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Dresdner Nachrichten : 08.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189805088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-08
- Monat1898-05
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1898
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-E'K.N.W — - 1 »I« »„«»«' »», «'«SSEK» s'vni«,« od«r nach yklita»« nur «er«« v»nmtl>«,blim,. ütt ^'W»ii kiurMvnI«, ^K'v«, »Hk »»««» h . . S«knlvr»»anl»lutz: , A»nt « Mr. U » Nr. SNS«, Li« rnsd»kr N«smckl«ii «kl»««»«» lä «I ici> Moracns. 43. Jahrgang. Kux« korrcß iloflisksnuct Voavtrasss 1! -LiAL»i> «>Vl« -Lliulavtmd» -llsdsrsodud» StroN- llllä k^U»IiiitK»dr1It bietet stets nur ckss Usuvsto uoä Lests ru billigsten krsissii. Lelegr.-Ldr«sse: Nachrichien, Dresden. Mli M OM« vntorrvoko. I-kMk WljkIIk in ÜWllllÜlKII «««««»««t >8«s » kigvnv 8trok- uns kilrkutssdrik * i>n,»p«. sn«> kitr- a. Loäe- Uxraillunu »» Vrvstlon, Seestrsssv 3, I. »n,»pr««I,»>«N« >117 I. t»»»»«,»-k»l>»<Nlio» kvr »II» 2«Il«>^o. II. MU«»-«»r>l»»s Nir «I» vk«(ln«r D>»»«». Ul. SI«»»i»»-li„ts,Il, »ai» N»nu>tt,. IV. Ii»II»I,iI»» «»» S«»I». d»i»I»»I»«t«rI,. vreslliier </d»i«i>!izllvi-k»bn ompLsdlt idro k^rmorvotiv/: II. ^r. 2lLS «tt L. 8. KtLLlspr'vl» A»«x«»vieNusl6n OkamiVS^UOi (voUrittln<1i8«ki Lnsatr 5Ur trTnr^ived» k'ndrUcnts distonä), »Lvd rottis ^88ivnvksdLu»vr ruut vurxuntlsr LHour-ssux. Xivä«r?»l<sn i» »!Ion ^ILäwn 8»ok»on« novo vvrövn Mlon/oid vor,<okon. Lviwvllsedlrmv" - «».ISS. M»ri: ru billigsisn pfsisvn. !. L. kvtiselikv, » Wahlen in König Albert-Dcnkmal, Aus- Heute und acht Politisches. , ,ie später bei den Stichwahlen tritt das französische Volk an die Waylimie, nm die 582 Sihe der Depu- nrteiikammer neu zu besetzen. Es sind die siebenten Kammer- Wahlen. die seit der Einführung der Verfassung von 1875 statt- fiiidcn. Die Zahl der Kandidaten ist eine grosse; weit über drei tausend Mandatsbcwerber sind gezählt worden. Es hat also den Anschein, als ob in Frankreich die Parteizerlplitteriing ebenso weit vorgeschritten wäre, wir bei uns in Deutschland. In Wirklichkeit ist dies aber nicht der Fall: in der Hauptsache handelt es sich bei der Wahlbcweanng in Frankreich um den Kampf zweier grosser Gruppe». Auf der einen Seite stehen die gemässigte» konservativen Republikaner, zu denen diesmal die ehemalige monarchische Oppo sition zu rechnen ist, aus der anderen Seite die Radikalen, die sich, um die in Deutschland geläufige Fraktionsbezcichuung beizu- bchaltcn, in bürgerliche Demokraten oder Freisinnige und Svzial- dcnwkralcu gliedern. Jede dieser beiden Hauptgrnppen hat in ihrer Gefolgschaft eine Hilfstrnppe, die als solche zwar bisher nicht organisirt war. aber deren Mitwirkung nicht zu »iitcrschätzen ist. Es sind dies die Autiieusiten und die siidischc Hochfinanz. Beide, die Inden wie deren Gegner, haben die Stürme derDrr»f»s-Zvla- Nsfaircn zu einer lebhaften Theilnahmc an der Wahlkampagne geführt. Die israelitischen Börsenmänner hielten bisher mehr zn den Rcgiernngsrepublikaucrn. jetzt werden sie die Radikalen, die Freisinnigen und die Sozialdemokraten, die sür die autiuationalcn und zersetzenden Bestrebungen des Drepfns-Shndikats cingetreten sind, nntersiühen. Die Antisemiten, die zum ersten Male selbst ständig auftreten, besitzen zwar nicht die ausgesprochene Billigung der Regierungspartei, aber ihre Buudcsgeuvsscnschaft läßt man sich um io lieber gefallen, als sie die Smnputhien des Militärs für sich haben, das von den Iudenpartcicn in den Drcysus-Skandalcn so schwer verunglimpft worden ist. Die Wahlen diesseits und jenseits der Vogesen bieten eine gewisse Analogie: hier wie dort vertritt die Regierung die Politik der Sammlung. Das Kabinet Mällne erstrebt die Herstellung einer starken Regicningsmebrheit zur Sicherung der konservative» Republik gege .