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Dresdner Journal : 28.08.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-08-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185708286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18570828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18570828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1857
- Monat1857-08
- Tag1857-08-28
- Monat1857-08
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Journal : 28.08.1857
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Dresdner Journal Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. ) .P198 1857 Freitag, den 28. August 3 16,« unter 0. Tagesgeschichte *) «al. Rr. 165, 166,17S-175,I81-18Z, 186, 186 d. »l. Erschein« mit «udnahme der Sonn« und Festtag» täglich Abend« und ist durch »Ne P-ftanftaU« zu belieben. Pret» für da« Vierteljahr 1^ Thaler. Insertion«. Gebühren für den Rau« einer gespaltene« Zeil« 1 Neugroschen. — Wien, 25 August. Au« Konstantinopel ist heute die telegraphische Nachricht hier »ingegangen, daß die Pforte hinsichtlich der Annulltrung der moldauschen Wahlen die nökhigen Anordnungen getroffen hat. (Vgl. unsre telegraph. Meldung au« Pari« im gestrigen Blatte. D- Red.) Wenn ral- ahme. Ngr. 3,4 27, « 17,s 28, s 8H Br-; d'or —- . <Auf- 5 Mi" ) ,l 84^, ; Dar- >. 1839 »entlast-' .5; ES- Act. der o. Nord» d 385; »200^ !04^ g 76^ f.Münz- 48-l' Eipirdi kimer l» G. »0- r. hten ,.<Auf- ;5Min.) 0'4 G.; !/55 49d G. >9^ G senbah» 17 G !72 »r rnd- und 8^ G.; c.; Wei- 98 G.; Aug«d. sig; Hrn. le, Post- Awickau. !rl. Linna Jordan >r. Louis ! u. Frl. a Leipzig. Ulenburg, n. — Hr. orchheim. rateur in i Leipzig, »eister in auch Niemand ernstlich daran zweifeln konnte, daß dir Pforte schließlich den Anträgen der sech« Mächte nachgeben und in da« unvermeidliche, von ihren Freunden und Feinden vor bereitete Schicksal sich fügen werde, so ist sie im eigentlichsten Sinne de« Worte« doch erst in dem letzten Augenblicke zu dem Entschlüsse gelangt, die Annullirung anzuordnen. Man weiß hier nämlich, daß von Pari« au« unterm 22- d. M. an Herrn v. Thouvenel ganz gemessene Instructionen ab gegangen waren, welchen gemäß der Pforte noch rin drei tägiger Termin bewilligt wurde, nach dessen Ablauf der fran zösische Gesandte Konstantinopel ohne Verzug zu verlassen habe. Dieser Termin wäre am heurigen Tage abgelaufen gewesen. Die Pforte hat jedoch, wie gesagt, in der letzten Stunde ein befriedigend,« Augeständniß gemacht, auf welche« übrigen« die von hier auf telegraphischem Wege an den k. k. Jnternuntiu« abgegangenen neuesten Instructionen ebenfalls nicht ohne Einfluß gewesen sein dürften. — Se. Majestät der Kaiser, welcher von Preßburg au« sich über Kaschau in die AipSstädte rc. zu begeben gedenkt, wird zum 5. Septbr. wieder in Laxenburg erwartet. — Graf Colloredo, der k. k. Gesandte beim päpstlichen Stuhle, ist nach längerer An wesenheit hierselbst gestern auf seinen Posten nach Rom zu rückgereist. Derselbe dürfte nunmehr dort die Verhandlun gen beginnen, welche, wie man hier versichert, von Oesterreich und Frankreich gemeinschaftlich zu dem Zwecke verabredet wor den sein sollen, der römischen Curie einig, Verbesserungen in der Justiz und Verwaltung de« Kirchenstaat,« angel,gent- lichst anzurathen. Ein vollständige« Einverständniß der bei den kaiserlichen Eabinete in dieser