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Weißeritz-Zeitung : 11.04.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-04-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192904118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1929
- Monat1929-04
- Tag1929-04-11
- Monat1929-04
- Jahr1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.04.1929
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2t eitzeritz-Jeilung Tageszeitung und Mzeiger für DippoMswalöe, Schmie-eberg mA. 8 Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM L mit Zu tragen, einzelne Nummern 15 Reichs- § Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto S Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt-Dippoldiswalde s Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12548 k».».»««,» ,»»» «elleste »er Le-irk« »tefe» »la« eulhSU »le amMche» Dekaaulmachmig«, »e» «mrshiwVvMmafchafl» »es «mlsgertchl, UN» »es Maötral» zu Ll-pel»ts«al»e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzelle 2V Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 60 Reichspfennige DeraniworkiA« Aedakiewi SeNr Jed«^ — ^vru» und Verlas: Sarl Setz«« i« Kw»»l»l«oal»e. Nr. 84 Donnerstag, am 11. April 1929 95. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. In Ergänzung der Bekanntmachung der Amtshauplmannschaft vom 8. 11. 1928 — Weißeritz-Zeitung Nr. 263 — Enkeignungs- verfabren zum Bau einer Talsperre oberhalb der Lehnmühle an der Wilden Weißeritz betr. «st Enteignungstermi« auf Donnerstag, den 18. April 1929, vormittag» 9 Uhr im früher Hüblerschen Grundstück in Hartmannsdorf-Steinbrück- mühle bestimmt worden. l/2 Enteign. Dippoldiswalde, am 10. April 1929. Die Amtshauplmannschaft als Enleignungsbehörde. Punkt , «des Bundes im Jahr« 1928 unter Betonung der «dabei aus den ein zelnen Gebieten im Interesse der Gemeinden erlangten Zugeständ nisse. Amtshvnptmann v. d. Planitz nahm hierauf Gelegenheit, für die Einladung zur Hauptversammlung, «der er gern gefolgt sei, zu danken, und wi«S erneut ausdrücklich daraus hin, wie die Ver wendung von Geldern aus der Grund- und Auswertungssteuer zu Gemeindezwecken, ungeachtet der Finanznot der Gemeinden, un Dippolbiswatde. Am Sonntag nachmittag hielt der Sächsische Iu-nglandbund, Bezirksgruppe Dippoldiswalde, im Bahnhotel seine erste Mitgliederversammlung ab, zu der 80 Mitglieder und Gäste erschienen waren. Vorstand Arno Böhme, Obercarsdorf, ! begrüßte die Anwesenden, gab einen Bericht über die Gründung deS Vereins und machte noch die Versammelten mit dem Muster statut d«S Sächsischen IunglandbundeS vertraut. Hierauf erteilte er Malter Eelkmann, Wiitgensdorf, daS Wort zu einem Vortrag über Wirtschaftspolitik. Mit größtem Interesse folgte man den Ausführungen deS Redners. Am 28. April soll in der Reichs krone di« Gründungsfeier abgehalten werden. In «der Hoffnung, «daß noch recht viele Fernstehende dem Iunglanddund beitreten, schloß Vorstand Böhm« die Versammlung. — Die im Bezirk der AmtShauptmannschaft Dippoldiswalde zu einer Gruppe vereinigten Bürgermeister der kleineren Land gemeinden hielt am 4. April nachmittags 1 Uhr im Fremdenhos „Stadt Dresden" unter dem Vorsitze deS Bürgermeisters Schmie der, Ulberndorf, ihre