über der radikalen Republik, wie sic von den bürger lichen und den sozialrevolutionären Demokraten erstrebt wird. Die Rcalcittugsparole entspricht der Devise von Thiers: "die Republik wird konservativ sei» oder sic wird nicht sein! Eharnkterislisch ist der diesmalige Wnblfeldzng dadurch, das; sich Republikaner gcgen- übcislehen, während sich früher die beiden Arten derselben, die Gemäßigten und die Radikalen, so oft und hart sic auch sonst an einander gcrathen sein mochten, bei den Wahlen wieder zusammcn- fanden zur Bekämpfung der gemeinsamen Feinde, der Rovnlislcn, Boulangisten und Klerikalen. Die Losung: „Für oder wider die revolutionäre Republik!" die zuerst der Minister des Innern Barthou ausgegebcn und dann der Konseilspräsidcnt aufgcnvmnicn hat. führte zur Trennung der Republikaner in zwei Lager. Das hat zur Folge gehabt, dass die monarchisch-klerikalen Rechte, die durchweg für das Kabinet Mslinc gestimmt und dieses so wieder holt vor dem Sturze bewahrt hat. auch bei den Wahlen ans die Seite der gemässigten Republikaner getreten ist. Das; dies nicht aus Liebe für die Republik geschieht, liegt ans der Hand, sie hoffen vielmehr ans diese Weise der Verwirklichung ihrer Pläne näher zu kommen. Zur Zeit der republikanischen Konzentration konnte die klerikal-rohalistischc Rechte nichts durchsetzen: jetzt, wo sich die Republikaner unter einander feindlich gegcnüberstcljen, spekuliren sie darauf, einen Einfluß zu erlangen, wie ihn das Centrum im Deutschen Reichstag besitzt. Wenn die gemäßigten Republikaner, führte vor einiger Zeit einmal daS hervorragendste Organ en in Frankreich. Hosnackricktcn, Landtagsverhandlungen. Kör „ . wandererwcsen, Gerichtsverhandlungen. Wagner-Trilogie, Tiffanygläser. Lotterieliste. da der großen Mehrzahl der Erhaltung der Allianz, die ihnen bte Erfüllung t gedanken verheißt, gelegen ist, so ist es unwahrscheinlich, dem Radikalismus gelingen wird, bei den Wahlen den Sie zntragen. Die festgewurzelte Autorität und P übl "' Muthmasil. Witterung: Unsicher, kühl. (8lLöt!iLus). Soiuitag, 8. Mai L8S8. französischen Wähler vor Allem an der. ihnen die Erfüll! daß cs ^ davon- und Popularität Msline'S, der überdies noch de» Vorzug genießt, als Hauptvertrctcr der nationalen Schutzzollpolitik Millionen von Landwirthen hinter sich bezeichnet, zu haben, läßt erwarten, daß die gegenwärtige Regierungsmehrheit Mailan verstärkt in das Palais Bourbon zurückkehrcn wird. rvs kann), Hcusch, ist mit der Ucbernahme der Leitung der öne»tlicheu Sicherheit im Gebiete seines Kommandos beauftragt worden. R o m. Die innere Lage hat sich durch die Volkstnmulte in den größeren Städten verschlimmert. Ter Fall des Kabincts scheint unvermeidlich. Sonnino wird als Rudini's Nachfolger Fcruschrkibs und Aernsprech-Vertchte vom 7. Mai * B merkt nischer Aepfelavfälle wurve nmu . aber wurden andere Schildläuse aufgcfundcn, wovon ein Thier und ein Ei noch lebten. * Braunschweig. Die „Landcszeitung" meldet aus Boden werder (Obcrweser): Heute Nachmittag aing im Lennethal ein Wvlkcnbruch nieder. Die Lenne steigt rapid. Felder. Gärten Hauser stehe» nnter Wasser, Brücken sind fortaerissen und Bäume ! entwurzelt. Die Weser steigt auch. Große Ueberschweininunneu wurden aus Eschcrslmus und Stadt Oloendvrs gemeldet. In Stadt Oldendorf mußte die große Weberei