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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189004194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900419
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-19
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.04.1890
- Autor
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»Ilt "in. uges Sr.. stellen an sauunter- >on 5 M. sung des mm zur :stät des lans zur K Stadt- betr. ederlags- ai cr. ab. 50 Mark zahlendem Waster- der Gas altes rc., isterstelle ril: >4, 135, ebentisch" d. Bl.) ist " gedruckt 200 M. ;ern für Mg Uhr. Finanz-- latz betr. r in den ten bau- aße betr.. i neuen 7« 15/L Lcrlrelung: — Heraus- sch in Frei- erlagsanstale i Erscheint jeden Wochentag Nachmittags 6 Uhr für den !! v". Sonnabends den 19. April. EE s zwnmonaLncy I. 50 Ps. und einmonatuch 75 Pf. ! Tagesschau. Freiberg, den 18. April. Unter dem Vorsitze des deutschen Kaisers trat heute in Berlin ein Kronralh zusammen, bei dem die Anwesenheit sämmtlicher Minister erforderlich war, weshalb auf heute keine Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses anberanmt wurde Mittwoch Vormittag traf der Chef des Gencralstabes, Graf Waldersee, von seinem Erholungsurlaub aus dem Süden in Berlin wieder ein und wurde gleich bei seiner Rückmeldung von dem Kaiser in gnädigster Weise zum Frühstück eingeladen. — Gestern früh begab sich der Kaiser zu dem Generaloberst der Infanterie und Oberbefehlshaber der Truppen in den Marken v. Pape, um denselben anläßlich seines 60jährigcn Dienst jubiläums persönlich zu beglückwünschen. Schon vorher Halle der Maler Koner dem Jubilar im allerhöchsten Auftrage das von ihm gemalte Bild des Kaisers überbracht. Kurz vor S Uhr fand sich der Flügcladjutant Major von Hülsen in der Villa ein, um den Kaiser zu erwarten, welcher bald darauf in Begleitung des Flügeladjutanten Major von Zitzewitz in offener Equipage eintraf, von dem am Gitter des v. Pape'schen Gartens in Moabit dicht geschaarten Publikum stürmisch begrüßt. Der Kaiser-trug die Uniform des 2. Garde-Regiments zu Fuß mit den General-Epaulettes, über der Brust das breite Band des hohen Ordens vom Schwarzen Adler, auf dem Helm den Feder busch der Generale. Am Vestibüle von dem Jubilar empfangen, geleitete ihn dieser in den Empfangssalon, wo der Kaiser zu nächst in herzlichsten Worten seine Glückwünsche aussprach und dem Generaloberst v. Pape den Hohenzollernschen Hausorden behändigte. Der Kaiser weilte ungefähr 20 Minuten in der Villa und unterhielt sich während dieser Zeit auch mit den Verwandten des Generals auf das Leutseligste. Bald darauf erschienen die Generalfcldmarschälle Graf v. Moltke und Graf v. Blumenthal, die gesammte Generalität Berlins, fast alle Staatswürdenträger, sowie zahlreiche Deputationen mit kunst voll ausgeführten Adressen, Ehrengeschenken, und um 12 Uhr voll zählig das Offizierkorps des 2. Garde-Regiments, welches in künstlerisch schönem Prachteinbande eine Rangliste des Regiments unter gegenseitiger Bürgschaft behufs Erlangung größerer Bank kredite. Die staatliche Hilfe wird aber kaum ausreichen und die Selbsthilfe nur dann möglich werden, wenn das jetzt in sich gespaltene Bürgerthum "Wiens jede Parteifehde einstellt und gemeinsam daran arbeitet, Alles zu beseitigen, was das Gefühl der sozialen Unbehaglichkeit verbreitet. Seit dem Ausgleich mit Ungarn ist der