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Dresdner Nachrichten : 01.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188908017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-01
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.08.1889
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-tick« Srmwrechiiellc Nr. n. 34. Jahrgang. Aufl. 47,000 StüL Dresden, 1889. I^k8elliv88-4tller. 'H86lljtz88-8t6ri1v ru tmbon bsi Z.ZMWSSHM, >opd1vii8tra»8v 0 unä HVU,ckr»««;r8t,. SLK am koblplstr. jdS! NtzM 8ed»IiMMil-IjtzM k. L L. llitwmsr fck» «MM lS«IiI»«» S<ri»»8v «MM ^R. partorro u. I. Ltfz. ^ »»<»!>,cke> «zlivlnlelleMieii In v^eii: «ütt»LK^k»o7»eKe, I-Ir»»l«e»«r l'Iate, ^LI8 L «LE. SelUoxülr.»». l>. HV. ««»vi «, L ' Lüklis. u. Lgl. 1^161188. Hoss)1lotzOAI'ki.1l1l, ^ Vl«8l1vll, It»u1IlUU8, 8vl!8tl»8»v >«. 10. A Z 8«I»N, U.«1pLlrr«rpI»t» »s. krok. vr. 1liM8 VrtKtuLl-RormLl-I.vidvL8vko omptieliltz >7eLL Leliisms ^s.ck5., 2«. Nr.213. KptWl: Kaiserreise nach England. Deutschland und England, Perioden, Manöver. Handelsverträge. Hofnachrichteu, Pariser Brief, Vogelwiese, Äitteruiigs- (sierichtsverhandluiigeii. Tagcsgeschichte. Donnerstag, 1. Angnst. Politisches. Kaum von seiner NordlandSsahrt zurückgekehrt, ist Kaiser Wil helm beute bereits wieder unterwegs, um dem englischen Hose einen Besuch obzustatten, des Kaisers verflossen, und einer ganze» Reihe befreundeter Fürsten häuser bat Deutschlands Herrscher in dieser Zeit seinen Besuch zu Tbeil werden lassen. Daß der Besuch des ihm eng verwandten cngliichcn KönigShoses erst heute erfolgt, ist ein Umstand, der in den sich vor aussichtlich an die neueste Kaiscrreise knüpfenden Erörterungen und I Eombinationen als besonderes Moment gewürdigt zu werden bcan- > lpmcht. Als einen bestimmt ausgeprägten Charakterzug des jungen Kaiser Wilhelm von dem Grasen Herbert Bismarck begleitet ist, wo- § Für Bergwerke und andere Fndustricpapicre bestand giimngc Siim '' iscbe Prioritäten waren ruhig, PrivatdiSlviil 1 v durch die Reise auch den Charakter einer politischen Actlon erhält. Die nnmittclbar vor uns liegende Zukunft der handelspolitische» mung. Pro,. Ocilcrrcichi'ä Nachböric lest. Verhaltiiisie Europas, namentlich aber Mittel-Europas, verdient die ,ao'.. «an«»»-.-. so,r.->. «vroc. n»a. <r>«i»r. d'>.2>. r»sco,-.w ein^hr^t'seitder ÄrondÄeigunä ^ emsteste Aufmerksamkeit der brlbeiligten Kreise. Tenn unsere : -. . handelspolitische Lage ist durchaus keine sichere, feste vielmehr be- finden wir unS unverkennbar in eineni handelspolitischen Proviso-' »-iw »72.5>o. so»,dar»» 200.70. »,. «riori,«,» evani-r 72,00. »»»»ic. rinn,. ES haben nämlich sänuntliche im Laufe der legten Jahre ab- Ar" Juli 22.00, »cr siov .Fcbrna- geschlossenen Handelsverträge das Ge»,einsame, das; sie in relativ „ euir»»^^ ruhig, kurzer Zeit und insgesammt mit dem Jahre 18l>2 ablauscn. Der ^ «u>n«r«r-durie„ csimuiü. «->,» v» stoobr. 20«. bcl,a»v,e,. Grund hiervon liegt im Vorgehen der sranzösilchen Republik, durch den Frankfurter Jriedciisvcrtrag vom 10. Mai 1871 gezwungen, dem Deutschen Reiche daS Recht der Meistbegünstigung cinznräu- Roaorn vcr Oktober IM, ftcigrnd. 