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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189006146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900614
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-14
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.06.1890
- Autor
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l. und Tageblatt r noch n. Amtsblaü für die königlichen und städtische« Behörden zn Freiberg imd Brand ner. Freiberg, am 12. Juni 1890. i theuren ickerei nach issstev, e»e». 7U> 7N 720 710 üxkaeN da unä lem so Lut- nten die Bruder xer n ist. L plötr- e, Vater, asrüZIer »er mitte. », Nach- hier anzubringen. Freiberg, am 12. Juni 1890. -den Ver- erwit au cvndvrg, neu. imabenä, i Traner- üe trau- 11 Uhr hwieger- lichter, m sanft ten ider. Knitz heilnahme en Dank jenen. Die Ttadtpolizeibehörve. Hfm. Der Stadtrath. Seniler. Kdn Betanntmachnnst. Die in Gemäßheit von Z 24 des Wahlgesetzes vom 3. Dezember 1868 einer Revision zu unlerwerfende LanVtagswahlliste der Stadt Freiberg liegt bis zum 3V. dieses Monats im Polizei-Meldeamt, Stadthaus, Burgstrahe Nr. 3, 1. Etage, Zimmer Nr. IH aus, was mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis; gebracht wird, daß jeder Betheiligte berechtigt ist, in dieselbe Einsicht zu nehmen und etwaige Einsprüche gegen deren Inhalt rechtzeitig Erloschen ist die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindvichbestande des Gasthofsbesitzers Herrn Eduard Edmund Ludwig in Conradsdorf. Freiberg, am 13. Juni 1890. Königliche Amtshauptmannschast. Vr. Ikslkvrltnrn. H. 43. Jahrgang. Sonnabend, den 14. Juni Bekanntmachung. Die Firma E. Leinhaas, Eisengießerei und Maschinenfabrik hier, beabsichtigt auf der unmittelbar an dem Fabrikgrundstück und der Olbernhauerstraße gelegenen Parzelle Nr. 1885 L. des Flurbuchs für die Stadt Freiberg eine neue Gießerei zu erbauen. In Gemäßheit i; 16 flg. der Gewerbeordnung für das deutsche Reich wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen diese Anlage bei Ver meidung des Verlustes für alle nicht auf privatrechtlichen Tiieln beruhende Einsprüche binnen 14 Tagen und längstens bis zum 30. Juni a. c. schriftlich unter gehöriger Begründung bei uns onzubringen. Der Stavtrath. Abtheilung für Gewerbesachen. Paul. Erschemijcdcn Wochentag Nachmittag»6 Uhr für den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mart 2d Psg., zweimonatlich 1M. 50 Pf. und einmonatlich 75 Pf. Aus der „hohen" Polllik. Wenn unser deutscher Parlamentsbarometer sonst aus die nahende Depression einer neuen Militärforderung hindeutete, da stiegen gewöhnlich auch schon am „politischen Horizont" die bekannten dunklen Wölkchen auf, die ja von jeher zu den noth- wendigsten Requisiten unserer Zeitungspolitik gehört haben. War die Geneigtheit, die Vorlage sofort gutzuheißen, keine besonders große, so konnte man die Wölkchen allmählich wachsen sehen, bis schließlich der ganze Horizont umdüstert war. Sobald aber die Vorlage bewilligt war, dann lachte plötzlich wieder die Sonne durch die Wolken hindurch, und bald blaute der Himmel wieder wie nur je zuvor. Man muß sich freilich hüten, in der Beurtheilung dieser so oft beobachteten Erscheinung Ursache und Wirkung zu verwechseln. Schon die Einbringung einer neuen Militärforderung giebt zu pessimistischen Betracht ungen über die politische Lage Anlaß, denn ohne dringende Veranlassung — das Vertrauen dürfen wir zu unserer Reichs regierung haben — wird dem Volke eine neue Bürde gewiß nicht auferlegt. Man brauchte also durchaus nicht der