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Dresdner Journal : 31.01.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-01-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187201314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18720131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18720131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1872
- Monat1872-01
- Tag1872-01-31
- Monat1872-01
- Jahr1872
- Titel
- Dresdner Journal : 31.01.1872
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V n 1872 Mittwoch, den 31, Januar V 21 — Zres-ilerAomM -n-«^ Berantworüicher Redacte I. G. Hartmanv * de Gerber Fiedler, S> >r e >r zu Theil. C. B. das das das da» das iU Gymnasium zu Freiberg, Gymnasium zu Zwickau, Gymnasium zu Plauen, Gymnasium zu Bautzen, Gymnasium zu Zittau, Die Dirrctionen der genannten Anstalten werden hier von mit der Veranlassung in Kenntniß gesetzt, dir in Frage stehenden Reifezeugnisse zur Prima auszustellen. Dresden, am 24. Januar 1872. Ministerium des CultuS und öffentl. Unterrichts. * Im Berliner Opernhause kam es am 27. d. Abends bei der Aufführung der .Hochzeit des Figaro" zu einigen Demonstrationen. Als Frau Lucca, die den „Cherubin" fang, auf der Bühne erschien, wurde sie von einer Seite mit Beifall, von der andern mit Zischen und Pfeifen empfangen, wa- die Sängerin veranlaßte, von der Scene abzutreten. Der Vorhang fiel, um aber bald wieder in die Höhe zu gehen, woraus das Stück ungestört fortgesetzt wurde. Von maßgeben der Stelle wird nun der „N. Pr. Z." die Mittheilung gemacht, daß nach diesen Vorfällen grau Lucca am 28. d. M. und Frau Mallinger am 29. d. M. die so fortige Entlastung eingerricht haben. Letztere hat gleich, zeitig die Unterhandlungen mit der Geveralintendantur abgebrochen und wird also am 31. April d. I. da- kinigl. Institut verlassen. FV , 6owim»i«tUr <lo» Vrsvdvor douru»l»z C- U über das Gewöhnliche erhaben, als von wahrem, in nerem Leben erfüllt. — Von Donndorf's Antheil am Lutherdenkmal her ist es bekannt, in welchen! Grade er das Erbtheil seines Meisters: die plastische Durch bildung und Vollendung des Einzelnen, gepflegt und gewahrt hat. So wird das empfängliche Auge auch an diesem großen Werk in jedem Detail, jeder Falte des Costums, jeder Muskelgruppe des Pferdes diejenige liebevolle Vollendung finden, welche in treuem Fleiß nicht eher sich befriedigt giebt, bis der Organismus, der an den natürlichen Dingen durch die mannichfal- tigen Eindrücke von Farbe, Weichheit oder Festigkeit, Dichtigkeit oder Durchsichtigkeit der Formen zur sinn lichen Erscheinung kommt, in der Oberfläche des pla stischen Materials seinen geformten Ausdruck gefunden hat; von diesem Einzelnen aber wird die vollste und freudigste Anerkennung immer wieder dem Eindruck des Ganzen zugewrndet werden, und gerade die wiederholte prüfende und eingehende Betrachtung wird ohne Ein schränkung zu dem Zeugniß drängen: das Werk lobt den Meister. ä. v. 2. kart *. tzk.-L仫»,» Hud Lvlw- / Lr«»«»: L Kc-Untte, Sri!»