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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 22.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192704226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270422
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-22
- Monat1927-04
- Jahr1927
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V Freitag, ven 22. April 1S21 7 M IM« WM W SWMW WWW wr-D-rtr, Ra-io-Z«ttu«g, Anzeigen werv«, dl« »pewaltm, mit 20 «oldpfenvigen berechnet, Bekamen die 4 geipattene Zeil« »preis beträgt frei in«Hau, s mit «0 Sotbpfennigen. Anzeigen u. Reklamen mit Platzvorschriften und ichwierigen Satzarten werden mit so* , IkdaMon und «kV«»««»» 1 N' I m - - I der Anzeigen an desnmmlen Tagen oder Plätzen, fewie für teleptzonische Aufträge wirb I 6«. 4 I Gewähr geleistet. InsertionSbeträq« sind sofert Kei Erscheinen der Anzeige fällig. I lAri späterer Aablung wird der am Lage Wr Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nun, —-——— Jayrgang — > > ' gebracht. Itabattanspruch erlischt: b.verspät. Zahlung. Klage od. Konkurs b.Austtagzeber« Sächsische DMMU >. MMM ffern'prech-A^chlo»: »ln^ Vreed« Ak. ««7 MN pestscheS.«»«W: Ar. 511 Vreab« Tei^ldr.: ülbgaupreg« »lalewitz Tageszeitung für das östliche Dresden und feine Vororte. »satt -ntdSlt dl« amtlichen »ekanntmachungende« Rate, zu Dread«« für dl« StadttrN« Diese» »'«" «n»?"» und Laudeaait io. und m n> nn-^. <L> cheinl täglich mit den «ellagen- mmn. ^remoen« -i-», Mußestunden, Aus alter und neuer Zeit, Moben-3eüung,<^nittmusi^ Sewall monatl.Mk.1.90, dmch dlepost ohne Zustellgebahr Ak.^-.^Me^ Krieg,Streits usw.hat der Sezicher keinen Anspruch auf^-femnqbzw.Mck 7ese^ ^«ituna od Bückzahi.d Leseaelbes. Druck: Demens Landgraf Rächst., Dresden-.?rena. Ä unverU einAjan-t Manuskripten ist Rückporto beizufug. ^r Anzeigen, ^lch- durch Iern,pr. aufgeqeb werden, könn. wir eine Verantwort, bez. ber Richtigkeit nicht übernehm. Ar. SS Volneare räumt -e« Elsässern das Recht auf ihre deutsche Muttersprache ein — Sowjetrußland sendet einen Beobachtet" zu deu Genfer Tagungen — Entsetzliche Einzelheiten von dem Eisenbahnattentat der mexikanischen * Banditen; man rechnet mit 2V0 Todesopfer« KahnsBesuchbeiStresemann ^Bon offiziöser Berliner Seite wird zu- geacbcn, daß der amerikanische Finanz mann Otto H. Kahn während seines Ber liner AufenhalteS mit Reichsaußenmini- ster Dr. Stresemann zusammengekommen ist. Ausdrücklich wird jedoch betont, daß bei dieser Zusammenkunft mit keinem Wort von einer Aende, rang des DaweSplaueS gesprochen morde« sei, - Diese Kundgebung ist insofern von grundsätzlicher Bedeutung, als in weite sten Kreisen der Oeffentlichkcit angenom men wurde, daß schon jetzt Erörterungen über Len Dawesplan im Gange seien. Paris bremst wieder ab Aus Paris kommt die überraschende Meldung, daß das Auswärtige Amt den französischen Blättern ganz plötzlich nahe- aelegt hat, die durch den Osterartikel Dr. Stresemanns entstandene Erörterung über die Nheinlandfrage unverzüglich wieder etnzustellen. Unterrichtete Kreise, die erst jüngst Gelegenheit hatten, die Haltung der maß gebenden französischen Regierungsstellen kennen zu lernen, sind davon überzeugt, daß Briand nicht lange zögern wird, die entscheidenden Beratungen mit Dr. Strese mann aufzunehmen, wenn der deutsch französische Handelsvertrag erst sicher- gestellt sein wird. MMMMMe MMS Gestern fand in Straßburg die Voll versammlung der Gesellschaft der Freunde Ler Straßburger Universität statt. Poin- cars, der den Vorsitz führte, erklärte, es hätten sich bedauerliche Mißverständnisse eretanet, die um jeden Preis zerstreut werden müßten. Man habe das Elsaß glauben machen wollen, -aß die franzö sische Regierung seine Tradition und Sit ten nicht beachte, ibm eine Gesetzgebung auferlegen wolle, der die Mehrheit der Bevölkerung nicht zustimme und die bei dem Volksschulunterricht die Zweisprachig keit und den elsässischen Dialekt beseitige, sowie die Kinder daran hindern wolle, mit Familien die kein Französisch verständen, in Briefwechsel zu treten und den Relt- gionsunterricht in deutscher Sprache er teilt zu bekommen. Poincar- erklärte dann wörtlich: Die Kinder müsse» überall, wo