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Weißeritz-Zeitung : 23.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190107236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-23
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.07.1901
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67. Jahrgang Dienstag, den 23. Juli 1901 Nr. 85. Inserate, welche bei d« bedeutende» Auslage de« Blattes eine sehr wirk» same Verbreitung finden, werden mit 10 Psg. die Spaltenzeile oder deren Rani» berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen» dem Ausschlag. — Singe» sankt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Psg- - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit land- und hauswirthschastlicher Monats-Beilage. Die „WeihtKtz - Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich l M. 2!> Psg-, zweimonatlich 84 Psg , einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern lt) Psg. — Alle Postan stalten, Postboten, soivie die Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Nedacteur: Paul Jehne. Mit achtfeitigem „Jllustrirten Anlerhaltungsblatt". Wcheritz-Mling Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und de» Stadtrath zu Dippoldiswalde. Versteigerung. Freitag, den 26. Juli 1SV1, von Mittags 12 Uhr an, sollen in Kipsdorf 1 großer Posten Materiallvaaren, 1 Bettstelle mit Matratze, 1 Fahrrad n. v. A. öffentlich gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort: „Tellkoppe". Dippoldiswalde, den 20. Juli 1901. 0.579/ol. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts das. Pferdemllstermlg. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft hier voni 15. d. M. die Pferdemusterung betr. — „Weißeritz-Zeitung" Nr. 83 vom heutigen Tage - wird hierdurch nochmals bekannt gegeben, das; diese Musterung für den Stadtbezirk Dippoldiswalde . ,,, Dienstag, den 23. Juli 1901, Vormittags A11 Uhr, auf der sogenannten Aue hier abgehalten wird. Sammckche Pferde muffen der vor schriftsmässigen Aufstellung wegen bis spätestens Vormittags /2I8 Ahr zur Stelle Die Vorführung hat blank ohne Geschirr, auf Trense mit 2 Zügeln zu er folgen. Die Hufe sind zu reinigen, aber nicht zu schmieren. Pferdebesitzer, welche ihre gestellungspflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder nicht vollzählig vorführen, haben nutzer der gesetzlichen Strafe zu gewärtigen, datz auf ihre Kosten eine zwangsweise Herbeischafiung der nicht gestellten Pferde vorgenommen wird. Dippoldiswalde, am 18. Juli 1901. Der Stadtrath. Voigt. WM MtsM jz, PMmgk. Standhaft erträgt seit fast 2 Jahren der englische Nationalstolz die furchtbarsten Opfer an Gut und Blut im Burenkriege, und man hört aus den Kreisen des eng lischen Volkes heraus selten einen Ruf des Unwillens über die englische Kriegführung, denn die zähe und politisch geschulte englische Nation weitz, datz sie im südafrikanische» Kriege nun nicht mehr zurückweichen darf, wenn sie nicht riskiren will, ihr Ansehen als Grotzmacht zu verlieren. Ein Weltreich, das die grötzten Länder der Erde umfatzt, das nicht nur in Europa das größte Jnselreich ist, sondern auch Indien, Australien, den nördlichen Theil Nord- Amerikas, Egypten und Südafrika besitzt, soll vor einem todesmuthigen Häuflein der letzten tapferen Buren zurück weichen?! — Nach englischem Empfinden und Denken ist dies ein Ding der Unmöglichkeit, das britische Welt reich macht mit ehernen Schritten das Recht des Kolosses geltend, und in England hat seit vielen Jahrhunderten dem Auslande gegenüber ja immer der Grundsatz ge golten, Macht geht vor Recht, und was in Südafrika sich jetzt abspielt, hat Alt-England schon immer, soviel es konnte, in allen Erdtheilen geübt. Aber eine furchtbare, blutige und die englischen Finanzen halb ruinirende Lehre mutz das stolze, kalt berechnende England in diesem Kriege hinnehmcn, und diese Lehre giebt sich in bitteren Worten jetzt sogar in solchen englischen Zeitungen kund, die früher die Kriegstrompete am lautesten erschallen lietzen. Das englische Hetz- und Sensationsblatt „Daily Mail" ruft jetzt aus: „Ueber 19 Monate ist der Krieg nun im Gange. Mit 50 000 Mann begannen wir den Krieg, und wir haben inzwischen 250000 Mann dort hingebracht, 16 700 Mann sind gefallen und 14 000 Mann liegen in den Krankenhäusern. 