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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189003276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900327
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-27
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.03.1890
- Autor
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reckM-Mm U7l ieile Natürlich müssen die der wird es nicht verweichlichen und Tagesschau. und MgeÄM. Amtsblatt für die königlichen und städtische» Behördcil^u^tt-ttg^ gegenüber durchaus nicht zu Ende sind, wenn die Schulzeit beginnt, ist oft erörtert worden; viel zu wenig beherzigt wird, daß diese Pflichten auch während der Lehrzeit fortdauern und nur zu häufig unterschätzt werden. Gemeinsam mit denLehr- hcrren haben die Eltern dafür zu sorgen, daß der junge Mann gehörig überwacht und vor schlechter Gesellschaft bewahrt wird, daß er seine Feierabende nicht so verwendet, daß er der Ge nußsucht und Völlerei anheimsällt. Natürlich müssen die Eltern auch Alles vermeiden, was das Vertrauen des Lehr lings zu seinem Meister schwächen ----- - - -- - - etwaigen Klagen des Söhnleins über Fabrikarbeiter, Errichtung von Lehrwerkstätten, Fortbildungs- und Fachschulen, Unterordnung der Lehrlinge unter bestimmte bessere Arbeiter und Werkmeister. „Kein gut geführtes größeres Geschäft" sagte Schmöller treffend, »sollte jugendliche Arbeiter oder Lehrlinge annehmcn, ohne mit Eltern oder Vor mündern über Sparzwaug, Taschengeld, Abgabe eine» Loyn- theils an die Eltern, Wohnung und Verpflegung der jungen Leute feste Abmachungen zu treffen." ... Was Schmöller hier für die Lehrlinge in den größeren Fabriken verlangt, ist viel leichter zum Nutzen der lungen Leute in den kleineren Geschäften und bei einfachen Handwerks meistern zu erreichen. Unter den Letzteren giebt es glücklicher Weise noch Viele, die einen ihnen von braven Eltern anver tranten Lehrling nicht als wohlfeilen Diener, sondern als Schüler, Mündel und Familienmitglied ansehcn und demgemäß behandeln. Der biedere Lehrmeister macht dem neuen Lehrling gegenüber aus den Beschwerden des zu erlernenden Berufs kein Geheimniß, er flößt aber dem jungen Mann Muth-ein, schildert ihm auch die Annehmlichkeiten und Vortheile des Faches, gewöhnt ihn an strenge Ordnung, Gehorsam, Pünktlich keit und Ausdauer. Tas sich regende Heimweh beschwichtigt er durch aufmunternde und belehrende Gespräche und durch die Anregung zum Lesen nützlicher Bücher. Ein großer Vortheil für die Lehrlinge im Kleingewerbe ist cs schon, daß die jungen Zöglinge sich nicht mit einförmigen und große Geduld fordern den Verrichtungen zu befassen brauchen, sondern solche erhalten können, die rasch fertig werden, also keinen hohen Grad von Ausdauer beanspruchen. Der geduldige Meister, welcher dem Anfänger ohne unwirsches Drängen Zeit läßt, sich in die ihm gestellten neuen Aufgaben hineinzusiuden, cs auch versteht durch sein Beispiel die Arbeitslust und Schaffensfreudigkeit zu wecken, wird in den meisten Fällen sich einen dankbaren Mitarbeiter erziehen. Wenn zuweilen alle solche Mühe vergebens ist, kann man es noch nicht einmal stets den jungen Leuten zur Last legen. Daß die Aufgaben und Pflichten der Ellern den Kindern letzteren ein in sehr herzlichen Worten gehaltenes Handschreiben gerichtet. Se. Königl. Hoheit sprach in demselben dem Fürsten Bismarck sein Bedauern über das Ausscheiden, seine hohe Anerkennung über dessen große Verdienste um Deutschland und Bayern und gleichzeitig auch seine Glückwünsche zu den ihm von dem deutschen Kaiser eben'zu Theil gewordenen Ehren aus. Fürst Bismarck stattete dem Prinz-Regenten in einem herzlichen Schreiben den Dank ab. Nach dem Inhalte des Schreibens war der scheidende Reichskanzler über die Ehre tief gerührt und erfreut. — In Hamburg hat sich ein Komitd gebildet welches beabsichtigt, dem Fürsten Bismarck anläßlich seines dcmnächstlgen Geburtstages in Friedrichsruh einend Fackelzng zu bringen. Um die dazu erforderliche Erlaubniß ist be, der betreffenden Behörde bereits nachgesucht worden. — Das „Berl. Tagebl." erinnert daran, daß Fürst Bismarck selbst einmal im Reichstage darauf hingewiesen habe, daß die Aminen muffe, in der die alten Kräfte durch frische abgelost wurden. Fürst Bismarck habe wörtlich gesagt: „Ich hs>ben uns gegenseitig so stark in Haß und " c hlneingelebt, daß wir erst darüber Hinwegsterben m'/he -lese üble Verbitterung schwindet. Die Jugend, ve!kwbe?