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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 06.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188405067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18840506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18840506
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-06
- Monat1884-05
- Jahr1884
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Großenhainer Unterhaltungs- L Anzeigeblatt. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Berantwortl. Redacteur: Herrmann Starke sen. AnMaii äer Königs. Kmtskauptmannsekmft, äes Königs. Auäsgcricüls unä äes Ktlllliraiks zu Kroßmiillin. d.n Druck uud »-rl-, von H-rrm-nn Stark- m Gr-ß-nhai». w'^nTs?nd,"?E"ä»d«! «---"'w--«. H-rrm°un Stark- -'N:'.: L7ch"«-VÄ 72. Jahrgang. Dienstag, den 6. Mai 1884. Nr. 54. Erlaß an die Herren Gutsvorsteher und Gememdevorstände im amishauptmannschaft- tichen Bezirke Großenhain. Die obengenannten Ortsbehörden werden, soweit sie auf die in Nr. 46 des Amts blattes ergangene Generalverfügung vom 31. März dieses Jahres mit der Einreichung des erforderten Katholikenverzeichnisses resp. Vacatscheins rückständig verblieben sind, resp. insoweit die betreffenden Anzeigen in Ansehung der exemten Grundstücke nicht bereits nach Anhalt von § 87 der revidirten Landgemeindeordnung von dem Gemeindevorstande der betreffenden Ortschaften bewirkt worden sein sollten, hiermit erinnert, zu Vermeidung von 10 M. Ordnungsstrafe nunmehr bis zum 12. dieses Monats den Rückstand zu erledigen. Großenhain, am 3. Mai 1884. Die Königliche Amtshauptmannschast. von Weissenbach. O. Auf Fol. 203 des hiesigen Handelsregisters ist heute Herr Georg August Gross Hun. in Großenhain als Procurist der Firma Fedor Zschille L Co. daselbst ein getragen worden. Großenhain, am 2. Mai 1884. Königliches Amtsgericht daselbst. Estler. Lorenz. Bekanntmachung. Wegen Reinigung ihrer Expeditionslocalitäten bleibt die unterzeichnete Bezirkssteuer- Einnahme am S. und 10 Mai dss. I. für den gewöhnlichen Verkehr geschlossen. Bczirkssteuer-Einnahme Großenhain, am 5. Mai 1884. Neubert. Bekanntmachung. Die Impfungen der im Jahre 1883 geborenen Kinder, sowie der noch nicht oder ohne Erfolg geimpften Kinder aus vorhergehenden Geburtsjahren beginnen Mittwoch, 7. Mai 188«, 2 Ahr, und werden bis auf Weiteres an jeder Mittwoch von 2 bis 5 Uhr Nachmittags fortgesetzt werden. Als Jmpflocal ist das Hintere linke Parterrezimmer des Realschulgebäude bestimmt. Gemäß der Bestimmung in ß 12 der zur Ausführung des ReichSimpfgesetzeS unterm 20. März 1875 erlassenen Verordnung werden die Eltern und Pflegeeltern der impf pflichtigen Kinder daher aufgefordert, mit ihren Kindern an den Impfterminen, sowie an den vom Jmpfarzte, Herrn BezirkSarzt vr. Gruner, zu bestimmenden Revisionsterminen behufs der Impfung und ihrer Controls zu erscheinen oder die Befreiung von der Impfung durch ärztliche Zeugnisse, die etwa bereits erfolgte Impfung aber durch Impfschein nach zuweisen. Zuwiderhandlungen ziehen die in § 14 des ReichSimpfgesetzeS vom 8. April 1874 angedrohten Strafen nach sich. Großenhain, am 2. Mai 1884. Der Stabtrath. Bogel, Stdtrth. Bekanntmachung. Mittwoch, de« 7. Mai 1884, ist das unterzeichnete Standesamt geschlossen. Großenhain, am 5. Mai 1884. Das Königliche Standesamt. Bogel. Brennholz-Auction. Im Gasthofe „zum Auer" sollen Mittwoch, den 14. Mai 1884, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Kreier Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: 7 Raummeter buchene und erlene Brennscheite, j 202 „ kieferne Brennscheite, in den Abtheilungen 8, 9, 11 bi- 205 „ „ Brennknüppel, > 20, 22 bi» 29, 31 bis 42, 45 bis 47, 2 „ buchene Zacken, l 49 bi- 51, 54, 57 und 60, 37 „ kieferne Aeste und Gestänge, j 16,60 Wellenhundert buchenes, birkenes und erleneS Brennreisig, t in den Abtheilungen 314,90 „ kiefernes Brennreisig, / 9, 36 und 47, einzeln und partieenweise gegen sofort nach