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Dresdner Journal : 31.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186701313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-01
- Tag1867-01-31
- Monat1867-01
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 31.01.1867
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Lb-mmnnü-preiser n^-d- «-riUr-H^. ^jtdrlicv: 1 „ iz „ tritt kost- a. 3tsmprl- » IS „ laicilt»» Kimi». »»»«io« liMLwvro: 1 „ k" rvserntenpreise: . i»ilr ä«» Kaum einer «seipnitenen 2«il«: 1 Kxr. Ouwr „Lluxesaoät" äio 2«il«: S k^xr. Erscheine«: TA^tieb, niit Xoeveiim« äer 8oon- uo6 keierte^«, ^bsuä- kiir »len kul^enlteu ie^. Dres-nerHournal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »nserntnumnahmr l^ipm«: r». Snanoarn^r»», von>ini»«l»>»Ir 6e» Oreeäoer ^ourual, edena», : knol.»», Lvo«, ko»,, SawdniU «eelw^ Vi«»-kr»attuie ». w. ü Vooi.»»; >,rU»; Ouoeivl'ack« liiiebk, 8»,«»»,»»'» liureen Sr,»»«: L. 8cni.»„»; «r»»iaa: I,.8,a>ioii»',Xllu<,ui:«llbur««», ^«U», L »LRiiiouLveilx; ki«lveu^ ».„k, kuedb.; «SW: ^r>. Lava», !.»»»,„, Lvi.r.n» L Oo., (8, klac» ä« l» öourio); riaGk» Lunr-ron» Luobk.; Vie», s^r.. Oer»i.i». Hrranogrvrr i RÜnigl. 8rp«äition cke» Orei^ner louimal», Dreeöen, I1»ri«iu>tr»»»» kio 7. Amtlicher Theil. Dresden, 29. Januar. Se. König!. Majestät haben allergnädigst geruht.demLeutnantFreiherrn vonB eustl. des Garde Reiter-Regiment» die nachgrsuchte Entlastung «ul der Armee, mit der Erlaudniß zum Tragen der strmeeuniform zu bewilligen. Dresden, 30. Januar. Ge. Majestät der König haben allergnädigst geruht, den Oberstleutnant von Carlo- »itz des 1. Reiter-Regiments zum Chef deS General stabe- zu ernennen, sowie den Hauptmann und Adju tanten von Zeschau vom Fuß-Artillerie-Regimcnte erdetenermaßen der Adjutantenfunction zu entheben und dafür den Oberleutnant Bucher UI. von demselben Re« gimente zum Adjutanten zu ernennen, endlich auch dem verabschiedeten char. Assistenzärzte Schep pahn nachträg lich die Erlaubniß zum Forttragen der militärärztlichen Uniform zu erthrilen. Gr»rim»nge«, versrhunge« rr. im öffentliche« Dienste. Dresdnrr Nachrichten. Prndinzialnnchrichte«. (Leipzig.) Feuilleton. Inserate. Dagestalruder. Sörsrnnach- richtrn. Telegraphische Nachrichten. Kiel, Dienstag, LS. Januar, Abend». (W. T. B.) Der größere Theil der städtischen Deputieren ist we gen seiner Richtbetheiligung an der vrfiZergreifuitgS- feier infolge einer Verfügung de» Obrrprafidium» auf gefordert worden, binnen 8 Tagen hierüber eine mo- tivirte Erklärung abzugebrn. Pari», Mittwoch, 30. Januar. (W. T. B.) Ein kaiserliche» Derret verbietet die Einfuhr und den Tranfit von wiedrrkäuenden Thieren, sowie von Er zeugnissen und frischen Abgängen derselben au» Preu ßen und Rheinbayern in Frankreich. Bekanntmachung. Das Königliche Finanz-Ministerium hat beschlossen, daß vom 1. April dieses Jahre- an 1. da- Untersteueramt Radeburg mit seinem jetzigen Be zirke vom Hauptsteueramt Meißen abgetrennt, 2. der bisherige Hebebezirk Radeburg in zwei, durch den von Tauscha nach Cunnersdorf führenden Communica- tionsweg gegen einander abgegrenzte Theile geschieden, 3. von diesen Theilrn der südlich diese» CommunicationS- wegrS gelegene mit Cunnersdorf dem Hauptsteueramte Dresden, der nördlich gelegene mit Tauscha dem Haupt- steueramte Bautzen, beziehentlich dem Untersteueramte Königsbrück zugetheilt, und 4. da» Untersteueratnt Radeburg als Hebestelle beibehalten, besten Bezirk jedoch auf den dem Hauptsteueramte Dresden überwiesenen Theil beschränkt werde. Dresden, am 25. Januar 1867. Königliche Zoll- und Steuer-Direktion. Lehman». Horn. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. LagrSgrschichte. Berlin: Befinden de»Königs. Tages bericht. Vom Landtage. — Hannover: Das Tragen vom König Georg verliehener Orden verboten. Ver- urtheilung. Vermischte».— Wiesbaden: Da» Be finden der Herzogin. — Altona: Verbleiben der Regierung in Schleswig. — Altenburg: Verän derungen im Ministerium. — Hamburg: Priori- tätsanleihe der Altona-Kieler Eisenbahngesellschaft -emittirt. Directe Dampfschifffahrtsverbindung mit Nordschletwig. — Wien: Französisches Projekt wegen einer identischen Antwort auf die Circularnote der Pforte gescheitert. DaS Befinden der Kaiserin Char- r, lotte. Städtische Anleihe. Admiral Tegetthoff in New- Bork. — Graz: Landtag-Wahlen. — Pesth: Aka- demiefitzung. Von der Siebenundsechzigercommission.— München: Vom Hofe. Interpellation betreffs Ab schaffung der Todr-strafe. Identische Noten über eine grmrinsameKriegSversassung der südwestdeutschen Staa ten. — Stuttgart: Diplomatische Ernennung. — Pari»: Da» neue Paßgesetz. — Brüssel: Au» der Drputirtenkammer. — London: In Lachender Fenier in Canada. Die „Tornado" - Affaire. — Kopenhagen: DaS Kröhnke'sche Eisenbahnproject. Et. Petersburg: Vom GouvernementSlandtag. — Warschau: Das neue Budget. — New-Bork: Zollangrlegrnhriten. Wiederzusammentritt de» Con- grestr». Landtag-Verhandlungen. (Sitzung der II. Kammer vom 29. Jaunar.) Flore«;, Dir«»tag, LS. Januar, Abend». (W. T. B.) Der Senat hat heute beschlossen, den Admiral Persano wegen Ungehorsam», Unüberlegtheit und Nach lässigkeit in den Anklagezustand zu versetzen. Stockholm, Dienstag, LS. Januar, Nachmittag». (W. T. B.) Der königlich preußische Gesandte am hie sigen Hofe, Frhr. v. Rosenberg, hat sich vorgestern infolge telegraphischer Weisung nach Stuttgart be geben, um, wie e» heißt, den dortigen Gesandtschafts posten zu übernehmen. Heber seinen Nachfolger am hiesige« Hofe verlautet noch nicht». St. Petersburg, Mittwoch, 30. Jannar. (W. T. B.) Ein kaiserlicher Befehl schließt den in St. Pe tersburg versammelten GouvernementSlandtag und suk- peudirt dir Thätigkrit der Proviazialfiände für das St. Petersburger Gouvernement, setzt den Vorsitzenden sowie den Ausschuß ab und entläßt sämmtlichc Mit glieder. Als Motiv zu dieser Anordnung wird die gesetzwidrige und regierungsfeindliche Haltung dieser Versammlung bezeichnet. (Vgl. unter „TageSgrschichte".) Tagrsgeschichte. Berlin, 29. Januar. (St.-Anz.) Die Besserung im Befinden Sr. Majestät de» Königs macht die erfreu lichsten Fortschritte. Se. Majestät nahm im Lause des Vormittags den Vortrag des Generalmajors und Ge neraladjutanten v. TreSkow entgegen und arbeitete dann mit dem Ministerpräsidenten, dem Kriegsminister und dem wirklichen Geheimen Rath v. Savigny. — Gestern sind, wie der „St.