Eindrücken ungetrübt, eine alte, ent schwundene Welt. Man sieht nirgends so wenig exotische Gestalten io in New \ ork, im Gegen satz zum Beispiel zu London. Nirgends ist die Kleidung so uniform. Der größte Gegensatz im amerikanischen Menschen ist, daß er. der aus allen Weltteilen, aus den verschiedensten Kulturstufen, mit der mannigfaltigsten Vergangenheit da hin verschlagen, sich nun plötzlich in einem ganz bestimmten Tempo einer mechanischen, gleichmäßigen Arbeit un terwerfen muß und in vollkommen uni- iormierten Wohnungen ein genau vor- geschriebencs Leben führt. * Nirgends gibt cs so viele Schaukel- stiihle wie in Amerika. In jeder guten Stube gibt es mindestens einen. Auf den Veranden natürlich mehrere. Audi Schau keln sind oft an der Veranda angebradit. Abends, während die Fabrikschlote Feuer speien, schaukelt das ganze Dorf. Ich wohne in einem hfotel der Y.W.C.A. (Voung Women Christian Association). Ein junges Mädchen wird von ihren Freundinnen benachrichtigt, daß ihr ..Boy 1 rieiid unten im Salon auf sic 1 wartet. Sie kriecht unter das Bett und erklärt, sie will ihn nicht sehen. Ist er denn so schrecklich? Sie hätte nichts gegen ihn, sagt sie, aber er lädt sie nie in ein ,,Show'‘ ein. (Lin Show ist The ater oder Kinovorstellung mit Variete einlagen. ln dieser Kleinstadt gab es überhaupt nur ein Kino.) „Aber kommt, setzt sich in den Salon und spricht und spricht. Was denkt der Kerl, idi stehle meine Zeit?“ W enn die Flappers von ihren Erobe rungen erzählen, vergessen sie nicht zu erwähnen, wieviel der Mann an dem Abend ausgegeben hat. für Theater, Auto uncl Essen. Von je mehr Männern sie cingeladen wird, um so „populärer“ dünkt sie sich. Wenn man eingeladen wird, versichert der Mann: „You will have a good time, I will treat you nicely." Dem Sinne nach übersetzt heißt es: Ich werde nicht knickerig sein. * Als ich Amerikanerinnen, die von ihren Einladungen erzählten, fragte, ob sie auch mit den verschiedenen „Boys“