^n^ wird unsere zornige Gegnerschaft gar nicht »el bester vertragen. In uns Alten frißt nd die Jungen nichts verstehen a s Ich hoffe für die Zukunft des Reiches 7 Inserate werden bis l' Zeile sich Mtt EM -Lm und d°, MM«>-Lch!-Achul- W-hmm L«-» Uh- von Wales von Spandau nach Berlin zurück. Der Kaffer ba? durch Kabinetsordrc vom 17. d.M. ein neues Ehrenzeichen, das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold", gestiftet, welches solchen Pionen des Zivil- und Mil.tärstandes verliehen wer den soll, die bereits das „Allgemcinc Ehrenzeichen" besitzen und sich einer weiteren Auszeichnung würdig machen. Dasselbe besteht in einer runden goldenen Medaille, ähnlich dem früheren Allgemeinen Ehrenzeichen I. Klasse, welches von Friedrich Wilhelm III. durch Kabinetsordre vom 18. Januar 1830 in den Rothen Adlcr-Ordcn IV. Klaffe umgcwandelt worden ist. Die Vorderseite des neuen Ehrenzeichens trägt den gekrönten Königlichen Namenszug und die Jahreszahl 1890 die Rück seite die lorbccrumkränzte Inschrift „Verdienst um den Staat". — Der Lübecker Senat soll den Kaiser eingeladen haben, die alte Hansestadt gelegentlich der Inspektion des neunten Armee korps zu besuchen. Die Annahme der Einladung wird er wartet; in Folge dessen soll der Rathhausbau in Lübeck be schleunigt werden. — Für st Bismarck, dem der Groß herzog von Baden gestern Mittag einen Besuch abstattete, sollte heute Vormittag von Sr.Maj. dem Kaiser in Abschiedsaudienz empfangen werden. Stach der „Münchener Allgem. Ztg" hat Fürst Bismarck eine ihm angebotene Dotation mit dem Bemerken abgelehnt, daß eine solche gerade zu der Zeit, wo die Arbeiter- nolh Tagesfrage sei, für ihn unannehmbar sein müsse. Dasselbe Blatt versichert, daß Fürst Bismarck hinsichtlich der Wahl seines Nachfolgers nicht befragt worden sei, denselben also auch dcni Kaiser nicht empfohlen haben könne. — Der Prinz- Regent von Bayern hat unmittelbar nach der offiziellen Be kanntgabe von dem Rücktritt des Fürsten Bismarck an den Die demnächstigen Lehrlinge. In einer preisgekrönten Abhandlung von Ernst Klicmchcn in Dresden wurden kürzlich für die Oberklassen der Volks schulen sogenannte „Wanderftunden" empfohlen, d. h. die Knaben sollen, von Lehrern und Handwerksmeistern begleitet, verschiedene Werkstätten besuchen, um durch eigne Anschauung und Er läuterungen von Seiten der Führer den Betrieb kennen zu lernen. Diese Wanderstunden dürften um so besser wirken, wenn sie gleichsam als eine Belohnung nur den fleißigeren und sorgsameren Schülern zu Theil werden. Ueberhaupt sollte jede Bestrebung begünstigt werden, welche dazu dient, der Heranwachsenden Generation Liebe zum Handwerk bcizu- bringen. Gerade jetzt, wo die Frage der Berufswahl an so viele Eltern Heranwachsender Knaben wieder herantritt, kann nicht oft genug auf die Wichtigkeit der dabei zu treffenden Entscheidung hingewiesen und nicht ernst genug betont werden, daß das Handwerk noch heute seinen goldenen Boden hat, wenn man es nur mit Liebe und Eifer treibt. Sehr em- pfehlenswerth ist cs, vor der Berufswahl eine ärztliche Unter suchung des künftigen Lehrlings vornehmen zu lasten, damit derselbe auch körverlich Das zu leisten im Stande ist, was sein Meister von ihm verlangen muß. Durch solche vorherige Untersuchung kann man einen Mißgriff, die Unzufriedenheit und das so schädliche spätere Umsatteln zumeist vermeiden. Die Zeitschrift „Volkswohl" warnt aber auch bei der Berufs wahl vor dem in den letzten Jahren immer mehr gang und gäbe gewordenen „Zuhochhinauswollcn", vor diesem Krebs schaden, auf den sic schon in einer ganzen Reihe von Auf sätzen wiederholt abmahnend hingewiesen hat. Das genannte Blatt sagt: „Ehedem war cs weit seltener als jetzt, daß Handwerkersöhne aus dem Fach des Vaters oder aus dem Handwerk heraus und „weiter hinauf" drängten. Mehr noch als die Söhne sind daran die Väter schuld. „Mein Junge soll einmal was Besseres werden!" Ihr Väter und Söhne, bedenkt doch, daß jeder tüchtig betriebene Beruf seinem Mann Achtung und Brot erringt, sowie daß in einem schlichteren Wirkungskreise ein Heller Kopf und eine anstellige Hand weit eher etwas vor sich bringt, als weiter „oben", wo der Wett bewerb guter Kräfte