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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189005150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900515
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-15
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.05.1890
- Autor
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BergerM^^ die Die Subhastationsbkdingungen sind an Amtsgerichtsstelle, sowie im Schmidt'schen Gasthof zu Oberbobritzsch einzusehen. ' Freiberg, am 11. April 1890. Das Königliche Amtsgericht, Abth. IV». Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben der unverehelichten Sidonie Obendorf in Freiberg sollen zu dem Nachlasse derselben gehörigen Grundstücke, nämlich 1. das Hausgrundstück, Folium 58 des Grundbuchs und Nr. 53 des Brand- . katasters für Friedeburg, Wegespcrnmg. Die Dorfstraße in Loßnitz bleibt bis einschließlich den 16. dieses Monats noch für jeden Fährverkehr und vom 17. bis einschließlich den 21. dieses für schweres Fuhrwerk gesperrt. Etwaige Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Marl oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Freiberg, am 14. Mai 1890. 43. Jahrgang. Donnerstag, den 1» Mai 2. das Gartengrundstück, Folium 67 des Grundbuchs für Friedeburg, in welchem letzteren zur Zeit eine HandelsgLrtnerei betrieben wir», beide von dem verpflichteten Bausachverständigen zusammen auf 1S600 Mark gewürdert, freiwillig versteigert werden und ist hierzu der 17. Rai 1890 als Termin anberaumt worden. Erstehungslustige werden daher hiermit vorgeladen, in diesem Termine bis Bormittags 11 Uhr an unterzeichneter Amtsgerichtsstelle zu erscheinen, über ihre Zahlungs fähigkeit, soweit dieselbe nicht bekannt ist, sich auszuweisen und ihre Gebote zu thun. Die Subhastationsbedingungen sind an Amtsgerichtsstelle einzusehen. Freiberg, am 15. April 1890. Königliches Amtsgericht, Abth. IV». Stdgr. Tagesschau. > Freiberg, den 14. Mai. i Bevor der deutsche Reichstag gestern die erste Berathung > des Kolonial-Nachtragsetats fortfetzte, theilte der Staatssekretär von Marschall ein Telegramm mit, wonach der ostafrikanische Sklavenmarkt-Hauptplatz Lindi von den deutschen Kriegsschiffen „Schwalbe" und „Carola" erfolgreich beschossen und dann von Wißmanns Truppen besetzt wurde. — Hierauf ergriff Major Liebert das Wort und protestirte zunächst gegen das Wort vr. Fischers, daß, wo in Afrika Wasser sei, das Land ungesund, und wo kein Wasser sei, das Land unfruchtbar sei. Die Nord provinz Usambara sei ein Paradies, das sich südlich anschließende Land mache einen weniger günstigen Eindruck. Der noch süd licher liegende Landstrich mit den Hauptorten Bagamoyo und Dar es Salaam sei überwiegend fruchtbar, ebenso wie das ganz im Süden liegende Land. Redner legte die Verdienste Wißmanns in Bezug auf Schaffung der Musterschutz-Truppe, Anlegung fester Plätze an der Küste und Vorkehrungen in ge sundheitlicher Beziehung dar. Die Sudanesen seien musterhaft disziplinirte Soldaten von unbezwinglicher Tapferkeit. Wenn diese Truppe schon die deutsche Herrschaft sicher begründe, so geschehe es noch mehr durch die angelegten befestigten Stationen. Ein besonderes Verdienst Wißmanns sei dessen Anordnung, daß die Europäer nur in Steinhäusern wohnen sollen. Der Feldzug im Süden werde geführt, nicht um Eroberungen zu machen, sondern um das Hinterland zu sichern. Es werden dazu Expeditionen ausgesandt: eine davon sei die Emin Paschas. Letzterer sei ein friedlicher Gelehrter und wegen dieser Eigen schaft an die Spitze jener Expedition gestellt worden. Handel und Wandel beginnen sich bereits erstaunlich zu heben. In Bagamoyo lagern für 200000 Mk. Elfenbein, ein mit