2 o n » o n. Probulirn. Siimmillche Monarchen hat man von jeher dessen Abneigung gegen alles Fremd , , . > ländische, insonderheit gegen die Lberhandzunehnicn drohende „Eng-! um jeden Preis sich von dieser Verbindlichkeit befreien will j länderci" bemerkt. Schon als Prinz hatte der Kaiser a»S dielen ^id daher liberhaupt keine Handelsverträge mit Meistbegünstigung Gefühlen kein Hehl gemacht. War es denn etwas so Absonderliches, wenn ein deutscher Fürst den Wunsch aussvrach, daß in seiner Um- i gebung vor Allem deutscher Brauch und Sitte herrschen solle? Ge- I wiß nicht! Bon jener Presse aber, die sich von jeher dazu hergcgeben hat, alles Ausländische zu protegiren, war ihm diese Gesinnung fast als ein Verbrechen auSgelegt worden. Es fehlte nicht an versteckten I Andeutungen über Pietätlosigkeit und dergleichen mehr, und die Presse, die diese Stellungnahme d<S damaligen Prinzen als gerecht fertigt und dankenSwerth zu erklären wagte, muhte sich den Vorwurf gefallen lassen, daß sie aus Lust am Skandal und aus chauvinisti scher Beschränktheit eine „Englcinderhctze" lnscenirt habe, die daS I Ansehen des deutsche» Volkes und die Interessen desselben empfind lich geschädigt hätten. Diese moralische Entrüstung, in der sich I die freisinnige Presse gefiel, war nichts als eitel Flunkerei. Wenn vielmehr Etwa- im Stande war, Verstimmung gegen Deutsch land hervorzurufcn, so war es gerade die gehässige Auslegung, die die freisinnige Presse den ganz erklärlichen Regungen der nationalen Presse zu Thcil werden lieh. Dies bat denn jene dem Teutschthum feindliche „deutsche" Presse auch erreicht: ES war unverkennbar eine Verstimmung zwischen dem englischen und dem ^ deutschen Hofe eingetreten. Ihren Ansdruck fand dieselbe in dem ! nicht gerade freundlichen Empfang, der dem außerordentlichen Gesandten zu Theil wurde, welcher die Thronbcsteigung Kaiser Wilhelms der Königin von England anzeigcn sollte, und in der sehr ! bemerkten raschen Abreise des Prinzen von Wales aus Wien, als Kaiser Wilhelm dem dortigen Hofe seinen Besuch abstattete. Jetzt ! scheinen die Mißverständnisse, die jene Verstimmung erzeugten, erfreulicher Weise aufgeklärt zu sein, sonst würde Kaiser Wilhelm die Reise nach England kaum unternommen haben. Der glän zende Empfang, der dem Kaiser in England bereitet wird, bürgt I dafür, daß auch auf englischer Seite jede Verstimmung überwunden I ist. DaS persönliche Austreten Kaiser Wilhelms wird sicher den letz ten Schatten schwinden lassen, falls man überhaupt noch von einem solchen reden könnte. Auf die freundlichen Beziehungen zwischen den Regierungen der beiden Länder hat diese nunmehr beseitigte Mißstimmung erfreu licher Weise keinen Einfluß gehabt. Lord Salisbury, der Leiter der englischen auswärtigen Politik, bat wiederholt offen erklärt, daß er in seiner Kolonialpolitik stets ein freundschaftliches Einvernehmen mit Deutschland suche, und für die deutsche Politik sind noch die Worte maßgebend, die Fürst BlSmarck vor einigen Jahren im Reichstag sprach: „England und Deutschland haben, wenn sie auch nicht ausschließlich auseinander angewiesen sind, doch den Beruf, nach Stammesvcrwandtschast, nach historischen Traditionen, vor allen Dingen aber nach gemeinsamen Interessen und nach der Ab wesenheit widersprechender Interessen im freundlichsten Einverständ- niß mit einander zu leben. Dieses Einverständniß zu suchen, bin ich seit Jahr und Tag beschäftigt. Ich kann cS natürlich nur finden in einer Form, die auch für Deutschland eine