern in gütiger und humorvoller Weise und veran laßte sie schließlich!, sich zu einer Gruppe auf zustellen und inmitten dieser Gruppe ließ sich dann der Kaiser photographieren. Später ließ sich der Monarch!, der in einer ganz ausgezeich neten Stimmung war, die Gattin des Kreis- divekiors vorstellen, unterhielt sich, mit ihr über Koch- und Nähschulen und sagte, zu den um stehenden jungen Mädchen gewandt, sie möch ten nur gut kochen kauen, daun würden sie gute Hausfrauen werden und bekämen auch gute, zufriedene Männer! — Eine hübsche Szene spielte sich, ferner gelegentlich der Einweihung der Gedenthalle in Gravelotte ab. Als der Kaiser den dortigen Kriegerfriedhof betrat, be merkte er unter den spalierbildenden Kriegern auch den Zollbeamten Crompin aus Aman-Wei ler, der in der 2. Kompagnie des 1. Garderegi- mentS z. F. in Potsdam diente, als der dama lige Prinz Wilhelm von Preußen, unser jetziger Kaiser, die Kompagnie als Hauptmann führte. Der Kaiser sprach den ehemaligen Gardisten huldvoll an und ließ ihm nach Beendigung der Feier eine prachtvolle goldene Uhr mit dem kaiserlichen Monogramm nebst go.dener Ketix als .Geschenk überreichen. Berlin, 15. Mai. Französische Blätter Huben, weil die deutsche Politik in den letzten Wochen über Marokko nichts hat verlauten las sen, der Meinung Ausdruck gegeben, daßDentsch- l«nd in dieser Angelegenheit einen verschleier ten Rückzug angetreten habe, weil der Kaiser mit der während seiner Abwesenheit von Berlin aus g-emachtgp Politik nicht einverstanden ge wesen wäre. Diese Ausmsmngen in der fran zösischen Presse entsprechen ganz und gar nicht den Tatsachen. Tie dmuscb.m amtlichen Stellen haben sich in der letzren Zeit überMaro-tto ledig lich deshalb nicht geänßerr, weil absolut nichts Neues zu sagen war, und weil Deutschland an dem einmal eingenomm. neu Standpunkt nach wie vor entschieden festbält. Wie wenig Deutsch land daran denk, einen Rückzug in der Frage anzutreten, dürste man bald erfahren. Hnsseners Strafe verbüßt. Tie „Kiel. N. Nachr." erinnern daran, das; am I3. Mai der ehemalige Marinefähnrich Hüssener seine Strafe verbüßt haben muß. Hüssener, der am ersten Ostertage 1903 in Essen an der Rühr den einjährig-freiwilligen Kanonier Hartmann erstochen Harle, wurde vom Kriegsgericht zu vier Jahren 1 Woche Gefängnis und Degrada tion verurteilt. Gegen dieses Urteil legte sowohl Hüssener wie der Vertreter der Anilage, der 6 Jahre Zuchthaus beantragt hatte, Berufung- ein. In der darauf -am 6. Juli desselben Jah res vor dem Oberkriegsgericht in Kiel start- gefimdenen Verhandlung hantele das Urteil auf die 'gelinde Strafe von 2 Jahren 7 Tagen Fest ungshaft unter Anrechnung der erlittenen Un tersuchungshaft mit 2 Monaten 7 Tagen. Tas Reichsmilitärgericht wies die Sache auf Revision des Vertreters der Anklage an das Obxrkriegs- i geeicht Kiel zurück, das am 23. September 1903 das Urteil vom 6. Juni bestätigte. Zugleich wurde erkännr, daß die Sirashast als mit dem Tage, da Hüssener auf die Revision gegen das Urteil des Kriegsgerichts verzichtet hatte, begin nend zu betrachten sei. Dieser Tag war der 13. Juli 1903. Mithin ist am 13. Mai 1905 die Strafe verbüßt. Köln, 15. Mai. Nach einer Depesche, die der „Köln. Ztg." unter dem gestrigen Tatum ans Tanger zuging, vvltzog sich am 