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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040811024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904081102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040811
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904081102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-11
- Monat1904-08
- Jahr1904
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tag« vorher bereit» als Abend-Ausgabe zugestellt, während e« die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalte». Serugrgedllhr: veuelttdrlüt tttr »ee»»«u det tätlich weimalteer Zutra-un» dmch unter« -ote» «te»>ä und a» Lonu- und Montane» »ur etnmav ,MI »o«t. dmitiautwttrttuetkom mn'ionäk« » Mt de«, a M« »o «' ^e> e»i»ml>i»er Zustellung durch dle -doNGMI. inline Bellellneldl. imAud- ü d mit eutwreitmidem Zuschläge ''iachdrutt aller Attttelu. Onaiiml- Mitteilungen »ur mit deutlicher Quelle» a» gäbe '..Dresd. «ach».") »Mi, Nachträglich« Lonorar. eit'vriichc vteibeu unveruttllchlrati »>,vk> langte Mnttittkrivte werden nicht auidewaltri. tkelearamm-Akreli«: A«chricht«n »«»»,» 18LEZ N-vlag von Kiepfrli L Ueichavdt. Anreizen-tarN. Lntiadme von «nkündi,o»«e»e dt« nachmittag» s Ubr. Hon», und Nri'Naa« nur Maneiütrabe » vo» N bi» '/»illln. Die I tpallige chrund eile <ca. » Silben» « Lkg. An lUndi,ungen aui der Privatleile Zeile us Psa . die rlvaltrae Zeile nutlert «ule M P>a. als Hnaeiondt Zeile dl- Pig ü» Nummern ,»ch Sou», und Keieriage» i walitge Brundreile W Pia, au, Pnvaltene «o Lta . 2!»altiae Zeile aui Terlteile und «I« Uuiaeiandt 50 Ptg. AiiLwärtiaeAut- träae »nr geaen Boraiisbenilillln«. Peteabluiter werden >»i> lv Pig. berechnet. Neruivrechanichlud: «ml I Rr. l» und Re. 209» ikiüKe sl iE! I»t Neueste Drahtberichte Holnachrlchten, Wasseritand. Konservativer Verein. Geflügel,ucht, Kynologischer ! v-e» HAIlAn. Verein. Russisch-japanischer Krieg. Friedrich Ratzel s. Wanderungen in der Hohen Tatra. I Donnerstag, 11 . August 1904. August. Neueste Dralitmeldnnqen vo», 10 Zum ruMsch.japanischrn Kriea London. Dem „Daily Telegraph" wird aus Tschisu vou M. geiueldet, das; bei PortArthur eine neue 2 chlach Zwei von Port Arthur in Tschifu .eilt- London. Dem „Daily Telegraph" wird aus Tschisu vom i> d M. gemeldet, das; bei PortArthur eine neue 2 chlocht itliiigefiiuden habe. -telkolseit« Kurrere, die die Stadt am 5. d. M. abends verliehen nenchten, die Japaner hätte» am Abend des 4. den Angriff aus die Hauptlinie der russischen Befestigungen, die sich über den Huken Finge! der Russen erstrecken, begonnen. Beide Flotte» >e>e.r dabei in Tätigkeit gewesen. und der Kampf-habe bis zum siühen Morgen gedauert. Die Javaner hätten verschiedene Littkmangrtsfe gemacht, seien aber mehrfach mit schweren Per- »liien zurückgeichkagc» worden. Ihre Verluste ivllen die dei den Kämpfe» »i» den Wolfshüge! und den Grüne» Hügel er littenen noch übersteigen. Aui Leite der Rulle» louen über liM Manu in dem Kampfe gefallen sein, der als der bisher Gnu er sic des .Krieges uezeictmel werde. Die rittstscyeu "cupven wien durch die Ziotlbenölkernng von Port Arthur