befriedigende ist. Das Suchen nach dieser Form nöthigt mich, Umwege zn machen, manchmal auch ans diplomatischem Wege, wo unter Umstünden der Eindruck einer Verstimmung nicht ausgeschlossen Ist, und wo der Wechsel zwischen Festigkeit und Nachgiebigkeit allein zum richtigen Ziele führen kann." Bekannt ist ferner, daß England, ohne dem Dreibund direct beigetreten zu sein, doch die Absichten desselben billigt und auch unterstützt. England hat auch alle Ursache, dem Dreibund dankbar zu sein, denn Deutschland bictel, wie der „Han. Cour." sehr richtig bemerkt, durch die Tripelallianz, deren Kitt und fester Punkt eS ist, England die denkbar größten Dienste, da jede Störung des europäischen Friedens im Osten zunächst tief in die eng lischen Interessen eingreisen würde. Deutschland hat sich femer in der egyptischen Angelegenheit auf die Seite Englands gestellt, wel ches sich für den Tag der dereinstigen Liquidation der oSmanischen Herrschaft Egyptens versichern will; Deutschland hat endlich durch die immense Hebung der türkischen Wehrkraft — die Arbeit deut scher Offiziere — nächst der Türkei auch England einen großen Dienst geleistet, denn das türkische Heer wird kaum siir eiu Inter esse in'S Feld ziehen, welches nicht auch das Interesse Englands wäre. Als Gegenleistung Englands formellen Beitritt zur Tripel- Allianz zu verlangen, erscheint weder erwünscht, noch notbwendig. Wäre schon die militärische Verstärkung eine zweiselhaste, die poli tische wäre eS ganz gewiß. Biele Köche verderben den Brei, und England als Verbündeter würde eS gewiß verstehen, in allen Welt- theilen Rücksichtnahmen zu verlangen, welche dann auch seinerseits zu üben eS sich schwerlich Herbellassen möchte. Bleiben wir mit England gute Geschäftsfreunde, aber solche, die beiderseitig ihre Interessen gegeneinander abwlegen. Daß die Kaiserreise in diesem Sinne wirken soll und wird, läßt sich um ko mehr erbosten, al» vcrkiiusUiii. — Weiter: Prachtvoll. Setreldearten trögest, nur nirdriger mehr abschließt. Um sich dieser, nach der Meinung der Franzosen, ihr Land schädigenden Fessel zu entledigen, hat Frankreich sänunt liche Verträge gekündigt und bei dem Wiederabschlusse derselben die i Giltigkeitsdauer nur bis zum 1. Februar 1892 erstreckt, an welchem Tage die Republik ihre volle Freiheit in handelspolitischer Hinsicht wieder erlangt. Es ist charakteristisch, daß gerade Frankreich, jenes Land, welches zuerst die Klausel der Meistbegünstigung bei Handels verträgen rinsllhrte und an der Seite Großbritunniens zu ihrem Vorkämpfer ward, heute diese Bestimmung als bedrückend und schäd lich erklärt und für die Entfernung derselben aus den Handelsver trägen eintritt. Diese oben angedcuteten Umstände machen eS daher theoretisch denkbar, daß im Jahre 1892 sowohl für Deutschland, als auch Oesterreich-Ungarn und Italien eine Lösung sämmtlicher Ver- tragsverhältnisse eintritt. In dieser Lage sind übrigens ^ ziemlich alle europäischen Staaten. Einstweilen Hilst sich Jeder, wieer^AA"^' ^mer kann. Man darf sich nur wundern, daß bis heute, wo die Sache j - W^h. Hoirath Prof. Dr. Anton Springer in Leipzig doch nicht allzuweit vor uns liegt, von keiner Seite, insbesondere erhielt von Sc. Majestät dem Könige von Rumänien das Kom- Lelv,i«. 