-Anz." meldet, auf dem königlichen Ministerium der auswärtigen Ange legenheiten die Ratifikationsurkunden zu dem zwischen Preußen und Dänemark abgeschlossenen Vertrage we- genHerstellung einer regelmäßigen Postdampfschiffs verbindung zwischen Kiel und Korsör auSgewrchselt worden. — Ferner enthält das amtliche Blatt eine Circularverfügung deS Ministeriums des Innern, vom 17. Januar 1867, betreffend die Instruction über die Behandlung und Ausbildung der einjährigen Frei willigen vom II. December 1866, durch welche die Instruction über die Behandlung und Ausbildung der einjährigen Freiwilligen vom 21. März 1843 aufge hoben wird. — Soeben ist im Verlage der königl. geheimen Oberhofbuchdruckerei (R. ». Decker) eine wichtige Schrift erschienen, welche den Titel führt: „Die Verhand lungen zwischen Preußen und Hannover im Jahre 1866 über den Abschluß eines NcutralitätsvertrageS." Diese authentische Darstellung enthält auch eine Anzahl bisher nicht bekannter diplomatischer Aktenstücke. — Der kgl. Gesandte Frhr. ». Werthern, wel cher bisher den Gesandtschaftsposten in Madrid brkeidete, ist hier eingetroffcn und wurde gestern im auswärtigen Amte empfangen. Derselbe wird, wie die „N. A. Z." schreibt, schon in Kurzem nach Dresden, seinem neuen Posten, abgehen. — Allen anonymen und andern Han dels-, Industrie- und .Finanzgesellschaften, FeuMeton. Dresden, 30. Januar. DaS gestern stattgehabte vierte Abonnementconcert der k. musikal. Kapelle brachte zunächst zwei interessante Novitäten: da» Vor spiel zu „Dir Meistersinger von Nürnberg" von Richard Wagner und zwei Sitze einer unvollendeten Symphonie (U-moll) von Franz Schubert. DaS Stück von Wag ner entzieht sich eigentlich in gewisser Beziehung der Kritik, da die vollständige Compofition der Oper bi» jetzt noch nicht bekannt geworden ist und man also über den Innern, insbesondere über den thematischen Zusam menhang de» Vorspiel» mit dem musikalischen Inhalt de» Drama» kein klare» Bild erlangen kann. DaS Programm versuchte folgende Aufschlüsse unter Hinblick auf den Tert zu geben: „DaS Vorspiel soll in ge drängter Form ein musikalische- Bild der Hauptzüge und Situationen de» Werke» geben. R. Wagner ver sucht darin die Hauvtpersonen durch feste musikalische Motive zu charakterifiren, so daß in diesem Vorspiel 4 derartige Sätze zu unterscheiden find, worunter na mentlich da» Sängerlied al« erste» Hauptthema, da» Liebr-motiv und der parodistisch gehaltene Marsch der Meistersinger hervorstechen. Rach dem Auftreten de» letzter« in der zweiten Hälfte de» Werke» erscheinen auch die andern Motive wieder und vereinigen sich nach und nach, so daß 4 Hauptthema» zu gleicher Zeit ertönen. Am Schluffe behält da» erste Hauptmotlv den Sieg und führt durch jubelnde Fanfaren da» Stück zu Ende." Man kann de« Vorspiele zunächst geistreich« Anlage nicht absprechen. Geistreich ist überhaupt der eigent liche Au»dr«ck, durch den sich die modern« Kunstrich tung charaktertfiren läßt; geistreich ist mehr oder »«Ni ger alle Musik, di« von den bedeutenden» Tondichtern «utigen Lage» geschaffen wird. Unsre Llassiker frei- lich sind mehr natürlich als geistreich. Bei ihnen geht die Melodik stet- den geraden und kürzesten Weg, bei den modernen Componisten dagegen bewegt sie sich gern auf interessanten Umwegen ihrem Ziele zu. Wagner'» Vorspiel ist daS Meisterstück eine» sprculativen und reflcctirrnden Musikers, aber natürlich und einfach em pfunden und ausgeführt ist e» nicht. Die an und für sich