uitter- -niyt worden, lieber die Beichäoigungeu der Flotte in »och nicht- belauuk. London Dein „Stauvard" wird aus Ticittsiu vom » d. M. gemeldet: Das cyiueslichc Auswärtige Amt teilte dein ..ipcmilcheii Gesandten mit. ein Tarlarengeneral habe gemelkt, M chunchusliche Räuber seien unter Führung japauischer Ist'izierc vnm Krtegsichai'vlatz aus chiucii'ches Gcb'ct über- eeiieieu. Tie Ruiieu erhöben Einspruch und beschuldigte» die ttbiueieu. die Javaner zu begünstigen. Der japanische Gesandte ee'ünit, dag die Ehuuchuieu unler japanischer Führung gestanden wbe"'. Petersburg. Dos hiesige Blatt „Nutz" erfährt von aulorttalioer Seite, daß das Gerücht vou der Einiehuug irgendwelcher iutcrt'ationaleu Kommission. die neutrale Handelsschiffe von der Vervff-chtuug beircicn soll, sich der T urchi u ch u n g durch russische Kreuzer ;u uisterwerieu, und die außerdem beittmmcu lall, was a!S Kriegskautrcbanoe ,u betrachten sei, völlig unbegriiudet sei Swine münde. Der Kaiser beücyligte heule vor- üniiag das hier gornilonierende Bataillon deS Fuj-artillcrie. illcgiiiienls 9>r. 2. hörte den Vortrag des Eheis des Admirals uapss her Marche und besichtigte iodann die 2. Kompagnie des '! Grenadier-NegimentS „König Friedrich Wilhelm IV.". Es > das dritte Mal, das; eine Kompagnie dieses Regiments die »ailerabzeichen für bestes Schießen gctvonncn hat. Um 2 Uhr gedachte der Kaiser nach Berlin abznreilen. Berlin. Wie von zuständiger Seite mitgetcilt wird, be leihen die in Börsenblättern enthaltenen Gerüchte, wonach der Ltaat .außer dein Unternehmen der Bergwerks-Gesellschaft ..öibernia" noch andere ausgedehnte Koblenscldcr zu er werben beabsichtige, ans grundloser Erfindung. K ö i n. iPriv.-Tel.i Ucber Nacht ist ein Dien jtm ädchcn Million ärin geioorden. DaS Mädchen wurde lange Keil wn einer lciugcklcidcteii Dame verfolgt, die schließlich dem Mäd- iien offenbarte. daß sie seine Mutter sei Nachdem der Voicr e>Horben, suchte sie seit laugen Jahren die Spur des Kindes am. das ma». als dessen Vater noch die Hochschule besuchte, nein Findelhauic übergeben hatte. Die Dame ist nunmehr eine ,wette Ehe eingcganaen und beuudet sich aus «wer Rkeinrcffe. Fu Gegenwart des Vvrmundcü wies die Dame aus ein hiesiges Bankhaus >00'X:0 Mk. zum Beiten des Kindes au, mit dem Be eerkeu. daß sic tu Berlin Unter den Linden wohne und daß Aue Nlillion Mark von dem verstorbenen Vater für das Kind .iusgetttzt sei. Das Mädchen verbleibt aus seinen dringenden Vuwch im bisherigen Dienstverhältnis. M ünche n. In der heutigen Tigung der K a in m c r der Neichsräte teilte Gra! Lcrchenscld mit, daß er ws Geiiiiiohcitsrükksichtcn sich veranlaßt geiehcn habe, den Prinz- iliegenten zu bitten, von seiner Perion als erstem Präsidenten e> .'Kammer iür die nächste Seitiou abzuiehcn. Die Kammer liedigte in ihrer heutigen Schlußsitzung die noch rückständigen ttwtleüe und iodann das Finonzgettey. Der Präsident Gras Aio.eu'cld gab einen Ucbcrdlick über die Tätigkeit während der Tciuon und verabschiedete sich als Präsident. Prinz Ludwig bonkie im Nomen des HanseS dem scheidenden Präsidenten und wünschte ihm Kräftigung seiner