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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 17.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190110179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19011017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19011017
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1901
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Nr. 123. Wachenblalt 1901. für Zschopau und Wmgegend. Amtsblatt 'für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Wrlchilnt DIeriilag, Donmrilag und Sonnabend und wird am Abend oorber autgeaeben und oerlendel. Sierlellahrlvreti t Mark audschltehUch Boten- und Postgebühren. 69. Jahrgang., Donnerstag, den 17. Oktober. Inserate werden mit 10 Pfg. für die aespaltene Korpu-zetle berechnet und bis mittag» 12 Uhr de» dem Tage ve» Erscheinen» vorhergehenden . Tage» angenommen. x Aus dem die Firma Richard Sparing i» Zschopau betreffenden Blatt 73 des hiesigen Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß die Firma erlösche« ist. Zschopau, am 12. Oktober 1901. Königliches Amtsgericht. An Bezahlung der Brandversicherungsbeiträge aus den 2. Termin 1901 wird hierdurch erinnert. Gegen die Säumigen wird nunmehr das Zwangsverfahren eingeleitet werden. Zschopau, den 16. Oktober 1901. Der Stadtrath. Aus Lachsen. warf sich nach seinem Weggänge aus der Fabrik vor die Räder eines Eisenbahnzuges und war sofort gelötet. Zschopau, den 16. Oktober 1901. — DieLichtbilder-Vorträge erfreuen sich mitRecht der größten Beliebtheit und der überaus zahlreiche Besuch eines solchen vom vorigen Sonntag beweist, welch großes Bedürfnis nach solchen Vorführungen bei unserer Bevölkerung vorhanden ist. Die hiesige Ortsgruppe des Deutschen Flottenvereins unter nimmt eS nun, nächsten Sonnabend gleichfalls einen Lichtbilder-Vortrag zu bieten und ladet hierzu alle ein, denen daran gelegen ist, sich über den Stand und die Ausgabe unserer Kriegsflotte immer besser zu unterrichten. Der Vortragende, Herr Obergrcnz- kontrolör Mumm aus Varel a. d. Jade, gehört der Marine als Oberleutnant der Reserve der Marine- Artillerie an und ist während seiner militärischen Lausbahn mit allen Scckriegswoffen, vornehmlich auch mit den Torpedos und Seemincn, sowie den artilleristischen Waffen ousgebildet worden. Als Sohn der Wasserkante ist er mit dem Seewesen überhaupt innig vertraut. Er hat es sich in uneigennützigster Weise zur Aufgabe gemocht, während seiner Urlaubs zeit durch Vorträge die Teilnahme und das Ver ständnis für unsere Flotte, sowie die Kenntnis der Notwendigkeit einer starken Seemacht zu verbreiten. Der Herr Oberleutnant Mumm hat bereits im vorigen Winter im Großherzogtum Oldenburg eine Reihe von Vorträgen zu gunsten der Chinakämpfer mit sehr gutem Erfolg gehalten. Er wird uns be sonders über unsere unterseeischenWassenVortrag holten. Wir werden also bekannt gemacht werden mit Torpedos, Seeminen, Unterwasserkanonen, Luft torpedos, Unterwaffersahrzeugen und deren Ver wendung; wir werden aber auch die Schutzmittel gegen diese furchtbaren Waffen kennen lernen sowie endlich den Verlaus einer Seeschlacht, wie sie sich gegenwärtig abspielen dürste. Kurz und gut, der Besuch des Vortrages wird sehr lohnend sein. — Am 25. Oktober wird in der Reichsbank- hauptstelle in Leipzig zum ersten Male eine Konserenz der Direktoren sächsischer und verschiedener mittel deutscher Bankanstalten abgehalten, an der der Präsi dent der Reichsbank vr. Koch teilnehmen wird. Dergleichen Konferenzen