einer Häuptlingstochter verheiratheter Missionar sei inzwischen mit für 100 000 Mk. Elfenbein in Saadani eingetroffen. Da Elfenbein 15 Proz. Ausfuhrzoll gebe, stelle es ein reinliches Geschäft dar. Ebenso erfreulich sei der Ausschwung derPlan- tagenwirthschaft. Eines weiteren Kulturfaktors dürfe er nicht vergessen, der Missonsanstalten; die evangelischen hätten noch einen bescheidenen Umfang; um ko nützlicher wirkten die katho lischen. Es stehe einem Soldaten übel an zu renommiren, trotzdem müsse er sagen, daß die militärische Herrschaft in Ost afrika sicher begründet sei und daß schon jetzt die Garantie dafür übernommen werden könne, daß jedes dort angelegte deutsche Kapital Nutzen bringen werde. — Abg. v. Bennigsen knüpfte an diese Mittheilungen an und bekämpfte die am Tage vorher von den Gegnern der Kolonialpolitik gegen diese erhobe nen Angriffe. Die von Herrn v. Vollmar ausgedrückte schwäch liche Anschauung, man möge die Kolonien aufgeben, weil diese auswärtige Verwickelungen Hervorrufen könnten, werde niemals Boden im deutschen Volke finden. In den Darlegungen des Abg. Bamberger vermisse man jedes anerkennende Wort für die Verdienste des Majors Wißmann, während sogar Abg. v. Vollmar seine Anerkennung für die Energie des Reichs kommissars nicht unterdrückte. Als Abg. Windthorst des Majors Wißmann ehrend gedachte, mußte man wünschen, daß dies die Ansicht des ganzen Hauses sein und auch Herr vr. Bamberger sich dem anschließen möge. An die Verdienste erinnernd, welche deutsche Forscher sich um die Erschließung des großen afrikanischen Kontinents erworben, führte Redner aus, daß die Meinung immer noch an Umfang gewonnen habe, daß hier eine große Aufgabe Europa gestellt werde, in huma nitärem und wirthschaftlichem Sinne zu wirken. Es wäre für das wiedcrerstandcne Deutschland ein übles Zeichen gewesen, wenn es sich an dieser Ausgabe nicht betheiligt hätte. Dem Mangel jedes Chauvinismus bei dem Kaiser Wilhelm I. und- dent früheren Reichskanzler Fürsten Bismarck war es zuzu- und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörde» z« Freiberg und Brand. Die neue Heeresverstärkung. , Bei dem Empfang deS Reichstagspräsidiums durch den Kaiser berührte derselbe die neue Vorlage über die Friedens- Präsenzstärke des Heeres. Wie die „Kreuzzcitung" berichtete, betonte der Kaiser, daß man sich bei Abfassung des Entwurfes auf das Aeußerste beschränkte. Die Generale hätten sehr lange darüber berathen; die Vorlage sei also das Ergebniß wohl erwogener Berathungen und bilde das Maß des Nothwendigen. Während die tüchtigsten Männer an der Vorlage gearbeitet hätten, werde dieselbe von der freisinnigen Presse grundlos kritisirt. Aehnliches enthielt der Bericht der freisinnigen „Liberal. Korresp.", in dem es hieß: „Ter Kaiser sprach sein Bedauern darüber aus, daß ein Theil der Presse die Militärvorlage, noch bevor dieselbe genügend bekannt geworden, kritisirt habe. Die Vorlage sei das Ergebniß sorgfältigster Vorarbeiten, zu denen auch die Generale und die deutschen Militärbevollmächtigten im Auslande herangezogen worden seien. Er (der Kaiser) habe selbst das Referat über einige Theile der Vorlage gehabt. Die Annahme derselben sei zur Erhaltung des Friedens noth wendig." Angeblich stellte der Kaiser auch für den Fall, daß die Presse sich weiter mißfällig über die Militärvorloge aus lasse, Gegenartikel von Offizieren in Aussicht. Tie „Voss. Ztg." erklärte, daß dies sehr erfreulich sein würde, weil solche Auf sätze von Sachverständigen die Lücken der Vorlage ergänzen und deren Annahme erleichtern könnten. Selbst entschieden reichsfreundliche Blätter, welche nicht daran zweifeln, daß die Militärvorlage den volkswirthschaftlichen