österreichischen Reichshauptstadt an der ungarischen Hauptstadt eine zugkräftige Konkurrentin erwachsen, die wunderbar rasch aufblühte. Die Arbeitsgelegenheit in Wien entspricht nicht mehr der massenhaften Bevölkerung und die durch Arbeitslosigkeit erzeugte Noth verbittert weite Kreise dec Einwohnerschaft. Der Niedergang einzelner wichtiger Gewerbe macht auch manche unbemittelte Handwerker für die sozialdemo kratischen Lehren empfänglich, was um so bedenklicher ist, als neuerdings jede soziale Bewegung in Wien mit gewaltthätigen Ausschreitungen zu enden pflegt. Die sich häufenden Aus stände, welche als eine Folge der Vertheuerung aller Lebens bedürfnisse angesehen werden müßen, vermehren nur den Noth stand, weil in der Zeit des Streiks die letzten kleinen Erspar nisse aufgczehrt und Schulden gemacht werden, durch deren Abtragung die Arbeiter nach Erlangung der Lohnerhöhungum nichts gebessert sind.* Die Wiener Gewerbtreibenden können keine den Preisen der Lebensbedürfnisse entsprechenden Löhne bezahlen, weil ihnen lohnende Arbeit und Kapital zur Aus dehnung ihres Betriebes fehlt: sie werden aber hinreichende Beschäftigung und Mittel erhalten, wenn sich die sozialen Ver hältnisse in Wien wieder bessern, wenn nicht jeder Wohlhabende, der etwas Aufwand macht, von neidischen Menschen gefährdet, nicht jeder Kapitalist mehr beschimpft, nicht jeder Unternehmer- Gewinn als Raub verdächtigt wird. In einer Atmosphäre von Haß und Neid kann die Industrie nicht gedeihen, vielmehr vermindert sich dabei nur die Fähigkeit des Widerstandes gegen die systematischen Angriffe auf die wirthschafllichen Grundlagen der heutigen Produktion. Bei den jetzigen Verhältnissen in Wien ist es doppelt bedauerlich, daß die in Aussicht gestellte Reform der Verzehrungssteuern und das erhoffte baldige Fallen der Linienwälle eine wesentliche Verzögerung erfahren. Die Vorarbeiten zur Reform der Verzehrungssteuern sind noch nicht weit genug vorgerückt, um deshalb den niederösterreichischen Landtag zu einer außerordentlichen Tagung einzubcrufen. Die erforderlichen Zwischenstadien werden voraussichtlich so viel Zeit in Anspruch nehmen, daß sich der Landtag erst im Herbst mit dieser Frage beschäftigen kann und das neue Gesetz kaum vor dem ersten Januar 1892 in's Leben treten wird. Unter solchen Umständen ist nicht nur die in Wien jetzt herrschende Ver stimmung, sondern auch die Zaghaftigkeit erklärlich, mit der man dort dem 1. Mai entgegen sieht, dem Tage, an dem sonst die Pratcrfahrt zahllose Bewohner in die hoffnungsfreudigste Stimmung versetzte, an dem aber diesmal ein Aufgebot von Tausenden von feiernden Arbeitern sehr leicht ernste Ruhe störungen herbeiführen könnte. Die Wirthschaftsverhättnisse Wiens. Vor einiger Zeit hielt im österreichischen Handelsmuscum zu Wien der Klub der Exporteure und Export-Interessenten eine Sitzung ab, in welcher beschlossen wurde, die Ursachen zu erforschen, welche den Niedergang so vieler früher für die österreichische Ausfuhr hochwichtiger Gewerbe in Wien ver schuldeten, und Mittel zur Abhilfe zu finden. Daraufhin wurden zehn Vertreter verschiedener Wiener Gewerbszweige eingehend befragt. Im Anfang bewahrten diese Industriellen eine gewisse Zurückhaltung, dann aber ließen sie sich zur offenen Darlegung ihrer Verhältnisse herbei und schienen cs dankbar zu empfinden, daß ihre schwierige Lage nicht unbe achtet geblieben