8»m Rector MagMe»» wurde Prosestor Geh. Hosrath Tr. Wunde gewWt. T 0 nI 0 ». Durch Ervlodiruno einer Bombe t» der Revoiverkonoue o»i dem ArUIlcrielchuNchiffe ..irouromic" i» Solins d'L>»c-res wurde» Ü Mouu gr- tödtet und 17 verwundet, dovo» :i schwer. London. Nach einer Meldung de» „Rcntcr'lche» Bureaus- ou» ^onn- dar ist die Tirahe von der «»sie »ach Mwnpwa von de» Insurgenten liwiiu Oertlichcs und Sächsisches. — Se. Majestät der König begab sich gestern in Begleitung des Flugeladjntantcn Oberstleutnant -schmalz von Pillnitz aus am UllerSdorscr Revier zur Hochwildjagd. — Ihre Königs. Hoheiten Prinz Georg, Prinzeß Mathilde und Prinz Albert sind in der vorvergangenen Kracht von Fcei- burg wieder in Dresden eingetroffen. Prinz Georg stieg im Palais ans der Langestraßc ab, während Prinzeß Mathilde und Prinz Albert sich nach der Villa in Hoslecwitz begaben- Das Eintreffen der in Freiburg studirenden Prinzen Johann und Max erfolgt erst später. j — Herr Oberpostdkrektor Halke hat einen mehrwöchigen Urlaub j angetreten. Mil seiner Vertretung ist Herr Postrath Staiger s §'Hk «Li berechtigt, daß man iiiaßacvcndcnortö sich ans diesen wichtigen Zeit punkt vorbereitet, die Meinungen unserer Nachbarn sondirt und die möglichen Eventualitäten in Erwägung zieht. Aber auch die Indu strie muß ihre Vorbereitungen treffen. Und das Dunkel, das vor ihr liegt, beginnt schon Rückend zn werden. WclchelMärkte werden uns noch dcni Jahre 1692 noch osseilstchcii und zu welchen Beding ungen? Und wie werden wir uns selber verhalten in Bezug auf den eigenen Markt? Da säst unsere iämmitichcn Nachbarstaaten in der gleichen Lage sind wie wir, so liegt vielleicht in der Allgemein heit des Ucbels ein Trost. Jnvcß sind, iinZlisaiiiinenbaiigc mit dcr großen Politik, auch Ueberraschungeu möglich ; Ueberraichnngeil aber pflegen regelmäßig ungünstig ans die Industrie und jede wirihschast- lichc Thäligkeit el»;iiwirkcii. ES kann nicht als uniere Aufgabe an gesehen werden, die hier gekennzeichnete handelspolitische Lage in entsprechend erschöpfender Weise zu beleuchten; wir mimen unS viel mehr daraus beschränken, durch unseren Hinweis den bctheiligtcn Kreisen ei» „cavoont ec>li8uIo8!" zugerufe» zu haben. In hohem Maße aber hat gerade die Industrie des Dentschen Reiches zu einer rechkreitige» Stellungnahme in dieser handelspolitischen Krisis Ver anlassung. wenn sic ihre gegenwärtige Sielluna aus dem Wclt- nilukle sich auch weiter erhallen will. Reneste Fernsprcch- und Trahtberichte vom 31. Juli. Berlin. Dem Hofberichte zufolge treffen der Kaiser und die Kaiserin am 11. Aug. in Berlin ei», nm am nächsten Tage den Kaiser von Oesterreich bei dessen Ankunft Hierselbst zu begrüße». — Der preußische Gesandte beim Vatikan v. Schlözer ist hier cin- getrosfcn und bcgicbt sich von hier ans nach Varzin zum Reichs kanzler. — Uebcr den Inhalt der letzten deutschen Note an die Schweiz wild initgctheilt: Die Note betone vornehmlich die Ver pflichtung der Schweiz, gegen diejenigen deutschen Reichsangchöri- gen, weiche von der Schweiz aus gegen ihr deutsches Vaterland wühlen, strenge Polizei zu üben. Diese Deutschen weilten nicht als politische Flüchlinge m der Schweiz, sondern hätten dort frei willig ihr Domizil genommen. Schließlich drückt die Note die Hoffnung auS, daß es gelingen werde, eine Verständigung über die Grundlagen eines neuen Niederlassungsvertrages zu erzielen. — Der „Saale-Ztg." zufolge sind der Otto-, Martin-, Ernst- und Clotitveschacht der Mansielder Gewerkschaft ersoffen. Wien. Das Befinden des Erzherzog« Albrecht hat sich er heblich gebessert. Derselbe kann voraussichtlich heute noch das Bett verlassen. Paris. Bonlanger kommt nur fünfmal zur Stichwahl. Hier ist das Gerücht verbreitet, derselbe habe einen Selbstmord versuch verübt. London. Der „Standard" begrüßt Kaiser Wilhelm mit einem warm empfundenen Leitartikel: Tic englische Nation habe sich lange aus den Besuch gefreut, und obwohl derselbe nicht mit dem sonst üblichen Prunk umgeben sein lverde,' verliere er dadurch nicht an seiner Wichtigkeit. Die Beweggründe zu demselben seien zweierlei: Pcrwandtlchastliche Zuneigung und das praktische Ver langen, die Wehrkraft Englands kennen zu lernen. England und Deutschland seien nicht nur durch stammverwandte Beziehungen, sondern durch gemeinsame Interessen verbunden. Der kleinliche individuelle Neid gewisser Leute beider Nationen könne daran nichts ändern. Der Kaiserbesuch werde das Band persönlicher politischer und StcnnmeSbeziebungen beider Staaten stärken. — Ein Tele- kl rum Ni uiiK AlliKn pinim kisntiui'ii ramm deS „Standard* aus Athen berichtet über einen blutigen und allen neun Musen höchstens nur einen sogenannten Achtnngs usammcnstoß zwischen Christen und Muhamedanern auf Kreta, erfolg auf der Festwiese zn erzielen im Stande sein, im von ISO christlichen Faniilien bewohntes Dorf wurde ' niedergebrannt. total Die Berliner Börse erössirete auf dem gestrigen Schluß- überstrahlt werden. Wie iiniiici wird das Feuerwerk wieder Niveau^ doch zeigte sich bald eine Neigung zii^Rcalisationen, wo- viele Tausende nach der Festwicse^nnd ans die weit anögcdeh.iteii ducch i»e Kurie eine Avschwächimg erfühlen, öffneten recht fest, auch Dresdner Bank wäre Deutfchc Banken rr- waren wieder höher. Die spätere Abschwächung ans diesein Gebiete war nur vorübergehend, da sich der Schluß ebenso wie für fremde Renten wieder recht fest gestaltete. Eisenbahnen waren riihia, von deutschen gingm Mainzer um 1 Proz. zurück. Oestcrreichische Bahnen waren vorwiegend etwas abaesckwächt, Bergwerke reckt fest. Im Kassaverkebce waren Banken ziemlich belebt und fest, Eisenbahnen ruhig und behauptet. Innern, EommissionScath Banmann. ist die nachgciuchlc Ent lassung aus dem Staatsdienste mit der gesetzlichen Peniion be willigt worden. — Herr Odcrhofprcdiger Dr. Kohlschütter. welcher Mitte Mai heftig ertrankt und Anfang Juli znr Beschleunigung seiner Genesung nach Schandau nbcrgcsicdclt war. befindet sich dort seit Kurzem erfreulicherweise auf dem Wege der Besserung. — Ter zweite halbjäyriae Termin der Staats« rund st euer für Vas Jahr 1889 ist mit 2 Psg. von jeder Steuereinheit in der Zeit vom 1. bis mit 4. August d. I. zu bezahlen. Bis zum 5. desselben Monats sind seitens der Hausbesitzer die denselben zu- gestelltcu Wasserrechnungcn zur Vermeidung der Absperrung deS Zuflusses und der Zwangsvollstreckung zu entrichten. — Vogelwiese. Der vorgestrige Tag ließ sich im großen Ganzen schon leidlich an, wenn auch gegen Abend, gerade im Moment, wo sich das Gros der Bogelivir>en-Freu»de und -Freun dinnen zunl Massciianibrnch zu rüsten pflegt, der Horizont wieder ansing, ein schieres Gesicht zu machen und der gefürchtete Mummet vom Westen dunkel ausstieg- Schon