und den finanziellen Gesichtspunkten Rechnung trage, sind dennoch der Meinung, daß die sorgfältigste Prüfung nach allen Richtungen hin ge boten sei. Je sicherer und allgemein verständlicher die Noth wendigkeit der geplanten neuen Heeresverstärkung nachgewiesen werde, desto besser sei es für alle Theile. Die freikonservative „Post" weist darauf hin, daß die verlangte Erhöhung der Friedenspräsenzstarke um mehr als 18 000 Mann eine ansehn liche Zahl von jungen industriellen und landwirthschastlichen Arbeitern ihren Berufen entziehe. Eine solche Verminderung der Arbeitskräfte berühre die Gesammtwirthschaft um so empfind licher, als die Nachfrage nach Arbeitskräften noch immer eine hohe sei; sie treffe den Einzelnen bei der jetzigen reichen Arbeits gelegenheit ebenfalls härter als sonst. Auch die finanzielle Seite der Sache (die Vermehrung der laufenden Heeresaus gaben um jährlich 18 Millionen Mark, von den einmaligen Ausgaben ganz abgesehen) bezeichnet das freikonservative Blatt als recht ernst. Die Reichsregierung ist natürlich mit Vor schlägen, welche eine so erheblich stärkere Anspannung der persönlichen und finanziellen Leistungskraft des Volkes be dingen, nicht hervorgetreten, ohne selbst von der Nothwendigkeit der Heeresverstärkung fest überzeugt zu sein. Von dem Reichs kanzler, der selbst in Heeresangelegenheiten als Autorität ersten Ranges gilt, läßt sich ein vollgiltiger Nachweis dieser Noth wendigkeit mit Zuversicht erwarten. In der „Berl. Börsenzeitung" hat sich bereits ein mili tärischer Sachverständiger sehr entschieden zu Gunsten der neuen Heeresvorlage geäußert. Derselbe wies insbesondere darauf hin, daß der französische Kriegsminister Freycinet in der französischen Deputirtenkammer schon bei der Berathung des Budgets für 1890 bemerkt habe, er werde dafür sorgen, daß im Budget pro 1891 die 22 000 Mann, die den Infanterie-Regimentern im Innern zu Gunsten derjenigen in den Grenzkorps VI und VII entnommen seien, ergänzt wurden. Aus der Thatsache, daß das französische Budget pro 1891 thatsächlich die Friedensstärke um 17 000 Mann erhöhte und in dem Bereiche des VI. und VII. französischen Korps nach den jüngsten Verschiebungen rund 74 000 Mann des Friedens standes vorhanden sind,.folgert der Gewährsmann der „Berl.' Börsenzeitung" die Nothwendigkeit der Etatserhöhung des deutschen Westkorps (bei 4 Jäger-, den 3 neuen Bataillonen : des Regiments 145, der Kavallerie und Feldartillerie) und betont, daß die künftige deutsche Friedenspräsenzstärke gegen , die französische immer noch um 33 000 Mann Zurückbleiben werde, obwohl Frankreich fast 9 Millionen Bewohner weniger zählt als das nach zwei Seiten zu Rüstungen gezwungene deutsche Reich. Das Schlimme ist nur, daß jede abermalige deutsche Heeresverstärkung unsere westlichen Nachbarn zu immer neuen krampfhaften militärischen Anstrengungen ver anlaßt, so daß das Ende gar nicht abzusehen ist. So wurde der „Polit. Korresp." am 9. d. Mts. aus Paris Folgendes geschrieben: „Die militärischen Kreise Frankreichs behaupten, daß nach Aufstellung des neuen 16. deutschen Armeekorps in Metz und der übrigen seit 1. April d. I. im Grenzlande eingetrosfenen Truppen das numerische Verhältniß zu Ungunsten Frankreichs verschoben worden ist. Die Vertheilung der Truppen auf der französischen Front sei eine lückenhafte, indem zwischen den Vogesen und Nancy eine Stelle fick befinde, die nur durch 16 Kavallerie-Eskadrons in Luneville und durch 3 in Rambervillers, Luneville und St. Nicolas stehende Jäger- Bataillone gedeckt sei, denen auf deutscher Seite 4 Jnfauterie- nnd 4 Kavallerie-Regimenter gegenüberstehen, die in den Garnisonen Saarburg, Dieuze, Mörchingen und