Gesundheit. Gras Lerchenseld schloß die Sitzung mit emem Hoch aus den Prinz-Regenten. Paris. „Gaulois" schreibt: Ter Grund, weshalb General Nägrier daraus besteht, zur Disposition gestellt zu werden, liegt darin, daß seinen Bemängelungen über den traurigen Ausland der Bogeicuiesttingen und des Belsorter ver- 'lijanzten Lagers keine Rcchnnng getragen worden in und oaß keine Maßregel ergrüfen loerde» solle, den Zustand unseres Ver- teidigtingssyilemü im Osten wieder zu heben. Por iS. Wie der „Matin" berichtet, wurde der von den wpanischen Behörde» in Niutschwang verhaftete französische K o n i u l a r a g e n t frcigeloiien und in seiner diplomatischen Eigenschait von dem dortigen japanischen Stadtkommandanten anerkannt. Der sranzösstche (tzesanote in Peling hat dies nach Paris gemeldet mit dem Bemerken, daß der Zwst'chenscttl zur Befriedigung Frankreichs erledigt worden sei. To » lou i e. In der vergangenen Nacht kam es zwißheu zahlreichen Manisestaitten, die nch den streikenden KaüeehauS- kelineru augeichloisen hatten, uuv der Polizei zu Z u s a m m e u - st ö ß c u , bei denen tt Gendarmen und V Polizisten Verwun dungen davonlrugeu. 20 Perionen sind in Hast behalten worden. Gibraltar. Bei einem gestern abend im Offizicrkanno oeransialtelen Gäsieabend, an dem auch der deutsche Kouzul teilu.ahni, wurde ein vom Deutschen Kaiser angescrtigtes Bild überreicht. Das Bild ist ein Geschenk des Kaisers an die Offiziere d:r Fcstnugsartillerie zur Erinnerung au seinen Beiuch im Frühjahr und tränt in englischer Sprache die Wid- muua: „Wilhelm I. P. den Onizieren der englischen Garni'on» artillerie. 1S04." London. Ein gehen' veröffentlichtes Blau buch über Äegvvten enthält die Kostenanschläge und Vorschläge für die gute Bewässerung und den Eisenbahnbau in Aegvvlen und im Sudan. Die Gesciuttkasteu werden aus 22 Millionen Lnr. berechnet. Nach Ansicht Lord Cromcrs ist in erster Linie üie z'aebung des Dammes von Assuan und die Fertigstellung der Eisenbahnlinie Suakin-Berber in Aussicht zu nehmen. Glasgow. Tie englische Admiralität forderte von den Schiffswerften om Clyde Offerten für zwei Schlachtschiffe ein. die sti bezug aus Armierung und Panzerung olles über- tressen sollen, was die Ichi'sskonstrukiion bisher erreicht hat. Die Linienschiffe sollen Ist 200 Tonnen groß iein und eine große Geschwindigkeit haben. Tie Ossertc» sollen bis zum 20. Sep tember eiuaereicht sein, ein ungewöhnlich kurzer Termin für einen Schiifsbaner, um einen Kostenanschlag zu machen. Bucnos-Ayres. Hiesige Blätter berichten, daß aus Assuncion lParaguavi einaeßangencii Telegrammen zufolge dort die Kammer aus Besorgnis vor einer Revolution die Ver hängung des Belagerungszustandes aus 14 Tage be- schloß. Durch ein weiteres Telegramm wird die Nachricht von der Proklamier»«« des Belagerungszustandes bestätigt. Die Reaierung von Paraguay hat danach energüchc Maßregeln er griffen, um jede Uinilurzbcwcgung zu verhindern. Tanger. Ter frühere Gouverneur von Tanger, Sidi Barzach, ist aus Fez hier eingclrossen. Gerüchtweise verlau tet, er werde die Stelle Mohamed el Tores' erhallen. Nach anderer Mitteilung kommt er, »in im Nomen des Sultans den KriegSminlsier cl Menebhi zur Rücklchr nach Fez auiznsordcrn. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 10 Angnit. —* Se. Majestät der König hat für die ailläßlich seines Geburtstages an ihn gerichteten Glnckwuriichtelegrammc des Ver eins inaktiver Ostizicre der deutschen Armee und Marine iSäch- liichc Griipvej und der Vereinigten Mititärvcrcine Dresdens kameradschaftlichen Dank aussprechen lassen. —* Se. Königl. Hoheit der Kronprinz traf beute vor mittag 10 Uhr in Begleitung seines periöniichen Adjutanten, Herrn Hauvtmanns Richter, von einer Rehbockjagd bei Herrn Baron v. Burgk aut Schüneseld kommend, in Moritzburg ein und stieg in Adams Gastbett ab. Nachdem sie dort das Früh stück eingenommen, kehrten ne nach Dresden zurück. Morgen abend 10 Uhr 10 Minuten begibt sich der Kronprinz vom Haupt bahnhose aus nach Tarvis i» Kärnten, von wo am 20. August die Rückkehr erfolgt. In Begleitung des Kronprinzen befindet sich Herr Generalmajor v. Cricgcrn. — * Seinen 94. Geburtstag feiert heute der hiesige Arzt. Herr Tr. Mattersdori. der gegenwärtig zur Sommer irische in Oybin weilt. —" Die Unisormverändeeungcn der Sönigl. sächiischen Armee eistrecken sich auf mehrere Truppenteile. Das Gardereiter- und Karabinier-Regiment haben, wir bereits ntttgeteilt, weiße Uehettchitallkovvel erhalten, die Train-Balaillone : 12 und 19 schwarze Uebenchnallkovvel. Be! den Train-Bataillonen j siel der alte historische Tscl-alo, den die gclamte lächsvchc Armee bis 1667 — mit Ausnahme der Retter und Artillerie — getragen ! hat, fort: dafür ist Helm mit Schuppentette» und bei Parade 'chwarzer Busch, eingesübrr worden. Gelegentlich des Milte dieses i Monals stattsindenden Jubiläums des I. Feld-Artillerie-RegimentS I Nr. 12 werden diesem Regiment durch seine,! Chel König Georg laut Kragen und Ausschläge Gardelißen verliehen werden. Das Leib Regiment Nr. IM hatte bisher, wie olle Iiisanrerie-Regimc»- l ler. gelbe Koppelschlösser: dajür wird letzt in Uebereitütimmuna mit den weißen Knöpfen und Beschlägen ein weißes Schloß : getragen. —* Zur Ecinnernug an den Tod des K ö n igSFriedrrch > A uaust I l. von Sä ch s e n in der Nabe von Brennbüchl in j Tirol bat gestern eine euttache Feier slattoesunden. In der zum j Gedächlnine an den König errichteten „Königskapellc" am Ufer ! des Inn wurde durch den Dekan Prieth eine Messe zelebriert. ! Anweicnd war dabei als Vertreter der österreichischen Staats- j vebörde der Bezirksbauptmami Gras Vettcr. Ferner wohnten der ! Feier bei die Gemahlin des Bezirkshauplmanns, Gräfin Vetter, s Bürger und Beamte von Imst. Leute aus den benachbarten Drtcn Karoesten. Karrcs und Arzl, die alte Frau Mayr, in deren Gasibos 1624 der König starb, mit ihrer ganzen Familie, und s schließlich eine Anzahl sächsischer Touristen, die sich aus der Turch- l rette bcfanden —" Von esiiein Dresdner Bürger, der sich die Nennung seines Namens besonders verbeten hat, wurden dem Albert-Verein bereits im vorige» Jahre 10000 Mk für dir Zwecke diele« Vereins geschenkt. Denelbe Wohltäter hat dem Verein am Geburtstage König Georgs wiederum die