war man daraus gefaßt, daß auch diesmal der .Himmel eine Throne zu weinen sich nicht ent halten würde, da zeigte es sich, daß daS Alles nur Spaß, mir eme Art Schreckschuß war, denn mit jeder Minule putzte sich der Abend immer schöner und schöner heraus und gestaltete sich endlich zu einer hellblaue», mit großen silbernen Sternen gestickt«! Sommernacht—der erste» schönen und ungetrübten, die der Festwiese diesmal lachte. Und niit ihr lachten und scherzten Tausende von fröhlichen Menschen, die ihre Zerstreuung suchten, wo sie sich finden ließ, und wer den nvthigen gilleii Willen niiivringt, der findet deren in der lustigen Brctterstadt bekanntlich überall. Vorgestern war nun zu den ge wohnten Genüssen aller Art noch ein neuer von vornehmerem Ge präge hinzugetreten, nämlich eine von mehreren Hiindcrten von Mitgliedern des Elvguu - Sängerl> undeL bewirkte GesangS- Anssühning. Unter Leitung des Herrn Eantor Schöne brachte diese wackere und wohlgcichulte Sängerichaar eine ganze große Reihe von Kunst- und Volksliedern zu Gehör, zumeist Weisen, die uns von Jugend auf an's Herz gewachsen und lieb und Werth geworden sind. Wer den Vorträgen nahe stand, durste sich denn auch voll und ganz der schönen Wirkung der sicher, pmcis und mit Fleiß auSgcsührlcn Mannerchöre erfreuen. Uiivorthcilhaster kamen allerdings Diejenigen weg, die die musikalischen Vorgänge un Schießreltc nur vom Weiten beobachten koimlen. Sie hörten mit dem Miihlenrade, das in „einem kühlen Grunde" geht, und anderen ähnlichen Gesängen eine Anzahl von Drehorgel-, abgerissenen Trompeten- und Pankentöncn, das kreischende Hnrrah der gemüth- lichcn Insassen der Kamcruii-Riitichbahn und dazu noch verschiedene andere iindcfinirbare Laute höchst prosaischer Herkunft, iodaß man im Hinblick auf diese Gesaiiiintwirkimg frei nach Schiller sagen konnte: „Hier, wo Trompete und Drehorgel sich mischen mit der Mciiicheiigorgel, da giebt cs keinen gute» Klang!" Die Empsängcr dieser und ähnlicher Eindrücke dürsten sich zwar mit vcr allen Wahrheit trösten, daß ans Erden Nichts vollkommen isr, aber hier drängt sich nebenbei denn dach noch die Frage ans: ob der angc- strebte Zweck unter den gegebenen Verhältnissen üderhauvt nur annähernd zu erreichen ist. Will man in Zukunft die Muse des Gesanges ungestraft unter den Palmen der Vogelwiese wandeln lassen, >o wird man in erster Linie einen entsprechenden akiiitischen Raum und einen von dem ühlige» tollen Leben und Treiben des Festes unberührten Platz z» schaffe» haben. So lange dies nicht geschieht, wird selbst die heilige Eäcilic in Begleitung von Apollo - —7» ? — OL rr r* r-* * LL n ^ - — Morgen, Freitag, Abend nach cingcbrachcner Dunkelheit wird die Vogelwiese wieder Vv» leuchtenden Lusterscheiniingen Flächen dieSleits und jenseits der Elbe locken und ihnen sin Augen blick seines Aufleuchtens und Glanzes Freude bereiten, namentlich dann, wenn man von Vergleichen abiehcn will mit dein kn-llich bewunderten römischen Feuerwerk am Schluß des Wettiiiiestcs. Die Mittel, welche unserem cmhcinilschen Pnrvlcchiiiker Herrn Heller, dessen Händen das diesjährige Feuerwerk von der Bagcn- ichützengilde wieder übergeben worden ist, sind ja nicht aiiiiähcrnd ,enen zn vergleiche», die dem Italiener Papi zlirBerfngima standen.
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