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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 10.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189708103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18970810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18970810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-10
- Monat1897-08
- Jahr1897
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Eine freiwillige VersicherungSanslalt hätte daher wenig Aussicht auf Lebensfähigkeit und würde noch weniger Garantie für den Eintritt von Katastrophen, wie jetzt, bieten, wenn nicht von vornherein die Schäden an Ufer-, Straßen- und Brückenbauten rc. von der Ver sicherung ausgeschlossen würden. Für die Gebäude könnte man wohl* in Sachsen eine Zwangsversiche rung einfahren, indem man durch Gesetz die Landes- brandkasse zur Erhebung eines entsprechenden Zuschlags ermächtigt. Ganz abgesehen von der Schwierigkeit, diesen Zuschlag richtig zu bemessen, würden denselben alle diejenigen, die nicht von Wasser bedroht erscheinen, als eine unangenehme Steuer empfinden und darüber rai- sonnieren, wie die Besitzer städtischer Gebäude ja schon fitzt die LandeSkasse fortwährend bestürmen, daß sie für die Bewohner deS flachen Landes mit bezahlen müßten, da man vergessen hat, welche Summen zu Zeiten der Stadtbrände die Landbewohner für die Städte aufbringen mußten. Der gangbarste Weg zur Linderung von Schäden bei Wasserkatastrophen dürfte nur der sein, daß der Regierung genügende Mittel zur Verstärkung des Reservefonds für unvorhergesehene Fälle bewilligt würden, aus welchem sodann die Re gierung ohne die zeitraubende Einberufung deS Land tags Beihilfen bis za einer gewissen Höhe deS Scha dens gewähren könnte. Wer im Unglück noch so stolz ist, daß er eS nicht über sich gewinnt, ein Hilfegesuch an die Regierung zu richten, der befindet sich gewöhn- lich auch noch in der Lage, sich selbst zu helfen und den Schaden auszuwetzen. -f Wir sind mehrfach dem Wunsch begegnet, daß man nicht säume, an den Höchststellen der Wasser fluten vom 30. und 31. Juli „W rsserstandSzeichen" anzubringen» so lange als noch der erste Eindruck vorhanden ist und sich auch der Hochstand auf den Zentimeter genau bestimmen laß'. Es hat eine solche Maßregel nicht nur einen lokalhistorischen Wert für die von der Katastrophe betroffenen Orte, sondern es kann solche auch ein ernster Mahner für kommende Generationen werden, insofern, als dergleichen sicht bare Erinnerungszeichen bei nahender Gefahr zur größten Vorsorge anspornen Helsen. Eigene Linge berichtet man auS Döbeln: Dort hat die Stadtbehörde am Freitag nachmittag die von Freiberg gekommene Meloung: „Noch weiteres Steigen um 2 Meter zu erwarten" durch Schutzleute in den gefährdeten Stra ßen ausklingeln und zur Räumung ber Erdgeschosse auffordern lassen — die Schutzleute sind aber von vielen Anwohnern ausgelacht worden: „So weit steigt's Wasser im ganzen Leben nicht." Zwei Stun den später war die Hochflut da und aus den Lachern wurden beklagenswerte Kalamitosen, die hinterher seufzten: „Ja, das hätten wir doch nicht gedacht!" — Man würde aber sicherlich der Ansage geglaubt haben, hätten Wasserstandszeichen von früher in den betreffenden Straßen gelehrt, wie hoch die Fluten von 1854, 1858 und anderen Jahren der Wassersnot ge- standen haben! f Wir machen daraus aufmerksam, daß in den Tagen vom 9. bis 12. oder 13. d. M. die August sternschnuppen, die sog. Perseiden, zu erwarten sind und daß sie bei Hellem Wetter der Beobachtung zu gänglich sein werden. Wünschenswert ist freilich, daß das Helle Mondlicht nicht stört, denn der Mond geht in diesen Tagen zwischen 6 und 7z