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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190002228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-02
- Tag1900-02-22
- Monat1900-02
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1900
- Autor
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der «nigl. «mtrhauptmmmschast «WM«, des «KM Amttgatch« «md d« SNdttachS W Ws«. D»»»«rSt«G, 22. KMnar 1800, M«»S M SW» Herr Bürgermeister Botte«' der Sitzung W" Mer Ltttuüg -er Bqrfitzenden tze» Kollegium-, Hertn Rendant Thost, wurde über nachfolgende Gegenstände der Tagesordnung berdthen bezw. Beschluß-kW- ' . Einem ukter Zustimmung deS SchlachthofSau-schuffe» zwischen dem Rache und der Cavillereibesitzerin tzrau verw. Stade abge schlossenen Vertrage, nach welchem diese die beanstandeten Schlacht- ihtere, sowie die branstäNdeftn Theile von solchen unter Selbst aufwendung der Verlade- und TrcwSporüosteti'allwöchentlich im Sommer zwei Mal (Mittwochs und SonnabeUdS) uüd im Winter ein Mal (Sonnabend) event. öfter gegen eine jährliche in zwei Raten am Sy. Juni und 31.Dezember vöm Rache zu zahlendeCnt- schädigung von 75 Mark au- dem Schlachthofe abzuholen hdt, tritt Kollegium einstimmig bei. — Die RathSbeschlüffe, betreffend Er höhung der Diensteinkommen des Waffermeister» Kühn und deS Maschinenmeisters Äckermann um je 100 Mark jährlich vom 1. Januar 4'900 ab, werden einstimmig genehmigt. Vorsitzen der venwendet sich für Ertheilung der Pensionsberechtigung an den Waffermeister. Herr Bütgerm. BoeterS erllärte, däß die- in absehbarer Zeit für den im städttschen Dienste stehenden Waffermeister in Aussicht stehe. — Nach dem Vorschläge de» BauauSschnffes hat der Rath beschlossen, dem Rathskeller« Pachter Herrn Schulze auf deffen Ansuchen für Aufwendungen bei Renovirung der Gastzimmer deS RathSkellerS die Hälfte deS aufgewendeten Betrages von 362 MM --- 181 Mark und für Erneuerung einer Treppe im Parkrestaurant den aufgewendeten Betrag von 50 Mark ganz als Entschädigung zu verwilligen, die Kosten für anderweit auSgeführte Erneuerungen und Reparaturen Herrn Schulze aber allein zu tragen über lassen. Dieser Rathsbeschluß findet einstimmig Genehmigung. — Nach Vortrag eines Ersuchens deS Centralbüreaus det Büreau- Angestellten Deutschlands (Bezirk Leipzig) um Anschließung an «ine von hen Städten Ebersbach, Burgstädt, Möckern, Werdau, Zittau, Pirna, Annaberg an das Königliche Ministerium einzu reichen beabsichtigte Petition, die Anstellung von Militäran- wärtern im Gemeindedienst betreffend, wird, nachdem Herr Bürger meister BoeterS die Gründe dargelegt, die den Rath zu einem Beschlüsse nicht geführt haben, beschlossen dasselbe dem Rathe zur Erwägung zu überweisen. — Den Rathsbeschlüssen, die unter dem Restantenregulativ stehenden Schieferdecker Oswald Kindt, Kaufmann Oswald Gruhle und Arbeiterin Louise König, nachdem dieselben ihre Abgabenreste bezahlt haben, auS dem Re gulativ zu streichen, tritt Kollegium einstimmig bei. Unter das Restantenregulativ gestellt wurde der Güterbodenarbetter Fr. Ludwig. — Schließlich nimmt Kollegium Kenntniß von einer Ein« ladukg deS Schützenkönig- und seines Ministeriums zu seinem am 22. Febr. abekd» im Saale deS SchützenhauseS stattfindenden KönigSballe. Hierauf geheime Sitzung, — An Stelle der au» ihren Äellungen geschiedenen bez. auSscheideuden Lehrer, der Herren Bemmann, Müder, Teubner und Kröher, sind di« Herren