«: L Ltano«,', o. K Rr»»>ce»rl ». H.. L a. / <7 öaedk., <K Oo., kr»»: H. Uvvkk.; KoiAt, (7o.,- Vt«»r Daude <» Oo. iS 7- e spielte, bewährte sich als eine gute Pianistin von tüch tiger Fertigkeit und musikalisch verständigem, sicherem Vorträge. Frau Bellingrath-Wagner erfreute mit der Ariv aus „Fidelio" und mit Liedern von Beethoven, Schubert und Mendelssohn durch ihr schönes Gesangs- talent und ihren lebensvollen Ausdruck. Die Herren Kammermusiker Böckmann (Violoncell) und Demnitz (Clarinette) boten gelungene virtuose Vorträge in Compositionen von Goltermann und Reissiger. Herr Medefind spielte mit feiner ausdrucksvoller Behandlung «drei lyrische Stücke für Violine (begleitet vom Piano- forte) von C.H. Döring, die mit reizender, stimmungs voller, melodischer Erfindung musikalischen Gehalt in der Ausarbeitung und dankbaren Satz für die Violine verbinden. Allen gegebenen Leistungen wurde vom Zuhörerkreise die dankbare Spende lebhaftesten Beifalls LSuA. krpockiticw de» Vrvickvvr 7ourruU», Ore«lva, lta. 1. r 1 Nichtamtlicher TheU. Lele^rtLvstischr' Rachrichr-s. Berlin, Dienstag, 3«. Janaar, Nachmittag». (W. T. B.) Zn der heutigen Sitzung de» Abgeord- uetenhauset stand zunächst auf der Tagesordnung die Interpellation wegen der Zrituvg»confiScationen vom 2S. und 26 d. Nachdem Abg. Schröder die Interpellation (deren Wortlaut sich unter „Tagesgeschichte" befindet) be gründet hat, erklärt der Minister d es Innern: Die Beschlagnahme war nicht ungesetzlich oder frivol. Die Polizei sei in Preßsachen nicht rigorös und handle den Absichten der Regierung nicht zuwider. Er (der Minister) habe dem Polizeipräsidenten die größte Vor sicht bei Confiscationen anzuempfehlen und werde ihn instruiren, nur solche Beschlagnahmen vorzunehmen, die mit größter Wahrscheinlichkeit aufrechterhalten werden. Ihn (den Polizeipräsidenten) im Allgemeinen zu recti- ftciren sei leine Veranlassung vorhanden. Hierauf folgt die Zverathung de» Etat» leä» Cultusmiuisteriuw». Der Cultusminister Dr. Falk erklärt, daß die in der Thronrede angekündigten Vorlagen nicht erfolgen werden; innere und äußere Gründe verhinderten ihn daran, sie jetzt einzubringen. Von den bereits einge brachten Vorlagen halte er das Schulaufsichtsgesetz auf recht ; in Betreff der andern Gesetze könne er sich im Augenblick noch nicht äußern. Straßburg, Montag, 26. Januar, Abend». (W. T. B.) Der Oberpräfident macht bekannt, daß mit 1. Februar au Stelle der bisherigen Präfekt»n von Straßburg, Colmar und Metz die Bezirks- Präsidenten treten. Auch beginnt am 1. Februar die Wirksamkeit der Steuerdirectoreu, der Bezirke. Haupt- und der Lande-kaffe. Heute fand hier die erste Sitzung de» Schwur- gericht» statt. " Pari», Montag, 2V. Januar, Morgen». (W. T. B.) Anläßlich eine» Artikel» der „Patrie", welche sich für die Reorganisation de» Institut» der Natiooalgarde auSjprach, erklärt da» „Journal officiel" daß zeder Versuch, in Pari» die Cadre» einer revolutronären Armee wieder aufzurcchte», sofort nach den bestehenden Gesetzen unterdrückt werden würde. Bersaille», Montag, 29. Januar, Abend». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der National versammlung sprach bei der DiScassiou der An- träge auf Kündigung dc» cnzlisch-französischen Handelsvertrags (vcrgl. unter „Tagesgeschichte") der Minister des Auswärtigen Graf Rsmusat den Wunsch au», die Frage sofort zu erledigen, und erklärte, er habe einen Brief des britischen Bot schafter» Lord Lyons erkalten, wonach England den Handelsvertrag 12 Monate nach dem Tage der Kündigung al» in Kraft bleibend betrachiet. orgeu erfolgt die Fortsetzung der Diskussion. Dublin, Montag, 29. Januar. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nach hat der Premier Gladstone da» vom Lmnestieverein gestellte Ersuchen, dir gr- faogeueu Keuter freizulaffen, auf» Ncue ablehnend beantwortet. St. Petersburg, Montag, 29. Januar. (W. T. B.) Nach hier eingegangeueu Nachrichten ist carolina) und Arnemann zu NamsoS (Norwegen) zu Viceconsuln deS deutschen Reiches; Nr. 382) Erthei- lung der generellen Ermächtigung zur Abhörung von Zeugen und Abnahme von Elden an die deutschen Ge neralkonsuln Legationsrath Wilke zu London und vr. Rösing zu New-Uork. * Berlin, 29. Januar. Die heute Abend erschie nene „N. A. Z." enthält an bevorzugter Stelle folgende officiöse Note: „Das Gerede von einer zwischen den Höfen von Dresden und Berlin seit einiger Zeit eingetretenen Verstimmung durfte um so eher un beachtet bleiben, da die Gründe, welche für den angeb lichen Eintritt einer Disharmonie angegeben wurden, wegen ihrer Abgeschmacktheit undiscutirbar waren. Wenn vollends jenes Gerücht bei seinem ersten Auftreten von sächsischer Seite offieiös dcmrntirt wurde, so hatte man den Verbreitern desselben schon zu viel Ehre angethan. Neuerdings aber wird von Denen, welche Zerwürfnisse zwischen deutschen Höfen gern sehen und deshalb der artige Behauptungen ausstreuen, das Schweigen der preußischen Organe dahin gedeutet, daß etwas Wahres an dem Gerüchte sei. Die Möglichkeit einer solchen Deutung kann nicht rasch und entschieden genug besei tigt werden." — Die Confiscation mehrer Zei tungen wegen Aufnahme einer Bekanntmachung der deutschen Hypothekenbank in Meiningen, welche morgcn Gegenstand einer Interpellation im Abgeordnetrnhause sein wird, ist heute bereits in ein neues Stadium ge treten. Die „N.-Z." zeigt nämlich an, daß ihrer Druckerei heute Vormittag die am 26. Morgens con- fiscirtrn Exemplare vom k. Polizeipräsidium (Präst- dialbureau HI.) mit einer Zuschrift zurückgestellt wor den sind, welche einfach mittheilt, daß diese Exemplare „frcigegeben worden" seien. Die „N.-Z." bemerkt hierzu: „In dieser Zuschrift liegt die einzige Genug- thuung, dir uns für den unS ohne jeden gesetzlichen Grund, ja ohne den geringsten Schatten auch nur einer mora lischen Berechtigung zugefügten Schaden zu Theil wird. Daß die uns nach drei Tagen zurückgestellten Exemplare lediglich nur noch Maculaturwerth haben, brauchen wir nicht nochmals auszuführen." Aus der weiteren Dar stellung des Sachverhaltes, welche die „N.-Z." giebt, geht hervor, daß die Beschlagnahme allerdings wegen einer Ankündigung der Meininger Hypothekenbank er folgt ist, aber diese Ankündigung betrifft nicht die Aus gabe von Prämienpfandbriefeu, sonder» giebt den Be schluß der außerordentlichen Generalversammlung vom 4. d. M. kund, „die in Art. 5 des Statuts vorbehal- tenen 50,000 Actien ä 100 Thlr. Nominal, auf welche 40 Procent unter Hinzurechnung eines dem Be stände des Reservefonds vom 31. December 1871 ent sprechenden Procentsatzes und zuzüglich der Zinsen zu 4 Procent vom I. Januar d. I. bis zum Bezugstage auszugeben und den Actionären ein Vorrecht auf den Bezug in der Art einzuräumen, daß auf je 6 in ihrem Besitze befindliche Jnterimsactien 5 neue Jnterims- actien übernommen werden können." Hieran schließt die „N.