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Weißeritz-Zeitung : 17.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190412174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19041217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19041217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-17
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.12.1904
- Autor
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Weißeritz-Zeitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehns. — Druck und Verlag von Carl Jelzne in Dippoldiswalde. Mit land- und hauswirtschaftiichrr «snats-Brilag». Mit achtseitige» „Illustrierte« Anterhaltungsblatt". 70. Jahrgang. Sonnabend, den 17. Dezember 1904. Nr. 14S. Die «Weißeritz-ZeUung' scheint wöchentlichdrei mal : Dienstag, Donners- !«g und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denMenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. M Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Mg. Einzelne Nummern z» Pfg. - Alle Postan- Mten, Postboten, sowie «nsere Austräger nehmen Bestellungen an. Jnlerate, welche bei d« bedeutenden Auslage de» Blattes 'ine sehr wirk same Verbrelung finden^ werden mit 12 P^g., solch« aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 PsK die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und tomplt- zierte Inserate mit ent- svrechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten. zelle 20 Psg. Herr Gemeindevorstand Otto Mar Sonntag in Kreischa ist als Standesbeamter M den zusammengesetzten Standesamtsbezirk Kreischa bestellt und in Pflicht genommen worden. Dippoldiswalde, am l2. Dezember 1004. Königliche Amtshauptmannschast. Nr. 1312 l). vr. Mehnert. MIH- Aufgehoben ist die für 8ollllLd«uä, äoa 17. ä. kl., vormittags io Uhr, in Seifersdorf angesetzte Versteigerung verschiedener Maschinen. Dippoldiswalde, am 15. Dezember 1904. O. 607/04. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. O Weihnachtszeit! Wem bebte nicht das Herz, wenn von neuem die Engelskunde die Welt durchdringt: „Euch ist heute der Heiland geboren!" Wer richtete nicht gern seinen Blick hin auf den dunklen Stall zu Bethlehem, um im Geiste mit den Hirten niederzuknien an der Krippe, von der ein Licht ausstrahlte, dessen Glanz neue Liebe in die Herzen gegossen und neues Leben in der ganzen Welt geweckt hat! Wer möchte nicht das Bild der ersten heiligen Weihenacht mit eigenen Augen schauen? Diesen Wunsch zu verwirklichen, werden in vielen Orten christliche Wcihnachtsfestspiele zur Darstellung gebracht. Auch der hiesige Evangelische Jünglingsverein rüstet sich in Gemeinschaft mit dem Kirchenchore zur Auf führung von „Christi Geburt" von Gustav Mosen, des jenigen Festspieles, dem vor manchen anderen der Vorzug dramatischer Wirkung nachgerühmt wird. Möchten die Darbietungen, welche für den 5. und 8. Januar im Saale der „Reichskrone" geplant sind, eine ansehnliche Schar dankbarer Zuhörer und Zuschauer finden! — Erweiterung des Postdienstbetriebes während der Weihnachtszeit. Am 18. Dezember — Sonntag — werden die Diensthunden für den Verkehr mit dem Publikum wie an Sonntagen abgehaltcn, die Schalter jedoch auch in der Zeit von 5 bis 6 Uhr nachmittag geöffnet. Am 25. De zember — I. Feiertag — Schalterdienst, Ortsbrief- und Heldbestellung wie an jedem anderen Sonntage. Paket bestellung wie an Werktagen. Landbestellung hat gänzlich zu ruhen. — Am 26. Dezember — 2. Feiertag — werden die Dienstverrichtungen