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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188011090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18801109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18801109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-09
- Monat1880-11
- Jahr1880
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264 Dienstag, den 9 November. 1^80. Amtsblatt -er Lönigl. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königl. Amtsgerichts und -es Stadtraths zu Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Jesttage, MendS für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit s Pf. für die gespaltene CorpuSzetle oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag 20 Pf. Com- plictrte oder tabellarische Inserate nach Ueberelnkommen. Bekanntmachung. In Gemäßheit von tz 17 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung für die evangelisch-lutherische Kirche des Königreichs Sachsen, vom 30. März 1868, hat in diesem Jahre eine Ergänzungswahl deS Kirchen- vorstandeS stattzufinden. Es scheiden aus hiesigem Kirchenvorstande aus die Herren: Stadtrath Jeschke, Kaufmann Lippoldt. Stadtrath Schiebler, Landtagsabge ordneter Schieck, Stadtrath Uhlemann allerseits hier, Gutsbesitzer Eichler in Neudörfchen, Ortsrichter Thümer in Gunnersdorf und Mühlenbesitzer Zießler in Hausdorf. Die Ausscheidenden sind wieder wählbar. Listen zur Anmeldung für die Wahl, ohne welche eine Theil- nahme an derselben nicht gestattet ist, liegen von Dienstag, den 9. d. Mts,, bis Dienstag, den 16. d. Mts., Vormittag» von H—Uhr auf dem hiesigen Pfarramte, bei den Herren Kirchenvorstehern Rechts anwalt Reinholdt und Stadtrath Hunger für Frankenberg, bei Herrn Kirchenvorsteher Eichler für Neudörfchen, bei Herrn Kirchenvorsteher Thümer für Gunnersdorf und bei Herrn Kirchenvorsteher Zießler und in der dasigen Schule für Hausdorf aus. Bei der Anmeldung für die Listen sind anzugeben: 1. der vollständige Name; 2. Stand und Wohnung; 3. Geburtsjahr und -Tag. Stimmberechtigt sind alle selbstständigen Hausväter der vier oben genannten Orte hiesiger Kirchfahrt, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheirathet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes Gottes oder unehrbaren Lebenswandel öffent- liches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergerniß ge geben haben oder von der Stimmberechtigung bei den Wahlen der politi schen Gemeinde ausgeschlossen sind. Wählbar sind alle stimmberechtigten Gemeindeglieder, welche das 30. Lebensjahr vollendet haben. Diejenigen, welche die Taufe ihrer Kinder oder die eigene Trauung unterlassen haben, verlieren Stimmberechtigung und Wählbarkeit auf so lange, als diese Versäumniß in der Beobachtung der kirchlichen Ordnung durch deren nachttägliche Erfüllung nicht gesühnt ist. Die Wähler haben ihr Augenmerk auf Männer von gutem Rufe, be währtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten. Der Herr der Kirche lasse dieses Vorhaben zum Heile für die Gemeinde gereichen. Frankenberg, den 10. November 1880. Der Kirchenvorstand. Oberpf. Lesch. 20. öffentliche Ätzung -es Stadtverordneten- Colleginms Dienstag, den 9. No-Vr. 1880, Avends 6 Uhr. Tagesordnung durch Rundschreiben. Hieran anschließend ein Gegenstand in geheimer Sitzung. Der Stadtverordneten-Borsteher Nr. Meding. Oertliches und Sächsisches. Frankenberg, 8. November 1880. f Den während einer längeren Zeit fortgesetz ten Bemühungen hiesiger Industrieller und Kauf leute ist es gelungen, für hiesigen Platz die Zu sage einer Reich sbankfilia le zu erlangen uud wird die letztere, welche das Discont-, Lom bard-, Giro- und Effectengeschäft zu ihrer Auf gabe haben wird, unter Leitung des Hrn. Haupt- collecteur Richard Böttger mit dem 15. Decem- ber a. o. ihren Geschäftsbetrieb eröffnen. Der tolle Inns. Novelle von Karl W. Heinau. (Fortsetzung.) Heiter lächelnd stieß sie mit ihm an, während fit ihm die linke Hand reichte, und HanS sprang auf, hielt den blitzenden Schläger über daS blonde Haupt deS Mädchen- und rief: „Hoch leb« Kathi, Hochheims Vergißmeinnicht, unsere schön«, lieb«nS- würdige