Wünschüttel in Mautitz, Neumann in Bischdorf, Kürze in St. Michaelis und Reuther kn Buchholz vom Schulau-schuß gewählt worden. —* Der K. L. K. wird au» Berliner Quelle berichtet, daß die ReichSregierung beabsichtige den KrankheitSversicherungS- zwang auch auf die häuslichen Dienstboten au-zudehuen und «ine bezügliche Gesetzesvorlage demnächst an den Reichstag ge langen zu lasten. — Auf allen böhmischen Umschlagplätzrn ist nach vorlie genden Meldungen am Dienstag die Elbschifffahrt in vollem Um« fange eröffnet worden. Somit dürste nun der Bttkehr auf der Elb« sich lebhafter gestalten. — Da- Thauwetter scheint auch im oberen Elbgebiet be« gönnen zu haben, da die Elbe in den letzte» Tagen ziemlich rasch gestiegen ist. Ein Eisgang ist zum Glück nicht mehr zu er warten, da die Oberelbe und die Nebenflüsse eisfrei sind. Für morgen Abend dürste hier ein Waffetstand von ca. 260 über Rull zu eWgrten sein. — Bekanntlich ist durch da- neue Recht der Zinsfuß herab gesetzt wqchtu. M» werden gesetzlich nur noch in Wechsestachen vmstW «a rschfisthes. Riesa, 22. Februar 1900. — In der am Dienstag Nachmittag 6 Uhr abgehaltenen öffentlichen St adtv er ordneten sitz»» g waren an wesend 14 Mitglieder de- Kollegiums und zwar die Herren: Berg, Donath, MMch, SosW ° Müller, iMtzäh Wcht-r. Romherg, Schneider, Schönhett, SchWTHalhÄm,' Thost Und ! '.tt-rrooiÄ rmunr amr mrmnn 6 Proz, in, Handelssachen nur h Proz. und in anderen Sachen nur 4 Prpz. zug^tanden. EW Streiffrage war eS nur, ob dies? Bestimmungen zwingende», Recht seiim, also vom 1. Januar 1SY0 ab auf aslf Vertragsverhältnisse, soweit nicht behindere Vereinbarungen über die We der Zinsen Vorlagen, Anwendung erleiden, oder ob auf solche RechtSverhäMste, welche doch Unter der Herrschaft d«S allm Rechtes entstanden sind, auch daß frühere Recht Wetter zur Anwendung kommt und demgemäß der alte Zinsfuß bestehen bleibt. Mehrfach ist hierüber an einzelnen Amtsgerichten, so z. B. in Leipzig nicht einheitlich entschieden worden. Während, wie von dort berichtet Wird, einzelne Amts richter noch die alten Zinssätze gelten ließ«, gewährten andere vom 1. Januar 1900 ab nur noch den neuen Zinsfuß. DaS Landgericht in Leipzig schloß sich zumeist der ersteren Anschauung an. Jetzt hat aber gleich dem OberlandeSgericht Frankfurt a.M., auch da» OberlandeSgericht zu Dresden entschieden, daß vom 1. Jannar ab, gleichviel, wenn die in Frage kommende Ver pflichtung entstanden ist, nur noch auf den Zinsfuß deS neuen Rechtes (4 und 5 Proz.) zu erkennen ist. Diese Ansicht wird nun die herrschende werden. (CH. Tgbl.) — Die Staatsschulden des Königreichs Sachsen beliefen sich nach dem Prüfungsberichte, wie er von der dritten Depu tatton der 1. Kammer erstattet worden ist, am Schluffe des Jahres 1897 auf 752464 950 Mark. Zur Verzinsung der Staatsschulden wurde iyi genannten Jahre der Betrag von 22 655 287 Mark verausgabt, ferner zur Tilgung der Betrag von 4 934 942 Mach Die durchschnittliche Verzinsung der Staatsschulden stellte sich auf 3'/« Prozent. — Ueber »Neue Versuche über die rationelle Behandlung und Konservirung deS Stalldüngers", wird Herr Professor Dr. Holkefleiß-Preslau einen Vortrag in einer Gesellschafts versammlung der Orkonomtschen Gesellschaft i. K. S-, a« 2- März d. I.. Nachmittag 4 Uhr, in der Deutschen Schänke zu de» »Drei Raben", Dre-den, Marienstraße halten, zu welchem auch Richtmitglieder kostenlos Zutritt haben, sofern sie hei der Geschäftsstelle Wienerstraße 13 I bis zum 2. März Vormittag» 12 Uhr ZutrittSkarten einholen, oder solche gegen Erlegung von 50 Pfg. von Nachmittag >/,4 Uhr an, am Eingänge deS Vor- tragSlokaleS erheben. Der Herr Vortragende wird folgende Punkte zur Besprechung bringen: 1. Nothwendigkelt der mechanischen Pflege de» Stalldüngers, Besprechung der Verluste, welche bei mangelhafter Düngerstätte und bei ungeregelter Lagerung deS Düngers eintreten. 