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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 25.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188403255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18840325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18840325
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-25
- Monat1884-03
- Jahr1884
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Großenhainer UntcrhMngs- L Anzcigeblatt. Rnäg^nit cler Rölligs Riuis^iujämnilll^ui^, lle8 König!' ÄmtLgmel'äü unä >!t8 Nlniiaiil'ls zu Äco^mlmm. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, vierteljährliches Abonnement: am Schalter l M., durch den Voten ins Haus l M. 25 Pf., durch die Post l M. 25 Pf., durch die Post ins Haus l M. 50 Pf. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwort!. Redacteur: Herrmann Starke 8en. Znseraie für die am Abend auszugebende Nummer werden bis früh 0 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. 72. Jahrgang. Dienstag, den 25. März 1884. Abonnements - Einübung. Die geehrten Abonnenten bitten wir bei bevorstehendem Quartalwechsel um rechtzeitige Erneuerung der Bestellung unseres Blattes refp. laden zu zahlreichem Neuabonnement ergebenst ein. Die Bestellungen an der Post müssen spätestens bis znm 28. März erfolgen; nach diesem Zeitpunkte erfolgt die Nachlieferung bereits erschienener Nummern nur gegen Entricktung einer Post-Gebühr von LV Pf. Hochachtend Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, den 29. dieses Monats, Mittags 12 Uhr im Verhandlungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Canzlei zur Einsichtnahme aus. Großenhain, am 22. März 1884. Die Königliche Amtshauptmannschast. von Weissenbach. O. Bekanntmachung. Nach einer Mittheilung des Königlichen LandstallamteS zu Moritzburg soll für das Zuchtgebiet Moritzburg: Sonnabend, den 26. April dies. Js., Vormittags 9 Uhr in Moritzburg, für das Zuchtgebiet Großenhain: Montag den 28. April dies. Js., Vormittags 9 Uhr auf dem Reit plätze der 3. Eseadron des König!. Husarenregimentes in Großen hain — hinter dem Gasthofe „zum rothen Hause" —, für das Zuchtgebiet Borna bei Oschatz: Dienstag, den 29. April dies. Js., Vormittags 9 Uhr in Borna b. Oschatz und für das Zuchtgebiet Altlommatzsch: Mittwoch, den 30. April dies. Js., Vormittags 9 Uhr in Lommatzsch die diesjährige Stutenmusterung und Fohlenschau und zwar, was die Zuchtgebiete Großen hain, Borna und Altlommatzsch betrifft, mit Prämiirung, was jedoch das Zuchtgebiet Moritzburg anbelangt, ohne Prämiirung staltfinden. Die Gemeindevorstände im Bezirke der Amtshauptmannschaft Großenhain werden daher angewiesen, die Pferdebesitzer ihres Ortes in ortsüblicher Weise hiervon in Kennt- niß zu setzen. Gleichzeitig wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß vom Jahre 1885 an, laut Hoher Verordnung des Königlichen Ministeriums des Junern für alle nicht im Zucht register eingetragene Stuten ein um drei Mark erhöhtes Deckgeld zu zahlen ist und ebenso für eingetragene Zuchtstuten, sobald ihre nachzuweisenden Products im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht vorgestellt werden. Diejenigen Züchter also, deren Stuten nicht im Zuchtregister ausgenommen sind, die sich aber fernerweit das bisherige niedrige Deckgeld von 6 Mark sichern wollen, müssen ihre Stuten bei der nächsten Stuten musterung zur Eintragung in's Zuchtregister verstellen und ihre Producte seiner Zeit im ersten oder zweiten Jahre zur Fohlenschau bringen. Eine Anmeldung des Fohlens zur Schau hat nur statt zu finden, wenn, wie in dem heurigen Jahre, Prämiirung angesagt ist und das Fohlen als coucurrenzfähig erachtet wird. In diesem Falle muß die Anmeldung auf einem bei jeder Beschälstation zu ent nehmenden Formulare bis zum 16. April