CorpSschw«st«r!" Mit vhrenzerreißendem Lärm, mit sr«nelisch«m Beifall fiel die ganze Gesellschaft ein, Gottlieb, be arbeitete mit beiden Fäusten ein leereS Faß; drüben an der Dorfstraße warfen die Jungen die Mützen in die Höhe, di« Hunde bellten, eS war ein Augen blick, wenig geeignet kür zartnervige Naturen, na mentlich, als HanS einen „kräftigen Salamander" auf Kathi'S Wohl reiben ließ. Kathi aber ging stolz von einem Studenten zum andern, stieß mit Allen an, drückte den ihr von früher her bekannten alten Häusern die Hand, nickte freundlich den ga- lauten Füchsen zu, warf noch einen innigen Blick auf HanS und eilte in'ö HauS zurück; jetzt begann ihr Amt und bald erschienen der Wirth und Gott lieb mit den dampfenden Bratwürstchen, deren Duft -f Im benachbarten Oberwiesa, und zwar un weit der Kirche, wurde am Sonnabend früh in der fünften Stunde der Kutscher Weber aus Frei berg, Vater von 3 Kindern, der mit noch einem andern Kutscher auf dem Rücktransporte zweier Möbelwagen nach Freiberg begriffen war, von zwei in schnellster Fahrt entgegenkommenden Wie- saer Geschirren umgerissen und so unglücklich über fahren, daß augenblicklich sein Tod erfolgte. Die Führer der letztem beiden Geschirre follen ermit telt sein. — In Dresden wurden am Sonnabend die — — stlbst die Hund« in ihrrm Pflichtgefühl wankend macht», so daß sie allmählig näher und näher schlichen. Ma» verzehrte daS frugale Mahl; Gottlieb brachte dem Jubilar, wie man den tollen HanS nannte, eine frische Pfeife; der FuchSmajor Born heim erbat sich die Erlaubniß, mit seinen Zöglin gen, den Füchsen, ein wenig zu „ulken", und so wurde eS mittlerweile Abend. Hier und da kehrten einige Erntewagen zurück; die Dirnen trieben die Kühe auf die Dorfstraße dahin, neugierige Blicke auf die Studenten werfend; die ersten Sterne zeigten sich am Himmel und ein würziger Duft von Lindenblüthen erfüllte die warme, milde Sommerluft. Im Dorfe war eS stiller geworden, lauter da gegen auf dem Platze unter der Lindt. Eben hatten di« Füchse ein grausiges Mord, und Spektakelstück, auS lauter, von dem CorpSpoeten Zerber verfaßten Knüppelverstn bestehend, aufgeführ», da rief Flocke, ein altes HauS, zu HanS hinüber: „HanS, da kommt der Wagen mit den beiden Damen." In der That zeigte sich der Wagen am Eingang zum Dorfplatzt; HanS sprang auf, nahm den Kranz von Vergißmeinnicht und Rosen, der seinen Hum- ersten Versuche mit der Bollö'schen Dampfdroschke angestellt, welche ein allgemein befriedigendes Re sultat lieferten. An der ersten Probefahrt nah men Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz, Kreis hauptmann v. Einsiedel, Oberbürgermeister vr. Stübel, Polizeipräsident Schwauß, Reg.-Rath v. Bose und Polizeihauptmann Nehrhoff v. Holder- berg theil. Ohne Schwierigkeit nahm das Fahr, zeug seinen Weg quer über den Kaiser-Wihelm- Plutz, durch d e Königstraße über den Nlbertplatz und die Königsbrücker Straße hinaus, um die dortige Straßsnsteigung zu erproben, bis zur pen schmückt«, schrieeder Gesellschaft zu: „Vorwärts, die Gläser genommen" und eilte dem Wagen ent- gegen, dessen Kutscher AlleS versuchte, um durchzu kommen und ob deS vergeblichen Bemühens laut fluchte. „Still, alter DachS!" rief ihm Bornheim zu. „In Reih' und Glied!" commandirte HanS und gehorsam stellten sich die Studenten, die vollen Glä ser in der Hand, zu beiden Seiten des Wagens auf. Während Gottlieb dem Kutscher ein GlaS hin- aufreicht«, da« dieser zögernd annahm, verneigte sich HanS tief vor den Dame», überreichte dem jungen Mädchen, daS ihn mit unbefangenen Blicken ansah, den Kranz als „kleine Revanche für die ihm ge schenkte Rose", wie er sich auSdrückte, und bat um die Erlaubnis, den Damen nach studentischer Weise ihre Hochachtung bezeugen zu dürfen. Die ältliche Frau nickte zustimmend mit verzwei felter Miene, daS junge Mädchen sah mit aller Spannung auf die Studenten, und HanS, sein Glaö hebend, rief mit donnernder Stimme: „Auf daS Wohl dieser edlen Damen einen kräftigen Schoppen in Gestalt eine- Ganzen! Eins — zwei, drei—!" Die dreißig Gläser ergoßen ihren Inhalt in drei-
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