den Betrieb einstellcn, weil die Maschinen unter Waszer stehen. Der Schaden für die Industrie und Landwirthschaft m bedeutend. * Budnpest. tBlättcr-Meldung.) Der heutige Minister- rath befaßte sich mit der Frage über die Aushebung der Getrcidc- zölle. Der Ministcrrath hält eine solche Maßregel weder sür be gründet. noch zweckmäßig. Die österreichische Regierung ist bereits hiervon verständigt. ^ Paris. Durch Dekret wurden die Zölle auf Mehl aus . ...... , . H In der Vorstadt Porta Venizia erhob ein Volts Haufe vor dem Polizcilokal einen Tumult. Polizei und Mililär schossen lcharf; es gab mehrere Tobte, darunter einen Polizisten Ein Plötzlich eiutrelcndcs starkes Gewitter zerstreute den Vvlis Haufe». Ter Magistrat kündigte die Aushebung der Accise aus Mehl, Brot und Backwaarcn au. , Mailand. Arbeite-Massen versuchten heute vergeblich die Abfahrt der einbcrufenen Reservisten zu verhindern: sie stürzten die Tramways um. plünderten das Palais Saporiti, errichteten Barrikaden gegen die anreitende Kavallerie und schleuderten Ziegel steine von den Dächern. Die Truppen feuerten, drei Personen wurden getödtct, viele verwundet. Der Belagerungszustand ist Gärten und verhängt. Florenz. Gestern kam cs aus dem Victor Emauuelplahe zu Rnhettörnngen. Ta aus der Menge Steine gegen die bewaffnete Macht geschlendert wurden, gab letztere Feuer Eine Person wurde getödtct, 7 verwundet, ferner wurden 5! Verhaftungen vorgeiwimnen. Venedig. In Mittclitalien sowie in der Adria fand gestern Nachmittag ein mehrere Sekunden dauerndes Erd- und Seebeben statt. Livorno. Die Ruhestörungen wiederholten sich gestern Abend in der Via Catatieri. Im Verlause derselben wurde eine Civilperson getödtct und eine verwundet. Heute werden die Bäckereien von der bewaffnete» Macht geschützt. Gestern hat hier ein allgemeiner Ansstand der Arbeiter bcgonnncn M adrid. Das amtliche Blatt veröffentlicht ein Dekret, nach welchem von heute ab die freie Einfuhr von Weizen, Mais, Hafer, Gerste, Reis und Mehl gestattet ist. London. Der Rest der chinesischen Kriegseutschädiaung den Kosten der Okkupation von Wei-hai-wci für ein Jahr des .. „ aacudste Orai französischen IlltramontanismuS aus, noch ein bischen genirt sind, die Hilfe der Rechten r» empfangen, so werden sie sich daran ge wöhnen, sobald die Rechte stärker sein wird. Anstatt dann diese Hilfe mit Zögerung und Verlegenheit anzuuehnien, werde man sie suchen, sich dazu bekennen, und da sie dann um so wcrthvollcr sein werde, würde cs ganz natürlich erscheinen, daß die Rechte dann auch den ihr gebührenden Preis fordere. Aehnlicher Art dürften die Motive sein, welche die deutschen Ultramontanen bestimmt haben, die feste Stütze der Regierungsmehrheit zu bilden. Es entspricht dies offenbar der päpstlichen Politik, die auch in Frank reich dieselbe Richtung verfolgt, da der Papst selbst seine Getreuen zur Unterstützung der „konservativen Republik" hat aussordcrn lassen. Diese Unterstützung ist eine freiwillige, nicht durch Zu geständnisse erkaufte: als Realpolitiker durfte sie der Premier minister Msline nicht znrückweisen, auch wenn er weiß, oaß die Rechte „mit der besseren Hälfte ihrer Seele bei der Monarchie" bleiben wird. „Ich habe das Vertrauen der Rechten nie gesucht", hat Mline wiederholt versichert. „Die Rechte stimmt mit uns", sagte er in seiner echte» Wahlrede, „weil sie unsere Politik jener Politik vorzieht, die vom Radikalismus zum Kollektivismus führt und weil sie dem Wohle des Landes den Vorrang vor ihren dp,lastilchen Neigungen einräumt: oder, richtiger, sie stimmt nicht für uusie stimmt gegen die soziale Revolution, was ihr gutes Recht ist. Indem sie so handelt, bewahrt sic ihre Unabhängigkeit, die sie auch mit Eifer beansprucht." 