-H." sodann noch folgende Betrachtungen: „Wir trugen früher Bedenken, der Polizeibehörde die Ansicht zuzuschreibrn, daß jede irgendwie geartete fianzielle Operation einer Bank, welche sich mit der Ausgabe einer Prämienanleihe befasse, von vorn herein fürver- sehmt zu gelten habe. Wir glaubten, daß sie sich jeden falls nur an den klaren Sinn der vorliegenden Anzeigen zu halten, nicht aber sich irgend welchen Muthmaßungen über den geheimen Zusammenhang von allerlei ver schiedenartigen Geldgeschäften hinzugeben habe, welche nicht ihres Amtes, sondern lediglich den Börsenmännern zu überlassen sind. Nimmt aber die Polizeibehörde nun doch die Befugniß für sich in Anspruch, auf Grund solcher völlig vager Muthmaßungen zur Confiscation zu schreiten, so wird damit neuer ganz unabsehbarer Willkür Thür und Thor geöffnet. Wenn im Abgeord netenhaus« nicht das Nöthige geschieht, um die Verant wortlichkeit für die von der Berliner Polizei bean spruchte Competcnz in der Beurtheilung von Finanz geschäften auf das Entschiedenste zurückzuwcisen und gleichnamigen Gouvernements in Transkaukasien, der ehNnaligen persischen Provinz Schirwan, am Pir-Saget gelegen und hatte, bei einer Bevölkerung von über -0,000 Einwohnern, bedeutende Seiden- und Baum- woillenwebereien, Gerbereien sowie einen lebhaften Handel. Die Stadt wurde bereit- einmal, im I. 1859, durch ein Erdbeben zerstört.) di» Stadt Schawacha gestern durch anhaltende Erd- rrkbütteruvaea fast vollständig zerstört morden. Nur wmige Häuser find stehen geblieben, und die Zahl nm» Leben gekommenen M'vscheu ist groß, nnacha oder Schemacha ist die Hauptstadt des Eoucert zum Besten des Dincentiusvereins den 29. Januar in „Bräun'- Hotel". Das Eoncert wurde durch die Gegenwart Ihrer Majestät der Königin Maria und Ihrer kön. Hoheiten des Prinzen und der Frau Prinzessin Georg ausgezeichnet. Treffliche, künst lerische Kräfte hatten sich in dankenswerthrr Weise zur Herstellung desselben vereinigt, an ihrer Spitze Herr Hofkaprllmristcr vr. Rietz, der selbst die Begleitungen am Flügel übernommen hatte. Fr. Schubert's großes Ls-dur-Trio (op. lOO) eröffnete das Programm, von den Kammermusikern Herren Medefind und Böckmann und Frau Elise Neubert sehr aut ausgrführt. Letztere, die außerdem noch Piecen von Mendelssohn und Chopin Monumentalen, das dem auf weitem, öffentlichen Raume ausgestelltem Kunstwerke schon von ferne her die Aufmerksamkeit des Beschauers sichert. Donndorf hat mit bewundernswerther plastischer Kraft alles Das ausgebildet, was dem Ganzen seines Werkes zunächst die erfreuende Wirkung einer durch aus schönen monumentalen Gruppe sichert. Sowohl die Umrißlinien in den Bewegungen des Reiters und des Pferdes, wie die Verhältnisse der Massen sind von der glücklichsten Bildung. Der ruhige Schritt des Thic- res bei der völlig sicheren Haltung des Reiters hält genau die feine Grenzlinie inne, innerhalb deren die Be- wegung bei dem plastischen Kunstwerk sich beschränken muß. Der reich drapirte fürstliche Hermelinmantel ver hüllt genügend die für plastische Darstellung ungünstige und doch zur lebenswahren Darstellung der