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Dresdner Nachrichten : 21.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188907219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-07
- Tag1889-07-21
- Monat1889-07
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1889
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«nkiliidiaiEii nckmie» lammtNL« „Lmliam «crm,ltx>»USIicllen an. üimwrcmielle Nr N 34. Jahrgang. Aufl. 47.000 SEL M^U8t. ttsuptstl-. LVSK MtMnig^okgnnstnIV svrilcvcontovüvtisrn Dresden. 1889. o ^ <» Lreiklikten gratis rwä kninco. Varl I'IauI, vr68ä«n,>VuIl8trn88o 12. >,, L)»rl n«a«m»nn. Lokliof. dltablirt L8S». »«-.«, kWbväeiuuiüricIi >DI««Iein»iii»»Hvrn^tvIilttltnvZr ^ o»I4 M'»'!»», iidvr XaetiL trocknviu!, niciiL Iclodoinl. ^Itotnär: N»rlei>zte. 27, ^msll«n«te. 19, ^ r«lok>u«,-,te.40. ^en«1.:«slnelot,8te.l8la.lt(iörlli-!). j VIotor>L-u.V»>8vil -ll»N8-8tl-»8SVU Leks. laxsteü- Lxecial^sschLkt. Oros-I..iMr: ^ ^ 'zlarnvIiLlIktl'L«»« 2!»i, I'lrnnl'icltt'kti'. 24 ^„m, yVm,, ^ «ill-itras^o tt ^ run^eli^t a. (,'irL-u^tr. Ovkrüu'led 1787. KziceiaNUlt: NracUIirLiiüer. 1^irn»rr: k. Irieltwr. (>) OvLrüN'lot 163>r. A vcrl.'l.^Ki so >^n- Ä 1oNil,''tti^ na<ii ii»>1l. ^ Vt'i'nUnun" 1. ,, slilf^nntto! kilr Clllrurkio. nn«1 ^ ^"L L IK.TtLl4U1> U. 4. I illl, j<r;,u!eonp11v^n. liopnrrttuiou A8 - ,G ,ß' i! lÄpeten. ^r«88t« ^UL^alil, K»SNLK8t« a.ber kests kreise. "HW Vrtti»» VelLlotS, ün valo I'nmD. Mo 'loliannoMr«. lapetes«. Nr. 202. Internationale Arbciterschutz Eviiserenz. Maßregelungen von 'Arbcitiiclimern. Hosnachrichlen, v. Lnttichmi's Begräbnis;, Abreise der Fcrieiikvloiiisten, Zeitpunkt der Ernte, Feld Diakonen, (fferichtsverbniidiiingen. Tagcsgeschichle. Sonutag. 21. Juli. > - Volitische». Wenig erikeulich für die Freunde der Sozialresort» ist es, dass die sür den September dieses Jahres in Aussicht genommene inter nationale Conserenz zur Regelung des Arbetterschutzks bis zum nächste» Frühjahr „vertagt" werde» muhte. Wenn diese Vertagung nur nicht gleichbedeutend mit einem gänzlichen Auigeben ist! Ihre Tbcilnahme an der Conserenz haben bisher folacnde Staaten zu gesagt: Die Niederlande, Belgien, Portugal, Oesterreich-Ungarn, Frankreich, Luxemburg, Italien und Großbritannien. Rußland hat „aus Opportunitätsgründen" abgclehnt, und Tcutichland. Däne mark, Spanien, Schweden und Norwegen haben überhaupt noch keine Erklärung abgegeben. Unter solchen Verhältnissen hat sich die Schweiz veranlaßt gesehen, den Regierungen eine Verschiebung der Conserenz vorzuschlagen. Aeußerlich wird dieser Schritt damit begründet, daß die Vorarbeiten kür das noch auszustelleiide Spczial- programm noch nicht zum Abschluß gelangt seien und es im Interesse der Sache liege, durch dasselbe alle noch bestehenden Mißverständ nisse zu beseitigen. Der eigentliche Grund der Auffchicbung liegt jedoch in der Passivität des deutschen Reichs. denn es wäre ganz unmöglich, den in Aussicht genommenen Schritt einer internatio nalen Sozialpolitik ohne denjenigen Staat zu thun, der bisher in der sozialpolitischen Bewegung allen anderen Kullurstaaten voran gegangen ist. Die Auffassung, daß die schweigende Ablehnung Deutschlands lediglich aus den noch zwischen der diesseitigen und der Schweizer Regierung schwebenden diplomatischen Conflict zurückzusühren sei, will uns zwar im Interesse der Sozialrciorm als angenehmere Lesart erscheinen, doch legt das bisherige Vcr halten der NcichSregiernng bezüglich des von fast allen Parteien