Angelegenheit scheint außer Zweifel zu sein. LLten, 25. August. Die „W Z." veröffentlicht folgende telegraphische Depesche vom Generalgouvernement für Ungarn an den Minister de« Innern. Preß bürg, 24. August. Heute früh 7 Uhr wohnten Se. k. k. apostol. Majestät einem Felbmanöver bei, welche« die Garnison im Verein mit den Truppen der Umgegend au«führte, sodann haben durch längere Zeit allerunterthäaigste Aufwartungen und Vorstellungen statlgesunden, nach welchen die hier stark vertretenen auswärtigen Comitat«g,m»inden ebenfalls ihre Huldigung darbrachten. Se. k. k. Majestät geruhten demnächst noch zahlreich, Audienzen zu ertheUen. Um 4 Uhr war große« Hofoiner, kurz zuvor hatte eine au« Tuni« »ingrtroffene Gesandtschaft die Ehre, von Sr. k- k. Majestät empfangen zu werden; dieselbe wurde zur Hoftafel gezogen. Um 6 Uhr fand Kaiser - Festschießen auf der städtischen Schießstätte statt; Abend« beabsichtigt die Bürger schaft, Sr. k. k. Majestät »inen Fackelzug und eine Serenade zu bringen. Prrßburg, 26. August Se. k. k. apostol. Majestät haben um 6 Uhr, begleitet von den Segenswünschen der Be völkerung, Preßburg im allerbesten Wohlsein verlassen und die allerhöchste Reise fortgesetzt. H Prag, 26. August. Unsre ehrwürdig» Moldaustadt wird binnen wenigen Jahren ein ganz ander,« Aussehen er halten. Di, vielen Bauprojekte, die von allen Seiten auf tauchen, und deren Realisirung mit Gewißheit bevorsteht, zeichnen unsrer Phantasie ein modern,« Prag vor, wie wir e« jetzt ersehen, vor dem wir aber vor 20 Jahren zurückge- schauderr wären. Vor Allem ist e« da« Project de« Belvedere durchstich«, da« einen nicht unwichtigen und unbedeutenden Stadttheil gänzlicher Umgestaltung »ntgrgenführl. Di» Re gierung selbst hat sich de« Projecte« angenommen, und da« Gutachten der Prager Handel«- und Gewerbekammer, sowie auch de« Vorstand,« de« vereinten Prager Handelsstand,« gefordert; All,« sprach sich über die überau« „glücklich, Idee" in schönen Worten au«, und e« dürsten daher in nächster Wirkliche auSscheiden, natürlich nicht in dem gewöhnlichen Sinne dabei schmeicheln, daß er alle scharfen und prägnanten Züge ab schwächt und zu modejournalartiger Süßlichkeit verflacht, wohl aber in jenem andern, daß er den charakteristischen Au-druck er lauscht und gerade diejenigen Züge auffaßt und zeichnet, die uns eine Idee von dem darzustellenden Menschen geben und un« sei nen innern Gehalt veranschaulichen. „Wir möchten darauf schwören, daß diese Porträt« getroffen sind!" sagen wir dann vor solchen Bildern unwillkürlich, wenn wir da« Original auch nie im Leben gesehen haben. Auf diese Weise behandelten die alten Meister, vornehmlich Holbein und Tizian, ihre Bildnisse, in ihnen frappirt un« jene Unmittelbarkeit, die un« die Aehnlichkeit der selben mit den längst verstorbenen Originalen so lebendig zu- stchert. Ihre Porträt« geben den ganzen Menschen wieder, so daß man sein» Geschichte danach schreiben könnte. Ohne die in dividuelle Aehnlichkeit der Personen, die sie malen, zu opfern, er- kennen sie in ihnen den Gedanken Gotte«, veranschaulichen sie in ihren Zügen die ideale Wahrheit ihre« Wesen» und diese Längst, begrabenen, Halbvergeffenen verflossener Jahrhunderte, die in ihrer verklärten Gestalt, Im schlackrnlosen Metallglanz, wie frei- geschaffene Kunstwerke in ein höhere« Dasein un« erheben, schauen dabei wie ein alte«, liebe« Antlitz