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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186012031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601203
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-03
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.12.1860
- Autor
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Erscheint jeden Wochentag früh v Uhr. Inserate wer den bis Nachmittag« 3 Uhr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Preis vierteljährlich 15 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Naum mit 5 Pf. berechnet. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 283. Montag, den 3. Decembrr. 1860. Tagesgeschichte. Dresden, 30. Nov. (D. I.) In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer motivirte Abg. Jungnickel den von ihm und Genossen gestellten, auf Wicdcreiubringung der dem Landtage von 1849/50 vorgelegten Gesetzentwürfe wegen Abänderung der Ver- fassnngsnrkunde und Wahl der Abgeordneten abzielcuden Antrag. Hierauf beschloß die Kammer, für die Beratbung der Militärge richts- und Proceßordnung eine abgekürzte Berathungswcise, wie in der Ersten Kammer, eintreten zu lassen, und fuhr sodann in der speciellen Berathung des Gewcrbegesetzes fort. In Dresden Hat sich jetzt ein Comitt gebildet und einen Auf ruf zur Unterstützung der vertriebenen Schleswig-Holsteiner erlassen. Unter den Unterzeichnern dieses Aufrufs finden wir Professor 0r. Ackermann, StadUath vr. Arnest, Professor Bähr, Bankier Bassenge, General Graf von Baudisfin, Pastor Böttger, Professor I. Hübner, Eonsistorialrath Di. Kohlschütter, Oberbürgermeister Pfotenhauer, Geheimrath 0r. Weinlig. Es heißt in diesem Aufrufe: „Die ,Unterzeichneten fordern hierdurch zur Unterstützung der bedrängten Schleswig-Holsteiner auf, sowohl derjenigen, welche vor Jahren im Kampfe für ihre deutsche Sache in Noth gerathen sind, als der jenigen, welche noch gegenwärtig in der Berthcidiguug ihres guten NcchtS die Sicherheit ihrer Person und ihrer Habe aufs Spiel setzen. Zu den crstcrn gehören gegen Hundert unversorgte Familien väter, welche bisjetzt entweder gar keine oder nicht ausreichende Unter stützung empfangen konnten; wie viele von den zweiten noch hülfsbedürf- tig werden können, wird davon abhäugen, wie lange es fremdem Uebermuth noch gestattet sein wird, die menschlichen, bürgerlichen und kirchlichen Rechte unserer deutschen Brüder ungestraft zu unter drücken. In jenem Falle wird es an der Zeit sein, durch erneute thätige Theilnahme allerorten zu beweisen, daß die Sache, für welche jene leiden, auch noch heute eine Sache unsers ganzen Volks ist." Zwickau, 29. Nov. In der gestern anberaumten Sitzung des größern Bürgerausschusscs wurde Herr Bez.-Ger.-Actuar Fiedler mit 27 von 51 Stimmen im 2. Scrutinium zum vierten besoldeten Stadtrath gewählt. Berlin, 29. November. Die ,,N. P. Z." bestätigt, daß der Oberstaatsanwalt Schwarck — durch Verfügung vom 28. d. M. — vom 1. December ab zur Disposition gestellt ist. Als sein Nach folger wird das Mitglied der Staatsanwaltschaft beim Ober-Tri bunal, Ober-Staatsanwalt Hartmann, auch Mitglied des Abgeord netenhauses, genannt. Der „Köln. Ztg." wird geschrieben, daß das Kammergericht eine Beschwerde gegen den Oberstaatsanwalt Schwarck bei dem Justizminister übergeben hatte, weil er die Würde der Justiz verletzt habe. Kassel, 29. November. (Dr. I.) Vor einer sehr zahlreichen Versammlung hielt heute der Hosprcdigcr Neiman in der Garnison- kirche die zur Einleitung für die Eröffnung des Landtags bestimmte Predigt über den Text: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Nach beendigtem Gottesdienst er öffnete der Minister des Innern im Ständehausc den Landtag durch eine Anrede, in welcher namentlich die wichtigsten der den Kammern zu machenden Propositionen ««gedeutet wurden. Es be trafen dieselben das Budget von 1860—1863, die Eiscnbahnangc- legenheiten, die Leihhausfrage und die Reorganisation des Gerichts wesens. — Nachdem die Vereidigung der Mitglieder vorgenommen war, hielt die Zweite Kammer alsbald eine Sitzung, in der der Präsident Nebelthau sich ausdrücklich als Anhänger der alten Ver fassung und «IS Gegner aller seit 1850 erlassenen Gesetze be kannte. Wien. Die Wiener Zeitung vom 28. November veröffentlicht eine Verordnung des Staatsministeriums vom 26. November, gültig für das Königreich Böhmen, für das Erzherzogthum Oesterreich ob und unter der Enns, für die Herzogthümer Steiermark, Salz burg, Kärnthen, Krain, Ober- und Niederschlefien, für die Mark grafschaft Mähren, für die gefürsteten Grafschaften Tirol und Vor arlberg, Görz und Gradiska, für die Markgrafschast Istrien und die Stadt Triest mit dem dazu gehörigen Gebiet, betreffend die Vornahme von neuen Wahlen für die Gemeindevertretungen, um für die Durchführung der mit den kaiserliche« Entschließungen vom 20. October 1860 festgesetzten Einrichtungen die unentbehr liche Grundlage zu gewinnen. Paris. Dem Leipziger Journal schreibt man vom Rhein unterm 27. November: „Wir erfahren aus guter Quelle, daß Kaiser Napoleon einen Vertrauten nach Schottland geschickt hat, um die Kaiserin zur Rückkehr zu bewegen; daß sie sich selbst aber weigerte und die Herzogin von Hamilton nach Paris gehen sollte, um ihre Bedingungen zu erfüllen. Von feiten des Kaisers wurde aber die Reise der Herzogin nicht gewünscht. Man ist begierig, ob nicht noch mehr über diese Ehezwistigkeiten in die Oeffentlich» leit dringt. In diplomatischen Kressen erzählt man sich sehr köst liche Dinge darüber." Vermischtes. * Der beneidete Gewinner einer Haarlocke Schillers ist der Materialist Wilhelm Schwädicke in Posen. Der Mann fühlt sich keineswegs überglücklich; denn bei allen Abschätzungen irdischer Güter legt er das Prinzip des Schulzen von Neuendorf in „Berlin, wie cs weint und lacht," zu Grunde: „wat ick mir davor koose." Schillers Locke will Herr Schwädicke daher nicht unter Glas und Rahmen aufbewahren, sondern für einen anständigen Preis los schlagen, um sich dafür etwas zu „koofen," was für sein Geschäft zu brauchen istv Dem Manne kann geholfen werden, z. B. von Herrn v. Eotta, der alles Schillcr'sche kauft. * Der „Independente", welcher zu Neapel von Alexander Dumas Vater geschrieben wird, erzählt über Victor Emanuel- Art, mit den Leuten umzugehen: „Eines Tages begegnete der König auf der Jagd einem Bauer, der, als er ihn mit seiner Doppel flinte zwei Rebhühner schießen sah, sich ihm näherte und sagte: „Ihr schießt gut, Ihr!" „Je nun, nicht schlecht", antwortete der der König. „Dann könntet ihr mich wohl von einem Fuchse be freien, der meine Hühner frißt." „Warum nicht, recht gerne!^ „Wenn eö Euch gelingt, so gebe ich Euch zwei Mutte (18 Grani)> „Es gilt! Morgen früh komme ich mit meinem Hunde und helft Euch von dem Fuchse." Am nächsten Morgen fand sich der König ein, schoß und erschoß den Fuchs. Das Bäuerlein reichte erfreut die 2 Mutte hin und dcr König nahm sie. „Wahrhaftig", sagte er, „das ist das erste Geld" das ich verdiene." Er ließ die Geld stücke in der Hand klingen und fügte bei: „ES ist ein Vergnügen, wohlverdientes Geld zu erhalten." Am nächsten Tage schickte er der Frau des Bauern ein Kleid, ein Halsband und ein paar Ohr gehänge. Freiberg. Morgen, den 4. d. Mts., wird der Escomoteur Herr Steffen im Lchmann'schen Saale eine Vorstellung in der höheren Magie geben. Das Publikum wird aus dessen Leistungen ganz besonders aufmerksam gemacht. Die von ihm abgelegten Proben waren so neu und überraschend, daß gewiß Niemand die Vorstellung unbefriedigt verlassen wird. X. VniMwoNl. Nlbiltmr: A. G. W»ls.
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