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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189607283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-28
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1896
- Autor
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RiksaerH Tageblatt 173 49. Jatzrg Dienstag, S8. Juli 1896, AveuSS 1 Kommode, Betten, Wäsche, Kleidungsstücke, Witthschastsgegenstände und verschiedene ander» Sachen gegen sofortige Bezahlung an die Meistbietenden öffentlich versteigert werden. Riesa, am 27. Juli 1896. Der Vollstreckungsbeamte des Raths der Stadt Mebticke, Rathsvollzieher. La« Riesaer Tageblatt «scheint jeden Da« Abend« mit «»«nähme der Gönn- und Festtag«, vierteljährlich« veg»«S»r«t» bei Abholung in de» Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch «ns«« Trüg« frei in« Hau« 1 Mark 50 Psg-, bet Abholung am Schalt« d« kaiserl., Postanstalten 1 Mark 25 Pfg-, durch dm BrieftrLg« frei in» Hau» 1, Mark «5 Psg. Anzeigm-Ameahme für dir Nummer de» Äudgadrtage» bi» vormittag 9 Uhr «chne Gewähr. Druck und V«laglvo» Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraß« 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. und Anzeiger Metlakt mb Listiger). Telegramm-Adressr «L 6 Fcrnsprechstelle „Tageblatt", Ries«. H-A KD L'U H-H- Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Nächsten Donnerstag, den 30. Juli a. c., Vormittags 8»/, Uhr, sollen in der Hausflur des hiesigen Rathhauses 1 Regulator, 2 Wanduhren, 1 goldener Ring, Obstversteigerung. Die diesjährige Nutzung von den Obstbäumen an den fiskalischen Straßen im Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschaft Oschatz soll öffentlich versteigert werden in Mügeln Frei tag, am SI. diese« Monat«, Vormittag« 1« Uhr in der Bchaukwirthschast «m Bahnhofe (Amtsstraßenmeisterbezirk Mügeln), in Oschatz Dieu«tag, am 4. August Nachmittag« S Uhr im Gasthof znm Schwa« (Amtsstraßenmeisterbezirk Oschatz). Königliche Straßen- und Waflerbauinspektion Döbeln und Königliche Bauverwalterei Grimma, am 24. Juli 1896. Im Grundstücke des Herrn Baumeisters Schmalz in Nünchritz sollen Sonnabend, den 1. August 1896, von Borm. v Uhr an, -mehrere Wagen und Ackergeräthe, 1 Schlitten, 5 Kohlenkarren, 2 Pferdegeschirre, 2 Kutschge- -schirre, 1 Wäschemangel, 1 Pianin», mehrere Tische, Stühle, Schränke und Kommoden, 2 Sophas, 2 Bettstellen, 1 Pelz, 1 Regulator, 1 Wanduhr u. A. m. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Gin Berzeichniß der zu versteigernden Gegenstände hängt am GerichtSbrete hier aus. Riesa, 25. Juli 1896. Der Gerichtsvollzieher beim K. Amtsger. Sekr. Eidam. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. Juli 1896. — Mit dem am Sonntag und Montag hier abgehal- tenen 7. Verbandstag des Sächsischen Schuhmacher-JnnungS- VerbandeS war eine Ausstellung von Rohstoffen und Bedarfs artikeln für das Schuhmachergewerbe, sowie von Fachschul- Zeichnungen und Lehrmitteln und von LehrlingSarbetten ver bunden. Zar Prämiirung der Letzteren war dem Verbände von dem König!. Ministerium des Innern eine StaatSbeihiife von 300 Mark überwiesen worden. Nachdem die Delegirten und Gäste im Laufe des Sonntag Vormittag am Bahnhof und Dampfschiff von einer Deputation der hiesigen Schuh macherinnung empfangen und in das Versammlungslokal ge leite: waren, fand um 11 Uhr eine kurze