di« deutsche Sprache von ihre» Elter» ge sprochen wird, deutsch schreibe« kön ne«. Sie müsse» es a»ch »erstehe», weil sie zu eine« Grenzland gehöre», wo die deutsche Sprache selbst »or de« Jahre 1870 üblich war. Sie müssen aber auch mindesten- ebenso gut Französisch können, weil das Franzö sische die Nationalsprache ist. Ser Parteitag der Demokraten Oer -«zentralisierte deuische Einheitsstaat als Ziel. Oer Weg -az« führt, unter Festhaltung -es Bestandes der mittelgroßen Länder, über die Zwischenverwaltung zwischen Reich und Ländern Vie Aufteckierhaltimg vov IS Parteien I» Anwesenheit von mehr als öno Dele gierten und mehreren hundert Gästen wurde gestern in Hamburg der siebente ordentliche Parteitag der Deutschen Demokratischen Par- tei durch den Reichsminister a- D. Sach-Weser eröffnet. Dieser erklärte, daß neues Leben in der Demokratischen Partei blühe. Wenn sie auch jetzt im Reiche in der Opposition stehe, so werde sie nicht weniger verantwortungsvoll sein. Eine ihrer Aufgaben sehe sie darin, den rechts von ihr stehenden Parteien ein Weiter beschretten reaktionärer Bahnen dadurch zu erschweren, daß sie fortgesetzt ihre warnende Stimme erhebe. Koch fuhr fort: Nach dem Zusammenbruch des alten Reiches hat das deutsche Volk treuer und einheitlicher zusammengehalten als es je die Fürsten in der Not getan haben. Nicht durch Vertrag zwischen Fürsten und Ländern, sondern allein anS dem Gesamtwille« beS sonveräne« Vol kes ist daS neue Reich entstanden. Das tausendjährige Streben des deutschen Volkes nach Einheit wird erst im demokratt- schen Einheitsstaat erfüllt. Der heutige Föderalismus ist nicht Stam- meSföderaliSmuS. sondern StaatenföderaliS- muS ober richtiger StaatenegotSmuS. Die Eigenart der deutschen Stämme z« pflege«, ist eine Aufgabe deS gesamte« Volkes und aller deutschen Reichs-. Landes- und Stadt- Verwaltungen. Bet allem Bestreben, die Eigen, art der deutschen Stämme aufrechtzuerhalten, läßt sich dte Tatsache nicht verkennen, daß Deut^-Ian- nur eine Kultur, nur eine Wirtschaft hat. Zu dem politischen Gedanken der deutschen Einheit tritt heute der wirtschaftliche Gedanke der Rationalisierung hinzu. Man kann der deutschen Wirtschaft keine Rationalisierung zu. muten, wenn man im deutschen StaaiSleben an dem unrationellen Zustande beS Neben, und GegeneinanderregterenS festhält. Fete große VerwaltuugSreform ist i« Deutschlank ««milglich, wenn sie «icht auf der Gruudlage des Einheitsstaates beruht. Dte Revolution hat es versäumt, den dezentralisierten Einheitsstaat herbeizuführen. Sie hat das Schicksal säst aller Revolutionen erlebt, dte ohne Vorbedacht eingertssenen Wände alsbald da wieder aufrtchten müssen, wo sie gestanden hatten. Bei der Verfassung-, gebung waren die rückläufigen Kräfte bereits wieder erstarkt, und ber Zeitpunkt für eine schlüssige Regelung war verpaßt. Unser« Auf. gäbe ist es setzt, im Wege aktiner Evolution ben Uebergang herbeizusühren. Dabet steht der Gedanke einer Nenreaelnng der LandeSaren- »en erst an zweiter Stelle. unv ihnen verantwortlichen Ministern ist überholt Die politische Arbeit in Deutschland kann sich nicht über 18 Parlamente verteilen. Die Be schäftigung mit Reichsangelegenhetten in allen 18 Parlamenten ist überflüssig. Die Zuständigkeit des Reichs auf dem Ge biete der Gesetzgebung reicht nicht allein aus, wenn das Reich keinen Einfluß auf die Aus führung der NeichSgesetze hat. De« Reiche fehlt ein eigener Verwal- Inngsnnterba«. Die Ausführung der Reichsgesetze liegt in der Regel bei den Ländern. Die schweren Nach- teile dieses Zustandes sind schon im alten Reich hervorgetreten. An der Kinanzhoheit -es Reiches darf nicht gerüttelt werden Jedoch sind den Ländern und Gemeinden eigene Einnahmequellen und Zuschlagsrechte einzuräumen. D.r Zustand, daß Länder und Gemeinden lediglich Taschengeldempfänger deS Reiches sind, muß beseitigt werden. Der letzte vorläufige Finanzausgleich zeigt di« Folgen solcher Abirrung «m grellen Lichte. Bet etner territorialen Neugliederung deS Reiches ist an dem Bestände der mittelgroßen Länder festzuhalten. Der Versuch, Preuße» k«rch Anssi»»-««- aller übrigen bentlchen Länder zv« be»t- schen Einheitsstaat »erde» -» lasse», ist feit L8SS