11. dfs. Mts. derEinzug derReisegesellschaft desGrasen Tattenbach in Fez in überaus feierlicher und prunkhafier Wense. Die Diplomaten und Offi ziere in voller Uniform, der Zeremonienmeister und der Kriegsminister Mohamed el Tordes kamen der Reisegesellschaft, von einer großen Menge gefolgt, entgegen. Der Ritt der Geiell- schaft durch die Spalier bildenden Truppen und Stämme vom Lager bis zur Stadl dauerte eine Stunde. Der Sultan sah den Vorbeimarsch, oow Turm des Palastes ans zu und beauftragte den Konsul Fasset, herzliche Grüße den; Gra fen Tattenbach zu überbringen. Alsbald nach j der Ankunft des letzteren im Hause des Finanz ministers erschienen der Miu ster des Aeußeren, der Kriegsminister und der Zeremonienmeister, um die Grüße des Sultans zur guten An kunft zu übermitteln. Wien, 15. Mai. In der Schottenbastei- Gasse nächst dem Schottering fand heute gegen Mittag in der .Wiener Niederlage der Kom pagnie franeaise du Celluloid« eine große Ex- ! Piosion statt, bei der etwa fünfzig Personen s meist schwer verletzt wurden. Es folgten xin- ! ander mehrere Explosionen. Gleich durch di« ! erste Explosion wurden die Fenster zertrümmert und Flammen und dicker Qualm drangen ans die Straße, wo mehrere Personen durch den Luft druck zu-Boden geworfen wurden. Die Feuer- ! wehr drang mit großer Bravour in die bren nenden Räume und versuchte des Feuers Herr zu werden. Bei den außerordentlich schwie rigen Löschversnchen trugen der Feuerwehr - Ingenieur Chytil und drei Wehrmänncr Ver- j letzungen davon. Das Feuer entstand in einem s Magazin, das seit Sonnabend abend geschloffen war und erst heute mittag geöffnet wurde. Drei ßig Personen waren so schwer verletzt, daß sie fort transportiert werden mußten, vi le leicht- r Verletzte flüchteten und begaben sich nach Hause. Petersburg, 15. Mai. In Moskau sind neue empörende Bestechungen entdeckt worden, i infolge deren Militärärzte militärpflichtige Per- - sonen gegen gute Bezahlung als dienstuntauglich erklärten. Wie jetzt feststeht, ist an - diesem schimpflichen Treiben die Militärverwaltung di rekt beteiligt. Der Gehilfe des Militärchefs, Oberstleutnant Ostrnchvw, Kunzleiches Saitz, zahlreiche Snbalternbeamie, sogar verschiedene Schreiber find verhaftet worden. Ter Untxr- snchungsrichter für besonders wichtige Ange legenheiten WefsechjawsA führt mit Hilfe der Geheimpolizei sowie des Prokureurs des Mos kauer Bezirksgerichts, Stepanow, energisch die Untersuchung. Petersburg, 15. Mai. General Line- witsch telegraphiert unter dem 13. Mai: Eine unserer Abteilungen ergriff am 9. Mai dicOffxn- sive. Bei "Schimiavtse kam es mittags zum Kampfe. Eine andere Abt.ilung wurde aas dem Marsche von Nanchanchentse nach Schimiavtse beim Herauskommen aus dun Engpaß mit Ge- wehrfeuer vvm Feinde empsaugen. Tas Ge fecht begann gegen Mittag. Tie Japaner führ ten Artillerie ins Treffen. Unsere Abteilun gen zogen sich, nachdem sie ihre Aufklärungen i beendet hatten, zurück. Ein zweites Telegramm i des Generals Lim-Wilsch meldet unterm 14.: »> S-Ni DbH » Eine russische Abteilung, die nach Chrdagon diri- ! giert worden war, zog sich, als sie von 700 Mann feindlicher Truppen umgangen wurde, s gegen Tudagao zurück, vertrieb aber den Feind, ! nachdem sie Verstärkung erhalten hatte, aus ! Ehrdagou und