Regierung den Vorwurf zu machen, daß sie, um ihren Forderungen größeren Nachdruck zu verleihen, absichtlich das Bild der politischen Lage verdüstert habe. Etwas Anderes war es, wenn die „guten Freunde" der Regierung, offiziöse und offiziös sein wollende Blätter, in ihrem Uebereiser, der Regierung einen Dienst zu leisten, die Situation dunkler malten als sie sich dem unbefangenen Beobachten darstellte. Da hätte die Regierung vielleicht manchmal die Zügel etwas straffer mzichcn können. Jetzt freilich haben wir keine offiziösen Blätter mehr, denn der neue Reichskanzler hat als einziges Sprachrohr der Regierung den amtlichen „Reichsanzeiger" erklärt —- ob er auf die Dauer an diesem Grundsatz wird fest halten können, steht auf einem andern Blatt — und wenn in I Zukunft wieder einmal eine beunruhigende Nachricht in einem I der früher von der Regierung beeinflußten Blätter auftaucht, Iso kann man mit Bestimmtheit annehmen, daß die Quelle, aus I der das Blatt geschöpft hat, keine amtliche ist. Auch heute stehen wir in Deutschland vor einer neuen I Militärforderung, und in den Delegationen Oesterreich-Ungarns I ist in gleicher Weise eine Erhöhung des Präsenzstandes der I Armee in Aussicht gestellt worden — aber von den üblichen I dunklen Wölkchen ist diesmal auch nicht das kleinste zu I »blicken. Im Gegentheil, von allen Seiten hören wir Ver- I üchcrungen, daß die Beziehungen der Mächte zu einander die I denkbar günstigsten sind. Der gegen die Regierung so gern I erhobene Vorwurf, als suche sie ihren Militärforderungen durch I Verdüsterung der politischen Lage Nachdruck zu verleihen, ist I diesmal also vollständig gegenstandslos. Mit um so größerer I Genugthuung können wir demnach die Friedensversicherungen I «^gennehmen. Da hat zunächst der Leiter der deutschen I Politik, Reichskanzler von Caprivi, gelegentlich der I Beantwortung der Interpellation über den Paßzwang die I erfreuliche Erklärung abgegeben, daß man in der letzten Zeit I Inches erfreuliche Zeichen einer Besserung der Beziehungen »zwischen Frankreich und Deutschland wahrgenommen habe. »M für Beobachtungen nach dieser Richtung hin die I Diplomatie gemacht hat, entzieht sich natürlich der allgemeinen Kenntnis;; entschieden kann man es aber als ein günstiges Zeichen auffassen, daß sich in jüngster Zeit die französische Gelehrtenwelt nicht durch das Geschrei des Chauvinismus hat abhalten lasten, der deutschen Wissenschaft ihre Anerkennung zu zollen. Neben dem aktiven Kanzler hat aber auch sein Vorgänger gesprochen. In der gestern bereits auszugsweise mitgetheilten Unterredung mit dem englischen Journalisten Kingston, dem die Gegner Bismarcks wenigstens nicht den Vorwurf der „Obscurität" machen können, denn er gilt als einer der angesehensten englischen Journalisten, hat Fürst Bismarck hochbedeutsame Worte gesprochen über die Stellung Deutschlands zu den maßgebenden europäischen Mächten. Er bezeichnete die Beziehungen Deutschlands zu Frankreich wie zu Rußland als so ausgezeichnet, daß jede Gefahr einer Störung des Friedens in weite Ferne gerückt sei. Die Erhaltung eines starken Oesterreichs erklärte Bismarck als nothwendig für das europäische Gleichgewicht, und schließlich verspottete er es als lächerlich, daß England und Deutschland einmal wegen ihrer Kolonialpolitik aneinander gerathen könnten. Es ist nun allerdings nicht mehr die in der europäischen Politik maßgebende Persönlichkeit, die diese Friedensbotschaft erlassen, es ist vielmehr der „Privatmann" Bismarck, dessen Worte die deutsche Reichsregierung nach