Uhr auf und erst morgens zwischen 3 und 4 Uhr unter. Man hat an diesen Tagen schon wahre Sprühregen von Meteoren beobachtet (bis zu mehr als 5000 in der Nacht vom 10. bis 11. August), wenn die Erde mitten durch den Meteorschwarm geht, der jedenfalls das Produkt eines früheren Kometen ist. Die meisten der Meteore kom men aus der Gegend des Sternbildes PerseuS, also auf unserer nördlichen Halbkugel dicht bei der schön hell leuchtenden Kapella und zwischen ihr und den Gruppen der Plejaden und Hyaden, seitwärts etwa der Linie Orion nach dem Polarstern. f Oberwiesa. Ja unserem, von den Herren Baumeistern Lindner in Flöha und Köhler in Fran kenberg sorgfältig geführten Kirchrnbau sind erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen; man ist bereits bis zum Legen der Balken vorgeschritten. Die neue Kirche verspricht ein stattliches, geräumiges und würdiges Gebäude zu werden. Bei einer Breite von reichlich 20 und einer Länge von 33 Meter ist eine ansehnliche, dem Ganzen entsprechende Höh: geplant. Die Portale und Fenster sind durchaus im Ranbdogenstil gehalten. Die zahlreichen Houptfenster, groß und weit angelegt, werden das Innere der Kirche zweifelsohne schön hell erscheinen lassen. Ueberhaupt ist das Hauptaugenmerk darauf gerichtet, einen lichtreichcn Kirchenraum zu schaffen. Die Heizungsanlage dringt man im Sou terrain an, im östlichen Teile des Neubaues. Wenn die eingetretene günstige Witterung lange Bestand hat, so dürste der Bau in diesem Sommer noch bedeutend gefördert werden. Im großen und ganzen will man äußerlich wenigstens Heuer zu einem Abschluß kommen. Man rechnet darauf, daß der Abputz Heuer noch er folgen kann. — In der letzten Sitzung des Stabtverordneten- kollegiumS zu Waldheim gelangte das seitens des Rates s. Z. einstimmig akzeptierte OrtSgesetz über die vom Bronntweinschank und Kleinhandel mit Brannt wein und Spiritus in der Stadt Waldheim zu ent richtende Gewerbesteuer zur Beratung. Nach längerer Aussprache beschloß das Kollegium, dem RatSbeschluffe unter der Bedingung beizutreten, 1. daß auch die Schankbetriebe, welche der Bierfleuer und der neuen Branntweinschanksteuer nicht unterliegen, in geeigneter Weise zur Steuerentrichtung herangezogen werden; 2. daß das neue Regulativ nur in milder Weise gehand habt werden möchte und 3. daß zu der Kommisston zwei Vertreter aus den interessierten Kreisen mit be ratender Stimme bei Beurteilung der Belastung der Beteiligten hinzugezogen werden möchten. — Aus noch unermittelter Ursache — Wie man vermutet, durch Selbstentzündung feuchten Heue» — t tz zlr. 13 ändern -und ilkll! n", NW. e. Fest- lkelsän- »zeiten, fertigt MNitz, 3. iM, ewöhn- ien 8. örtliches und SSchfisches. Frankenberg, 9. August 1897 f Es war beabsichtigt, die erste Liste über den Eingang -d:r Hilfsgelder für die von der Wass-rkata- strophe Geschädigten in heutiger Nummer zu ver öffentlichen. Weger, verspäteten Eingangs des Ma- nuskripteS kann dies jedoch erst morgen erfolgen. Wir wollen heute nur vorläufig mitteilen, daß die beregte Sammlung in hiesiger Stadt bis heute mittag be- rettS das erfreuliche Resultat von gegen 1500 Mark ergeben hat. f Durch die günstigen Witterungsverhältnisse der letzten Tage und die anerkennenswerte umfassende Tyätigkeit der leitenden Bahnorgane ist es möglich geworden, die Schäden an der Linie DreSden-Freiberg- Chemnitz, namentlich zwischen Tharandt und Edle Krone, soweit zu beheben, daß, wie bereits in unserer Sonntagsnummer angekündigt, vom gestrigen Sonn tag früh ab ein durchgehender Zugsverkehr statifinden konnte. Die anläßlich der erwähnten Verkehrsstörun gen getroffenen Maßnahmen, wie die Abtastung von Sonderzügen von Dresden nach Nossen-Döbeln u. s. w. und die erweiterte Benutzbarkeit der .Fahrkarten (über Umwege) sind natürlich nunmehr wieder hinfällig geworden. 