St. Avold untergebracht sind. Außerdem könne ein Theil der circa 20 000 Mann starken Besatzung von Metz im Kriegsfälle sofort die Grenze überschreiten, der gegenwärtig nur die in Nancy stationine Division und eine Brigade in Toul gegen überstehen. Diese Erwägungen haben die französische Heeres leitung zu entsprechenden Gegenmaßregeln veranlaßt. Es sind nämlich zwei Linienregimenter, das eine aus Maubeuge, das andere ans Perpignan kommend, zur Verstärkung nach Toul dirigirt worden und dort auch schon eingetroffen. Ferner wurden das 8. und 23. Feldartillerie-Regiment nach Nancy, resp. Toul verlegt, um den Unterschied gegenüber dem 16. deutschen Armeekorps in Metz auszugleichen. Endlich sollen Verdun, Montmedy und Longwy in Zukunft stärkere Be satzungen erhalten, der Woevre-Abschnitt durch einige Werke verstärkt und die Lücke zwischen der mittleren Maas und den Vogesen besser geschützt werden." Was Deutschland zur Sicherung seiner Grenzen und Auf rechterhaltung des Friedens thut, bietet also Frankreich wieder Veranlassung zu neuen Heeresverstärkungen. Diese Art von Wettbewerb ist mißlich für beide Theile, weil das minder be völkerte Frankreich dabei sein Menschen-Material, das weniger begüterte deutsche Reich aber seine finanziellen Hilfsquellen erschöpft. Es ist nicht zu unterschätzen, daß selbst die freikonser vative „Post", die stets dafür eintrat, die für die kriegerische Sicherung Deutschlands nothwendigen Opfer bereitwillig zu übernehmen, jetzt den folgenden Betrachtungen Raum giebt: „Während 1887 gehofft wurde, für lange Zeit die Reichsfinanzen icher fundirt zu haben, tritt jetzt wieder die Nvlhwendigkeit, neue Einnahmequellen zu erschließen, unabweisbar hervor. Erwägt man, daß die Beamtenbesolduugs-Angelegenhcit gleich falls ins Rollen gekommen ist und nothwendig noch weitere inanzielle Folgen nach sich ziehen wird, daß der Reichszuschuß nr Invalidenversicherung in steigendem Maße den Reichssäckel ' belasten wird und die Reserve an Steuerquellen, aus denen l ohne schwere wirthschaftliche oder soziale Nachtheile weitere l Einnahmen nennenswerther Art zu schöpfen sind, nicht eben ( groß ist, so erhellt, daß auch die finanzielle Seite der Vorlage ! zu den ernstesten Erwägungen Anlaß giebt. Es ist daher die i unabwendbare Pflicht einer gewissenhaften Volksvertretung, i die Militärvorlage auf ihre Rothwendigkeit mit aller Sorgfalt ! u prüfen. Die eingehendste Erörterung und Prüfung der- ' elben liegt auch im Interesse der Staatsregierung selbst". i - Erscheint jeden Wochentag Nachmittag» 6 Uhr für den «0 » II - andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Ma« 2S Psa., ; ' zweimonatlich 4 M. 50 Ps. und einmonatlich 7b Ps ! Königliche Amtshauptmannschast. In Vertretung: IltlnU. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben des Hüttenschmiedes Friedrich Wilhelm Schumann in Oberbobritzsch soll das zu dessen Nachlaß gehörende Gartennahrungsgrundstück, Nr. 179 des Brandkatasters. Nr. 251a, 251 d, 251 o, 251 ä des Flurbuchs und Fol. 176 des Grund- und Hypothekenbuchs für Oberbobritzsch, welches Grundstück ortsgerichtlich auf 4550 Mark gewürdert worden ist freiwillig öffentlich versteigert werden und ist hierzu der 19. Mai 189« als Termin anberaumt worden. Erstehungslustige werden daher hiermit vorgeladen, in diesem Termine bis Mittags 18 Uhr an unterzeichneter Amtsgerichtsstelle zu erscheinen, ül^r ihre Zahlungs fähigkeit, soweit solche nicht bekannt, sich auszuweisen, und ihre Gebote zu thun. > Inserat« werden bi« Vormittag II Uhr angmom- I mm und beträgt der Preis sür dte gespaltene Zeile 1XIH ß D oder deren Raum Ib Psg. j ».Vv V<
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