Porttait- gestalt nothwendige moderne Uniform, giebt dem oberen Theil der Gruppe die breite Fülle und den wirksamen Contrast Heller und schattiger Flächen, ohne die Auf merksamkeit von dem Kernpunkt des Kunstwerkes, dem Reiter selbst, seiner Grbrrde und seinem Ausdruck ab- »ulenkrn. Hierin gipfelt auch die Meisterschaft des Künstlers. Die bekannten Züge von Karl August's energischem Kopf zusammen mit Haltung und Geberde der untersetzten, kräftigen Gestalt erscheinen in der kolossalen Bildung ebenso wahr und lebensvoll, als nach den Forderungen des plastischen Kunstwerkes in einfachen, großen Formen gebildet. Der mit dem Lor- deerkranz geschmückte Kopf blickt fest und offen gerade auS; die rechte Hand, von charakteristischer Bildung der zur ganzen Gestalt organisch passenden vollen und kurzen Formen, ist in der Geberde eines fürstlichen Grußes leicht erhoben au-gestreckt, wie sie die antike Statur de- Marc Aurel vorgebildet; die ganze Gestalt erscheint in ihrer schlichten uud edrln Haltung ebenso In» . l Illkr«»»—» tritt iLdrUot» i / 2 Idlr Ztewp^dtihr. ^LkrUvk: 1 ^dlr t» »r. t keivds» und Lü»slo«!?mowvru: z s ötewp«lru»cklL8 divru kür d«o siu« gs»p*Itsovo Avil«: Hgr. Vvwr „Liogeuwät" äiv 2vil«: S Hgr. . LevedotnoL: HtU lioh, mit ^uiiuchw« dvr 8oan- uvd kvwrwsb, Absuds kür den kolgeväsa 'l»g die Annenrealschule zu Dresden, die Neustädter Realschule daselbst, die Realschule zu Leipzig, die Realschule zu Plauen, die Realschule zu Chemnitz, die Realschule zu Annaberg, die Realschule zu Zittau, die Realschule zu Zwickau. -MS-sss—1. --- . Feuilleton. (Rcdigirt von Ms Aanck.) Donndorf» Reitrrstatue Karl August » von Weimar. Das kolossale plastische Kunstwerk, welches kürzlich für einige Tage im Gypsmodell zur Beschauung aus gestellt war, ehe es zrrstückt in die Grube des Erz- gießers versenkt wird, um in dauerndem Metall daraus hervorzugehen, die Reitrrstatue Karl August's von Wei mar von Adolph Donndorf, gehört zu den hervor ragendsten Leistungen unserer an Meisterwerken ersten Ranges so reichen Dresdner Bildhaurrschule der Ge genwart. Die Aufgabe: den Fürsten eines deutschen Klein staates, den edeln Mäcen der Blüthenpoche unserer deutschen Literatur, den charaktervollen und energischen, wahrhaft humanen Regenten seines Landes in einem kolossalen bronzenen Reiterstandbild und im Schmuck der fürstlichen Würde darzustrllrn, war dem Künstler gegeben. Man kann zweifelhaft sein, ob die ganze Be deutung der Persönlichkeit gerade auf diese Weife zur künstlerischen Erscheinung gebracht werden konnte, ob nicht Standbild oder Büste, umgeben von Sinnbildern der mächtigen geistigen Bewegung, in welcher der Fürst fördernd, anregend und schützend mitten inne stand, da- Verdienst Karl August's für die Nachwelt deut licher bezeichnet haben würde. Wie dem aber sei, vor dem Modell Donndorf'- empfinden wir die große Gunst, welche für die Plastik in der Wahl der Reitrrstatue überhaupt liegt: die schon an sich dankbare Aufgabe, die menschliche Gestalt aufrecht und erhöht al- Beherr scher de- edelsten Thteres zu bilden, die mächtige Wir kung der großen Formen einer Gruppe, die doch in einem Punkte, dem Haupte de-Reiters, gipfelt, und, was das Bedeutsamste sein möchte: das Gepräge des Tagesgeschichte. Dresden, 