Hauptversammlung ab. Vor Eintritt in die reichhaltige Tagesordnung «dankte der Vorsitzende zunächst Amts hauptmann v. d. Planitz für sein Erscheinen, entbot hierauf den aus allen Teilen deS Bezirks zahlreich erschienenen Kollegen herz lichen Willkommengruh und gab daS im Jahre 1928 erfolgte Ab leben Verschiedener Kollegen im Bezirke bekannt. DaS Andenken der Heimgegangenen wurde von den Anwesenden durch Erheben von den Plätzen geehrt. Hierauf erstattete der Vorsitzende zu Punkt 1 der Tagesordnung eingehend Bericht über die Tätigkeit des Obermufikmeisters Gröbe zu einem Konzert verpflichtet. Bei der Beliebtheit, di« ein Militärkonzert im allgemeinen und ein Konzert dieser Kapelle im besonderen findet, dürfte ein voller Saal zu erwarten fein. Seifersdorf. Gemeinderatssitzung am 9. April abends '/-8 Uhr in der Schul« zu Seifersdorf. Anwesend sind Bürgermeister Dietrich, 11 Gemeindeverordnete, sowie Gemeindeältester Göpfert. Tagesordnung: 1. Bausachen. 2. Pachtvertrag der Kraftwerke Freital. 3. Gesuch eines Brandgeschädigten. 4. Reparaturen am Gemeindehaus. 5. Sonstiges. 6. Nichtöffentliche Sitzung. Zu Punkt 1 sucht Gutsbesitzer Kurt Neubert um Genehmigung zum Bau einer Esse nach. Dies wird ohne Bedenken bewilligt. In Baufachen Arnold genehmigt !das Kollegium nach Einsichtnahme und Begehung dem Gutsbesitzer A. Kunath den Verkauf bez. Tausch eines Stückes Baulandes an O. Arnold unter der Be dingung, daß der Bau dieses Jahr vonttatten geht. Die Amts hauptmannschaft Dippoldiswalde übersendet Abschrift eines Pacht vertrages, wonach die Kraftwerke Ä.-G. Freital daS aus dem Konkurs der Firma Ernst König erstandene landwirtschaftlich« An wesen uNd Feld an den Gutsbesitzer Erich Stirl in Seifersdorf auf 6 Jahre verpachtet.- Gegen den Pachtvertrag hat die Gemeinde nichts «inzuwenden und genehmigt denselben. Auf das Gesuch eines Brandgeschädigten in Hausdorf um eine Beihilfe wird «in Betrag bewilligt. Da sich in dem der Gemeinde gehörigen Ge meindehaus notwendige Reparaturen bemerkbar machen, wirdder Bauausschuh «damit beauftragt, die Sache zu prüfen, und sollen daraufhin weitere Schritte zur Behebung unternommen werden. Weiter erfolgt die Bekanntgabe eines Schreibens der Amtshaupt- mannschast in der Konkurssache der Firma Ernst König. DaS Kollegium nimmt davon Kenntnis. Der Gemeinde wird Mittei lung vom 17. bayrischen R«it«r-Regiment, daß am 27.—29. 4. 29 eine Abteilung, bestehend aus 74 Mann, 2 Offizieren und 70 Pferden Quartier nimmt. Von der Gemeinde ist für Unterkunft, Verpflegung und Futter zu sorgen, gegen entsprechende Entschä digung. Das wird zugesagt. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. SeiferSdorf. Der Hei m« tue rein hatte am Dienstag abend 8 Uhr seine Mitglieder zu einer wichtigen Versammlung im Kunathschen Gasthof eingeladen, der man zahlreich Folge geleistet hatte, lieber Beitritt zu einer Haftpflichtversicherung erfolgte ein« längere Debatte für und gegen diesen. Da jedoch der Verein für jeden vorkommenden Unfall, vor allem auch an «den von ihm an gefährlichen Stellen ausgestellten Ruhebänken, wie EraShöhe usw., aufzukommen hat, beschloß man den Eintritt. DaS vom Gesellig keitsausschutz ausgestellte