gleichmäßig gewiderten weiteren Ausbaues des Arbeitcrschiitzes leider die Vermnthung nahe, daß die ablehnende Haltung Deutsch landS in einer prinzipiellen Abneigung gegen die geplanten inter nationalen Maßnahmen ihren Grund habe. In dieser Auffassung bestärkt unS ein dem Anschein nach inspirirtcr Artikel der „Post' welcher sich anläßlich der Vertagung der Conserenz gegen eine Internationalen Regelung ausspricht, «da die Arbeiterschutzfrage völlig auf dem Gebiet der inneren Staatögeschgeümio liege'Md die wirthschastlichcn und sozialen Zustände und Bedürfnisse der per schiedene» Länder doch nicht in dem Maße konform seien, daß sie »ach einer Schablone behandelt wer-cn konnten." Gleichzeitig er klärt die „Post" die ablehnende Haltung, welche der Vundesrath in der Frage des Arbeiterschutzes de» Beschlüssen des 'Reichstags gegenüber bisher eingenommen hat, damit, daß die verbündeten Regierungen ihrerseits in geeigneter Weise die 'Arbeitcrschutzgcsctz gcbiing in Angriff nehmen würden, unbekümmert darum, ob eS zu internationalen Besprechungen komme oder nicht. Diese Versiche rung klingt ja ganz beruhigend, gleichzeitig erinnert man sich aber daran, daß sich die bisher von offiziöser Seite geübte Taktik nach der entgegengesetzten Richtung bewegte. Bisher hieß cS immer, trenn eine solche einheimische Regelung verlangt wurde, daßldic- selbe ohne internationale Vereinbarungen unmöglich sei, da kein Land eine solche selbstständige Regelung vornehmen könne, ohne seine Concurrenzfähigkeit bedenklich zu schwächen. Diesem Ein- wurs konnte man bis zu einem gewissen Grade eine Berechtigung nicht versagen. Wie kommt aber die RcichSregicrung dazu, sich so urplötzlich aus den entgegengesetzten Standpunkt zu stellen und auf einmal eine selbstständige Regelung des Arbciterschutzes für mög lich zu Hallen? Dieser in Nichts begründete Wechsel"" Taktik muß entschieden Mißtrauen erregen. Ohne Zweifel glebt es genug soziale Maßnahmen zu - schütze der Arbeiter, die die Regierung, falls sie wirklich l . ernste Absicht hat. hellend einzugreifen. ohne Rücksicht auf das Vorgehen anderer Länder treffen könnte. Wenn sie aber nur damit beginnen wollte! Für Jeden, der nicht die Augen gewaltsam vor den sozialen Erscheinungen der Gegenwart ver schließt, ist eS klar, daß der Staat die Verpflichtung hat, im Sinne einer auSgleichenden Gerechtigkeit in die wirlhschastlichen Fragen einzugreifen. ES ist nicht länger mit dem manchesterlichen Marktgesetz von Angebot und Nachfrage auSzukommen. Es müssen »othwendig Zwischeninstanzen zwischen Arbeitern und Arbeitgebern geschaffen werden, die eidlich verpflichtet sind, sich gewissenhaft um die Arbeiterverhältnisse zu kümmern und die Interessen der Arbeiter wie der Arbeitgeber zu schützen, Instanzen, bei welchen die Arbeiter ihre Beschwerden und ihre Wünsche anbringcn können, ohne daß sic Gefahr laufen, von den Arbeitgebern dafür auf irgend eine Weise gestraft zu werden. Die sozialen Einigungsämtcr müßten ans Leute» zusammengesetzt sein, die mit den einschlägigen Verhält nissen völlig vertrant sind, also aus Arbeitern und Arbeitgebern unter Vorsitz von staatlichen, ebenfalls mit den Verhältnissen be trauten Beamten. Ueberläßt aber der Staat die fernere Gestaltung der wlrthschaftlichen Verhältnisse den sogenannten Marktgesctzen. so führt das zu Ungerechtigkeiten und Verbitterung. auS denen Ge waltacte entstehen, wodurch die Beziehungen zwischen Arbeitern und Arbeitgebern immer mehr vergiftet und der