befreundet und mensch lich auf un« herab. Die« macht vorzüglich die Porträt« von der Hand Raphael'« so fesselnd, so schön. Zu den besten Bildnissen gehört da« Porträt Lessing'«, von Sohn in Düsseldorf gemalt, ein Porträt, welche« schon seine« Gegenstände« halber da« Interesse lebhaft beschäftigt. Der Kopf, mit kräftiger, nordisch blonder Färbung und scharf geschnittenen, schroff geformten Zügen, ist mäßig nach oben gerichtet; da« tief liegende blaugraue Auge blickt ernst und fest in die Welt. ES liegt etwa« Männliche«, in sich selbst Ruhende«, Abgeschlossene« in der ganzen Erscheinung, Srlbstbewußtsein und Stolz bei kind- licher Bescheidenheit und Schlichtheit; äußerliche Kälte, Trocken heit und Schroffheit bei der reichsten, erregbarsten Phantasie und dem tiefsten, poetisch innigsten Grmüih. Sohn giebt un« in sei- nein Bilde treu und wahr de« genialen Künstler, den Au-druck seine« Geiste«, seine« Wesen«. E« ist der Lessing, wie wir ihn kennen, der sich für die blutige Romantik der Hussttenzeit be geisternde, in Farben protestirend» Blut«, und wohl auch Geiste«, verwandte de« Gotthold Ephraim Lessing; der einsame Wanderer, der, mit der Büchse auf dem Rücken, dem Gkizzrnbuch in der Tasche, Flur und Wald durchstreift; der große Künstler, der un« am liebsten in seinen Schöpfungen in die nur vom Odem Gotte« durchwehte Einsamkeit de« Walde« führt, oder an offene Gräber, wo un- die Schauer der Vernichtung entgegenwehen.— Da« Bild ist in einer kräftig frischen Weise meisterhaft behandelt, die Farbe von einer wirkungsvollen Sattigkeit, Tiefe und Leuchtkraft. Ein Porträt (Knirstück) vom Prof. Gönne zeigt un« rin volle«, von üppigem Leben blühende« Frauenbildniß mit edeln, großen, nach dem Süden deutenden Zügen und von hinreißender Schönheit, ein Gesicht mit süß. träumerischem Au-druck, zu dem man immer wieder zurückgezogen wird. Der schwarze, nächtliche Hintergrund ist gewagt, kühn und rigenthümlich, aber für « Ganze von vortrefflicher Wirkung, indem sich di« Figur mit Klarheit und Rundung davon abhebt und di« strahlend« Anmuth de« schönen Weibe« noch leuchtender hervortritt. Reben der un- gewöhnlichen, frappirrnden Darstellung«art verräth di« Au«, führung dir geschickt«, ihre Aufgabe beherrschend« Hand de« Künstlrr«. *) Ts ist hier wahrscheinlich der Sommandant von Kawnpur gemeint. **) Der Lommandant von Luckno, Sir Henry Lawrence, ist bekanntlich seinen Wunden erlegen. D. Red. Zeit weitere Schritte geschehen. Die infolge dessen am Tum melplatz und Fränkisch,k zu errichtenden SchiffSstationSplähe würden durch eine Schleppkahn mit dem Bahnhöfe verbun den werden. Prag wäre dann von zwei Schienenwegen durchschnitten, dem »inen zwischen dem bestehenden Bahn hofe in der Neustadt und dem zu erbauenden der Prag- Pilsener Bahn in der Vorstadt Smichow, dem andern schon erwähnten vom Tummelplätze au«. Die erst im zukünftigen Jahre ihren Anfang nehmenden Eisenbahnbauten am Smi chow wirken schon jetzt auf den Preis de« Baugrund,« und der Wohnungen daselbst ein. Die Bauunternehmer, weiche Miethhäuser errichten, haben gleich bei Beginn de« Baue« Mieth,r für alle zukünftige Wohnungen; diese sind am Smi chow wohlfeiler, al« in Prag, und viel« Beamte ziehen des halb au« den Ringmauern in die Häuser der Vorstadt. Ueber eine so große WohnungSnoth, wie sie die Wiener zu bestehen haben, können wir wohl noch