Iahresprogramm wurde vorgetragen. DaS im Programm vorgesehene Stiftungsfest unter der Devise „Ein Abend im Münchener HofbräuhauS", wurde gutgeheihen und soll am Sonnabend, 25. Mai, im Kurhaus abgehalten werden. Der Wirt A. Querner sichert auf weilgehendest« Weise Unter stützung zu. Unter Eingängen wurde folgendes zur baldigen Ab hilfe gefordert: 1. Verbesserung der Lichtverhältnisse im Ober dorf« bis zur Siedlung, 2. Anbringung einer Tafel am Poftgebäude auf der die Geschäftszeit zu ersehen ist, 3. daS Ankleben und An bringen der Plakate bedarf einer Regelung. Die Verbesserung der Lichtverhältnisse kann vor Umbau, der bevorsteht, nicht ge schehen. Jedoch soll sofort «in« Beschwerde an di« Kraftwerke Freital eingereicht werden. Ebenso soll in der Postsache mit der Postverwaltung HoinSberg verhandelt -werden. Mehrere Aus weise der Bergwacht, die als Polizeiausweise gelten, sollen ang«- sordert werden, um bei Vorkommenden Fällen gegen Naturschän- dung usw. einzuschreiten. Bei Eintritt günstiger Witterung sollen die Ruhebänke wieder aufgestellt werden. Di« fehlenden Papier körbe sollen ebenfalls angefertigt werden. Da auf der Höhe des Dorfes Platz infolge Neubau fehlt, stellt GukSbesitz«r A. Kunath eln Stück Land zur Aufstellung einer Bank zur Verfügung. Oberkrauenckork. Die hiesige Jagdgenossenschast folgte am vergangenen Sonntag der freundlichen Einladung ihrer Jagdpächter zum Jagdball im Gasthof Oberfrauendorf. Wohl vollzählig war die Jagdgesellschaft mit ihren Damen und ge- ladenen Gästen erschienen. Nachdem man sich an den kuli narischen Genüssen erfreut, hob Jagdpächter Ellinger die Tafel auf und lud zum fröhlichen Tanz ein, dem auch eifrig nach gekommen wurde. Jagdvorstand Bürgermeister Sommerschuh dankte den beiden Jagdpächtern und den Jagdgenossen, Schul leiter Grund sprach im Namen aller geladenen Frauendorfer Gäste den beiden Pächtern ebenfalls herzlichen Dank aus. Kreischa. Im Lockwihgrunde, auf den Gombsener Wiesen und später auch auf den Wiesen unterhalb der Hummelmühle konnte man am Montag mehrere Störche beobachten, die jeden falls, von langem Fluge ausgehungert, ungeniert nach einem Fest- bcaten in Gestalt eines Fröschleins eifrig suchten. Soll das end lich Frühlingsanfang bedeuten? Dresden, 10. April. Die Deutsche Volkspartei wird mit einer Landesliste in allen drei Wahlkreisen in den Wahlkampf gehen, nur die Spitzenkandidaten werden wechseln. Die Spitzen werden bilden für Dresden—Bautzen Oberbürgermeister l)r. Blüher, für Leipzig Volksbildungsminister vr. Bünger und für Chemnitz Verbandsgeschästssührer Voigt. Die Wirtschafts- Partei in Ostsachsen wird den bisherigen Abgeordneten Kaiser wieder als Spitzenkandidaten .aufstellen. Auch Wirtschafts- Minister a. D. vr. Wilhelm, Finanzminister Weber und die bisherigen Abgeordneten Großmann, Enterlein und Hentschel werden wieder zur Wahl vorgeschlagen. — Die kommunistische Opposition hat in einer am Sonntag in Leipzig abgehaltenen Sitzung als Spitzenkandidaten für Ostsachsen den bisherigen Landtagsabgeordneten Böttcher und an zweiter Stelle den bisherigen Abgeordneten Lieberasch aufgestellt, im Bezirk Erz gebirge und Voigtland sind die bisherigen Abgeordneten Siewert, Schreiber und