dies. Js. an das Königliche Landstallamt erfolgen. Großenhain, am 21. März 1884. Die Königliche Amtshauptmannschast. von Weissenbach. Zr. Steckbrief Gegen den Landbriefträger Car! Hermann Thieme, geboren am 24. Oktober 1847 in Großenhain, zuletzt in Königsbrück bei Dresden wohnhaft, welcher flüchtig ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Großenhain vom 2. Januar 1884 wegen gefährlicher Körperverletzung zuerkannte Gefängnißstrafe von 3 Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften, an das nächstliegende Amtsgericht abzuliefern und hierüber Nachricht anher zu geben. Großenhain, am 21. Mär; 1884. Königliches Amtsgericht daselbst. Steche, AR. Lorenz. Von dem unterzeichneten Amtsgericht soll den 6. Juni L884 das dem Schuhmachermeister Friedrich Oswald Börner in Peritz zugehörige Grundstück Nr. 310 des Katasters und Fol. 133 des Grund- und Hhpothekenbuchs für Peritz, welches Grundstück am 12. März 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 925 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 17. März 1884. Königliches Amtsgericht. Schröder. Conrad, Res. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 26. Januar 1884 (Gesetz- und Verordnungsblatt für 1884 Seite 9) machen wir hierdurch noch besonders darauf aufmerksam, daß Derjenige, welcher innerhalb des hiesigen Stadtbezirkes in einer Fabrik oder anderen Gewerbeanlage, einer Niederlage, einem öffent lichen Gebäude oder einem Gasthanse einen Waarenaufzng oder eine Fahrstuhleinrichtung für Güterbeförderung herstellt oder eine solche Einrichtung umbaut, verpflichtet ist, diese Herstellung beziehentlich Abänderung spätestens vier Wochen nach der Inbetriebsetzung bei uns anzuzeigen, sowie daß bereits bestehende Anlagen dieser Art bis zum 1. Mai 1884! bei uns anzumelden, auch wenn sie zur eigenen Beförderung der die Fahrstuhlein- richtung bedienenden Person mit benutzt werden, ausdrücklich als Fahrstuhleinrichtung sür Güterbeförderung in Begleitung einer Person zu bezeichnen sind. Weiter weisen wir noch darauf hin, daß Fahrstuhleinrichtungen zur Beförderung einer oder mehrerer Personen, außer der bedienenden Person in Fabriken oder an deren Gewerbeanlagen, Niederlagen, öffentlichen Gebäuden oder Gasthäusern Vor ihrer Errichtung unserer Genehmigung bedürfen, und daß Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen der angezogenen Verordnung mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haftstrafe bis zu 6 Wochen geahndet werden. Großenhain, am 24. März 1884. Der Stadtrath. Herrmann. politische wettschau. Im deutschen Reichstage ist die erste Lesung des UnfallversicherungSgesetzes beendet und ruht der Entwurf nun in den Händen der Commission von 28 Mitgliedern, welcher er zu weiterer Berathung überwiesen wurde. In innigem Zusammenhänge mit diesem Hauptwerke der großen Socialreform steht der am Donnerstage und Freitage im Reichstage berathene Gesetzentwurf über die Verlängerung des Socialistengesetzes. Diese Vorlage bietet gleichsam einen Prüfstein für die künftige Haltung der Reichstagöparteicn der Neichsregierung gegenüber. Von den Socialdemokraten hat die Letztere Wohl kaum Dank erwartet; dieselben nehmen die Socialreform nur als Abschlagszahlung an und setzen ihre Wllhlerarbeit trotzdem unverdrossen fort. Sie haben sich zwar bei den letzten Verhandlungen über das Socialisten- gesetz feierlich dagegen verwahrt, daß man ihnen die Anar chisten an den Nockschoß hänge, aber selbst nie etwas ge- than, was man als eine entschiedene Verurtheilung des anarchistischen Treibens in Oesterreich und anderwärts an sehen könnte. Trotzdem wandte sich der Reichskanzler mit größerer Schärfe gegen die fortschrittliche Agitation, in der er eine Herabwürdigung der Minister und dadurch eine För derung der socialdemokratischen