wie an jedem Sonntag abgehalten, nach den Landorten auch Pakete bestellt. Dresden, 15. Dezember. Im Königlichen Albertinum fand heute mittag die 100 jährige Geburtstagsfeier Ernst Rietschels, des Schöpfers des Denkmals des Königs Friedrich August im Zwinger in Dresden und des Lather- denkmals in Worms, statt, zu der zahlreiche Würdenträger erschienen waren. Die Gedächtnisrede hielt Geheimer Hof rat Professor vr. Treu. Der Kurator der Akademie, Prinz Johann Georg, der heute früh 7 Uhr 8 Min. von Wien hier wieder eingetroffen ist, blieb der Feier wegen der Trauer fern. — Die feierliche Überreichung der Riesenstollen durch 8 Meister und 8 Gesellen der hiesigen Bäckerinnung soll diesmal nicht, wie in früheren Jahren, im Residenzschloß, sondern am 2. Weihnachtsfeiertage im Taschenbergpalais, wo der König das Hoslager aufgeschlagen hat, stattfinden. Der Überreichung werden diesmal auch die Prinzensöhne beiwohnen. — In der Zeit vom 1. Oktober 1903 bis zum 30. September 1904 wurden im Königreich Sachsen 34 neue Schulen eingeweiht. Der Gesamtaufwand für diese neuen Gebäude belief sich auf zirka 3 Mill. M. Außerdem wurden 12 Schulgebäude umgebaut und vergrößert, was einen Gesamtaufwand von über eine Viertelmillion M. erheischte. — Innerhalb der oben angegebenen Zeit starben in Sachsen 79 Lehrer und 6 Lehrerinnen, die noch im Amte standen. 13 davon erreichten ein Alter bis zu 30 Jahren, 12 bis zu 40 Jahren, 23 bis zu 50 Jahren, 31 bis zu 60 Jahren und 6 bis zu 65 Jahren. Das Durchschnittsalter der im Amte Verstorbenen betrug 46 Jahre 2 Monate. Im Ruhestande verstorben 74, von denen 2 noch nicht 50 Jahre, 12 bis zu 60 Jahren/20 bis zu 70 Jahren, 15 bis zu 75 Jahren, 12 bis zu 80 Jahren, 7 bis zu 85 Jahren und 6 bis zu 90 Jahren alt geworden waren. Ihre durchschnittliche Ruhestands dauer umfaßt 9 Jahre 10 Monate. Als Todesursache wurden in erster Linie Lungen-, Herz- und Magenleiden angegeben, bei den Emeriti in 12 Fällen Altersschwäche. Pensioniert wurden 101 Lehrer und 9 Lehrerinnen. Von diesen HO Emeriti waren 8 bis zu 50 Jahren, 44 bis zu 60 Jahren, 41 bis zu 65 Jahren und 17 bis zu 70 Jahren alt. Das Durchschnittsalter bei der Pensionierung betrug 60 Jahre 2 Monate; es hat sich während der letzten fünf Jahre stetig um ein weniges erhöht. — Die Zahl der im Königreiche Sachsen zugelassenen Rechtsanwälte hat nach dem sächsischen „Kanzlei-, Jndicial- und Erpeditionskalender" für 1905 in den letzten Jahren fortgesetzt eine wesentliche Steigerung erfahren. Sie betrug Ende Juni d. I. 752, d. h. 165 oder 28,1 Prozent mehr als am gleichen Zeitpunkte vor 5 Jahren. Im letzten Jahre betrug der Zuwachs 51 oder 7,27 Proz. Wenn man das Ergebnis der letzten Volkszählung vom 1. Dezember 1900 zugrunde legt, kommt gegenwärtig in Sachsen auf je 5588 Einwohner ein Anwalt. Von den 752 Rechtsanwälten sind 223 zugleich Notare, sodaß zur Zeit auf je 18844 Einwohner ein Notar entfällt. Be sondere Titel, wie Hofrat, Justizrat, Oberjustizrat, sind an 86 Anwälte verliehen. Die verhältnismäßig größte Zahl von Rechtsanwälten weisen die Landgerichtsbezirke Leipzig und Dresden auf, denn hier kommt bereits auf 3537 und 4243 Einwohner je ein Anwalt, während im Landgerichts bezirk Bautzen erst auf 9708 und in den Landgerichts- bezirken Zwickau und Freiberg gar erst auf 10301 und 10413 Einwohner ein Rechtsanwalt entfällt. — Die Stadtverordneten in Leisnig beschlossen in ihrer letzten Sitzung die Erhöhung der Gehälter der