Vorversammiung statt, der um 12 Uhr ein gemeinschaftliche« Mittagessen folgte. Um 2 Uhr begann die Hauptversammlung, die von etwas über 100 Delegirten und Gästen besucht war. Als Ver treter der Stadt waren anwesend die Herren Stadtrath Schwarzenberg und Stadtverordneten-Vorsteher Tchost, als Vertreter der Schulen Herr Rektor Bemmann. Die Leitung der Hauptversammlung, die mit einem Hoch auf Se. Maj. den König eröffnet wurde und in der am Sonntag nur die Punkte 1—5 der aufgestellten Tagesordnung zur Erledigung gelangten, lediglich interne Angelegenheiten des Verbandes und des Schuhmachergewerbes betreffend, erfolgte mit beson derer Exaktheit und Sicherheit seitens des Berbands-Vor- standes. Gegen »/,5 Uhr erfolgte für diesen Tag der Schluß der Versammlung, worauf sich die Theilnehmer in der Stadt zerstreuten, um das Sehenswertheste derselben in Augenschein zu nehmen. Abend« 8 Uhr sand im Garten de« Hotel- Kronprinz ein Kommers statt, zu dem auch zahlreiche Bürger und Verein«- und Jnnungsvorfteher eingeladen und erschienen waren. Der Kommers nahm einen amüsanten Verlaus und dehnte sich bi« in die Mitternachtsstunde aus. — Montag früh um 7 Uhr versammelten sich die fremden Herren, die in der weitaus größten Zahl in Riesa verblieben waren, in Gemeinschaft mit den Mitgliedern der hiesigen Schuhmacher- Innung im Stadtpark, um diesen zu besichtigen und einen Frühschoppen daselbst einzunehmen. Um 9 Uhr erfolgte Fort setzung der Hauptversammlung im Versammlungslokale. Ueber den ersten Gegenstand der Verhandlungen, Punkt 6 der Tagesordnung, „der Wcrth der ZwangStnnungen gegenüber den freien Innungen", entspann sich eine lang andauernde lebhafte Debatte, in der einerseits der Vorzug der ZwangS- innungen beleuchtet und deren obligatorische Einführung zu erstreben in Vorschlag gebracht, andererseits die Aussichts losigkeit dieser Einführungen behauptet wurde. Dritter und weitererseits wurde die Gründung von Genossenschaften al» einziges den Handwerkerstand gegen den Fabrikbrtrieb schützen des und rettendes Mittel empfohlen und hierauf von der Versammlung beschlossen, den Vorstand des Verbandes zu be auftragen, sich mit dem Vorstände der sächsischen Innungen, welcher in seiner letzten Sitzung in Dresden au- seiner Mitte bereits eine Kommission gewählt, die die Frage der Grün dung von Genossenschaften und Geuossensch-ftSverbänden er örtert: sill, in Verbindung zu setzen und diesen Prn kt später wieder auf die Tagesordnung zu bringen. Zu Punkt 7 der Tagesordnung, „die Militärwerkftätten und ihre Folgen für das Schuhmacher Handwerk", erging sich der Herr Referent in längerer Ausführung über die seiner Ansicht nach ungerecht- fertigte Heranziehung der sonst zum Militärdienst untaug- Ucheu Schuhmacher und Schneider zur Ableistung ihrer Mllt- tärdienstzeit gegenüber anderen Handwerkern. Eine diesbe- züglrche, von dem Herrn Referenten ausgearbeitete Resolu tion, in welcher Beseitigung diese« Mißverhältnisses erbeten wird, wurde mit dem Bemerken zum Beschluß erhoben, die selbe der Regierung zur Kenntniß zu überweisen. Betreffs des Punktes 9 der Tagesordnung, „Verbandrangelegenheiten", wurde zuerst die Wahl des VerbandtvorstandeS auf die näch sten 2 Jahre vorgenommen. Auf Antrag eines Delegirten erfolgte die Wiederwahl des GesammtoorstandeS per Accla- marion einstimmig. Hierauf gelangten die Prüfungsresultate