dem jedesmaligen Zuschläge zu leistende Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunter zeichneten Revierverwalter zu Kreier zu wenden, oder auch ohne Weitere- in die ge nannten Waldorte zu begeben. Kömgl. Forstrentamt Moritzburg und König!. Revierverwaltnng Kreier, den 28. April 1884. Michael. Schulze. Milische Meltschau. Die Socialistengesetz - Commission des deutschen Reichstage- lehnte die Verlängerung de- Ausnahmegesetze- ab, weil die Mühe, dasselbe zu verbessern, von dem Augen blick an vergeblich erschien, da die Reichsregierung erklärte, auf keinerlei Abänderungen eingehen zu wollen. Unter dem Eindrücke dieses schwerwiegenden Ereignisses schloß die vorige Woche und mit Spannung sieht man nun im ganzen Reiche den Plenarverhandlungen entgegen, die in nächster Woche über diesen wichtigen Gegenstand stattfindcn werden; daß der Entschluß der verbündeten Regierungen, die stärkste Schutzwaffe gegen die Socialdemokratie sich nicht entwinden zu lassen, unerschütterlich feststeht, daran zweifelt wohl Niemand mehr. Die Auflösung des deutschen Reichstages würde der definitiven Ablehnung der Socialistengesetzvorlage auf dem Fuße folgen. Wer bei den Neuwahlen gewinnen würde, ist jetzt zweifelhafter als je. Den Ultramontanen, die sich erst so schroff gegen die Vorlage au-sprachen, scheint die Abstimmung ihrer Führer in der Commission schon wieder leid geworden zu sein, da sie sich ausdrücklich für die Plenarberathung ihre Stellungnahme vorbehielten. Aber auch die Opposition der deutsch-freisinnigen Partei ist nicht allzuernst zu nehmen, weil bet mehreren Reichstagsmitglie dern dieser Partei in den letzten Tagen Deputationen au- den Wahlkreisen gewesen sind, mit der dringenden Auf forderung, für das Socialistengesetz zu stimmen, da andern falls der Vertreter sich mit der Meinung der Wähler nicht im Einklänge befände und seine Wiederwahl großen Schwie rigkeiten begegnen werde. Eine solche Deputation soll z. B. bei dem Berliner Oberbürgermeister v. Forkenbeck gewesen sein. Bei den ehemaligen Secessionisten ist bereit- unter diesem Druck von Außen die Neigung, für da- Gesetz zu stimmen, in stetem Wachsen. Berechnungen, die wahrschein lich übertrieben sind, wollen bei der Hälfte der ehemaligen „liberalen Vereinigung" die Absicht voraussetzen, für das Gesetz zu stimmen, oder sich bei der Abstimmung zu ent fernen. Auf die Volk-stimmung hat der Umstand mächtig eingewirkt, daß dieselbe zwischen Socialdemokraten und Anar chisten keine so scharfe UnterscheidungSlinie zieht, wie die- die preußische halbamtliche „ Provinzial-Correspondenz" in ihrem letzten Socialisten-Artikel zu thun bemüht war. Die Reichsregierung will, nach dieser Kundgebung zu schließen, das ihr von der Opposition entgegengebrachte Dynamit- Gesetz wider die Anarchisten gebrauchen, um die Schule des Verbrechen- zu schließen. Sie denkt aber gar nicht daran, deshalb auf das Socialistengesetz zu verzichten, weil die Wahnideen der Socialdemokratie nicht tiefer in da- Volk dringen dürfen, wenn dasselbe nicht auch empfänglich für die anarchistischen Truglehren werden soll. Nach der Erzählung eine- Dresdner Blattes sollte da- in der Socialisten-Commission zur Sprache gebrachte Dy namit-Attentat am Niederwald-Denkmal sich darauf redu- ciren, daß am zweiten Tage nach der Enthüllung de- Denk mals auf dem Festplatze bei Rüde-Heim eine Explosion statt fand, welche ein entlassener Kellner dadurch veranlaßte, daß er da- Flaschenlager seines früheren Prinzipal- au- Rache mittelst irgend eines Sprengstoffe» in die Luft sprengte. Diese eigenthümliche Darstellung machte in den letzten Tagen die Runde durch die meisten deutschen Blätter, ohne rechten Glauben zu finden. Vielmehr verwiesen die rheinischen Journale mit tiefem Ernste auf die noch schwebende gericht liche Untersuchung, und aus Potsdam berichtete man sogar, Prinz Wilhelm von Preußen habe am Montag auf dem Bernstädter Felde da» erste Bataillon de- ersten Garde- Regiment» in