Scherl's Magazin

Von Graf Carl v. Klmckowstroem M an versteht nur das, von dessen Entstehen man einen Begriff hat.“ Dieser Spruch Goethes gilt, wie für die meisten Wissens gebiete, so auch insbesondere für den Okkultismus oder, um uns des modernen Fachausdrucks zu bedienen, die Para psychologie. Wer nur von den Unter suchungen heutiger Parapsychologen liest, ohne die Geschichte und den Entwicklungs gang dieser „werden den Wissenschaft“ zu kennen, der kann un möglich einen rich tigen Begriff davon erhalten und läßt sich leicht verblüffen. — Schauen wir aber näher zu, aus wel chem Boden diese moderne Parapsycho logie erwuchs, und schöpfen wir aus dem Studium ihrer Ge schichte die Erkennt nis, daß sie — bei allem Wechsel der Phänomene selbst —- niemals ihre Wesens art geändert hat, so werden wir zunächst schon rein logisch theoretisch zu dem Schluß geführt, daß die Phänomene der Medien unserer Tage auch nichts anderes sind, als was sie vor 30 oder vor 50 Jahren waren, nämlich Humbug und Schwindel. Und in der Tat hat denn auch eine schärfere Unter suchungsmethode noch jedesmal die Rich tigkeit dieser Schlußfolgerung bestätigt. Der uralte Geister- und Gespenster glaube, Hand in Hand mit der religiös ver ankerten Vorstellung vom individuellen Fortleben nach dem Tode, ist der Boden, auf dem der Spiritis mus wuchern konnte. Als sich im Jahre 1852 von Amerika aus das Tischrücken (wie eine Epidemie in Europa verbreitete, da glaubten viele, die das ewige Problem der Unsterblichkeit der Seele bewegte, ein Mittel zum Ver kehr mit ihren abge schiedenen Lieben ge« funden zu haben. Das Tischrücken selbst ist kein Schwindel. Wir wissen heute, warum mechanisch ein Tisch chen in Bewegung ge rät, wenn mehrere Zirkelsitzer ihre Hän- -iratiAfayfftHfr ry 1. Tischelevation im Dunkeln naJi Fitmau (1882). Aus: Confessions of a medium 4S9