Summe von 10000 Mk. übermittelt, und zwar zur Stiftung eines „König Georg-Freibrttes". —* Frau Doris v. Nostiz gcb. Jordan in Dresden bat, zu gleich im Namen ihrer Schwestern Frau Margarete Geisberg in Görlitz und Frau Gertrud Geisberg aus Unwürde i. S.. ein Legat ihrer Mutter, der Frau Geheimen Kommerzienrat Natalie Jordan geb. Lohte, im Betrage von 5000 Mark dem K inderheschästignngsvercin für Neu- und Antonstadl überwiesen. —* Vor knapp einem Monat, am 16. Juki, brachten wir die Meldung, daß damals die Elbe bis aus 204 Zentimeter unter Null am Pegel der Alten Brücke gesunken war, nachdem schon lange Wochen vorher der Strom einen Tiefstand gezeigt, den man bis dahin noch nicht zu verzeichnen hatte. Seit dem Ist. Juli hat aber das Fallen deS Elbwassers keineswegs auf- achörl: im Gegenteil; die amtlichen WasserstandImeldungen lau- leten immer trostloser, unv eine Folge des stochen Wofferstandes war zunächst die Einstellung der Dainpsschissabrt aus der unteren Ltromstrecke >Dresden—Mühlbergl. der vorige Woche die Be- triebseinstellnna. au» Ser ganzen oberen Strecke folgte szwst'chen Aussig und Lettin, ritz ruhte allerdings der Verkehr der Damrtt- schisse ebenfalls schon länger al? zwischen Dresden-Aussigs. Die Schlcppichisscchrt pausier« bereits seit last vier Wochen völlig: ebenso lange die Frachtichistalirt. Bisher waren 222 Zentimeter unter Null an der Augnstusbrncke der Rekord seinaetretcn am Z. Augusts, beute aber wird auch diese Zister abermals überholt, indem die Elbe nun bereits bis ans 226 Zentimeter unter Null gefallen ist. Die Gewitterregen am Sonntag, von denen man einen günstigen Einstuß aui die Stromverhältnisse erhoffte, sind alw leiber obne jeden Enistuh geblieben. Aus Böhmen komm« zwar die Nachricht, daß in der vergangenen Nacht, namentlich in der Gegend von Bodenbach, nachhaltigere Niederschläge ge fallen sind, doch wird sich dies am hiesigen Pegel kaum bemerk bar machen, zum mindesten nicht in längerer Dauer. Bevor nicht einmal ein Landregen wenigstens einen Tag lang über das qaine Zustußgcbiek der Elbe u>w Moldau niedcrgegangcii »st. ist überhaupt ein wesentliches Steigen des Stromes gar nicht möglich, und aus einen solchen solide» Landregen ist leider immer Kunst und Wissenschaft. 4* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof- bcater. Im Opernhaus wird morgen, Donnerstag, ten II. August, die dreiaklige Oper .,? er Trompeter von -äktingen" mit Herrn Scheidewante! in der Ditelpartie, Frau Krnll als Maria und den Herren Grcder, Nebuickcka und Rüdiger und Frl. Schäler in den übrigen Hauptrollen gegeben. 7' Der Tod hält in diesem Sommer besonders erichleckend unter den deutschen Gelehrten »eine grausame Musterung ob. Schon wieder hat er der besten eine» mit unerbittlicher Hand getrosten; Friedrich Ratzel. der weit über DenOchlaiidS Grenzen hinaus berühmte Geograph. der als ordentlicher Pcctteiior zu den Zierden unserer Landesuniversität gehörte, ist in Ammeilanv nahe dem Starnberger See am Herzschlag gestorben. Ter Verewigte bat ein an wechielvollcn Schicksalen reiches Leben hinter sich. Am M. August 1844 z» Karlsruhe geboren, studierte