Pötzscher aufgestellt worden. Dresden, 10. April. Eine ministerielle Verordnung besagt: Die Forstliche Hochschule Tharandt wird mit Wirkung vom zulässig und strafbar sei, gab bekannt, «daß unter gewissen Voraus fetzungen Ler Lasienausgleichstock für ein geordnetes Finanz- gedaren einstweilen in Anspruch genommen werden könne, «daß aber unter allen Umständen die Ausstellung des Haushalt planes im April und Einreichung einer Abschrift davon an die Amts- hauptmannfchaft erfolgen müsse und «sofort tm Anschluß hieran bie Rechnungen «der Gemeinde- usw. Kassen aufzustellen und «den ge- metnü-lichen Organen zur Prüfung und «v. Richtigsprechung vor- ziüegen seien. Bürgermeister Börner, Iohnsbach, bat unter nähe rer Begründung, «dafür eintreten zu wollen, -daß «die Mittel auS «der AuswerlungSsleuer nach wie vor durch den Bezirk und nicht, wie «der sächsische Gemeindelag nach feinem Organ anstrebe, «durch den LandeSwohnungSverband verteilt würden. Zu Punkt 2 der Tagesordnung wurde vom Vorsitzenden «weiter -berichtet über den Stand der Krankenkasse «der Vereinigung «der kleineren «sächsischen Landgemeinden und dabet erwähnt, daß aus dem Bezirk Dippol diswalde bislang nur 11 Beitritte erfolgt «seien und datz hoffentlich «In Rücksicht auf die außerordentlich günstigen Beitrittsbedingungen und Leistungen jener Kass« heul« zahlreichen Anmeldungen zum Eintritt «ntgegengefehen werden dürfe. Zu Punkt 3 der Tages ordnung erstattete Bürgermeister Prehschner, Malter, «den Kassen bericht für 1928, der trotz Rückständen von Mitgliederbeiträgen immer noch mit einem Kassenbeftande abschlieht: der Bericht erstatter regte aber an, datz sich eine Erhöhung «der Miiglieder- beiträge unabweislich nötig mach« «deshalb, weil bei den fort und fort sich steigernden Anforderungen an di« Kasse im Bezug auf Ditzungsgelder usw. mit den jetzigen Beiträgen trotz größter Spar samkeit nicht mehr auSzukommen sei und schlug vor, den Mindest satz bei 300 Einwohnern von 3 auf 4 RM. zu erhöhen und jede weiteren 100 Einwohner um 1 RM. zu steigern. Der Vorschlag wurde, nachdem «der Vorsitzende zum Berichte selbst noch einig« Erläuterungen gegeben hatte, in Verfolg von Punkt 5 der Tages ordnung zum Beschluß erhoben und einstimmig genehmigt. Die von -den gewählten Rechnungsprüfern, Bürgermeister Börner, Iohnsbach, und Verw.-Insp. Pörstorfer, sofort vorgenommene Prüfung des gesamten RechnungswerkeS gab zu keinerlei Aus stellungen Anlaß und wurde auf Vorschlag «der Prüfer die Rech nung richtig gesprochen und dem Kassierer Entlastung erteilt. Punkt 4 der Tagesordnung fand «durch einstimmige Wiederwahl der bisherigen Vorstands — Vorsitzender, Stellvertreter, Kassierer und Schriftführer, sowie Beisitzer — schnell Erledigung, zumal allseitig« Bereiterklärung zur Wetterführung «der Aemter erfolgte. Zu Punkt 6 «der Tagesordnung „Anträge' gab Bürger meister Arnold, Reinhardtsgrimma, «dem Wunsch« Ausdruck, «daß den nicht an staatlichen Straßen gelegenen Gemeinden zu den enorm hohen Schneeauswerferl-öhnen doch auch Zuschüsse gewährt werden möchten und Bürgermeister Wolf, «Sadisdorf, bedauerte den Fortfall der Hallestelle Sadisdorf auf der neuen Kraftwagen eillinie Dresden—Olbernhau. AmtShauptmänn