war und womöglich eine Erleichterung erfahren sollte. Die wenig erfreulichen Aeußerungen dieser Wiener Gewerbtreibenden wurden in einem von dem Abg. von Fürth im Klub der Exporteure erstatteten Bericht wiedergegeben und sind durch Wiener Blätter in weiteren Kreisen bekannt geworden. Darnach hat die Wiener Industrie viele auswärtige Märkte verloren und ist oft durch Mangel an Kapital gezwungen worden, die Rohstoffe theuer zu kaufen, die fertigen Er zeugnisse aber zu Schleuderpreisen zu verkaufen. Tas bedenk liche Auskunftsmittel der Verringerung der Qualität der Er zeugnisse hat den Absatz vieler Waaren noch mehr vermindert. > Aazu kommen noch die hohen Steuern und die theuren , Lebensmittel in Wien, die schwer auf der Industrie lasten, ' Welche unter solchen erschwerten Verhältnissen der kapitalkräf tigeren und einen weit größeren Kredit genießenden dcntschcu Industrie gegenüber den Wettbewerb in den benachbarten Absatz gebieten nicht mehr aufnehmen kann. So eroberte der deutsche Exporthandel Rumänien, wo vordem fast ausschließlich Wiener Erzeugnisse gekauft wurden. Die von den Wiener Industriellen heitzersehnte Wiedererlangung verlorener Absatzgebiete hat in diesen sonst so entschieden schutzzöllnerisch-gcsinnten Kreisen einen vollständigen Stimmungswechsel veranlaßt, über welchen der Bericht des Abg. von Fürth wörtlich sagt: „Das System der wirth- schastlichen Abschließung wird nicht mehr als heilbringend pioklamirt. Das Ergebniß der Versammlungen in mehreren wichtigen Industrie-Bezirken kennzeichnet einen Umschwung der Ansichten, indem in denselben mehr oder minder für die Wiederaufnahme der Vertrags-Systeme eingetreten wurde." Die einzelnen Aeußerungen der besagten Industriellen klingen trüb genug'. In der Wiener Lederwaaren-Erzeugung, die noch auf der Pariser Ausstellung im Jahre 1867 Bewunderung hervorrief, ist darnach der Niedergang so bedeutend, weil die deutschen Ledererzeugnisse, die keinen Absatz mehr in der nord amerikanischen Union finden, die österreichischen Absatzmärkte überfluthen. Dabei müssen die Wiener Fabrikanten die feinsten Ledersorten, besonders aber die metallenen Zubehöre und Be schläge aus Deutschland beziehen, hoch verzollen und können auch mit den Neuheiten nicht so früh herausgehen, wie die Fabrikanten in Berlin, Offenbach und Stuttgart. Die Wiener Bronzewaaren-Fabrikanten klagen über den geringen Absatz in Oesterreich selbst in Erzeugnissen der Kunstindustrie, während die kunstgewerblichen Artikel der deutschen Industrie durch die Wohlhabenheit der Bevölkerung der deutschen Großstädte wesent lich gefördert wird. Der Wiener Fabrikation von Meerschaum-, Bernstein- und Drechslerwaaren, die nach der ersten Londoner Ausstellung zu hoher Blüthe gelangte, wird jetzt durch Wiener Arbeiter, die ins Ausland gerufen wurden, eine mißliche Kon kurrenz bereitet, so daß sich die Ausfuhr fast nur auf geringe Gattungen beschränkt, bei denen weder Meister noch Arbeiter Vortheil haben. Die Wiener Perlmutterknopf-Erzeugung leidet unter der Vertheuerung des Materials und der Unmöglichkeit der Preiserhöhung der fertigen Waare. Die dabei stattgefunde nen Lohnkämpfe hatten die Folge, daß der Standort dieser Industrie vielfach von Wien auf das flache Land verlegt wurde. Trotzdem sprachen die Vertreter dieser Industrie die Hoffnung aus, die noch von ihnen beherrschten Absatzmärkte zu behaupten. Weit