dortigen Schutzmannschaft, und zwar wurde das End gehalt des Wachtmeisters von 1500 Mk. auf 1800 Mk. und das der Schutzleute von 1200 Mk. auf I500Mk erhöht. — Der Gemeinderat zu Flöha hat beschlossen, ein Grundstück bei Öderan anzukaufen, auf welchem die Quellen für die geplante Wasserleitung für Flöha vor handen sind. Glauchau. Der hiesige Gewerbe- und Hausbesitzer verein hatte mit Unterstützung der zuständigen Behörden beim Kriegsministerium um Errichtung einer Garnison petitioniert und dann noch eine Audienz beim Kriegs minister erwirkt. In dieser wurde der Deputation erklärt, daß an eine Erfüllung ihrer Wünsche vorläusig nicht zu denken sei. Es wurde ihr jedoch nicht jede Hoffnung ge nommen für den Fall, daß die geplante Neuorganisation des sächsischen Kontingents zur Durchführung kommt. Plauen i. V. Eine aus Breslau stammende, hier beschäftigte Köchin hat ihr heimlich geborenes Kind, das gleich nach der Geburt gestorben sein soll, 14 Tage lang im Koffer verborgen und dann im Ofen verbrannt. Sie wurde verhaftet. Bautzen. Auf der Neusalzaerstraße wurde ein drei jähriger Knabe von einem Kutschgeschirr überfahren und anscheinend nicht unerheblich verletzt. Der Knabe hat in einem kleinen Wagen gesessen, welchen sein älterer Bruder gezogen hat. Aus diesem Wagen ist er herausgefallen und dabei unter das Geschirr geraten. Lagesgeschichte. Berlin, 15. Dezember. Trotha meldet aus Windhuk vom 14. d. M.: Bei Absuchung des Gesechtsfelds von Naris am 5. Dezember fand die Sanitätspatrouille noch 50 bis 60 tote Hottentotten. 3000 Stück Vieh sind noch zusanimengetrieben, sodaß die Gesamtzahl des den Witbois abgenommenen Viehes 15000 Stück beträgt. Deimling, der in Verfolgung der geschlagenen Witbois am 8. d. M. Kalksontcin erreichte, setzte auf die Aussage von Ge fangenen, daß Hendrik Witboi bei Witkranz sei, die Ver folgung noch in der Nacht zum 9. Dezember fort, der Feind war jedoch bereits in der Richtung auf Goschas entflohen. Deimling beauftragte Meister, mit drei Kom panien und einer Batterie die Verfolgung in der Richtung auf Goch fortzusetzen und will selbst mit einer Halbbatterie Stuhlmanns nach Gibeon abmarschieren, wo er am 13. d. M. einzutreffen hofft. Kleist, mit einer Kompanie und einer Batterie, behält vorläufig Rietmont besetzt. — In der vergangenen Sonnabendsitzung des Reichs tags hat der Abg. Bebel im Namen der sozialdemokratischen Partei sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß die „Leipz. Bolksztg." die verschiedenen bürgerlichen Par teien und ihre Führer „in heftiger Weise" — Herr Bebel vermag unter gewissen Umständen recht milde zu urteilen — angegriffen habe. Das Leipziger Blatt antwortet nun auf die „erbauliche Komödie": Es wäre gewiß die glühte Genugtuung für uns, wenn wir unser Blatt so" redigieren könnten, daß es allen Parteigenossen gleichermaßen gefiele, aber da dieses ideale Ziel wohl noch von keinem Parteiblatt erreicht worden ist, so sehen wir kein große» Unglück darin, einmal einer kleinen Minderheit von 78 Genossen zu mißfallen. Etwas anderes bedeutet die Erklärung der Fraktion nicht. In den bürgerlichen Parteien mag die „Fraktion" ein geheimnisvolles Wesen sein, dessen Sprüche eine zermalmende Wirkung haben, aber innerhalb der sozialdemokratischen Partei hat der „parlamentarische Kretinismus" keine Stätte. Die sozial demokratische Reichstagsfraktion hat die parlamentarischen Ge schäfte der Partei zu besorgen, jedoch weiter reicht ihre Zu ständigkeit