socialen Re volution der Boden bereitet wird. Nichts ist den Sozial demokraten lieber, als daß der Staat alle diese Dinge gehn, ließe, denn dadurch entsteht die Unzufriedenheit, die sich in den Streiks Lust macht. Die Fortführung der Sozialrcform zum Schutze des gesunden Arbeiters, die Regelung der SonntagSstage, der Arbeitszeit, der Frauen« «nd Kinderarbeit, die Schaffung rein sozialer Behörden, die zugleich als Schiedsrichter bei den wirth- schastlichen Kärnpfen zu fungiren und eine vorbeugende Thätlgkeit zu entfalten haben, sind die nächsten vraktlschen Aufgaben: möchten sie bei allen bclhciliglen Mitarbeiter», vor Allem dem AnndeSrath, auS den bitteren Erfahrungen der jüngsten Zeit einen mächtigen nachhaltigen Ankporn empfange»! Eine ebenso fruchtbare Anregung enthalten dieselben ffir die Umgestaltung unseres öffentliche» Rechtes. Heute herrscht in der Hauptsache daS abstracte »nd dem Capitalis- mus dienende römische 'Recht und es will trotz seiner erschreckenden Unzulänglichkeit in dem bürgerlichen Gesetzentwurf seine unselige Auferstehung feiern. Ein dauerhafter sozialer Umschwung bedarf nothwendig seiner Stütze in einem deutschen Vollörecht mit sozialen Rechtsgrundlagen. Erst wenn dieses herrscht, wird das Recht der Arbeit auch in den Contracten zur Geltung kommen und die ein seitige Ncchtsherrjchaft des Capitalismus auch im Gesetz ge brochen sei». Tie bisherigen gesetzgeberischen Leistungen zu Gunsten der Arbeiter haben sich der Zustimmung der deutschsrcisinnigcn Partei nicht zu erstellen gehabt-, wo cs sich aber nicht umThatcn, sondern um blose Redensarten handelt, da sind die Herren vom Teutsch- freisinn arbeiterfrcnndlich bis zum Exceß. Das hat sich wieder bei den letzten Bergarbeiterstreiks gezeigt, wie es noch jetzt bei den bemerken ist. — Auf einen von Husum ausaegangcncn Schiff ist ein Raubmord an den Kapitän Maack verübt worden. Derselbe liegt verwundet ans dem Kriegsschiff Albatroß. Der Thäter hat sich auf ein Boot geflüchtet. Paris. Wie verlautet, will die Negierung das Gesetz gegen die Vielkandidalurcn auch am die Genccalrathswahlen ausbclnicu. um so die von Bviiliiuacr geplante Volksabstimmung zu verhindern. Die scanzösischen Bischöfe haben beschlossen, gegen das neue Mili tärgesetz gemeinsam zu protestiren. — Der Sultan von Marokko wirb nächster Tage in Tanger erwartet. Das ihn begleitende Kriegsherr soll 1MM0 Mann stark sein. Die Aufstäudiiche» im Norden und Osten Marokkos haben vor dem Erscheinen des Sul tans sammtlich die Waffen niedcrgclegt, sodaß es nirgends zu ernsten Kämpfen gekommen ist. Bern. Das bis jetzt angeiammelte Aktenmaterial im deutsch- schweizerischen Konflikt ist als Drucksache an die Mitglieder des schweizerischen BuudesrathS vcrtheilt worden, lieber die Frage, ob dasselbe veröffentlicht werden soll, wird demnächst der BundcLrath bcichließen. Tie Berliner Börse eröffucte in verhältntßmäßig fester Haltung aut Gerüchte, daß der russische Kaiser im letzten Drittel des 'August bestimmt nach Deutschland kommen werde. Dieser Mo ment kam namentlich den russischen Wertsten zu Gute, während Renten vernachlässigt blieben. ^ ^ - ....... , andere fremde Renten vernachlässigt blieben. Spekulative Banken Nachweben der,elben zu Tage tritt. Tcutschsrri,innige Blatter vcr- waren anfangs wenig beachtet, später aber etwas belebter. Das- breiten Tag für Tag Klagen über „Maßregelungen" von Berg- > selbe gilt von Eiienbahnaltien. Tie günstigen Eisenberichte aus leutcii, von