mißlicher wurde die Lage der Stockfabrikation, derHolz- galanteriewaaren-, der Blumen-, Federn- und Handschuh-Er zeugung dargestellt, wobei die Sachverständigen über Erschwe rungen durch die Zollverhältnisse und die Ueberlegenhcit der ausländischen Kapitalskraft klagten. In Folge der scharfen Konkurrenz von Klingenthal in Sachsen und Gera in Reuß ist die Ausfuhr der Wiener Mundharmonika-Fabrikation auf den fünften Theil ihres früheren Betrages zurückgegangen. Durch die nothwendige Verlegung der Industrie nach Böhmen und die deutsche Konkurrenz ist in ähnlicher Weise die Zahl der Wiener Handschuhmachergehilfen von 900 auf 300 zurück- Ugangen. Wenn diese in dem erwähnten Bericht im Expori- Klub enthaltene Schilderung nicht allzutrübe gefärbt ist, so sind ernste Bedenken sicher gerechtfertigt und Abhilfe dringend von Nöthen. Die neue österreichische Gewerbegesetzgebung scheint zur Besserung der Verhältnisse nicht recht geeignet gewesen zu sein ; Deshalb fordert der Bericht des Herrn von Fürth materielle Unterstützungen vom Staate, der schon früher in kritischen Zeiten helfend eintrat, ferner Bildung von Genossenschaften für den Einkauf der Rohstoffe und Verbindung gleichartiger Gewerbe von 1830 bis 1890 überreichte. Die Offiziere der ehemaligen Stäbe überbrachten als Jubiläumsgabe ein kostbares Album. — Nach dem Besuche bei dem Generaloberst von Pape unternahm der Kaiser einen Spaziergang durch den Thiergarten, wobei Se. Majestät vom Chef des Gencralstabes, Grafen v. Waldersee begleitet war. Nach dem Schlöffe zurückgekehrt, ließ der Kaifer vom General-Intendanten der Königlichen Schauspiele Grafen v. Hochberg sich Vortrag halten und arbeitete darauf mit dem KriegSministcr o. Verdy du Vernois und mit dem Chef deS Militärkabinets Generallieutenant v. Hahnke. — Die Kaiserin Augusta Viktoria hatte sich gestern früh nach Potsdam begeben, wo ihre Schwester, Prinzessin Friedrich Leovold von Preußen gestern Nachmittag um 3'/. Uhr von einer Prinzessin ent bunden wurde. Im Lustgarten zu Berlin wurden gestern aus diesem Anlaß die üblichen Salutschüsse abgegeben. — Auf Befehl des Kaisers sollen die Einrichtungen zum Schutze der Gefundheit und Sittlichkeit der Arbeiter, tvelche die Reichs gesetzgebung für die Privatbetriebe erstrebt, in den Reichs- und Staatsbetrieben schon vorweg eingeführt werden. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Aufhebung der Sperre gegen' die Einfuhr von Schweinen in die Schlachthäuser zu Beuthen, Myslowitz, Ratibor und Glciwitz. Im preußischen Abgeordnetenhause ist gestern der vom Zentrum unterstützte Windthorst'sche Schulantrag wieder eingebracht worden und dürfte den preußischen Landtag lebhaft beschäftigen. Sein Inhalt ist vom vorigen Jahre her noch bekannt. Das Abgeordnetenhaus setzte gestern die dritte Berathung des Etats bei dem Titel .Justizministerium" fort. Hierbei beklagten sich die Abgg. Dresbach und Rickert darüber, daß die gerichtlichen Bekanntmachungen in wenig verbreiteten Blättern veröffentlicht würden und fragten an, ob die Auswahl durch eine Verfügung bestimmt sei. Hierauf er klärte Geheimrath Eich Holtz, daß keine derartige Ver fügung existire. — Dem Wunsche des Abg. Schumacher (freikons.) auf vermehrte Berücksichtigung der Gesuche um Aus setzung von Strafvollstreckungen verhieß Geheimrath Lucas Berücksichtigung. — Abg. Rickert beklagte sich über die dem Redakteur