der sehr zahlreich ausgestellten fertigen Lehrlingsarbeiten durch den Vorsitzenden der Prüfungskommission zum Vortrag. Es wurde hierbei bemerkt, daß der Kommission die Prämiirung um deshalb recht schwer gefallen sei, als fast durchgehend Vorzügliche« geleistet sei. Die Anzahl der Censtrten war deshalb auch eme ziemlich erhebliche. Bon Riesaer Lehrlingen wurden censirt: Max Langner (bei Schuhmacherobermst.r Au gust Götze) und Paul Cteslack (bei Schuhmachermstr. Carl Großmann) je mit der 2, Kranz Kümmel (bet Schuhmachermstr. M. Kümmel) mit der 3. Die Prüfungskommission der Lehr- lingS-Fachzerchnungen hatte ihre Prüfungen noch nicht beendet und wrr können deshalb auch darüber nicht berichten. So viel aber können wir verrathen, daß die Riesaer Kachzeichnenschule als die beste der sonst zahlreich vertretenen anerkannt worden lst und dem Lehrer in derselben, Herrn Tränkner, von der FachzeichnungS-Prüfungs-Kommission ein specielleS „Hoch" ausgebracht wurde. Die Verwendung der Staatsunterstützung betreffend, so wurde beschlossen, die 300 Mark je zur Hälfte zur Prämiirung der fertigen Lehrlings arbeiten und der Zeichnungen zu verwenden. Hierauf erfolgte die Wahl des nächsten VerbandStagSorteS, als welcher, wie bereit« berichtet, Chemnitz einstimmig gewählt wurde und nach Vorlesung des umfangreichen Protokolls Schluß der Haupt- Versammlung. Delegirte und Gäste, deren Frauen inzwischen in größerer Anzahl nach Riesa gekommen waren, begaben sich nunmehr in Begleitung der hiesigen Innung-Mitglieder und deren Frauen an das Dampfschiff, um unter Musikbegleitung eine Dampfschiff-Partie, die -Manchem vielleicht erst malig sich bot, nach Diesbar zu unternehmen. Dortselbst wurde ihnen von Herrn Alemann, dem Befitzer des schönen Billengrunvstückes, ein äußerst freundlicher Empfang bereitet. Bei der Besichtigung de« Grundstücks wurden, angeregt durch die in demselben befindlichen Gedenktafeln, von Herrn Ale mann verschiedene patrio'.ische Ansprache« gehalten und von mehreren der Geladenen erwidert. Nach verschiedenen Rund gängen in Seußlitz und Diesbar erfolgte Abends */,9 Uhr die Rückkehr nach Riesa und nach einem Abschiedsschoppen im Deutschen Hause und Bahnhof führten die Eisenbahnzüge die remden Gäste wieder in ihre Heimath zurück. Möge« sie ich in unserem Riesa wohl gefühlt haben und der Stadt ein reundliche« Gedenken bewahren. Auf Wiedersehen! — Heute vormittag wurde vom Elbquai aus ein kolossaler Marmorblock von 8 Meter Länge und 1,85/0,95 Meter Stärke, mit einem Gewicht von 186 Crntnern, mit 8 bezw. 6 Pferden die WUHelmftraße hinauf nach der Gustav Schulze'schen Marmorschlriferei befördert. Die Um ladung au« dem Eisenbahnwagen auf den Lastwagen war mittels des aus dem Elbquai feststehenden Handkrahnes er folgt. Der Block wird in der Fabrik zu schwächeren oder stärkeren Tafeln zerschnitten. — Au« Eichstätt, 26. Juli, berichtet man: Heute Vormittags 11 Uhr wurde hier eine Frier beende», wie eine solche selten wohl vorkommen dürfte. Se. Königliche Hoheit Prinz Max, Herzog zu Sachsen, der, nachdem er bekanntlich den Dienst als Offizier quittirt hatte, seit drei Jahren im hiesigen Lyceum sich für den Priesterstand vorbereitete, wurde heute durch den apostolischen Vikar von Sachsen, den Bischof Dr. L. Wahl, zum Priester geweiht. Der feierlichen Hand lung, welche sich in der Schutzengelkirche