29. Januar. Die II. Kammer wählte heute in einer kurzen Sitzung an Stelle des erkrankten Abg. Knechtel und für die Dauer von dessen Krankheit als Mitglied in die erste Deputation den Abg. Päßler, welcher im zweiten Wahlgange 40 Stimmen erhielt, während auf den Abg. Köckert deren nur 24 gefallen waren. An Stelle des Abg. Dr. Biedermann, der auf die Mitgliedschaft in der ^eschäftsordnungsdeputation verzichtet hatte, da er Mitglied zweier anderer Depu tationen ist, wurde Abg. Pornitz sofort mit 56 Stim men gewählt. Damit war die Tagesordnung erschöpft. Der Abg. Oehmichen erhob sich jedoch noch zu folgen der Bemerkung: Leider seien, sagt Abg. Oehmichen, am vorigen Land- tage mehrere von ihm gestellte Anträge io Bezug ans die Ab änderung der Geschäftsordnung nickt zum Abschluß gekommen Auch diesmal sei eine besondere ÄeschästSordouogedeputation gewühlt worden; der Landtag sei bereits 2 Monate zusammen, und er (Redner) habe erfahren, daß derselbe, nachdem das Budget berathen sein werde, vertagt weiden solle. (Hört! Hört!) Wahrscheinlich werde also der jetzige Landtag nicht lauge mehr beisammen sein uud vielleicht erst im Herbste wieder tinveroscu werden. Wenn d»S aber der Fall, so sei es um so erwünsch ter, wenn die GeschSstsordnuuzscommission sich mit ihrem Be- richte beeilte, damit mau recht bald wisse, welche Laudtagsord- nuug in Kraft sei. Der Präsident erklärt, daß er diesen Wunsch dem Bor staude der Geschäflsordnuogscommission miithcilen werde Abg. Ludwig nimmt, soweit in den Worten Oehmichen s rin Borwurf geg a die gedachte Deputation liegen sollte, für deu abwesenden Borstand derselben, "r. Wigard, den Borwurs auf. Es sei eiu großer Uuterschied zwischen den Finanz- geschähen, die qewShnlich der Abo. Oehmichen besorge, die sich oft sehr leicht abwickelu ließen (Oho! rechts), man bewillige ja so leicht, namentlich die S. Deputation (wiederholte lebhafte Proteste recht-), und zwischen den Geschäften der GeschäftSvrd- nang-c«nmissiou, bei der sichs um trockene Paragraphen und Redaciionen handle Es solle ja nicht blos eine Geschäftsord nung für die Rammer, sondern eine Landtagsordnung erledigt werden; hierbei handle es sich um viele Abänderungen der Ver fassung, und der Regicrungscowmiffar habe in der Deputation erklärt, er müsse dazu höhere Genehmigung einholcn. Abg. Oehmichen constatirt, daß emcn Borwurf gegen die Gcschäftsortnungscommission zu machen ihm nicht entfernt ein gefallen sei; aber er habe doch wohl einen Wunsch aussprechen dürfen, daß ein von ihm gestellter Antrag erledigt werde. Den Borwurf Ludwig s gegenüber der 2 Deputation wolle er gar nicht beantworten, da die große überwiegende Anzahl der Kammcrmitglieder wisse, was sie darüber zu denken habe. Damit ist die Angelegenheit erledigt. Nächste Sitz ung unbestimmt. Der auf der Registrande befindlich gewesene Bericht der Finanzcommission über das Ein nahmebudget wird den Gegenstand der nächsten Tages ordnung abgeben. Berichtigung. In der heutigen Extrabeilage ist be züglich der für Erbauung eines Seminars in Grimma bewil ligten Summe zu lesen: 7u,o<» Thlr (statt so,ovo Thlr-. Dresden, 30.Januar. Vom R e i ch s - G e s e tz- bla t t ist das 4. Stück vom Jahre 1^72 hier ein getroffen. Dasselbe enthält: Nr.379) Uebereinkunft