1 Francs, 1,80 oder 2 Francs, je nach dem Auszugsgrad, herab gesetzt. * Rom. Bis Abends 6 Uhr wurdc außer in Mailand nirgends die öffentliche Ruhe gestört. In Livorno verkauften die Bäcker das Brot unter dem Schutze der öffentliche» Gewalt. In > nebst einige» Etablissements nahmen die Arbeiter theilweise die Arbeit wurde heute Mittag in der Bank von England den japanischen Wieder auf. ! Vertreter», in Anwesenheit der obersten Beamten der Bant mittelst * Madrid. Estrige europäische Mächte sollen entschlossen eines Checks im Betrage von 1'.,80E857 Pfund ansgezahlt sein, den Einwaud Spaniens, die Blockade Habanas lei nicht; London. Eine Ncw-Avrkcr Depesche de» „Central News" effektiv, zu unterstützen. Der Admiral Camara übernimmt heute meldet, das spanische Gelchwadcr befinde sich an der Küste von de» Befehl über das Geschwader bei Cadix, das sich dort voll ständig kvnzentrirt hat. * Petersburg. Von der russischen Tclegravhen-Agcntnr wird authentisch das Gerücht von dem Erlaß eines Getreide-Aus- »»gen einznziehc» — Eine Washingtoner Depesche de, ..Dailn suhrverbolcs als unbegründet und aus der Lust gegriffen bezeichnet.! Mail" besagt, die Kriegsschiffe, die am t. Mai ans der Höhe von * Washington. Ei» Bericht des Admirals Dewcy be-! Barbados gesehen worden, sei die spanische Flotte, vom Kap Verde daß die Amerikaner bei der Schlacht von Cavite keine j nach Pnertorico unterwegs. Sonntag morgen wird ein Secttestcn „id st? 3 ..... chn Carolina. Man habe eine heftige Kanonade gehört und fürchte, daß der Feind das Fort Rohal angegriffen habe. Von Ebarlcston wurde cm Kricgssthisf »ach Fort Royal entsendet, um Erknndig- stätigt, Todten Kein amerikanisches Isla Do» odlcn, sondern »nr einige Berwniidcic halte». «chifs ist beschädigt. Die zerstörte» spanst''' de Cuba", „Restin Cristina". „Caslilla", Juan de Austria", „Äelasco". „ClI Cano", „General Lazo", „MargniS del Duero" und „Isla de Mindanao". Der Bericht ist länger, als man geglaubt, und kommt jetzt stückweise an. * Washington. Ein weiteres Telegramm des Admirals Dewcy meldet, daß er Herr der Befestigungen sei und die Landung von Truppen in Cavite bcwciksielligt habe. 25V verwundete Spanier sind gefangen. Dewcy fügt hinzu, er habe gegenwärtig keinen Bedarf. Berlin. Der Kaiser, welcher noch gestern Abend nach Schloß Urville in Lothringen abgcreist ist. gedenkt 8 bis lO Tage dort zu verweilen und dem Statthalter Hohenlohe-Langenbiirg in Straß- bnrg einen Besuch abznslatten. Am >8. Mai wird der Kaiser per sönlich den preußischen Landtag ichließc». — Der frühere konser vative Reichslaasabgcordi-ete Oberverwaltungsgcrichtsrath Hahn ist gestern im Alter von V7 Jahren gestorben. — Ter „Reichs- anzeiger" publicirt eine» kaiserlichen Erlaß, betreffend die Eiklärnng Kiciutjchous zum Schutzgebiet, ferner eine kaiserliche Verordnung, betrestend die Rechtsverhältnisse in Kiautschon und die ans Grund derselben vom Reichskanzler getroffenen Bestimmungen zur Regel ung der Rechtsverhältnisse und der Ausübung der Genchtsdarkcit in Kiautichou. Ter deutschen Gerichtsbarkeit unterliegen alle im Schutzgebiet wohnhaften oder aushältlichen Personen, die Chinesen jedoch mir insoweit, als sie dieser Gerichtsbarkeit durch den Gon verncur unter Genehmigung des Neichsmarineamtes besonders unterstellt werden. — Das preußische Abgeordnetenhaus nahm den Gesetzentwurf betreffend die Disziplinarvcrhältnisse der