anfgegebe« «nd kann »icht wieder ansgenommea »erde». Der Plan. Preußen »um NeiK-land z« erklä- reu. würde die Einheitlichkeit der Verwaltung und die Kraft de- Reiches stärken. Er stellt aber an die Entsagung der Preuße« schwere Anforderungen und würde vermutlich in den außerpreußischen Teilen DeuschlandS mit Miß- trauen ausgenommen werden Die Aufrechterhaltnng und Begünstigung der Zwergländer durch die NeichSfinanzgesetz- gebung ist unerträglich. Sie sind nur Rudi mente. dte sich aus egoistischen finanziellen Gründen zu erhalten streben und die Struktur des Reiches verteuern und unübersichtlich ma- chen. Zur Vollen-una -es -eutk-en Einheitsstaates gehört -ie Aufnahme Deutsch-Oesterreichs Die Aufnahme Deutschösterreichs in den dent- schen Einheitsstaat bereitet kein« verfassungS- mäßigen .Schwierigkeiten. Der Eintritt ist möglich in der Form, daß entweder Deutsch, vsterreich als ein Sand etntritt unter Beide. Haltung seiner gegenwärtigen Länder als Gau«, oder baß bie vsterrrtchischen Länder für sich getrennt eintreten. Die Wahl des WegeS kann der Entscheidung der Deutschösterreicher überlassen bleiben. Dem Vortrag d«S ReichStagSabgeordneten Koch folgte el» Referat deS Niir»kerger Oberbürgermeister» Luppe über das gleiche Thema. Für bie Durchfüh rung des Gedankens des Einheitsstaates seien zwei Wege gangbar: Einmal die Ausdehnung ber Zuständigkeit deS Reiches und dann das freiwillige Auf gehen -er Länder in daS Reich. Daß zur Schaffung des notwendigen Einheitsstaates Preußen nicht zertrümmert zu werden brauchte, sei heute selbstverständlich. Der umgekehrte Gedanke eines Aufgehens der übrigen Länder in Preußen werde auch nicht zum Ziele führen. Irgendein Weg müsse aber gesucht werden, der die Selbstverwaltung der Länder erhalte, ben« bie übertriebene Zentralisation habe sich oft alS stnnlos herausgestellt. M MMNW' MA Neuyork, im April 1927. Ein deutscher Buchhändler in der Bowern — dort gibt es nicht nur Eiscremeläden mkt Whiskyhintcrstuben. sondern auch Buch handlungen, darunter eine deuische, in der man ebensogut Courts-Mahler, wie Tho mas Mann, die Preußischen Jahrbücher, wie die Lustigen Blätter kaufen kann — also ein deutscher Buchhändler zeigt mir eine aus dem „Fatherland" eingetroffene Novität: die Uebersetzung eines amerikanischen Ra mans ins Deutsche. Auf dem Titelblatt steht: Uebersetzt aus dem Amerikani schen. „Darüber werden die Zeitungen und di« Magazins einiges schreiben", meint der Buch händler. „Die einen werden sich freuen, daß die «spräche der Vereinigten Staaten nicht mehr als Nebenzweig desEnglischen behandelt und als eigene Sprache anerkannt wird, die anderen aber, und es werden die gebildeteren sein, werden in dem Wort „amerikanisch" eine Kritik, eine Art von Lächerlichmachung der Sprache sehen, die zwischen Atlantic und Pacific gesprochen wird und die noch immer den Anspruch erhebt, „englisch" zu sein. Die Wahrheit ist, daß sich die kn den Ver einigten Staaten gesprochene und geschrie bene Sprache täglich mehr von dem Eng- lischen entfernt, und daß es dem Deut- schen, der sein Englisch gelernt hat, mit jedem Tag schwerer wird, eine amerikanische Zei tung oder ein amerikanisches Buch zu ver stehen. Nach dem Urteil der Engländer ist die amerikanische Aussprache ordinär und es gibt in London besondere Pensionate. wo den „american girls", mögen sie auch Töchter der vornehmsten, ältesten und reich sten Familien sein, erst eine salonfähige Aus sprache beigebracht wird, bevor man sie los läßt, um sich einen englischen Lord zu angeln. Aber nickt nur die Aussprache entfernt sich vom Englischen bis zur Unverständlichkeit, sondern auch der Vokabelschatz und .die Syntar. Man sehe sich die „Schlagzeilen" amerikanischer Blätter an, und man wird, auch wenn man einen gut gefüllten und wohl geordneten englischen Schulsack mitgebracht, ja, sein« Kenntnisse sogar durch mehrjährigen Aufenthalt in England vervollständlgt hat, ost vor Rätseln stehen. Man versteht weder die Worte, noch ihre Zusammenfügung. Schon das Englische ist eine Sprache, bei der man sich viele Auslassungen ergänzen muß: der Amerikaner aber übertreibt die Auslassungen bis ms Groteske und wird
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