in unseren Tagen höher gesteigert ist, als je zuvor!" Auch diejenigen Eltern, welche ihre Söhne dem Handwerk zuführen, werden noch oft genug durch den Ehrgeiz irregeführt, indem sie sich verleiten lassen, den Knaben in einen möglichst großen Betrieb zu bringen. „Der Junge soll doch gleich sehen, wie viel Geld zu verdienen ist." Verblendung I Gesetzt sogar, was unter hundert Fällen nur einmal gelingen dürfte, der junge Bursche gewänne tieferen Einblick in die Haupt sachen des Getriebes, in das Technische und das Kaufmännische, so wäre damit sein Glück noch nicht gemacht. Viel sicherer geht Einer, der nicht in „großem Style" anfangcn will, sondern sich bescheidet, bei einem kleinen Meister seine Lehr zeit anzutreten. Unter dessen Auge, wenn es der rechte Mann und der Lehrling anstellig und fleißig ist, erwirbt er, rascher oder langsamer, das nöthiac Handgeschick und worauf es sonst ankommt, kann leichter Kost und Wohnung beim Meister Freiberg, den 26. März. . - deutsche Kaiser hörte gestern Vormittag den Vortraa des Chefs des Marinekabinets, ertheilte dann dem abbe- rufenen bisherigen italienischen Militär-Attache Major Chevalier de Rob,lant sonne besten Nachfolger, dem Oberstlieut. Chevalier Lu.gi Zuccasn eme besondere Audienz und nahm hierauf einige militärische Meldungen entgegen. Alsdann empfing der Ka ser den Besuch des Kronprinzen von Schweden, welche? am Abend zuvor zu kurzem Bestich in Berlin eiugetrosfen war und ertbei^ später dem Ministerial-Dircktor vr Bart ch ,^ ordentlichen Professor der medizinischen Fakultät der Universa finden, ist weniger der Verführung ausgesetzt, als wenn er für sich ein Dachstübchen bezieht oder gar „Schlafbursche" wird. Meister, die viele Lehrlinge halten, sind nicht zu em pfehlen, ebensowenig solche, die mehr im Bierhause als in der Werkstatt zubringen, auch nicht solche, deren Wahlspruch „billig und schlecht" ist. In einzelnen bedeutenden Betrieben hat man neuerdings in anerkennenswerther Weise der Lehr lingsfrage größere Aufmerksamkeit als früher geschenkt, doch ist das nicht allerwärts der Fall. In einem in der „Allgem. Zeitung" kürzlich veröffentlichten Aufsatz verlangte Professor Schmöller mit Recht eine strenge Erziehung der jugendlichen - mattes keine Unterbrechung einkitt. Zusendung unseres B °ttes^le. ausnahmsweise geschehen 42. Jahrgang. — - Erscheint jeden Wochentag Nachmittags 6 Uhr für dm — . . andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2L Psg., ! zweimonatlich 1 M. SO Ps. und einmonatlich 7ü Pf. * - kann, besonders nicht in sm-- die ihmauferlcgtcnLasten und Muhen leichthin emstunmen. Wer sein Kind lieb hat der wird es nicht verweichlichen und verwöhnen, der wird es im Einverständnis; mit einem sorgsam gewählten und als tüchtig erkannten Lehrmeister zu Frömmigkeit, Zucht, Selbst beherrschung und Gehorsam anhalten, der wird ihm bei dem Beginn und während der Dauer der Lehrzeit eindringlich die alte Wahrheit einschärfen: Lehrjahre sind keine Hcrrcnjahre' Abonnements Mnlabnng Zum Quartalwcchsel erinnern wir unsere geehrten Leser an die rechtzeitige Erneuerung des Abonnements ausnahmsweise gci^^" Auch die neu hinzutretcnden Abonnenten ersuchen wir ergcbenst um zeitige Anmeldung, da eine Nachlieferung „Freiberger Anzeiger « wird auch fernerhin seine gemäßigte und objektive Haltung beobachten und den Lesern von allen iutcrcssautcu Leitartikel« e>n^ insbesondere durch telegraphische Berichterstattung Kcnntniß verschaffen. Die besonders wichtigen Tagesfragcn werde i wie Zer m pv ft siudcn. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- u w amrvy» heim LaNdgertchl V" v, , die des Erzgebirges Berücksichtigung finden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und jou, ig , -Novitäten anerkannt tüchtiger «Heilungen über Obst- und Gartenbau. , » vag täalicbc Feuilleton nur gediegene -Mvu Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bring g - Schriftsteller. l m^niae finden bei der großen Auflage des Blattes v,e wett-«-uno Der vierteljährliche Abonnemcntspreis beträgt 2 Mark 25 Psg. Inserate, pro gespaltene Zelle entgegen. . ,,,, zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstaltcn, sowie die bekannt A g Itttb TüÄkblüA". Die Redaktion »nd Expedition des „Freiberger An,e,ger «no^n
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