Boettger wiederfahrene Behandlung. — Geheim rath Starke erklärte, der Verwaltung sei davon nichts be kannt; diese Angelegenheit unterstehe dem Ministerium des Innern. — Der Minister Herrfurth sagte zu, dieser An gelegenheit seine Aufmerksamkeit zuwenden zu wollen. — Die Abgg. Windthorst und Rickert verlangten eine generelle Verfügung. — Abg. v. Eynern hielt aus diesem einen Fall diesen Wunsch nicht für gerechtfertigt. — Justizminister von Schelling bemerkte auf eine Aeußerung des Abg. Czwa - lina, daß Referendare zur Offizial-Vertheidigung bei den Schwurgerichten nur ausnahmsweise verwendet werden möchten, die Verwendung sei den Gerichtsvorsitzendcn zu überlasten. — Der Etat wurde sodann bewilligt. — Bei dem Etat des „Ministeriums des Innern" regte v. Lueck Hof (freikons.) in Bezug auf die Zunahme der jugendlichen Verbrecher die Aufnahme derselben in Besserungsanstalten an. — Der Minister HerrsurthverwiesaufdieFürsorgc in der freien Licbesthätigkeit. — Hierauf beklagte Abg. Stöckerdie Verwüstung des Familien lebens durch das zu frühe Heirathen und verbreitete sich dann über die Prostitution, die Sittenkontrole, die nächtlichen Cafes, das Wohnungswesen und die unzüchtigen Theaterstücke. — Der Minister Herrfurth entgegnete, daß seit 12 Jahren die Dinge in Berlin besser geworden seien und betonte, man könne die Lokale mit weiblicher Bedienung nicht prinzipiell ver bieten ; das könne nur bei einem besonderen Anlasse geschehen. Es sei ihm nicht erfreulich gewesen, auf diese unerquickliche Diskussion einzugchen, in einer Versammlung, wo Jeder auf den Tribünen Zutritt habe. — Abg. Stöcker bedauerte die letzte Bemerkung des Ministers. Was Gegenstand der Gesetz gebung sei, darüber könne man auch im preußischen Abgeord netenhause reden, das nicht der Tribünen wegen da sei, sondern zur Erörterung öffentlicher Angelegenheiten. Was ihn zu seiner Anregung veranlaßt habe, sei das Wachsthum des Lasters. Er glaube nicht, daß er das Haus dafür um Ver zeihung zu bitten habe. — Abg. Langerhans meinte, der Vorredner hätte von dem Paragraphen der Geschäftsordnung Gebrauch machen sollen, welcher den Ausschluß der Oeffentlich- keit gestatte. Wenn es ihm ernst sei um die Sache, dann soll er Anträge stellen. — Abg. Stöcker antwortete, daß keine von den Damen, welche den Verhandlungen beigewohnt haben, es für nothwendig gehalten hätte, die Tribünen zu verlassen; das beweise, daß er die Sache in angemessener Form vorge- iragen habe. Eine Frucht erwarte er von den Verhandlungen, die Fürsorge für die Minorennen. Damit schloß dieser Zwischen- all. — Die Abgg. Bruel und Windthorst brachten nun üe Aufhebung des Welfenfonds zur Sprache und behaupteten, dies könne ohne besonderes Gesetz erfolgen, was der Minister Herrfurth unter Verlesung der bezüglichen Gesetzesbestimm ungen zurückwies. Die Beschlagnahmcaufhebung könne nur Mich ein Gesetz geschehen. — Nach einer kurzen Auseinander- etzung zwischen den Abgg. v. Puttkamer (Plauth) und llickert wurde der Etat ebenfalls bewilligt. — Bei dem andwirthschastlichen Etat bat Abg. v. Czarkinski um Er- Jnjcrate werden bi» Bormittag 1t Uhr angenom- ! men und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle 1 ß oder deren Raum Id Pfg. W V und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen and städtischen Behörden z« Freiberg and Brand.
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