einen Kreis schwenken lassen und den Mann schaften Mittheilung von den Thatsachen gemacht, welche i der Abgeordnete Richter in der Sonnabendsitzung der So- ! cialistengesetz-Commission zur Sprache brachte. Der Prinz soll daran ernste Mahnungen geknüpft haben. — Je mehr aber die Waagschale der schroffen Opposition in die Höhe geht, desto schwerer wird diejenige der Vertreter der Mittel partei. Die Hoffnungen der gemäßigten Nationalliberalen sind im Steigen und werden voraussichtlich auf dem am 8. d. M. in Berlin stattfindenden Parteitage einen der Heidelberger Erklärung ähnlichen Ausdruck finden. Eine am vorigen Sonntag in Leipzig abgehaltene Versammlung von Vertrauensmännern dieser Partei erklärte Folgende-: „Die Nationalliberalen Sachsen» sprechen die Zuversicht aus, der Parteitag in Berlin werde die volle Ueberein- stimmung der Nationalliberalen in allen Theilen Deutsch lands in allen wesentlichen Punkten bestätigen und bekräftigen und ersuchen ihre Delegirten, in diesem Sinne zu wirken." ! Am Mittwoch war sowohl im deutschen Reichstage wie im ! preußischen Abgeordnetenhause ein Schwerinstag angesetzt, d. h. eine Sitzung, in welcher nach der von dem Grafen Schwerin eingeführten Gepflogenheit, die Gesetzvorschläge ! vorgenommen werden, die nicht von der Regierung aur- gehen, sondern der Initiative der Abgeordneten entstammen. > Sowohl die Debatte über die Ergänzung der Städteord nung in den östlichen Provinzen (Antrag Straßmann-Zelle) und im Westen der Monarchie (Antrag Bachem), die im preußischen Abgeordnetenhause stattfand, wie im deutschen Reichstage die Reden über die staatliche Entschädigung für unschuldig Verurtheilte (Antrag Phillipp»-Lenzmann) und die Wiedereinführung der Berufungsinstanz in Strafsachen (Antrag Munkel) erhoben sich nicht über da» Durchschnitt»- niveau der parlamentarischen Temperatur. Ein österreichischer Ordensregen folgte den Spuren des von der interessanten Orientreise wieder glücklich zurück gekehrten Kronprinzenpaare». Wie weit sich die an diese Reise geknüpften Hoffnungen der Leiter der österreichischen Politik erfüllt haben, entzieht sich bi» jetzt noch der Beur- theilung. Der Abschluß der türkischen Eisenbahnfrage ist thatsächlich noch nicht erfolgt, da ein Wechsel in der Person des BerkehrSministerS hemmend wirkte. Nach der Aeußerung eines türkischen Staatsmannes zu schließen, der sich längere Zeit mit dem Correspondenten der „Wiener Presse" unter hielt, betrachtete man in Konstantinopel nicht die Regelung der türkisch-österreichischen Differenzen al- den Zweck der Kronprinzenreise, sondern den Wunsch, die Bevölkerung in den drei Balkanstaaten mit der in neuerer Zeit Oesterreich zugewendeten Politik ihrer Regierungen zu befreunden und dieselben für die gehässigen Einflüsterungen der russischen Agenten unempfindlich zu machen. Dies dürfte auch wirklich erreicht worden sein. Die französische Regierung hat unter dem Drucke der öffentlichen Meinung auf die englische Einladung zur egyptischen Conferenz eine sehr höfliche, aber auch recht verklausulirte Antwort gegeben, die einer Ablehnung ziem lich gleichkommt. Unter den jetzigen Umständen ist die französische Forderung, die Conferenz sich mit allen Egypten betreffenden Fragen beschäftigen zu lassen, für England un erfüllbar. Die Hoffnung der französischen Radicalen, in Spanien einen neuen Aufstand aufkommen zu sehen, hat sich nicht erfüllt. Wohl aber dürfte die spanische Regie rung in Pari- ernsthafte Vorstellungen darüber machen, daß die französischen Behörden die internirten spanischen Flüchtlinge entweichen und bewaffnet die Grenze überschrei ten ließen. Augenblicklich giebt c- keine Insurgenten inSpanien mehr. Mangando, welcher die nach Navarra übergetrete nen Flüchtlinge befehligte, wurde getödtet, seine Bande ge sprengt und die Offiziere au- Catalonien, welche sich den Rebellen angeschlossen hatten, sind theil» niedergemacht,
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