einer geschmacklosen Erfindung der „N. Fr. Pr." durch ihre diplomatischen Vertreter im Auslande als nicht mehr für die deutsche Politik maßgebend bezeichnet haben sollte. Wer aber em pfände trotzdem nicht die wohlthucnde Beruhigung, die in diesen Versicherungen liegt, zumal da wir doch Alle wissen, daß nach dem Worte unseres Kaisers der Kurs unserer deutschen Politik der alte bleiben soll! Mit derselben aufrichtigen Genugthuung haben wir ferner die Stimmen der deutschen wie der italienischen Presse vernommen, die es anläßlich des Besuches des italienischen Kronprinzen am deutschen Kaiserhofe einhellig als eine Natur- nothwendigkeit anerkannten, daß Deutschland und Italien brüderlich Hand in Hand gehen. Dazu kommen die hochbedeutsamen Kundgebungen des österreichisch-ungarischen Ministers des Aeußern, Kalnoky, in den Delegationen, nach welchen die Beziehungen zu Deutschland nie vertrauensvoller, klarer und fester gewesen seien als jetzt Der dreimalige Wechsel in der Regierung des deutschen Reichs und der Wechsel der leitenden Staatsmänner habe nicht die geringste Schwankung der Bündnisse zur Folge gehabt, was am Besten beweise, wie fest gewurzelt das Bündniß in Berlin sei. Die in jüngster Zeit in Rom von maßgebender Seite abgegebenen Erklärungen bezeugten, wie man auch dort von der unerschütterlichen Festig keit des Bündnisses überzeugt sei. Die täglichen Versuche der Gegner des Bündnisses, das letztere zu erschüttern und Zweifel an demselben hervorzurufen, sollten Niemanden beirren. Diese Bemühungen würden auch künftig wie in den letzten zehn Jahren vergeblich bleiben. In ähnlicher Weise hatte sich auch kurz zuvor Kaiser Franz Joseph beim Empfange der Delegationen ausgesprochen. Von hohem Interesse ist es, bei dieser Gelegenheit einmal das Unheil eines angesehenen englischen Blattes über Macht und Wesen des Dreibundes zu vernehmen, welches sich gleichzeitig mit über die Stellung Englands zu diesem Friedensbund ausspricht. „Gäbe Bekanntmachung. In Gemäßheit unserer Bekanntmachung vom 28. Januar 1884 wird nach anher erfolgter Anzeige hiermit veröffentlicht, daß Sonnabend, den 14. dieses Monats von früh 8 Uhr ab im Hause Gerbergasse 27 (neben dem alten Schlachthaus) nicht bankwürdiges, nach thierärztlichem Ausspruch jedoch genießbares Kuhfleisch zum Preise von 30 Pf. das Pfund verkauft werden soll. Freiberg, am 13. Juni 1890. Gras-Auetion. Die diesjährige Gras- und Grummet-Nutznng von den zum Frauensteiner Forstreviere gehörigen Wiesen soll an den nachbenannten Tagen gegen baare Bezahlung und unter den sonstigen, vorher bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden und zwar: Donnerstag, am 19. Juni d. Js., von früh Uhr an, in der Oelmühle zu Niedernassau: von den zu den vormals Rutschmann'schen Gütern in Nassau gehörigen Wiesen; an demselben Tage, von Nachmittags S Uhr an, in dem Erbgerichtsgasthose zu Mulda: von den Wiesen des vormals Muldaer Reviers an der Mulde und von den früheren Mutdaer Ritterguts- und Erbgerichtswiesen am Eppenflützchen und an der Chemnitzbach; Sonnabend, am 21. Juni ds. Js., von Nachmittags 5 Uhr an, in der Schänke zu Neubau: Pon der vormals zum Gute Neubau gehörig gewesenen Wiese. Kauflustige, welche die betreffenden Wiesenparzellen vorher in Augenschein nehmen wollen, erhalten vom Wiesenwärter Lämmel in Niedernassau nähere Auskunst. Kgl. Forst-Revierverwaltung und Kgl. Forstrentamt Frauenstein, am 12. Juni 1890. — 700 9.