1- Zu der von den „DreSd. Nachr." angeregten Versicherung gegen Wasserschäden schreibt man dem genannten Blatte: „Die anaeregte Versicherung gegen Wasserschäden ist schon häufig Gegenstand der Erörte- rung gewesen, zumal eS im PrrvatversicherungSwesen an kühnen Projektemachern durchaus nicht fehlt, wie schon der Umstand beweist, daß fast jedes Jahr eine neue Versicherungsbranche „ins Leben" gerufen wird. Abec Wasserschäden spotten jeder vorherigen Fixierung und gestalten sich meist katastrophal, sodaß keine Kasse solchen Schlag auShalten könnte. Ganz besonders aber — das können Sie dem Fachmann glauben — würde die geschaffene VersicherungSgelegenheit nur von den Bewohnern der Landstriche an den Wasserläufen, bei welchen die Gefahr sozusagen vor der Thür steht, benutzt werden, alle anderen würden sich davon fern- halten. Unmittelbar nach einer Katastrophe, wie jetzt, giebt eS ja ängstliche Gemüter, die zum Versichern Lernt sind. Bier Wochen später ist aber alles ver- geffen und jeder, der nicht unmittelbar am Wasser wohnt, scheut dann die Ausgabe für die Wasfer- schädenversichnung, weil solches Unglück doch nicht gleich wiederlehren könne! Man kann diese Gleich- «iltigkeit oder Vertrauensseligkeit nur zu häufig in der Hagelversicherung beobachten. Wie viel unver- sicherte B-fltzer werden alljährlich durch Hagelschlag ruiniert! Wie viele Besitzer bleibens SiM, s» Idm- di- S-»- »i-l !» «E- »» Md-». 18» Dienstag, den 1« August 1887 Offerten-Annahm« pro Inserat LSPfg. extra. Amtsblatt der Lönigl. Amtshauptmannschast Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Frankenberg. > Redaktloniftrtch WPsg. Nachweis und Erscheint täglich, mit Ausnahme der «Sonn- und Festtage, abends sür den sol- Agenden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. so Psg., monatlich so Psg., Einzel-Nrn. dPsg. Bestellungen nehmen alle Post- austaltcn, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. . Die Airfaabe von Juseraten ersuche« wir so zeitig als möglich er- Asen zu lasse«. Größere Inserate erbitte» wir bis vormittags v Uhr- kleinere dagegen bis mittags LI Uhr. Bekanntmachung. der Bekanntmachung vom 2 d. MtS veröffentlichte Verlängerung der Lieferfristen um 2 Tage sür alle auf den sächsischen StaatSeisenbahnen beförderten Eil- und Frachtgüter ist vom Königlichen Finanz-Ministerium genehmigt worden. Dresden, am 7. August 1897. Königliche Geueraldtreltion der Sächsischen Staatseisenbahnen. V»» Lor Bekanntmachung^ Dienstag, den 17. August 1897, findet von Nachmittags Uhr a» öLoiltll«!»« lStt-«»« cke« »vLlrLs- im hiesigen Verhandlungssaale statt. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 5. August 1897. von Soeben. B. Frankenberger L . . »U /F »I«,nster Inserate». 4 LV Inserate nach des»» herein Tart,. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der Höch- sten Tagespreise des Hauptmarktortes Chemnitz im Monat Juni ds. Js. fest- gesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemein den resp. Quartierwirthen innerhalb oer AmtShauptmannfchaft im Monat Juli ds. IS. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt für 50 Kilo Hafer 7 M. 54 Pf., für 50 Kilo He« 4 M. 41 Pf. und sür 50 Kilo Stroh 3 M. 36 Pf. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 3. August 1897. von Soeben. Ldgf. Bekanntmachung. Fußweg von dem Sachseulmrger Steg bis zur Schlenzig'schen Fabrik, Krumbach, bis auf Weiteres gesperrt. Rittergut Neusorge mit Biensdorf, den 3. August 1897. Hörmann, GutSvorsteher. —
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