er niiiächft aus verschiedenen Unlvetsstäten Deutschlands Naturwissen- 'ckiasten und Geographie, uni vo» 1869 an als echt« Globetrotter Italien, Ungarn und Siebenbürgen, später die Vereinigten Staate» von Nordamerika, Mexiko und Cuba zu durchziehe», bis ei 167«, in München lebhaft wurde, wo er als Professor der Geo- giaphie am Polytechnikum seine bereits damals außerordentlich erfolgreiche Lehrtätigkeit begann, deren glänzende Resultate ihm 1686 einen Ruf an die Universität Leipzig einbrachten. Neben siincr Prcttessnr widmete er sich belvnderS eifrig der literarischen Tätigkeit. Ratzet hat eine ganze Reihe wertvoller Bücher publi ziert. von denen seine .Antbrvpogeographir' und seine .Völker kunde". Werke von grundlegender und bleibender Bedeutung, die, ebenso wie seine Kathedervorträge, in deS Worte- bestem Sinne Schnle gemacht haben, wohl am bekanntesten geworden sind. Persönlich war Ratzel eine ungemein sympathische Erscheinung, ein ausgezeichneter Charakter und lieben-würdlger Geiellichafter. der mit einer herrerguickenden Natürlichkeit die solgnierte Verbind- lichkeit deS vollendeten Weltmannes in seinein Auftreten vereinigte Nicht nur sein« Schüler, sondern auch seine „Hörer", die sich zu ieinen populärwissenschaftlichen Vorträgen aus allen Fakultäten drängten, hingen mit großer Verehrung an ibm, der eS in seltenem Maß« verstand, für seine, von ihm stet- außerordentlich persönlich behaitdrlte Materie schon dnrch dir lichtvolle Kraft seine- Vor trages zu interessieren. >a ;» begeistern. Er ist darum außer bei feinen Fachgenossen, die in ibm den bedeutendsten deutschen Geo graphen verlieren, auch bei allen denen, die ,emalS zu seinen Füßen geiesien oder eine» seiner fesselnd geschriebenen Bücher geleien haben, über de» Tod hinaus eines treuen Gedenkens sicher. Ünvv eitiniick» anima! Wanderungen in der Hohen Tatra. IV. sSchliißi. Die Tobschc> ucr Eishöhle. In zwei Wagen ä 8 Gulden ohne Trinkgeld verlasset' wir mit allen übrigen Gefährten irnh 6 linr den Park Husz in Pograd. Auch heute saß der Czikos in blaugcitrcttter ^talljacke und ohne Kopfbedeckung aus dem Rocke, auch beute ging es fast ununterbrochen in, Trab, was aber die beide,, ichlankgebcnitcn, 300 Gulden kostenden ungarischen Pferde nicht im acrrngstcn an- tzuareisen schien. Wir passieren dos „Blumenthal" und be rühren Grönicz, einen hübschen slovakischen Ort, dessen Gebäude schon äußerlich verkünden, daß hier der Boden die daran ver wendete Arbeit reichlicher lohnt. Auch durch das Tors Grönicz ht es in; vollsten Ingen. Beim Unttnegen einer Ecke wird eine änschcrdc von etlichen fünfzig Stück durch den ersten Wagen aufgestört und läuft, von Ensteven gepackt, direkt unter das Ge- fahr«. Ein wirrer, weißer Knäuel wälzt sich am Boden, ein Mark und Bein erschütterndes Schnattern ertönt ans verzweifel ten Gänlekckle», und als der Wogen vorbei ist, da liegen zwei der capiloliiiischen Bögel in den legten Zügen am Boden, während einige andere ziemlich lädiert davonflattörte». Was glücklich dem Verderben entgangen, flüchtet in beschleunigter Eile. Nun hätte man dock nach zivilisierten Begriffen meinen