Entlassungen solcher ans Rache wegen deren Bclheili- Amerika übten einen belebenden Eindruck auf d<m Bergwerlsaklien- M « W M s gung an dem Streik. Diese Klagen haben mehrfach Untersuchungen veranlaßt, welche schließlich ergaben, daß die meisten der behaupteten Entlassungen überhaupt nicht vorgckommen waren und daß wirklich vorgckommcne Entlassungen nii! dem Streik nichts zu thun hatten. (Vcrgl. „Tagekgeschichte!') Ehrlich gestanden, ist es schon eine Zumuthnng, die an den Arbeitgeber gestellt wird, wenn er gerade die Leute wieder in Lohn und Brot nchnien soll, welche seine übrigen Arbeiter aufsässig gemacht und ihn durch Organisation der Arbeitseinstellung materiell schwer geschädigt haben. Häufig sind zudem die gewandtesten Agitatoren die schlechtesten Arbeiter. Wie kommt ein Fabrik- oder ei» Grubenbesitzer, der doch ans dieselben Stacstsbürgerrechte Anspruch hat, die Anderen zugestauden sind, dazu, seine offenen und erklärten Gegner auch noch besolden zu müssen? Nun. im Interesse des sozialen Friedens mag es ja ge boten sein».in diesen sauren Apfel zu beißen. Aber so weit darf cs doch nicht gehen, dnß die Herren Agitatoren auch für alle Zukunft unverletzlich sein sollen, daß sic fortan alle möglichen Slänkcrrien ausführcn, die festgesetzte Ordnung beliebig durchbrechen und sich allerlei Ungebiihrlichkcitcn gegen ihre Vorgesetzten zu Schulden kommen lassen dürsten, ohne die Entlassung auS einem Arbcits- verhältnisse befürchten zu müssen, dessen Vortheilc sie beanipriichen, ohne den ihnen daraus erwachsenden Verpflichtungen gerecht zu werden. Jedem sein Recht, aber kein Vorrecht sür die 'Agitatoren! Tie Führer der Streiks bcanspmchcn von ihren Genossen Ehre für ihr „muthigcS, mannhaftes und uneigennütziges Eintreten für die Interessen der 'Arbeiter"; dazu gehört aber kein besonderer Muth und keine besondere llneigcnnützigkeit, wenn die Arbeitgeber ge zwungen werden, sie wieder eiilznstcllcn und nicht wagen dürfen, sie vorkommcndeil Falls zu entlassen. Wenn die Herren nun ein mal eine Nolle spielen wolle», dann wäre es nur recht und billig, wenn sie dafür unter Umständen Opicr zu bringen hätten. DaS Bewußtsein, daß sie die Suppe, die sic embrockcn, mit auslöffeln müssen, würde sie vielleicht veranlassen, die Strciktrcibcrei nicht sportsmäßig zu betreiben. Es ist den Arbeitern nicht zu verdenken, wenn sie ihr: Lage zu verbessern trachten, und zuweilen ist der Streik auch ein geeignetes Mittel zu diesem Ziele. Jetzt herrscht aber vielfach eine wahre Streik-Manie; es werden Streiks be gonnen. deren Aussichtslosigkeit von vornherein seststeht und die keine andere Wirkung haben, als Hunderte nnd selbst Tausende von Arbeitern wochenlang verdienstlos zu machen. Tie Herren Führer, welche die Hand ans den gesammelten Gelbem haben, können eS ja auShalten; aber zahlreiche Arbeiterfamilien, deren Ernährer von ihren terrorisircndcn Genossen zu feiern gezwungen werden, kommen in's bitterste Elend. Manche Streiks sind geradezu verbrecherisch — und da soll ihren Urhebern noch eine Sonderstellung cingcräumt werden, indem sie von den Arbeitgebern selbst dann in Lohn und Brot behalten werden müssen, wenn sic a»ch femer Ungcbührlich- keiten begehen?! Das wäre nicht Arbciterfreundllchkcit, wohl aber verhängnißvolle Schwäche. markt, auf welchen zu anziehenden Kurien rege Umsätze stattfanden. Tux-Bodenbachcr waren später auf Grund Prager Abgaben stark weichend. Im Kassavcrkehr waren Banken fest, dcutiche Bahnen still aber gleichfalls fest, österreichische dagegen schwach behauptet, Jndu- striceii und deutsche Fonds ruhig. Privatdiskont 1-'/4 Prozent. Die Nachbörse war ziemlich fest. ffrankfar» a. M. Hübend».» Sredl» 259-/,, Staat». I8N/,. «»»». IM», «altziee 179,75. ÄaNdter !W.M. tdrik. an,, »albr. 85,75. ri-canto 228,KN. Sreddo. !i!k. —. Darnistädter —. Laura —. Still. Wien. iNbkiidS., Sredi, 509.75. e«,a,«»ahn 22l.K2.t «am,arte» —. Papicrrnte —. vlarkuotcn—. N»g. srrdlt—. Naa. Gold —. ffest. Vart». >Schl»y.