werden von jetzt ab all jährlich in Leipzig tagen. — In Leipzig löste sich gestern nachmittag in der 6. Stunde während deS Nachmittags-Konzertes im großen Saale des Palmen-GartenS plötzlich ein etwa 3 Meter langes Stück Stuck von der Decke und stürzte in den dicht gefüllten Zuhörerraum. Die 20 jährige einzige Tochter eines Uhrmachers auS Stettin, Frieda Klauß, wurde erschlagen, die Frau deS Schuldirektors Steinkops auS Leipzig- Gohlis erlitt einen schweren Schädelbruch. Eine Anzahl weitere Personen kamen mit leichteren Ver letzungen davon. Der Saal ist bis auf Weiteres polizeilich abgesperrt. — Die wachsende Arbeitslosigkeit macht sich leider wehr und mehr bemerklich. Einem Ingenieur in einer Leipziger Maschinenfabrik, welche infolge schlechten Geschäftsganges den Betrieb einschränken mußte, wurde die Stellung gekündigt, obwohl er mehrere Jahre dort schon beschäftigt war. Der Unglückliche — Tot aufgesunden wurde in Leipzig in vor- vcrgangener Nacht in seiner Wohnung ein Monn Nomens Miethe, 1837 in Merseburg geboren. Allem Anschein nach ist die Leiche beraubt worden, denn es fehlte die goldene Remontoir-Uhr Miethes und die Miethsgelder, die er einkassiert hatte. Der Ent seelte war bei seiner Familie im nahen Prödel aufhältlich, da er nicht zu Hause kam, suchte man ihn in seiner Wohnung auf, wo man ihn tot Vorsand. Die Aerzte konstatieren einen Herzschlag, es liegt somit vermutlich nur Raub, nicht aber Mord vor. Die Polizei ist eifrig thätig, Licht in die mysteriöse Angelegenheit zu bringen. — Die „Grimmaer Nachrichten" melden: Am Sonnabend Nachmittag ist durch Zusammenstürzen eines 20 ra tiefen Brunnens der 23 Jahre alte Brunnenbauer Richard Thiele aus Mutzschen ver schüttet worden. Trotzdem Pioniere aus Dresden sofort nach Grimma herbeigerufen wurden und auch Brunnenbauer mit thätig sind, ist bis jetzt die Rettung des Verschütteten noch nicht möglich gewesen. Am Montag Mittag glaubte man, von dem sofort getriebenen Nebenschacht dem Verunglückten bis auf 25 om nahe zu sein. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß der Schacht noch 2 m tiefer getrieben werden muß. Thiele lebt noch. Von dem Nebenschacht aus ist es möglich, sich mit ihm zu verständigen. Er kann nicht stehen, sondern liegt. Auch die Nacht zum Dienstag ist eifrig an der Herstellung eines Stollens von dem Hilseschacht aus nach dem verschütteten Brunnen gearbeitet worden, man ist aber bisher leider nur einen Meter durch den Sand zu dem Verunglückten vorgedrungen, und es ist noch ein Meter zu überwinden. Die Arbeit wird durch Einschieben von großen Eisen- röhrcn bewerkstelligt und der Sand aus den Röhren entfernt. Man hofft, auf diese Weise eine Ver bindung herzustellen. Montag abend war man der Meinung, das RettungSwerk während der Nacht vollenden zu können. Dienstag früh hat sich aber herausgestellt, daß die Rettung im günstigsten Falle mittags gelingen kann. Thiele lebt noch und sagte, er fühle die Kraft in sich noch länger, auszuhalten. Der verschüttete Brunnenbauer Thiele war am Dienstag Abend 8 Uhr noch nicht befreit, er gab aber noch Lebenszeichen. Es sind noch 60 Centimeter zu durchdringen, die man im Lause der Nacht zur Mittwoch zu bewältigen hofft. Heute Mittwoch früh 7 Uhr war der Verschüttete immer noch nicht befreit. Nachdem vier Eisenrohre eingeschoben waren, zeigte eS sich, daß die Zwischenwand zwischen dem Rettungsschacht und dem verschütteten Brunnen noch immer nicht durchstoßen. Man mußte noch ein fünftes Rohr nachschieben, und da dies