nicht klagen; e« geschehen aber bereit« Schritte, um derselben vorzudeugen. Eine Gesell schaft von reichen Industriellen will durch Erbauen ent sprechender Wohnhäuser, die sür mittlere und kleine Woh- nungen berechnet wären, den Zeitbedürsnissen Rechnung tra gen. — Der schon im Jahre 1850 angeregte Umbau der alten, unschönen und unpraktischen Thore am Oujezd und Poric wird jetzt durch Vorsorge Sr. Exc. de« Herrn Statt halter« Freiherr» v. Mecsery realisirt werden. " Berlin, 26. August. Ueber da« Reis,Projekt de« Kai ser« Alexander sind heute einige Detail« hier bekannt gewor den, die um so mehr von Interesse sind, al« ihre Quelle den Charakter der Zuverlässigkeit trägt. Hiernach wird der russische Kaiser am 14. September hier eintreffen und am 16. nach Darmstadt gehen, woselbst Se. Majestät einen etwa sechs tägig,n Aufenthalt zu nehmen gedenkt. Man betrachtet r« hier al« ziemlich sicher, daß der Aar in Darmstadt eine -n- trevue mit dem Kaiser der Franzosen haben werde. Bon dort begiebt sich Kaiser Alexander zu einem mehrtägigen Be suche nach Stuttgart und kehrt sodann über Weimar nach Berlin zurück. Fürst Gortschakoff wird den Kaiser auch auf dieser Reise begleiten. Berlin, 26. August. Wie die „Zeit" erfährt, hat die Pforte nun ihre Bereitwilligkeit zur Annullirung der «ol- dausche» Wahlen au«g,sprachen, nachdem di« Gesosteu von Oesterreich und England in Konstantinopel di« ihnen durch Courier, überschickten ofsiciellen AustimmungSerklärungen ihrer Cabinete zu den Forderungen der andern Unterzeichner de« Pariser Frieden« zur Kenntniß der türkischen Regierung ge bracht hatten. Der Wiederaufnahme der diplomatischen Be- zi,Hungen Preußen« zur Pforte stehen also kein« Hindernisse mehr im Wege » — S«. Majestät der König empfing heut« Morgen den General Grafen v. d. Groeben, welcher sich in der Beglei tung de« Kaiser« von Rußland auf Höchstdessen Rückreise nach Si. Petersburg befand und wieder hier eingetroffen ist. — Der k. Bunde«tag«g,sandte, Herr v- Bismarck - Schön hausen, wird heute, von Kopenhagen kommend, wieder hier eintreffen. Marienburg, 19. August. (N. Pr. Z.) E« unterliegt keinem Zweifel mehr, daß die Dirschauer Brücke über die Weichsel schon Mitt» September, die hiesig« Nogatbrücke jeden falls bi« zum 1. October fahrbar sein wird. München, 25. August. (A. A-) Der an unser« köuigl. Hofe beglaubigte englische Gesandte, Sir I. R. Milbank,, der seit vergangenem Winter in Urlaub in England ver weilte, ist vor einigen Tagen wieder hier eingetroffen und hat sich nach Tegernsee begeben, wie denn überhaupt die Mehrzahl der Mitglieder de« hiesigen diplomatischen Corp« auf dem Lande verweilt. — Viele tausend Personen au« Nichtamtlicher Theil. Medersichl. ^agetgefchichte. Telegraphische Nachrichten. — Wien: Die Annullirung der moldauischen Wahlen. Ver handlungen mit Rom wegen einzuführender Reformen. Zur Reise de« Kaiser«. — Prag: Vorliegende Baupro- jecte. — Berlin: Nähere« über di« bevorstehend« Reise be« Kaiser« von Rußland. Wiederanknüpfun, der Be ziehungen zur Pforte. Vermischt,«. — Marienburg. Nahe Vollendung der großen Brückenbauten. — Mün chen: Der englische Gesandte zurück. Ausstellung der Goethe-Schillerstatue.