«° k 13,o ° « : Mauckisch :rantwortlich: druck: Buch« Mauckisch Inserate werden bi» Vormittag 11 Uhr angenom- mm und betrügt der Preis sür die gespaltene Zelle I I oder deren Raum 15 Psg. V> es kein Oesterreich und kein Italien," schreibt der „Standard" „so würden Frankreich und Rußland sofort gegen das deutsche Reich anrücken. Gäbe es kein Deutschland und kein Italien, und vielleicht könnten wir hinzufügen, kein England, so würden die Heere des Zaren an die Donau eilen, in Rumänien ein fallen, Bulgarien überschwemmen und versuchen, der Herrschaft des Hauses Habsburg ein Ende zu bereiten. Gäbe es kein Oester reich, kein Deutschland und keine britische Marine, so würden die französischen Heere und Flotten Italien seine Stellung in der Welt lehren. Alles dieses sollte jedem Beobachter der europäischen Politik vor Augen liegen, denn darin besteht der Schlüssel der Lage. So lange Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien im Dreibunde vereinigt sind und auf die See macht Englands als weitere Hilfe schauen — wenn dieselbe auch nicht förmlich zu ihrem Beistände verpflichtet, sondern nur wegen der Natur der Dinge an der Sicherheit der genannten Staaten interessirt ist, — wird der Friede Europas nicht ge brochen werden oder die Friedensstörer werden ihre Strafe er halten. Der kleinste Steuerzahler in den berührten Ländern hat deshalb Ursache, den Dreibund und das vortreffliche, zwischen dessen Mitgliedern bestehende Verhältniß zu segnen. Man kann dieser Darstellung noch hinzufügen: Gäbe es kein deutsches Reich, auf dessen eventuelle Zerstörung Frankreich seine ganze Politik seit 1871 eingerichtet hat, kein Italien und Oesterreich-Ungarn, so würde Frankreich im Bunde mit Ruß land den Engländern ohne jeden Zweifel seine Meinung über die englische Besetzung Egyptens in schmerzlich fühlbarer Weise kundthun. Springt aus dieser Darlegung die Größe und die fast das ganze eivilisirte Europa umfassende Bedeutung der durch den Dreibund geschützten Interessen in's Auge, so kann dadurch die Genugthuung über die Kundgebungen des Kaisers Franz Joseph und des Grafen Kalnokv, so wenig nicht vorher schon Bekanntes sie enthielten, nur verstärkt werden." Im Interesse des Dreibundes und des sich ihm an schließenden England liegt es gewiß auch, daß Italien jetzt, wie Ministerpräsident Crispi halbamtlich erklären läßt, seine Ver? suche aufgiebt, mit Frankreich wieder in engere Handels beziehungen zu treten. Je mehr die Italiener einsehen, daß die Franzosen ihnen nie eine uneigennützige Freundschaft ent gegengebracht haben, desto enger werden sie sich an Deutsch land anschließen. Sich selbst werden sie damit den größten Freundesdienst erweisen. Um das Bild zu vervollständigen, möge zum Schluß noch eine hochoffiziöse Auslassung Platz finden, die man der „Pol. Korr." aus Petersburg sendet, und in der die Stellung Rußlands zu Frankreich und Deutschland dargelegt wird. Es heißt da: „Noch weniger als der An schluß an Deutschland allein kann ein solcher an den Dreibund im Interesse Rußlands liegen. Es wird angeführt, daß Erwägungen, die im monarchischen Prinzip ihren Ursprung haben, in Petersburg mitgewirkt hätten, um eine Abwendung von Frankreich herbeizuführen. Auch dieses Argument schwebt aber haltlos in der Luft. In Frankreich wird gegenwärtig durchaus keine revolutionäre Politik getrieben, und namentlich enthalten sich die Franzosen jeder Propaganda der republika nischen Idee nach auswärts. Man darf das in Frankreich herrschende System geradezu als ein sehr konservatives (!) und als eine Stütze der öffentlichen Ordnung bezeichnen. UeberdieS
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