vom 8. Juli, 26. Juni 1^71 zwischen dem deutschen Reiche und Rußland wegen Herstellung einer Eisenbahn von Lyck nach Brest-Litewsk; Nr. 380) Bekanntmachung vom 16. Januar d. I., die Ernennung von Bevollmächtig ten zum Bundcsrathe betreffend; Sir. 381) Ernennung bisheriger Konsuln des Norddeutschen Bundes zu solchen des deutschen Reiches, sowie der Kaufleute Müller zu Aguadilla (Porto-Rico), Stüben auf Cebu (Philippi nen), Luchsinger zu Uloylo (Philippinen), Philbrick zu Key-West (Florida), Peschau zu Wilmington (Nord- Amtlicher Theil. Dre-dev, 29. Januar. Auf Allerhöchsten Befeh wird wegen erfolgten Ablebens Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Prinzessin Therese zu Oldenburg am Königlichen Hofe eine Trauer auf eine Woche, vom 29. Januar bis mit 4. Februar d. 3-, angelegt. Drrtde«, 31. Januar. Seine Königliche Maje stät haben die Assessoren Karl August Sieber bn'm Bezirksgericht Meißen, Heinrich Rudolf Schurig bei'm Gerichtsamte Tharandt und Ernst Otto Steiger bei'm Bezirksgericht Bautzen zu Gerichisräthen — Sieber'n bei'm Bezirksgericht Oschatz, Schurig'en bei'm Bezirks gericht Chemnitz und Steiger'n bei'm Bezirksgericht Plauen zu ernennen allergnädigst geruht. Dresden, 31. Januar. Seine Königliche Majestät haben den Assessor bei dem Gerichtsamte Schandau, Martin Gustav Philipp, zum Gerichtsrathe bei'm Bezirksgerichte Borna allergnädigst ernannt. Bekanntmachung, die Vornahme einer Neuwahl für die H. Kammer betreffend. Nachdem durch Beschluß der II. Kammer vom 26. dieses Monats die Wahl im 12. städtischen Wahlkreise für ungültig erklärt worden ist, macht sich die Vor nahme einer Neuwahl in diesem Wahlkreise erforder lich. Es wird daher die ungesäumte Veranstaltung der letzteren hierdurch angeordnet und als Tag der Ab stimmung der 27. Februar 1872 festgesetzt. Zum Wahlkommissar ist der Regierungsrath von Schönberg in Leipzig ernannt worden. Dresden, den 29. Januar 1872. Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz. Forwerg. Bekanntmachung. Aus Grund einer allerhöchsten Cabinets-Ordre Sr. Majestät des Bundes-Obrrfeldherrn werden vom 1. April 1872 an junge Leute zur Port epee-Fähnrich--Prü fung zugelassen, wenn von ihnen ein von dem Lehrer- collegium eines Preußischen Gymnasiums oder einer Preußischen Realschule 1. Ordnung ausgefertigtes Zeug- niß der Reise für die Prima der betreffenden Anstalt deigebracht wird, auch sind diesen Zeugnissen diejenigen gltlchzuachten, welch« »VN außerprrußischen, anerkann ter Maaßen auf gleicher Stufe stehenden höheren Lehr anstalten ausgestellt, sind. Nachdem diese allerhöchste Bestimmung auch für das Königlich Sächsische Armee-Corps Geltung gewonnen hat, so werden diejenigen höheren Lehranstalten des Königreichs Sachsen bezeichnet, deren Abiturienten-Zeug- niß schon früher von der Portepee-Fähnrichs-Prüfung befreite und deren Zeugniß der Reise zur Prima bei Zulassung zu den Portepre-Fähnrichs-Prüfungrn dem nächst als gültig bettachtet werden wird, und zwar: die Kreuzschule zu Dresden, das Vitzthumsche Gymnasium daselbst, die Fürsten- und Landesschule zu Meißen, die Fürsten- und Landesschult zu Grimma, die Thomasschule zu Leipzig, die Nicolaischule daselbst,
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