2. Erörterung der Einrichtungen einer guten Düngerlagerstätte. 3. Aber auch bei sorgfälüger mechanischer Pflege tretm erhebliche Verluste ein durch die regelmäßigen Gährungen. Feststellung dieser Verluste nach älteren und neueren Versuchen. 4. Erörterung der Frage ob eS angezeigt ist, Maß regeln zu treffen, um diese Verluste zu beschränken. 5. Be sprechung der KonservirungSmethoden zur Verminderung der Lagerungsverluste deS Dünger» nach älteren und neueren eigenen Versuchen,Mm Vergleich mit den Lauchstädter Resultaten. — Wer den Einzug der ersten Frühlingsboten ans der Vogelwelt, als welche man vielfach den Meister Staar- matz mit Familie ansieht, recht freudvoll gestalten will, der hole jetzt die Staarkästen von den Bäumen herab und nehme großes Reinemachen vor damit die nun bald in größerer Zahl ankommenden Gäste ein sauberes und von den zurückgelassenen Ueberrcsten aus dem Hausrath der vorjährigen Bewohner befreites Sommerloges vorfinden. Vielfach sind auch Reparaturen an den luftigen Wohnungen vorzunehmen. Das Dach fest anzunageln oder der Stengel, von dem Meister Staar den Morgengesang in die fri sche Luft hinausschmettert, zu erneuern rc. Alles Vor richtungen, die jetzt auszuführen sind und wodurch man sich der ganz besonderen Anhänglichkeit dieser nützlichen und ob ihrer Freudenbotschaft vom kommenden Früh ling ganz besonders willkommen geheißenen Thierchen si chern kann. — Es ist oft erstaunlich, welcher Mittel sich der intel ligente Formobstzüchter bedient, um die Natur seinem Willen unterzuordnen. Ungestümes Wachsthum bändigt er, indem er starktreibende Aeste in eine mehr wagerechte Stellung bringt, kahle Stellen seiner Spaliere bekleidet er durch Einsetzen! von Fruchtaugen und -zweigen. Will ein Auge nicht austreiben, so bringt er oberhalb desselben einen halbmondförmigen Ähnitt an und erzielt dadurch in den meisten Fällen den gewünschten Erfolg. Befinden sich an sonst gesunden Spalierarmen Verletzte oder kranke Stellen, so überbrückt er diese durch geschickt ausgeführte Veredelungsmethoden, viel zu wenig bekannt ist aber ein Verfahren, auf dass der praktische Rathgeher im ObH- und Gartenbau iN seiner neuesten' Nummer kn Hort uftd VM aufmerksam macht. Man kann nämlich BirnpyrainidÄi. die sich erschöpft haben, oder die Quittenunterlage ÄM vertragen, sichet retten und -u freuhigevem ÄachSthüill veranlassen, wenn man in den MMierschchm^Wr allen Vetedelungsstelle BirnwiMinge seitlich Rnseht/'Wie das gemacht wird, können Interessenten aüs Mtt vM Gcschäftsainte des praktischen Rathgebets zu FrankfüK a. O. auf Verlangen kostenlos zugestellten ProbenunttE ersehen. " '' " ' " — Beim Spazierengehen kann man sehr oft die Wahr nehmung machen^ daß unbesorgte Kindermädchen oder un verständige Mütter drei- oder mehrjährigeÄindtr am Arme führen, ohne sich dabei zu überlegen, daß die Hilfe eigent« lich nichts Anderes ist, als eine Quäl fitt das Kind. Der Kleine Arm besitzt noch nicht die Muskelkraft, utti für die