vollzog, wohnte» "der Vater des hohen Primizianten, Prinz Georg von Sachsen, dessen Brüder, die Prinzen Friedrich August, Johann Georg mit Gemahlin, Prinz Albert, sowie besten Schwestern Prin zessin Mathilde und die Erzherzogin Maria Josepha von Oesterreich bei. Die Königin von Sachsen, welche ebenfalls erwartet wurde, ließ sich, wie hier verlautet, wegen Unwohl- seins ihres hohen Gemahls entschuldigen. Außerdem waren anwesend der Bischof von Eichstätt, Freiherr v. Leonrod, das gesammte bischöfliche Domkapitel und die Professoren des bischöflichen LyceumS, das Offizierkorps der hiesigen Garnison, die städtischen Kollegien, sowie die Zöglinge des bischöflichen Klerikalseminars, welche eigens von Schloß Hirschberg, wo selbst sie derzeit ihre Ferien verbringen, zur Feier hierher gekommen waren. Die Feier, welche zwei Stunden in An spruch nahm, schloß mit einer Anrede des hochwürdigsten OffiziatorS und mit Tedeum, worauf der hohe Neopresbyter, sowie die zunächst an der Feier Betheiligten sich in feier lichem Zuge in da» bischöfliche Palais zurückbegaben. Hier fand Tafel von 2—4 Uhr statt, während der die Bataillone- kapelle konzertirte. Die Feuerwehr hatte die Ordnung au - recht zu halten. Anläßlich dieser Feier war die Stadt reich beflaggt; am Rathhause, von welche« neben den bayerischen auch die sächsische Fahne wehte, prangte gestern Abend d<r Namenszug de« Prinzen Max in Transparent. Da« Militär hat seit gestern Abend 8 Uhr den Hel« zu tragen. Unter den vielen Glückwunschschreiben befand sich auch ein solches des Papstes Leo. Die prinzlichen Herrschaften, welche im bischöflichen Palais Wohnung genommen hatten, sowie Prinz Max, reisten Abends ab, zunächst nach Nürnberg. Nächsten Sonntag feiert Prinz Max, wie bekannt, in der Schloßkirche zu Dresden oder in der Kapelle des JosephinenstiftS, was noch nicht feststeht, sein erstcs heiliges Meßopfer. — Bekanntlich haben die Stände die Regierung er. Mächtigt, denjenigen sächsischen Pserdebefitzern, die durcv die Genickstarre der Pferde Verlust erlitten haben, Entschädig- ungen zu gewähren. E« find zu diesem Zwecke für jedes der beiden Jahre 1896 und 1897 der Regierung 12500 Mark zur Verfügung gestellt worden. Wennschon nun dre Regierung entschlossen ist, von dieser Ermächtigung zu Gunsten der sächsischen Pferdebefitzer Gebrauch zu machen, so hat sie sich doch nicht über die Grundsätze schlüssig gemacht, nach denen sie eine derartige Schadloshaltung gewähren wird. So viel aber kann schon jetzt als sicher angenommen werden, daß bei der Ausschüttung des Entschädigungsquantums nur derjenige Aussicht auf Berücksichtigung haben wird, der durch ein thierärztliche» Zeugntß nachweisen kann, daß er in Folg-: der Gen ckstarre einen Verlust erlitten hat. Dir Pserdebe- fltzer seien darauf aufmerksam gemacht, damit sie sich gegcbe- neu Falls sofort ein thierärztliches Zeugniß verschaffen, da die nachträgliche Beibringung eines solchen sehr ofi. wem nicht unmöglich, so doch mit großen Schwierigkeiten verkamst sein wird. Meißen, 27. Juli. Tödtlich verunglückt ist gestern Vormittag der 12 jährige Sohu des Oberpostassistent-v c>. D. Zimmermann in Oberspaar beim Spielen in einer Sand grube, wo ihn eine hereinbrrchende Sandwand vn schüttete. — Bet demMeisterschastSrennen vom Königreich Sachsen, waches
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