Wühlerei erblickt. In der That sind auch die 99 Mitglieder der freisinnigen Partei, im Gegensatz zu den Nationalliberalen, entschlossen, die Verlängerung des Socialistengesetzes abzulehnen und stimmten nur jetzt für die Verweisung an eine Commission, um dem Vorwurfe zu entgehen, eine solche hochwichtige Angelegen heit übers Knie gebrochen zu haben. Vielleicht leitet sie dabei auch die Annahme, daß das klerikale Centrum mit ihnen gemeinsam die Vorlage verwerfen wird, wenn es sich erst inzwischen im preußischen Abgeordnetenhause heranS- gestellt haben sollte, daß die preußische Staatsregierung auf dem kircheupolitischen Gebiete unerschütterlich bleibt. Davon will sich allerdings die ultramontaue Partei erst überzeugen und Abg. Windthorst hat eö im Namen der selben unumwunden ausgesprochen, daß seine Freunde sich vorher zu keiner bindenden Erklärung verstehen wollen. Je denfalls hängt es wesentlich von der künftigen Haltung des Centrums und dessen Stellung zu den Conservativen ab, ob die Reichsregierung in der deutschen Volksvertretung die erforderliche Unterstützung findet. Eine Auflösung des Reichs tages ist vor der Hand nicht zu befürchten, da die beiden entscheidenden Vorlagen, das Unfallversicherungsgesctz und das Socialistengesetz, durch die Verweisung an eine Com mission auf längere Zeit vertagt sind. Die vereinigte Linke des österreichischen Abgeord netenhauses nimmt eine immer oppositionellere Haltung an, wozu einerseits das Uebergewicht der deutsch-böhmischen Ab geordneten innerhalb der Partei, andererseits das übermüthige Gebühren der Czechen und die Anfeindung der deutschen Bildung durch die Klerikalen vom Schlage res Abg. Pater Greuter beiträgt. Von den deutsch-böhmischen Abgeord neten wird fortwährend auf eine Theilung Böhmens in eine czechische und eine deutsche Hälfte gedrungen, wenn auch sich nicht absehen läßt, ob dann die mitten unter den! czschechischen Gebieten liegenden deutschen Ortschaften Böh mens nicht noch viel schlimmer führen als jetzt. Nordböhmen j wird augenblicklich durch große Arbeitseinstellungen beun-' ruhigt, obgleich die (Linkenden sich bis jetzt keine Unord nungen zu Schulden kommen ließen. Die Behörden wachen besonders darüber, daß keine fremden socialistischeu Agita toren die Arbeiter gegen die bestehende Ordnung Hetzen, und steht zu hoffen, daß sich die letzteren mit ihren bisherigen Arbeitgebern friedlich ausgleichen. Die Italiener haben vor einigen Tagen einen ihrer begabtesten Staatsmänner, den ehemaligen Finanzminister Sella, zu Grabe getragen. Derselbe besaß im Parlameut großen Einfluß und galt als der aufrichtigste Freund des italienisch-deutschen Bündnisses. Der Rücktritt des Prä sidenten Fariui hatte eine Cabinetskrisis zur Folge. Das Ministerium empfahl der Kammer den Abg. Coppino, die radicale Opposition dagegen den Exminister Cairoli zum Präsidenten. Nun wurde zwar der Erstere gewählt, aber mit einer so geringfügigen Mehrheit, daß der Minister präsident DepretiS eine solche Regierungsmehrheit nicht für genügend hält, sein Cabinet ferner zu stützen und mit seinen Collegen ein gemeinsames Entlassungsgesuch einreichte. König Humbert ersuchte die Minister, einstweilen die Geschäfte weiter zu führen und conferirte wegen der Bildung des neuen Cabinetö mit Cairoli, Farini und Minghetti, doch hat ein neues Ministerium von Depretis und Mancini, unter Ausscheidung einiger der jetzigen Minister gebildet, die meiste Wahrscheinlichkeit für sich. In Frankreich hegt man seit dem Eintreffen der Botschaft von der Einnahme Bac-Ninhs die Hoffnung, mit China zu einem friedlichen Ausgleich zu gelangen. That- sächlich ist die kriegerische Stimmung in Peking der tiefsten Entmuthigung gewichen und wird man sich voraussichtlich
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