> «eute 85,8g. «uietde U»,89. Italiener 95,70. Staat»- badn 477,50. Lombarden 258.75, »o. vrtoritLtcn —. Svauter 72,25, »gatzter 449,0k. Ottomanen 507,5». (kScomdtc 90. Fest. Pari». Produiteu <Schi»55 Weizen der Juli 2>,9», per Ro».-Fedr»ar 25.10, ruhig. SoiriluS der Juli 40.50. der Januar.-April 42,00, ruhig. Rüdol prr Juli «1,25, »er Srpthr.-Dccdr. KV,50, malt. Amsterdam. Vrodulte» <T>hl»tz>. wrtzru prr Ropdr. S0K, Rouge» per Oktober 152. ^8 s>2 2.^ ct! s - » » vr Ml Neueste Fcrnsprech- und Drahtberichte vom 20. Juli. Berlin. Bei den bevorstehenden Kaiicrmanövcm des 7. und 10. Armeekorps gedenkt der Kaffer sich persönlich vom Stande des Bricftaubenwesenü nnd seiner Benutzung für militärische Zwecke praktisch zu überzeugen. Auf dem Jagdichloß Springe bciHannovcr. wo der Kaffer vom 18. bis 21. September sein Hauptquartier bat. wird ein ausgcdelmtcr Vricftaubmdlciist mit den Städte»Hannover, Braunschwcia, Hildesbeim, Osnabrück. Hamm und Gütersloh ein gerichtet. Noch 'Vereinbarung des Präsidenten vom Verbände der oeutschcn Briestaubcnzuchtpcrelne mit dein GeneralstabSchcf stellen die Zuchtvcrelnc in den genannten Städten dem Kaiser >e 20 bis 25 ihrer Tauben zur Verfügung, schicken diese am 17. September nach Springe und lassen dann von einem zuverlässigen Manne am hei- mathlichcn Schlage das Eintreffen der Tauben erwarte». Sobald eine Taube von Springe etntrisft. wird ihr die mitgeiührtc Fcdcr- spule abgcr.ommcn und die in letzterer enthaltene Depesche dem Neichötclcaraphenamt übergeben. Berlin. Das preußische Kultusministerium erwägt gegen wärtig. ob es anaezeigt sei, sür diejenigen Ehcmikcr, welche sich amtlich der Untersuchung von Lebensmitteln unterziehen wollen, eine staatliche Prüfung einzusühre». — Die Maurer und Zimmcr- leute haben in Versammlungen beschlossen, daß diejenigen, welche »och 10 Stunden arbeiten, von Montag ab nicht eher als früh 7 Uhr zu arbeiten anfangcn. Die Bäckergesellen beschlossen in einer Versammlung, den Generalstreik sortzusetzen. Eine praktische Bedeu tung hat dieser Beschluß nicht, da von dem Streik noch nichts zn Oertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König besuchte vorgestern Vormittag in Kassel die Jagdailsstellnng, in der ihm zu Ehren ein Frühstück veranstaltet war. Gras Attenkirchen brachte dabei aus den König ein .Hoch ans. Ter König dankte und sprach sich gegenüber dem Vorstand über die 'Ausstellung hochbestledigt ans. Nachmittags begab er sich nach Beverbeck zur Besichtigung des Laiidcsgcstüts. Gegen 'Abend kehrte der König von seiner Besichtigung des Haupt- gestüts Beberbeck zurück, wohin ihn der Obcrpräsident Gras Eulen- burg begleitete. Gestern Morgen erfolgte die Abreise nach Bad Liebenstein z»m Besuche der Erbprinzeßl von Meiningen. Heute bcaicbt sich Sc. Majestät nach Bahren!!, und morgen nach Franzensbad, von wo bekanntlich beide König!. Majestäten etwa Freitag gemeinschaftlich die Rückreise nach Schloß Pillnitz antrctcn. — Ihre Majestät die Königin traf