zwang ihn, sich in kleinen Ab- j teilungen nach Südsüdwest zurückznziehen. T a n g e r, 15. Mai. Ter Tag des Empfanges ' des deutschen Spezialgefandtcn, Grasen Tatten- s bach, durch den Sultan ist noch nicht festgesetzt. Ans der Reise im Innern des Landes war der : deutsche Gesandte von dem Kaids der verschiedo- s nen Stämme begrüßt und von ihren Reitern i eskortiert worden. T s ch i s u, 15. Mai. Ein aus Niutschwang j henke hier eiugetroffener Tampfer berichtet, daß i ein japanisches Transportschiff durch Ausstößen - auf eine Mine im Golf von Petschili gesunken sei ; und daß dieser Unfall gleichzeitig mit hemSinkcn ! des Transportdampfers „T-Heyntsu Marn" sich ereignet hat. To kio, 15. Mai. Hier liegt bestimmte Nach richt vor, daß die Baltische Flotte, nachdem sie zeitweilig die Honkohebucht am K d. Mts. ver lassen hat, dorthin zurückgekehrt ist und noch dort 'vor Anker liegt. Tokio, 15. Mai. Die Regierung verbot die Ausfuhr von Kohle nach Saigon; dieses soll solange andauern, als die russischen Schisse s ch in den indochinesischen Gewässern befinden. Ocrtliches und Sächsisches. Adorf, 16. Mai. Von seinem Truppenteil, dem 104. Regiment, 12. Komp., entfernt hat sich der erst vergangenen Herbst zum Militär eingetrosfene Soldat Stöß, gebürtig aus Brei tenfeld. Ter Fluchtige ist seit dem 3. Osterfeier- tag von seinem Chemnitzer Regiment entwichen nnd wird steckbrieflich verfolgt. Er treibt sich seit dieser Zeit, noch jetzt" die Uniform tragend, in hiesiger Gegend umher. So wurde Stöß ain letzten Freitag von einem hiesigen Gewerbe treibenden im Schmutzler schen Gehöft in Kessel an getroffen und -n ein Gespräch gezogen, in welchem Stöß erzählte, seine steckbriefliche Ver folgung sei erledigt, er habe jetzt eineu Erho- lungsurlaub erhalten nnd geht nach- dessen Ab lauf nach Afrika. Tags darauf, am Sonnabend, besuchte Stöß in Freiberg die Gasthäuser, ohne daß es jedoch gelungen wäre, die Polizei recht zeitig davon in Kenntnis zu setzen. Stöß ist gelernter Stellmacher nnd war früher bei Herrn Fleischermeister und 'Fuhrwerksbesitzer Aloin Klarner hier als Pferdeknecht bedienstet. Lange wird sich der Ausreißer wohl nicht mehr seiner Freiheit erfreuen. Adorf, 16. Mai. Zum heutigen Viehmarkt waren 126 Stück Rinder und 25 Schweine zu- getrieben; es wurden dafür Mk. 38,55 Stättegeld vereinnahmt. — In voller Blüte stehen gegenwärtig dH Heidelbeeren und gleichzeitig auch die Preißel- beeren. Beide haben sehr reichlich Blüten, so daß eine -gute Ernte zu erhoffen ist, falls der Frost nicht noch Schaden anrichret. Die zeitige Blüte im April vorigen Jahres hatte sehr unter Frost zu teiden, so daß die Ernte dürftig ausfiel und infolgedessen die Beeren ziemlich hoch im Preise standen. Eine Seltenheit ist es, daß, wie dieses Jahr, jdie Heidel- und Preißelbeeren zu gleicher Zeit blühen. Wohl Hausen. Im Uebermut hätte am Sonntag abend auf der Straße bei Friebus leicht em Unglück herbeigeführt werden können. Ein Verein aus Zwota war auf dem Nachhansewege begmssen, als ein Trupp Radfahrer bahertam. Emer von den Vereinsmitgliedern versetzte ohne besonderem Grund einem Radfahrer einen Hieb, ! sodaß dieser vvm Rade fiel; . ein anoxrcr nahm ° dessen Mütze hinweg. Es entstand infolge die-
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