edeln und schönen Motive werden meist einander schroff gegenübergestellt, tödten sich in der Wirkung oft eines durch da» andere, namentlich auch durch rhythmische Gleich artigkeit, und sind nur gar zu viel umhüllt und ver deckt von massenhafter materieller Benutzung deS Bleches. Vielleicht ließe sich noch eine bessere Wirkung erzielen durch sehr starke Besetzung deS Streichquartett- und Aus führung in einem größern Raume. Der Saal de- „Hotel deSare" ist zu klein für solche Composttionen. Trotz aller dieser Aussetzungen erregt da- interessante Musikstück doch dteThrilnahme de» Musikfreunde» in hohem Grade und er weckt da» Verlangen, auch die Compofition der Oper überhaupt kennen zu lernen. Wagner hat in den Mei st, rfingern zum ersten Male eine Art komischer Opern - dichtung geliefert; er greift frisch in da» farbige, kecke deutsche Leben de» 16. Jahrhundert», führt un» an die Stätte, wo sich dasselbe am herrlichsten entfaltet, «ach Nürnberg, und stellt in den Mittelpunkt seiner Dich tung eine der volkSthümlichsten Gestalten au» jenen Tagen, Han» Sach». Wie freilich da» Vorspiel mit ferner schwer faßbaren Melodik und Rhythmik und sei ner wuchtigen Jnstrumentirung zu diesem eben ftizzirten leichtern Inhalt der Dichrung paffen soll, begreife« wir nicht. Doch läßt sich wie gesagt et« letzte» Wort in all' diesen Sachen nicht sprechen, so lange man nicht da» gt-nze Kunstwerk kennt. Die Ausführung de» vor« spiele» feiten der Kapelle unter Direktion de» Herrn Kapellmeister» Kreb» war vortrefflich »ad sorgsam vor- welche in Preußen staatlicher Genehmigung unterliegen und diese auch erhalten haben, können fortan, wie der „Köln. Ztg." von hier gemeldet wird, in Frankreich alle ihre Rechte ausüben und nach den Gesehen des Kaiserreiches Recht nehmen. E- kommt dieses Zuge ständnis wie sich von selbst versteht, dem ganzen preu ßischen Staatsgebiete, also auch den neuen Landestheilen zu statten. — Am 26. d. M. ist die Agentur der preu ßischen Bank zu Zeitz, verbunden mit Zahlstelle, er öffnet worden, und tritt somit Zeitz in die Reihe der preußischen Bankplätze. — Der Centralausschuß für innere Mission hat eine Petition an den norddeutschen Reichstag entworfen und zur Unterzeichnung in Umlauf gesetzt, in welcher derselbe aufgefordert wird, auf die Aufhebung der Spielbanken hinzuwirken. — (N. Z.) Der Generalleutnant v. Man stein Kommandeur der 6. Division, ist heute nach Schleswig abgereist, nachdem derselbe im Laufe deS Tages noch von den königl. Prinzen, dem Ministerpräsidenten Gra fen Bismarck rc. empfangen worden war. — Der Ci- viladministrator in Hannover, geh. RegierungSrath v. Hardenberg, ist gestern Morgen hier angckommrn und machte bald nach seiner Ankunft im auswärtigen Amte und im Ministerium deS Innern seine Aufwar tung. — In der heutigen Sitzung deS Abgeordneten hauses erklärte der Finanzminister, die von der Com mission verlangte Erweiterung der Instruction für die Oberrechnungskammer liege in dem Gebiete, welches das Oberrechnungskammergesetz zu ordnen habe, die Regierung habe sich mit der Frage bereits beschäftigt, habe jedoch wegen überhäufter anderweitiger Geschäfte nicht zum Abschluß kommen können. Sie könne daher eine Erklärung nicht abgeben und bitte, die Sache bis zur nächsten Session zu vertagen. Abg. v. Vincke (Hagen) erörterte gegen Twesten die Frage der Virements. ES betheiligtcn sich noch an der Debatte die Abzg. v. Bockum- Dolffs, v. Hoverbeck, Michaelis, Stavcnhagen und zum Schluß der Berichterstatter Abg. Dirckow. Schließlich wurde ein Amendement des Abg. v. Vincke abgelehnt, die Commisflonsanträge angenommen. Nachdem der Präsident die Vertagung des Hauses vorgeschlagen, zeigt der HandelSministrr Graf Jtzenplitz noch an, daß er mit Genehmigung Sr. Maj. d:S Königs in seinem Namen und dem des Ministerpräsidenten und des Finanzmini- strr» dem Hause einen Gesetzentwurf vorzulegen habe. ES sei dem Hause bekannt, daß das fürstliche Haus Thurn und TariS (Bewegung) in sehr weit ausgedehn ten Theilrn des deutschen Vaterlandes noch die Post rechte besitze. ES sei gelungen, mit dem fürstlichen Hause einen Vertrag abzuschließen, wonach dasselbe sein ganzes Postrecht, incl. Gebäude und Jnvcntarien, dem preußischen Staate für 3 Millionen Thaler verkauft. (Bravo.) Die Staatsregierung übergebe dieses Gesetz, die Motive und den Vertrag zur verfassungsmäßigen Genehmigung, und erlaube rr sich die Bitte, diese Vor lage den vereinigten Commissionen für Finanzen und Zölle und für Handel und Gewerbe zu übergeben. (Ruf: Schlußberathung.) Abg. v. Vincke (Hagen) möchte bei der kurz bemessenen Zeit Schlußberathung beantragen. Abg. Reichenheim ist damit einverstanden. Abg. vr. Virchow: Es scheine ihm, daß die Vorlage ein Gesetz ist, welche» finanzielle Bedenken enthält (Oh! Oh!), und er beantrage, dem Vorschläge des Herrn Handels ministers beizutreten. Nachdem die Abgg. Graf Schwe rin, Lasker, Rhoden und Krieger (Berlin) sich an der Debatte, die sich über diesen Gegenstand entspinnt, br- theiligt haben, beschließt das HauS die Ueberweisung deS Gesetzentwurfs an die Commissionen für Handel und Gewerbe und Finanzen und Zölle. — In der heu tigen Sitzung deS Herrenhauses wurde bei der De batte über den Gesetzentwurf, betreffend die Auflösung der pommerschen LchenSverbände, vom Justizminister Graf zur Lippe der von der Commission beantragte § 13 al» gleichbedeutend mit der Verwerfung deS Ge setzes bezeichnet (derselbe will den auf Grund ihres LehnbesitzeS präsentirten Mitgliedern des Herrenhauses diese Eigenschaft trotz erfolgender Modifikation, durch >» '»>> > >'->»..——-^»7 bereitet. DaS Publicum »erhielt sich gegen die Com- posttion anerkennend. DaS, wa» dem Werke Wagner'S abgeht, Natürlichkeit, Einfachheit und Oekonomie in Anwendung der Effecte, besitzt der Schubert'sche Sym phonietorso in reichem, hin und wieder vielleicht in zu hohem Maße. Die beiden Sätze, Xllopro mosoralo und ^näaoto von moto, bilden die ersten beiden Theile ei ner Symphonie in » moll, welche der Verfasser im Jahre 1822 bi» so weit zum Abschluß gebracht hat. Hvfkaprllmeister Herbeck in Wien war es Vorbehalten, diesen köstlichen Torso vor ungefähr 2 Jahren im Be sitze eine- alten Freunde» von Schubert, Anselm Hüt tenbrenner in Gratz, zu entdecken und an» Licht zu ziehen. Müssen wir diese beiden Sätze auch der 6-äor- Symphonie deS Meister» nachstrllen, so verdienen die selben doch hohe Anerkennung und die Aufmerksamkeit aller Kunstfreunde. E» trägt diese Schöpfung gewisser maßen «inen jungfräulich-frischen, naiven Charakter, un terstützt von einfacher, natürlicher Erfindung, sicherer