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Weißeritz-Zeitung : 17.10.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187310170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18731017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18731017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1873
- Monat1873-10
- Tag1873-10-17
- Monat1873-10
- Jahr1873
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.10.1873
- Autor
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Weisserih-Aeitmrg. Amts-Matt für die Kerichts-Aemter und Stadträtije zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Dienstags nnd Freitags. Zu beziehen durch alle Post-Anstalten und die Agenturen. Preis vierteljährlich 12 Ngr. 5 Pfg. Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirksame Ver breitung finden, werde» mit 1 Ngr. für die Spalten-Zeile berechnet. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde. Eine uns zugesendete und in unserer Expedition einzusehende, kürzlichst erschienene Schrift des Hrn. Oberbaurath Sorge „über die Secundär-Bahnen in ihrer Bedeutung und Anwendung für das Königreich Sachsen" muß namentlich für die Provinz, für Gemeindevorstände, Pri vatgesellschaften rc. von höchstem Interesse sein, und können wir nur auf die Schrift selbst verweisen und Einiges aus ihr mittheilcn. Der Verfasser geht davon aus, daß unser Sachsen, als eines der höchstentwickelten Culturländer, zwar vortrefflich mit Haupt-Eisenbahnen durchzogen sei, daß aber im innern Lande, namentlich im Gebirge, die Anlage von billigeren, leichteren Lokalbahnen (Bahnen zweiten Ranges) nöthig sei, um den Hauptbahnen die Frachten leichter zuzuführen, resp. die vielfachen Chausseen zu ersetzen. Der Autor betont den Fehler des Straßenbaues über Wasserscheiden mit zu starker Steigung und hält den Straßenzug in den Thälern für richtiger. Die Sekundärbahnen sollen auch nicht direkteste Linien aufsuchen, sondern möglichst viele Orte, Gehöfte, Fabriken in ihren Ver kehr aufnehmen. In der Ebene seien sie durchschnittlich breitspurig, im Gebirge schmalspurig zu bauen, die Bahnhöfe und alle Gebäude billigst und schwachbedacht zu errichten, die Bahnkörper leichter zu construiren, da ja Nachtdienst und Schnellzüge Wegfällen. Die Kosten solcher Sekundärbahnen können unter gewissen Verhältnissen billiger zu stehen kommen, als theure Staatsstraßenbauten. Die von Sorge beigebrachten Zahlen beweisen schlagend, eine wie wichtige Zukunft die Sache in speziellen Fällen hat. Wir geben nachstehend eine Anzahl der Ortschaften unseres Vaterlandes, die der Autor sich durch Sekundärbahnen in Zukunft verbunden denkt. Bezüglich Coswig-Dresden-Hosterwitz berechnet der Verfasser in Nähe der Residenz zwei Geleise und verweist mit Recht darauf, daß die Wohnungsfrage von solchen ununterbrochen und billig fahrenden Lokalbahnen mit gelöst werden könne. Den Bahnkörper letzterer Trace will er als Fachmann nicht zu hoch, jedenfalls unter den Brücken hindurch legen, doch fluthstark bauen, so daß Ueberschwemmungen keinen oder doch nur ganz geringen Schaden thun. Daß dies angeht, ist durch die Altstädter Quaibahn längst erwiesen. Unter den sonst noch uns nahberührenden Bahnverbindungen nennt Herr Sorge noch: Schandau-Schönlinda; Schandau-Hohenstein-Neustadt-, Zittau - Friedland; Neusalza - Fugau - Schirgiswalde- Postwitz- Boblitz-Gurk-Schlungwitz-Bauhen-Doberschitz-Halbendorf-Neu- dorf; Königstein - Hermsdorf - Reichenstein - Schweizermühle; Hainsberg - Rabenau ° Dippoldiswalde ° Schmiedebera- Altenberg; Dresden - Cotta - Briesnitz - Ockerwitz - Wilsdruff; Wilsdruff-Schmiedewalde-Miltitz; Miltitz-Lommatzsch; Frei- berg-Bobritzsch-Frauettstein; Prößnitzthal; Hartha-Rein- hardsthal-Waldheim u. s. w. Dresden. Das Befinden unseres Königs, das sich verschlimmert hatte, ist in den letzten Tagen wieder ein recht befriedigendes. — Unfern Kronprinzen Albert hat am 10. Octbr. Abends bei der Rückkehr von einer Jagd ein Unfall betroffen, der glücklicher Weise durch eine gnädige Fügung der Vorsehung ohne schlimme Folgen bleiben wird. Zu Wagen auf dem Wege nach Pillnitz, Abends gegen 11 Uhr, wichen zwei voraus fahrende Steinfuhrwagen, deren Führer schliefen, nicht aus, und durch Anprall an einen derselben kam der kronprinzliche Wagen zum Sturz und der Kronprinz unter denselben zu liegen. Nachdem Se. königl. Hoheit hervorge« gezogen war, nahm ihn der bald folgende Prinz Georg in seine Wagen mit nach Pillnitz, wo die ärztliche Untersuchung eine leichte Contusion in der rechten Seite fand. Der Kron- ist daher bald wieder genesen, begab sich am 13. Oktober nach Strehlen und wird Donnerstag, den 16. Octbr. (nicht am 13., wie in vor. Nr. angegeben), den Landtag im Namen Sr. Maj. des Königs eröffnen. — Als Präsident der 1. Kammer ist von Sr. Maj. dem König der Kammerherr v. Zehmen, als Präsident der 2. Kammer vr. Schaffrath wiederum ernannt worden. Die Vicepräsidenten sind: für die I. Kammer Oberbürgermeister Pfotenhauer, für die 2. Kammer Bürgermeister Streit aus Zwickau. Der Landtags-Eröffnung ging in der evangelischen Hofkirche ein Gottesdienst voraus, bei dem zum ersten Mal der Oberhofprediger vr. Kohlschütter die Predigt hielt. Chemnitz. Der hiesige Bezirksteuer-Jnspector Bleßner war wegen verschiedener Unterschlagungen zur Haft gebracht worden. Bei einer darauf vorgenommenen Haussuchung mußte er aus dem Gefängniß herzugeholt werden, und da gelang es ihm in einem unbewachten Moment, auf dem Ab orte Gift zu sich zu nehmen, und bald daraus starb er. Die Sektion ergab Vergiftung durch Blausäure. Zwickau. In einem Keller, der BallonS und Fässer mit Benzin, Petroleum, Terpentin, Oelen, Firniß rc. enthielt, entstand hier kürzlich ein Brand, der durch schnelle An wendung der Bucher'schen Feuerlöschdosen alsbald gelöscht wurde, wo jede andere Löschmethode vergeblich ge wesen wäre. Berlin. Zwischen Deutschland und Oesterreich schweben gegenwärtig Unterhandlungen wegen einer Zoll einigung. Wie es heißt, geht die österreichische Regierung dabei von der Ansicht aus, daß die Herstellung eines innigen Verhältnisses zwischen Deutschland und Oesterreich sich für den Fortbestand und die Wohlfahrt der österreichisch-ungarischen Monarchie als Wünschenswerth, sowie für den Frieden Europa S als heilsam darstelle, und daß eiu solches Verhältniß nur auf dem Boden der wirthschaftlichen Interessen sicher und dauernd erwachsen könne.
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