nicht. Vor allem hat sie kein Aufsichtsrecht über die Parteiprejse. Gewiß kann sie nach dem Rechte der Redefreiheit, das innerhalb der Partei besteht, ihr Mißfallen an einem Partei blatt aussprechen, ebenso wie jedes Parteiblatt nach demselben Rechte sein Mißfallen an der Reichstagsfraktion aussprechen kann. Allein damit ist ihr Recht gegenüber der Presse erschöpft. Des halb wird ihre Erklärung ohne jeden Einfluß auf die politische Haltung der „Leipz. Volksztg." bleiben, die einzig und allein den Direktiven der Leipziger Genossen untersteht. Man kann darauf gespannt sein, was „die kleine Minderheit von 78 Genossen" zu dem ihr unterstellten „parlamentarischen Kretinismus" sagen wird. — Der Kaiser beschloß, auf dem Schlachtfelde bei Leuthen zur 150jährigen Siegesfeier einen Gedenkstein an der vom Volksmunde „Altar von Leuthen" genannten kleinen Lindengruppe beim Dorfe Saara zu errichten. Dort hatte angeblich am Siegesabende ein alter Grenadier den Choral „Nun danket alle Gott" angestimmt, den das ganze Heer mitsang. — Die Kaiserin wird den Kaiser bei seiner nächsten Mittelmeerreise begleiten. — Nach Mitteilungen aus Rom wird der Vatikan den Wünschen der Reichsregierung, betresfend den Metzer Bischof Benzler und die Zurücknahme der Kirchhofsver ordnung entsprechen. — Über die Aushebung in Deutschland und Frankreich macht die „Köln. Ztg." interessante Angaben. Frankreich hebt trotz seiner um 20 Millionen geringeren Einwohnerzahl doch mehr Leute für Heereszwecke aus, als wir. Ausgehoben hat man bei uns 1903 für das Heer zum Dienst mit der Waffe 203913 Mann, ohne Waffe 3670. In Frankreich 155 568 Mann auf 3 bezw. 2 Jahre, 66490 auf I Jahr, zusammen 222058, also mehr als bei uns. Dazu kommen aber noch rund 4000 in Algerien auf 1 Jahr ausgehobene Franzosen, so daß sich 226058 ergeben und mit >4 000 Leuten für dis Hilfs dienste rund 240000. Die Leute für Hilfsdienste muß man in das Nekrutenkontinent einrechnen, da sie auf zwei Jahre zur Einstellung für bestimmte Zwecke kommen, auch einige Schulung erhalten und wenn sie nach einem Jahr für den Waffendienst tauglich besunden werden, sogar in ihn übertreten. Die Freiwilligen sind außer Betracht ge lassen, aber auch sie zugerechnet, überragt uns Frankreich an Einstellungen. Die Pslichtigkeit im aktiven Heere und in der Reserve zusammen ist außerdem in Frankreich größer, als bei uns: bei zweijähriger Dienstzeit 2 -s- 11 13 Jahrgänge gegen 2 -j- 5 — 7, und Ulan hat die Leute der Reserve und Landwehr dort bis jetzt in umfassenderem Maße zu Friedensübungen herangezogen als bei uns. Daß Frankreich seine Volkskrast bis aufs äußerste an spannt, um uns an Zahl der Einzustellenden zu überholen, kann nicht geleugnet werden. — Iw Ruhrkohlenrevier soll die Lage kritisch sein. Wie der „Verl. Ztg." gemeldet wird, nimmt die Erregung unter den Bergleuten zu. Über 7000 Arbeiter seien entlassen worden, und die Stimmung werde ver schärft durch das Bestreben, die Schichtdauer zu verlängern. Es sei nicht abzusehen, ob die nächste Zeit nicht einen all gemeinen Bergarbeiterstreik bringen werde. — Der Karte n brief scheint sich allmählich einen gewissen bescheidenen Platz in der Gunst des Publikum» zu bewahren. Im ersten vollen Jahre 1898 nach seiner Ausgabe wurden davon über mehr als 8 Millionen Stück abgesetzt. Seitdem ist die Nachfrage nach Kartenbriefen von Jahr zu Jahr zurückgegangen und beträgt jetzt un-
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