Beherrschung der Form und Anwendung reizender Mo dulationen und Klangwirkungen. Da» Lied schimmert durch da» kunstreiche Formrngeflecht überall durch und erfüllt den Hörer, namentlich im Andante, mit sehnsüch tig-träumerischem Behagen. Der erste Satz ist jeden falls der bedeutendere; da»Andante ist'nach Schubert'- scher Art zu weit au»grsponnen. Die Ausführung anch diese» Stücke», wie die der 0-moII Symphonie (Nr. 9) von Haydn und der Euryanthen » Ouvertüre von Weber war in jeder Beziehung befriedigend zu nennen. I« Schubert'schen Andante trat der feine Sinn für Ton- und Klangschönhett, welcher «nsrer Kapelle eigen, in hohem Grade hervor. Im Mra»ett-Trio der Haydn'- schen Symphonie ward da» vtoloncellsolo durch Herrn Grützmachrr in vollendeter Weise gespielt. Di« drei letzten Programmrnumnern erhielte» reichen Beifall. »*. welche der betreffende Grundbesitz bi» auf Weitere» auf hört, ein „befestigter" zu sein, conserviren). Trotz seiner Vertheidigung durch Hrn. v. Kleist-Retzow wurde § IZ mit allen gegen 2 Stimmen verworfen, und dar auf der ganze Gesetzentwurf angenommen. Da die Beschlußfähigkeit angezwcifelt wurde, fand nach der Ab stimmung vom Büreau auS eine Zählung statt, nach deren Vornahme der Präsident verkündete, daß 61 oder doch 60 Mitglieder anwesend, da» HauS also beschluß fähig sei; bekanntlich gehört die Anwesenheit von min desten» 60 Mitgliedern zur Beschlußfähigkeit. Hannover, 28. Januar. Der „Hann. Cour." mel det: Höherer Anordnung zufolge dürfen die vom Kö nig Georg bi» zum 3. October v. I. den Unter offizieren und Soldaten seiner Armee verliehenen Orden und Ehrenzeichen ohne weitere Erlaubniß nicht getragen werden. Die Inhaber werden da nach die höhere Genehmigung nachzusuchcn haben. — Die Herausgabe des Welfischrn Hausguts wird von dem Vertreter Englands am preußischen Hofe jetzt wieder angeregt werden. Minister a. D. Windthorst wird sich demnächst nach Berlin begeben, um in den in Betracht kommenden staatsrechtlichen Fragen den englischen Gesandten zu unterstützen, während Minister a. D. Errleben Hierselbst den finanziellen Theil der Angelegenheit bearbeitet. — Ein Mitarbeiter und För derer der suspendirten „Deutschen Volkszeitung", der ehemalige Assessor Ulrichs, der in seinem Wohnort Burgdorf Vorträge im antipreußischen Sinne hielt, ist nach Minden gebracht worden. Der Bürgermeister deS Orts, Amtsastesior Keil, welcher diese antipreußischen Bestrebungen duldete, hat das ihm kommissarisch über tragene Bürgermeisteramt aufgeben und Burgdorf »er- lassen müssen. — (Z f- N.) Am 25. wurde der Vorarbeiter auf dem Bahnhofe, früher Wagenmeister am königlichen Sa lonwagen, Schulze, von der Strafkammer zu acht Wo chen Gefängniß verurtheilt, weil er Militär pflichtigen zum Entkommen nach England be hilflich gewesen ist. Er hat deren Mehrern Geld zur Reise bis nach Hamburg gegeben und sie dorthin an einen „Herrn v. Marienthal" gewiesen, der, wie sich herauSgestellt, Niemand anders als der vormals han növersche Offizier v. Scriba ist. Schulze hat zu die sen Ausgaben Geld von anderer Hand erhalten, die anzugeben er jedoch sich weigert. In Hamburg sind die Verführten von Hrn. v. Scriba in Empfang genvmmen, mit 1 Thlr. und der Weisung auf ein bestimmte» Schiff versehen worden, auf welchem sie auch