am Freitag Abend in München ein nnd begab sich zum Besuche der Herzog!. Familie nach Possenhofen. Tie Weiterreise nach Franzensbad erfolgt heute. — Sc. Excellenz Gras Fabrice, welcher z. Z. in Kissmgen zur Kur weilt, war vergangenen Donnerstag zur Kaiserin geladen. S'" W PP ''W !H > !l>M erin zur Tajcl — Ter kaiserlich denffche Gciandic in Mexiko,Frh. v. Zcdtwitz. ist in Dresden cingetrofscn und liegicbt sich später auf seinen Posten nach dort. — Dr kreuz med. Ernst Beck sen. in Ncukirchen hat das Ntttcr- Kl. vom Albrcchtsorden erhalten. — Dem Ingenieur nnd Maichinenfabrikanten Karl Ludwig August Knauer, in Firma: Robert Kiehle zu Leipzig, wurde das Prädikat „Königlicher Hoflieferant" verliehen. — Steuermann Friedrich Angust B öden aus Pratzschwitz erhielt für die von dcmiclden am 20. Mai d. I. unter eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung eines Knaben vom Tode des Er trinkens im Elbstromc die silberne Lebensrettungsmedaille mit dcr Bcsugniß zum Tragen derselben am weißen Bande. — Von der Parentationshalle des Trinitatissricdhoses erfolgte gestern Bormittag 11 Uhr die feierliche Bestattung des ani seinem Besitzthum Ullersdorf b. Schandau verstorbenen Oberhoimcislers Jbrer Majestät der Königin. Exc. v. Lütticha u. Tie irdische Hülle, die vorgestern Abend dahin überführt worden war. ruhte in einem reich vergoldeten Mctalliarg, umgeben von den herrlichsten Blnmenspcnden. auf die 12 silberne Armleuchter ihr mattes Licht ergossen. Am Fuße des Sarges erblickte man drei sanimetnc Kissen mit !x> Orocnsdckorativiien und den Kämmcrcrschlüsseln. Die Motette „Seiia sind des Himmels Erben", die der F-ricdhoss- chor anstimmte, eröffucte die Traucrscier, der zahlreiche Verwandte, Freunde, Mitglieder der hiesigen Aristokratie, Beamte, die gelammte Dienerschait -und viele andere Personen, die dem Verewigten bei Lebzeiten nahe gestände», beiwohiucn. Sc. Majestät der König batte als Vertreter Ihre Excellcnzcn General v. Earlowitz und Oberhosmarschall v. Könncritz, Ihre Majestät die Königin Kammer- Herrn v. Minckwitz, Sc. Könial. Hoheit Prinz Georg Hosmarschall v. Gutjchmid und Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August den persönlichen Adjutanten, Haiiptmann Freiherr v. Wagner, entsandt. In der illustren Tranergemcinde gewahrte man seiner: Ihre Exccllenzcn die StaatSminister v. Nostitz-Wallwitz, Freiherr» v. Könneritz und Dr. v. Abckcn, die Generalleutnants Ercellcnzen V. Rudorfs, v. Montbö, Sensst v. Pilsach, v. Reicher, Schnrig, die Generale v. Minckwitz, v. Kirchbach, v. d. Planitz „. a. hohe Offiziere. Die .Herren Kammerherren waren fast vollzählig ver treten. Ihnen schlossen sich an: Obcicerenionieiinicister v. Miltitz, Hnusmarichall Gras zu Münster, Präsident v. Berlepsch, Geh. Rath v. Metzsch, Geh. Regien,nasratl, Hassel, die König!. Leibärzte Dr. Fiedler nnd Dr. Jacobs Gras Vitzthum. Gcndarmcricobcrinspelwr v. Hchgendorsf und zahlreiche andere Staats- und Würdenträger. He« Hofprcdlger Lic. Benz spendete den Trost der Kirche, seincii ticfcrgieifenden. die Verdienste deö Entichiaicnen nach alle» Seiten würdigenden Worten das apostolische Wort zn Grunde legend: „Ich halte aber dafür, daß dieser Zeit Leiden nicht wcrth sino der Herrlichkeit, die einst loll an uns geoffenbarct werden". Hiernach trugen Bedienstete der BcerdiauiigsgeseUschast „Pietät" de» bluiiicn- bedecktcn Sarg, dem Marschälle mit kostbaren Fächclpalmcn tz st; s«
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