— Baden-Baden: Der König der Belgier. Au«g,zeichnete Gäste. — Au« Kurhesse«: Die Gesetzvorlage über Wiederherstellung der Lehen. — Hamburg: Anträge auf Trennung der Justiz von der Verwaltung. — Pari«: Gehaltserhöhung de« Cardinal- Erzbischof«. Da« städtisch, Budget. — London: Au« dem Parlamente. Verstärkung de« Heere«. — St. Peters burg: Der k. Uka« in Betrrffd. Ermäßigung d. Bankzinsfüße«. — Kalisch: Militärische«.—Ostindien: Nähere« über den Au«bcuch der Empörung in Delhi. — Kalkutta: Eine allgemeine Erhebung befürchtet. — Nrw-Vork: Neue Differenzen mit Neu-Granada. Local- und Provinzialaugelegevheiten. Dresden: Leichendegängniß de« geh. RegierungSrath« Susemihl. Ver handlungen der Stadtverordneten. Feuer. Vermischte«. — Chemnitz: Nachtrag zum Muflkfeste. — Awickau: Leben-rettung durch einen Knaben. — Zittau. Spuren der Kartoffelkrankheit. Ein eigenthümlicher Todesfall. — Pirna: GewerbeauSstellung. veffeutl. GerschtSverhandlongr«. (Dresden. Annaberg.) t. (Auf- !0Min.) nl. 998 l 114'4 06 S.; vBank> 94 G.; 84'4B-; . Bank- lct. 134 u-Freib. Ober- AtaatSb. msbabn 28'4 G. k 3H ,. 37'4; staatsb.- ombard. kl. . Con !,xican« 4; 4^ -r 34 Triest, Mittwoch, 2«. August. AuS Bombay find Nachrichten vom 30. Juli hier eingetroffen. Hugh Wheeler*) war grtödtet worden Luckno wurde von de« Engländern fortwährend gehalten**) Oberst Neid hakte an des verstorbenen Generals Barnard Stelle den Oberbefehl über die Belagerungsarmee vor Delhi übernommen. In Sealcote haben sich zwei Regimenter empört. In Hyderabad hat ebenfalls ein Aufstand stattgefunden, der jedoch unterdrückt wurde. Im Pendschab, sowie in Gn Präfideutschafte« von Bombay und Madras blieb eS ruhig. Dagegen find in den Rordwestprovmzen an mehrern Orten Euro päer ermordet worden. Lord Elgin war am I. Juli in Hongkong an gekommen. AuS Alexandrien, vom 2L. August, berichtet die „Triester Zeitung", daß der neapolitanische Bice- consul meuchlings ermordet worden sei und mehrfache Verhaftungen unter den Europäern stattgefunden hätten. Dresdner Kunstausstellung von L8S7.*) IV. Ehe wir zu den Werken der Plastik und den Arbeiten der vervielfältigenden Künste übergehen, werfen wir einen Blick auf die ausgestellten Porträt«, dir in großer Anzahl vorhanden find und unter welchen sich recht gediegene Kunstwerke befinden. Die größere Anzahl erhebt sich allerdings nicht über die Anforderung bloser äußerer Aehnlichkeit und die Maler beschränkten sich darauf, die vorliegenden Formen in handwerksmäßiger Weise äußerlich abzuschreiben, gemalte Steckbriefe anstatt eine« Gedicht« über da« Gesicht zu geben. Diese Sorte Maler, die nur da« leichte Wiedererkennen beabsichtigen, arbeiten eigentlich nur für die Erinnerung, für Album«, Schenk-, Putz, und andere Stuben und sind — wir einmal Heinrich Heine von ihnen sagt — sehr beliebt bei wohlerzogenen Aeltern und zärtlichen Eheleuten, die unS ihre Gemälde nach Tische zeigen und un« nicht genug ver- sichern können, wie gar niedlich der liebe Kleine getroffen, ehe rr die Würmer bekommen, oder wie sprechend ähnlich der Herr Gemahl ist, den wir noch nicht die Ehre haben, zu kennen, und dessen Bekanntschaft un« noch bevorsteht, wenn er von der Leipziger Messe zurückkehr». Der echte Porträtmaler aber, der Künstler, wird un« nicht blo« eine «opie der Natur geben, son- drrn er wird sie vielmehr dem schaffenden Geiste nachbilden. Er wirv un« da« Gesicht al« Gebild der Seele geben; rr wird da» blo« Zufällige, Unwesentliche, nur augenblicklich und materiell
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