sollen, der Wagen hätte halten und ver Kutscher sich mit dem Besitzer der Gänse aus- einandersetzcn müssen. Nichts von alledem geschah; der Czikos fuhr im schnellsten Tempo, ohne sich nur einmal umzusehen, weiter. Es schien auch von dem Gansebesiker diesem Vorfall nicht allzuviel Gewicht beigelegt zu werden, denn als wir rück wärts schauten, sahen wir nur eine alte Slovakin gemächlich aus dem Hause heraustreten. die Gänse auflesen und wieder damit verschwinden. Auch am Abend, als wir wieder von der Dob- schauer Eishöhle zurückkehrten, rührte sich niemand, um etwaigen Schadenersatz geltend zu machen. Hstster Grönicz beginnt das Komsta! Gömör. Das Tal ist stellenweise io eng, daß kaum Platz bleibt für die Straße, die an dem 1!>er bes eilig dahim'chießcndcn Hcrnsd angelegt ist. Ge kennzeichnet ist das Gömörer Kounlat nicht nur Lurch die Manmg- raltigkeit seiner Naturschönhciten. iondern auch durch seine Lanvcsvrodukte: im südlichen Teile gedeiht die Traube zu alur- äugigem Wein, wachsen vorzüglicher Tabak und köstliche Melonen, und der Weizen stegr dem des Banats nicht nach. Die erste Drttchast im Komitat Gömör ist Vcrnär. ein kleines Gc- birgsdori, dessen nicdrigx Blockhäuser dem Auge ebensoweuj., einen freundlichen Anblick darbieken. als die hold in die Erde cingcgrabcnen Zigeunelhütten. Die Einwohner sind der Sprache nach Llaven vom Stamme der Rniinaken. Die männliche Halste der Dorfinjasscn arbeitet im Walde ooer sucht als Hirte rhr tägliches Brot, die Weiber verrichten die Feldarbeit, sodaß im Dorfe nu> Kinder, Greste, Krüpvci und — Zigeuner sind, die den Fremden bettelnd umringen. Es war geradezu schrecklich, diese zerlumpten Zigcnncrkinder zu ichen, fast nackend, nur einen sihimitzigcn Lappen um die Schulter oder »in die Hütten. An der Wand deS Dorswirlsbauics. vor dem die Wagen eine halbe Stunde halten, um die Pferde zu tränken, standen die Mütter und dirigierten die Kinder mit einer Kvpiduscl nach der Stelle, wo ein Stück Brot, ein Stück Zucker, ein Kreuzer von der Hand eines Reisenden geworfen, hinstog. »in welches Objekt sich rm Schmutze unk im Staube der Straße sogleich ein wütendes Ge- balge entwickelte. Hier regierte nur di« Peitsche; kamen die Kinder in die Flur des Wirtsbauics, so tourden sic mit der Peitsche hinausactriebcn. kamen sic dem Wagen allzusehr zu nahe, so sauste der Peitschenhieb des Ezikos ans ihre nackten, schmutz- starrendcn Glieder herab. Und das nannte sich Menschen. Menschen — geschossen nach dem Ebenbilde Gottes. Von Vernür steigt die vom Herzog von Sackiien-Koburg-Eohary gut rm stände gehaltene Straße inmitten großer Wälder bis zur Poßhöüe der Popova 11071 Meters hinan, um sich dann nach dem Göllnitz- tale hinabzusenken. Hier sieht Pnsztapolo, ein einzelnes, ober- gutes Wirtshaus, uns das zierlich im Schweizerstile erbaute Jagdschloß des Herzogs, der hier besonders gern zur Frühlings- cit zu weilen pflegt, wenn der Auerhahn seine Liebeslieder ert önen läßt. Bald winkt uns nun auch das ebenialls im Schwerzer- stil erbaute geräumige Gasthaus ..Zur Eishöhle" im Stracsnaer
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