Privatdozcnten in dritter Lesung endgiltig an und trat dann in die " svldNNI! zweite tzc ein. wobei sich publik hat so viel Anfehen und Festigkeit besessen, wie dieses Kabinet. Schon äußerlich zeigt sich das an dem gewiß bemerkens- werthcn Umstande, daß cs bereits eine längere Lebcnsdaner auf- weist, als irgend ein anderes Ministerium der dritten Republik. DaS Kabinet Msllne ist das R. Ministerium der Republik, vom Beginn der ersten Präsidentschaft des Herrn Thiers an gerechnet. Auf diese Regierungen kommt eine durchschnittliche Lebensdauer ! von acht Monaten, die das jetzige Ministerium, das bereits im 28. Monat seiner Regierungsthätsgkeit steht, uni mehr als das Dreifache überschritten hat. Der Hauptgrund dieser Langlebigkeit ist in der auswärtigen Politik zu suchen. Auf dem Saldo des Kabinets Msline steht die Allianz mit Rußland als großer Aktiv posten. Der Czarenbesuch in Paris und die Reise Fnure's nach Petersburg haben dem Ministerium jedesmal das Leven gerettet. Die Devutirten wagten eS nicht, an elnein Kabinet zu rütteln, dessen Vertreter den Franzosen endlich da» heiß ersehnte Wörtleln „Allianz" gebracht hatten. Der Glanz der Czareiitaae und der Zauber des Worte» „Allianz" kommt aber dem Ministerium' Mline mit Recht zu Gute: denn der maßvollen, vorsichtigen und stetigen Politik, welche Msline befolgt hat. dürfte eS zuznschreibc» sein, daß sich der Czar von der Büiivnlßfähiakelt mit der Republik hat überzeugen lassen. Nur eine solche Politik verbürgt auch die ungetrübte Fortdauer der intimen Freundschaft mit Rußland, und Berathung der Pfarrer-Besvldniigsgesetzc. namentlich der frühere Präsident des Abgeordnetenhauses von Köller sehr entschieden gegen das Gesetz aussprach. weil dadurch den Geist liche» der Nießbrauch und die Verwaltung der Pfründen gcnonnnen werde. Er bezeichnet«: dies als eine kommunistlsche Enteignung. Schließlich wurden die ersten beiden Paragraphen des Gesetzes angenommen. Weitcrbcrathnng Montag. Berlin. In der heutigen Generalversammlung der Prinz Heinrichbahn wurdc, wie aus Luxemburg gemeldet wird, die Divi dende aus 2l Francs, zahlbar am 1. Juli, festgesetzt. Berli n. In dem Prozeß wegen Durchstechereien in dem Gesängniß zu Plötzenseebat heute der Hauvtangeklagte, Gefangenen- ausjcher K'orth, ein Geständniß Anklage für schuldig erklärt. Kürzel. abgelegt und sich im Sinne der en Der Kaiser und die Kaiserin sind mit dem Prinz! Joachim und niit der Prinzessin Luise Victoria heute Nachmittag wurden vom Publikum init herzlichen Zw hier cingetroffen und rufen begrüßt Köln. Wie die „Köln. Volksztg." meldet, lehnte der bis herige Reichstagspräsident Freiherr von Buol in bestimmter Weise eine Kandidatur für die Neuwahlen zum Reichstage ab. Kassel. Andauernd« Regengüsse haben die Tbäler der Fulda und Eder überschwemmt und großen Schaden angcrichtct Rndeshe > m. Der Kreistag des Rhcingaukrcises bewilligte zu Gunsten der hier abzuhaltenden deutsche» Nationalfeste die gleichlautende Garantiesumme, wie sie der kommunale Landtag in Wiesbaden beschlossen hat. Damit sind die Kosten für daS Ge lände ziemlich gedeckt. Cronberg. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechenland sind heute Nachmittag mit den Prinzen Georg und Alexander und Prinzessin Helene auf Schloß Frlevrichshof ein- getroffen. Rom. Der Papst empfing heute den Grobherzog von Sachsen- Weimar. erwartet zwischen der spanischciiLlottc und dein amerikanischen Geschwader unter Kontrcadmiral Lampion, das Sonnabend Abend vor Pnertorico cintrisst. — Für Tcwcy's Schweigen werden die widersprechendste» ErttäriingsvMllche gemacht. Nach einer Melk ung aus Torondo wäre er in einer Falle gefangen. Die Zerstörung der Sccmine» hätte ihm zwar die Einfahrt in die Bucht ermöglicht, die Minen seien aber während des Bomvardements renovirr wvr den und nun könne er nicht mehr hinaus. — Ein Liverpooler Korrespondent des „Standard" meldet, in dortige» Versicherungs kreisen werde ans das Bestimmteste erklärt, daß bei Lloyd's in den letzten Tagen Versicherungen gegen den Ausbruch eines Krieges zwischen England und Frankreich vvrgenommen worden seien. New-Aork. Hier ist der Befehl eingega»gen, alle verfüg baren Schisse behufs Beförderung von 40,000 Man» zu chartern. Die Schifte müssen innerhalb 5 Tagen in Key West eintresfcn. Man schließt daraus auf eine wichtige Acndcrung des strategischen Planes sür die Invasion CubaS. Ebenso wurde die sofortige Sendung einer großen Menge Lebensmittel von Chicago »ach Chattanooga beordert. — Nach einer Meldung der „World" aus Tainpa lies die Nachricht ein, daß der amerikanische Maior Smstb. der am 24. April in Puerto de Caibarie» auf der Nord löste von Cuba landete, um eine Anzahl Zeitungskorrcipondentcil in das Lager des Jnsurgentensührers Gvmez zu begleiten, gefangen ge nommen und enthauptet wurde. Das Schicksal der Zcitnngskorrc ipondenten ist hier nicht bekannt. Washington. Der Bericht des Admirals Dewe» besagt kurz, daß er die spanischen Batterien vollständig zum Schweiger gebracht und das Kabel selbst zerschnitten habe. Er babe die ganze Bucht und alles Andere vollständig in seiner Gewalt, habe icdoch die Stadt Manila wegen Mangels an Leuten nicht besetzen können. Washington. Nach der nunmehr veröffentlichten Erklär nng des Schatzsekretärs Gage im Finanzausschnß des Senats wer den die aiißerordenllichen Ausgaben des Kriegs- und Marine Departements für die Kriegführung bis zum l .Iuli auf 62 Mill Dollar geschätzt, außer den bereits votirtcn 50 Millionen. Gage lehnte es ab. einen Voranschlag der Kosten für die Zeit »ach dem 1. Juli zu geben, jedoch dürften in den ordentlichen Ausgaben 25 Millionen Dollars moncttlirh erforderlich sei». Washington. Das Torpedoboot erster Klasse „Erikson". welches zn dem Nlockadegeschwader gehört, ist bei dem Sturm, der am letzten Sonnabend wüthete, mit Mann und Mang unter gegangen. Ke» West. Die in Barcelona beheimathctc Brigg Fras gilito, welche von Montevideo mit einer Ladung von konservirtem Rindfleisch unterwegs war, wurde in der Nähe von Havana von dem amerikanischen Kriegsschiffe „Mvntgomcry" aufgebracht und heute früh hierher gebracht. Die heutige Berliner, Börse begann leicht abgeschwäckst Nachfrage ommcinditantheile: günstig, daß Verhandlungen wegen eines neuen russischen Finanzgeschäftes so gut wie abgc schlossen seien. Verkehr theilweise lebhaft. Privatdiskont R/sProz. — Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühleilfndrikaten fand nicht statt. Lvco-S pirituS auf Zurückhaltung der Käufer und anf größere Zufuhren matt, der Preis ging um 40 Pfg. zurück. 70er 54,10, 6ver nicht gehandelt. Termine gedrückt. Im Ge treide-Verkehr zeigte sich am Fruhmarkte weiter annehmbare Nachfrage nach gutem Brotgetreide. Nach den Ermittelungen der Centraliiotlrun--"^"- den . Stettin-<Stavt: Welz, Wetter: Anfangs bewölkt, später aufgeklärt Südweftwind. , 2)ie Heutige Berliner Börse vegann letcht abgesc auf Realisationen, befestigte sich aber später auf lebhafte Na am Kässamarkt für Indnstriepaplere »nd für Koiiinicinditan für die letzten wirkte die Nachricht günstig, daß Verband
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