v. d. Planitz be merkte zu dem Wunsche Arnolds, datz dieser wohlgemeint, aber zur Zeit aussichtslos sei und «daß er für Beibehaltung «der -Halle stelle Sadisdorf «ingetreten, jedoch nicht «durchg-ekommen sei des halb, weil es c«ven eine Eillinie sei, auf der di« Wagen nicht über all halten könnten, «daß man aber zunächst der Zukunft überlassen müsse, ob sich hierin nicht doch noch Wandel -schaffen lasse. Da die Tagesordnung erschöpft und Anträge nicht weiter gestellt wur den, schlotz «der Vorsitzende mit Worten deS Dankes für daS Aus harren und «die reibungslose Erledigung der Beratungsgegenstände nachmittags 4 Uhr die Versammlung. Oberhäslich. Für nächsten Sonntag hat GasthofSbesiher Her mann Hüttel die Kapelle des Reiter-Regiments 12 unter Leitung 1. April 1929 in die Technische Hochschule Dresden als selb ständige Abteilung unter der Bezeichnung „Forstliche Hoch- schule Tharandt, Abteilung der Technischen Hochschule Dres den" eingegliedert. Dohna. Wegen Sittlichkeitsvergehen an konfirmierten Mäd chen wurde ein in den «dreißiger Jahren stehender hiesiger Ein wohner festgenommen. In der Arrestzelle versuchte er sich zu er hängen, konnte aber noch rechtzeitig «befreit werden. lieiprig. In den Mittagsstunden des Mittwoch» kam es vor dem Arbeitsamt in der Seeburgstraße zu Tumulten. Arbeitslose, die in großer Anzahl vor dem Arbeitsnachweis standen, hatten untereinander Streifigkeiten bekommen. Ms ein Polizeibeamter, der in der Nähe seinen Dienstgang machte, eingrisf, um die Raufereien zu schlichten, wurde er von einem Teil der Arbeiter stark bedrängt, so daß das Ueberfallkommando alarmiert werden mußte. fteiprlg, 10. April. Heute früh erschoß sich in Engelsdorf der durch die Vorkommnisse auf dem Leipziger Schlachthof schwer belastete 41 Jahre alte Eroßschlächter Georg Schulze. Schulze war wegen eines schweren Leidens aus der Hast entlassen worden. Er hatte gestanden, an den Betrügereien mit den Schlußscheinen teilgenommen zu haben. Er stand aber auch in Verdacht, beim Handel mit beanstandeten Lebern und Därmen beteiligt gewesen zu sein. Heute sind zwei weitere ehemalige Sanitätsgehilfen und jetzige Schlachthof aufseher unter dem Verdacht, Handel mit verdorbenen Waren getrieben zu haben, verhaftet worden. KSthensdorf. In der Nähe des Hempelschen Steinbruchs begegnete auf der Ehemnitztalstrahe ein Personenkraftwagen einer Groppe Rennfahrer. Trotz wiederholter Hupensignale gaben diese dem Kraftwagen die Fahrbahn nicht frei, so datz der Führer, um nicht in die Menschengrupp« zu geraten, in den Straßengraben fahren mußte. Zum Glück wurde nur der Führer durch Splitter der in Trümmer gegangenen Windschutzscheibe verletzt. Cliemnih, 10. April. Ein gefährlicher Brand, der leicht großen Umfang hätte annehmen können, entstand gestern in einer Oelgroßhandlung in der Dresdner Straße, wo sich an der Heizung Oel entzündet hatte. Der Inhalt zweier Kessel brannte bereits beim Eintreffen der Feuerwehr, die aber die Flammen schnell unterdrücken und jede weitere Gefahr beseitigen konnte. Die Decke mußte stellenweise aufgerissen werden, da sich dir Holzverschalung infolge der große Hitze entzündet hatte. EkemnIH, 10. April. Die in der Hainstraße gelegene