Beköstigung würden. Dies letztere hat sich als Täuschung her ausgestellt, und die Unglücklichen haben gleich mit bitterster Hungersnoth ihr Unternehmen gebüßt. — Bi schof Eduard Jakob von Hildesheim erklärt mit Bezugnahme auf die Nachricht der „H. A. Z.", daß zwischen ihm und Windthorst übcr Parlamentswahlen überall keine Verhandlungen stattgefunden haben. — Die kürzlich entdeckte Corpskasse der hannöversche« Landgcndarmerie hat nach neuern Nachrichten nicht 100,000, sondern 150,000 Thlr. in runder Summe enthalten. — Aus Berlin, 28. Januar, meldet „W. T. B.": Nach einer heute publicirten Verordnung, betreffend die Aufrechthaltung der öffentlichen Drenstinteres- sen in Hannover, find Beamte, deren Verhalten die dem Könige schuldige Treue verletzt, durch Beschluß de» Staatsministeriums aus ihren Armtern unter gänzlichem oder theilweisem Verlust ihrer Diensteinkünfte zu ent fernen. Die Verordnung ist giltig bis zum 1. Okto ber 1867. Wiesbaden, 27. Januar. (Rh. Z.) Aus Rumpen- heim sind wieder ungünstige Nachrichten über die Her zogin eingetroffen. Die Besserung schreitet nicht fort, die Befürchtungen find nicht geschwunden. Altona, 29. Januar. (Tel.) Wie die „Altonaer Nachrichten" glaubwürdigstem Vernehmen nach melden, ist während der Anwesenheit des Freiherrn v. Zedlitz in Berlin die für Schleswig wichtige Entscheidung getroffen worden, daß der Sitz der Regierung je- Historische Literatur. Geschichte von England zur Zeit der TudorS. Von I. H. v. Thommes. Mainz, Florian Kupferberg 1866. Erster Band bis jetzt 30 Bogen. Von dcm eben angeführten Geschichtswerke sind dem Referenten zufällig die ersten 5 Lieferungen in die Hände gekommen. D.rr Verfasser steht, wie schon die Vcrlagsfirma vermuthen läßt, auf dem katholischen Standpunkte. Natürlich hat auch dieser seine Berech tigung, und wenn rS auch Referent nicht in den Sinn kommen könnte, diesen Standpunkt seinen eigenen Ge sinnungsgenossen zu empfehlen, so würde er sich doch gern mit dem Verfasser verständigen, wenn nur dieser von den ersten Erfordernissen der Geschichtschreibung, von historischem Geiste und historischer Methode eine Ahnung hätte. Dem ist leider nicht so. Bi» zur Ver breitung reformatorischer Ideen in England unter Hein rich VIII. wird die englische Geschichte vom Kampfe der beiden Rosen an auf 391 Seiten »ach den bekannten englischen Quellen (Hume, Lingard, Bacon u. s. w.) sehr ausführlich aber ohne politische» Berständniß und ohne klare Gesichtspunkte in der Darstellung de« Le sern vor die Augen gestellt. Dabei schildert der Ver fasser, wo e» ihm gerade beliebt, andere Geschichten, zu denen die Beziehung zu erwähnen, genügend war, sehr ausführlich, z. B. die Schlacht bei Marignan», be sonder» zur Verherrlichung de» Cardinal» Matthä«» Schinner, Karl'» V. Kaiserwahl ». dgl. Bi» zur oben erwähnten 391. Seite ist Herr ». Thomme» in co«« fesfioneller Bezirhnng »och ziemlich harmlo», weil ihm die Gelegenheit fehlt, diese» Standpunkt in seiner ««historischen Weise öfter» geltend zu machen. Ei»e ziemlich triviale Diatribe für die Herrlichkeit der welt lichen Macht de» Papste» sowie die Glorificatio« der Politik der Päpste jener Zett, z.B. Juli»»' II. ««h«« der dabei sehr komisch erscheinende« Erhitzung gegen di«
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