Tauer eines längeren Spazierganges eine derartige ihm zwangsweise zugemuthete Anstrengung aüszuhalten, denn in den meisten Fällen ist der Arn« der Begleiterin zN kurz, so daß eine bequeme, für das Kind hilfreiche Führung un möglich ist. An Stelle dessen tritt eine Streckung des klei nen Armes, die sowohl die Wärterin ermüdet, für das Kiiib aber geradezu schmerzhaft wird, wenn sie längere Zeit daü^ ert, abgesehen von ernstlichen Schädigungen, die bei der» noch in der Entwickelung begriffene» Kinde und der Weich heit der Knochen und Bänder des Armes sehr nahe liegt. Das Kind wird seine Unlust zum Weitergehen sehr bald durch Weinen kundgeben. Eine verständige Pflegerin wird auch bald herausfinden, warum das Kind verdrießlich ist) und nicht durch Zanken oder gar Schläge dasselbe zum Führenlassen zwingen. Muß das Kind geführt werden) so biete man ihm, wenn es nicht möglich ist, bequem die Hand zu reichen, einen Stock oder ein Band zum Halt. Tas sprichwörtlich gewordene „Gängelband" hat, wie der „Praktische Wegweiser", Würzburg, schreibt, gerade bei den kleinen Ändern volle Berechtigung und ist entschieden ganz richtig angewendet.und zu empfehlen. Schade, daß man es nicht mehr sieht, dafür aber die unsinnige Führ ung am Arme. Ebenso verwerflich ist auch das Aufheben des Kindes an! einem oder beiden Armen. Wie leicht ist es möglich, den Arm durch die Gewalt des Zuges und das Gewicht des Körpers aus den Gelenken zu reißen. Großenhain. An Stelle deS zum Finanzrath und Stempelfiskal in Dresden beförderten Herrn Finqnz-Affeffor Liebert ist vom 1. April d. I. ab Herr Bezirkssteuerinspektor Schurig in OelSnitz zum Vorstand der hiesigen BezirE- steuer-Einnahme ernannt worden. — Die Herren Otto Pausitz und Eduard Stade beabsichtigen eine Thomasschlackenmehl- Fabrik zu errichten. Lommatzsch. Der durch den Kohlenmangel in der Glasfabrik eine Zeit lang unterbrochen gewesene Betrieb ist jetzt wieder ausgenommen würden, da die Fabrik jetzt wieder Kohle» erhalten hat. )( Dresden, 22. Februar. Die Königin reiste heute Vormittag 8 Uhr 50 Min. nach Sigmaringen ab. — Die Ausstellungsgegenstände für die D re sdner Marine-Ausstellung, die am 26. Februar im städtischen Ausstellungspalast zu Dresden durch Se. Maje stät den König eröffnet werden wird, find in sieben Wäg gons vvn Darmstadt hier eingetroffen und gelangen gegsn- »värtig unter sachkundiger Oberleitung des Herrn Geh. RcgierungSrathes Professor Busley von Berlin" zur Auf stellung. Derselbe hatte auch die Darmstädter Ausstell ung in musterhaft übersichtlicher und anschaulicher Weise arrangirt. An einem der Tags nach Eröffnung der Aus stellung wird Herr Professor Busley, dem der Ruf eines vorzüglichen Redners vorausgeht, Mit Beziehung auf die Marine-Ausstelluttg hier eine» Vortrag halten über das zeitgemäße Thema: „Der militärische, wirtschaftliche und handelspolitische Werth einer starken Flotte," wozu Jeder mann freiend Eintritt haben solk Um der Jugend den Be such der Ausstellung möglichst zu erleichtern, wurde die dankenswerte Bestimmung getroffen, daß beini Besuch ganzer Schulen und Schulklassen unter Führung der Lehren die einzelnen Schüler und Schülerinnen an Wocheirtageu nur 10 Pfg. Eintrittsgeld zu zahlen haben". Die aktive deutsche Flotte wird auf der Dresdner Martne-LuS- stellung in ihren besten Typen und einem bisher nie dage-. wesenen Umfange zu sehen sein.
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