Sparkassenzweigstelle, in der im Juli unbekannten Räubern 5000 Mark in die Hände gefallen sind, wurde heute mittag wiederum der Schauplatz eines Raubüberfalls. Um die Mittags stunde betrat ein Mann die Kasse unter dem Vorgeben, sich ein Sparkassenbuch anlegen zu wollen. Während er bedient wurde, kamen zwei weitere Männer in den Sparkassenraum. Der zuletzt Eingetretene forderte unter Bedrohung mit einer Pistole die beiden Beamten auf, die Hände zu erheben. Als der eine der beiden Beamten sich hierauf niederbeugte, um in gebückter Stellung den Sparkassenraum zu verlassen, wurde ein scharfer Schuß auf ihn abgegeben, der jedoch glücklicher weise fehlging. Die Täter ergriffen dann ohne Beute die Flucht. Sie konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Ehrenfriedersdorf. Die Veburtsstadt des Erzgeblrgsdichters Max Wenzel, der am Montag seinen 50. Geburtstag feierte, hat beschlossen, «ine nach den Greifenstelnen führende Birkenschneise Max . Wenzel-Weg zu benennen. Nutzer einem erzgebirgischen Wanderbuch und zwei größeren volkskundlichen Werken sind bis her 11 Bände Erzählungen und 17 dramatische Werke, die eine große Liebe zur Heimat verraten, aus seiner Feder heroorgegangen. Wilkau. Am vergangenen Sonnabend -sprang ein 2S jähriger Bauarbeiter aus Vielau in «selbstmörderischer Absicht bi« Gisen- bahnbrück« in Wilkau hinunter. Er war wegen rückfälligen Zech betruges festgenommen worden und sollt« nach «der Polizeiwache Wilkau gebracht werben. Auf «dem Wege «dorthin führte er bie Tat aus. Er trug eine Gehirnerschütterung «sowie Knochenbrüch« davon. Zwickau. Zu -einem schweren Zusammenstoß kam «S in ber Sta-dtverordnetensitzung. Der Kommunist Leistner wandt« sich gco-en «den Vorsteher, weil dieser -einen Antrag «der Kommunisten auf Einführung ber kostenlosen Totenbestattung nicht -sofort behan deln, -sondern mit «der Aoushaltplanderatung verbinden wollte. Leistner nannte daS Vorgehen «des sozialdemokratischen Gtadtver- ordnetenvorsteh«rs Krasser eine Unverschämtheit. Als ber Vor- Aher sich «das verbat, w!«berholte Leistner mit immer -lauterem Vrsillen, trotz zwei-maligen Ordnungsrufes, «den Ausdruck Unver schämtheit, worauf der Vorsteher bie Sitzung unterbrach und «den Geschästsordnungsausschuh zusammenrief. Dieser beschloh mit bürgerlicher Mehrheit, den -Stadtverordneten Leistner für diese Sitzung auSMschtiehen. DaS Stadtverordnetenkollegium -des Ple nums bestätigte -diesen Beschluß. Stadtverordneter Leistner wei gerte sich trotz wiederholter Aufforderung, den Saat zu verlassen, so daß sich der Vorsteher genötigt sah, «die Sitzung abermals zu unterbrechen und Polizei derbeizurufen. Diese erschi«n alsbald und fordert« L«istner zum Verlassen äe^SaateS auf. Rach ver geblichen Versuchen, «dazubleiben, «am Leistner schl-ießÄch der Auf forderung nach. Dadurch, datz polizeiliche Hilfe erst in A-irft>ruch genommen werden mußt«, gilt Leistner nach der GeschäftSorbming des Haufes noch auf drei weitere Sitzungen als ausgeschlossen. Nach der Entfernung Leistners, di« von «der Tribüne mit lebhaften Pfuirufen ausgenommen wurde, Konnten bi« Verhandlungen in n-chig-er Welfe weiterg«führt werden.
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