etwas zu weit war, gab es einen stundenlangen Aufenthalt, ehe man ein engeres angesertigt hatte. Zur Stunde ist der Stollen bis aus 10 Centimeter an die Schalung deS verschütteten Brunnens herangesührt. Die Arbeit ist nunmehr aber sehr schwierig, da man nur wenig Gewalt anwenden kann, um die Schalung nicht zusammenbrechen zu lasten. Sobald die Winden angesetzt werden, pocht und ruft der Verschüttete, man solle vorsichtig sein, da die Schalung zusammen- breche. Der Verschüttete scheint noch bei guten Kräften zu sein; er unterhält sich mit den Pionieren, welche an seiner Rettung arbeiten. Hoffentlich ge lingt es, ihn im Lause des Vormittags zu befreien. Von heute Mittwoch vormittags 11 Uhr wird weiter gemeldet: Die Absicht, durch einen Rettungs- stollen zu dem verschütteten Brunnenbauer Thiele zu gelangen, hat sich bis jetzt nicht durchführen lassen. Man war heute früh nur noch 10 Centimeter von ihm entfernt, aber auf diese dünne Schicht wirkte der Druck der Winde, mit welcher man das Rohr vorwärtsschob so sehr aus die Schalung des zusommengestürzten Brunnens ein, daß man einen Nachsturz befürchtete. Auch heißt cs, daß das Rohr gerade aus einen der starken Eisenreifen treffe, welche inwendig um die Brunnen-Verschalung liegen. Jetzt will man in der Weise Abhülse schaffen, daß man ein kleines Loch in die Zwischen wand bohrt, ein Gasrohr hindurch schiebt und hierdurch dem Eingeschlostenen Nahrung und Licht zusührt. Mit Hilfe des Lichtes soll der Verschüttete dann selbst die rechte Stelle suchen, an welche zu ihm durchgebrochen werden kann. — Ueber eine unglaubliche Zollplackerei macht die „Reichend. Ztg." folgende Mitteilungen: Am vorletzten Sonntage fuhr eine Abteilung des Sanitäts zuges aus Warnsdorf mit ihrem Rettungswagen in den Reichenberger Bezirk. Es handelte sich um die Uebersührung eines Schwerkranken. Die Fahrt über daS sächsische Zollamt Großschönau ging anstandslos vor sich. Als aber der Wagen nach seiner Fahrt durch Sachsen in Grottau wieder das österreichische Gebiet passierte, wurde an dem dortigen Zollamte der Verbandskasten beschlagnahmt. In diesem befanden sich lediglich die zu einem Kranken transporte nötigen Utensilien, wie Labemittel, Ver bandspäckchen rc., welche noch dazu die Adresse der Warnsdorser Firma trugen, von welcher sie bezogen waren. So mußten denn die Sanitätsleute ohne Verbandssachen rc. weitersahren. Als der Wagen mit dem Schwerkronken wieder zum Grottauer Zoll amte zurückkehrte, wurde der Verbandskasten wieder zurückgegeben. Jedoch versah ihn der intervenierende Zollbeamte mit einem Zollverschlüsse, der eS den Sanitätsleuten unmöglich machte, den Kranken auf der Fahrt durch Sachsen mit Labung zu versehen. Erst wieder in Warnsdorf wurde der Zollverschluß entfernt. Ein solches Vorgehen, so schreibt das genannte Blatt, macht natürlich Vicht nur den Kranken transport an der Grenze zur Unmöglichkeit, es ver hindert auch vollständig die Leistung der ersten Histe bei Unglückssällen. Es wäre dringend geboten, daß die Finanzbehörden ihre untergeordneten Organe belehrten, den humanen Bestrebungen eines werk- thätigen Samaritertums nicht im Wege zu sein, zumal die sächsischen Finanzorgone daS größte Ent gegenkommen zeigten. — Für das BerkehrSleben von Wichtigkeit sind zwei Entscheidungen, die daS Reichsgericht gefällt hat. ES handelt sich um daS sogenannte Hydra- system.auch Schnreballen- oder Rabattsystem „Multi plex" genannt. Ebenso wie schon am 14. Februar
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