120 Mill. Pfd. Sterl, (circa 2>/2 Millarde Mark) haben wir schon ausgegeben und noch immer kostet uns der Krieg wöchentlich 1 >/4 Mill. Pfd. Sterl. Dagegen würde nun aber nichts einzuwenden sein, wenn uns die Regierung nur offen und ehrlich sagen könnte, datz einige Aussicht auf Beendigung des Krieges vorhanden wäre! Mögen also die Engländer sonst noch so fest ihre Lippen zusammenkneifen und sich über den miserablen Verlauf des frevelhaften Vurenkriegcs ausschweigen oder schön gefärbte Telegramme in die Welt setzen, so liegt doch in dem Ergüsse der „Daily Mail" das Eingeständnitz der großen Verlegenheit, in welche der südafrikanische Krieg England gebracht hat. Wider spruchsvoll und unheimlich liegen offenbar auch die Dinge in den englischen Kolonien Kapland und Natal, denn selbst englische Zeitungen geben zu, daß man aus diesen direkt mit dem südafrikanischen Kriege zusammenhängenden Kolonien nichts Rechtes mehr erfahren könne. Thatsache ist auch, daß der englische Kriegsminister die Nachricht von der Rücksendung des größten Theiles der englischen Infanterie aus Südafrika und deren theilweisen Ersatz durch Kavallerie für irrthümlich und verfrüht erklärt hat, und daß jeder englische General und Minister vollständig davon überzeugt ist, daß der Burenkrieg nicht eher zu Ende geführt werden kann, als bis die letzten todes muthigen und außerordentlich tüchtigen Burengenerale Louis Botha und Christian Dewet gefallen oder gefangen sind. Das kann aber nach der Erfahrung der letzten Monate noch Jahr und Tag dauern, wenn nicht etwa ein unerwarteter Zwischenfall den Engländern zu Nutze kommt. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Da das hiesige Diakonat die erste im 2. Halbjahr zur Erledigung gelangte geistliche Stelle ist, so wird es nach den Bestimmungen in 8 2 des Kirchen gesetzes vom 8. Dezember 1896 besetzt, d. h. das ev.-luth. Landeskonsistorium designirt ohne Weiteres einen der Be werber um die Stelle und der Kirchenvorstand hat nur das Recht, von dem Designirten eine Probe zu ver langen. Dippoldiswalde. Wie aus dem Jnseratenthsil er sichtlich, wird die auch hier in bestem Rufe stehende Theater-Direktion Julius Zahn am 28. Juli in hiesiger Stadt eine Reihe von Vorstellungen eröffnen. Wünschen wir Herrn Zahn in dieser Saison besten Erfolg, den er bei seinen früheren Gastspielen in Dippoldiswalde leider oftmals nicht in verdienter Weise hatte. Dippoldiswalde. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist in unserer Stadt abermals ein größerer Diebstahl ausgeführt worden. Aus dem Gastzimmer einer Schankstätte ist ein kleiner Wandschrank, 35 X 50 cm groß, durchs Fenster entwendet und in den Anlagen am Vismarckplatze aufgebrochen und des Inhalts beraubt worden. Außer einem größeren Geldbeträge in Papier sind dem Diebe noch ein Fahrscheinheft, welches von Dresden über Frankfurt a. M. nach Köln a. Rh. aus gestellt war, sowie verschiedene Quittungen, Marken und dergleichen Papiere in die Hände gefallen. Der Dieb scheint mit den örtlichen Verhältnissen sehr gut vertraut gewesen zu sein, denn er hat von der Straße aus die in der oberen Fensterscheibe sich befindliche Glasjaloufie soweit in die Höhe gehoben, bis er den Fensterwirbel er langt, denselben nach unten gedreht und so die Fenster dann geöffnet hat. Der Bestohlene sichert Demjenigen, der den Dieb so zur Anzeige bringt, daß derselbe gericht lich bestraft werden kann, eine Geldbelohnung von 20 M. zu. Ferner werden noch alle diejenigen Personen, die in der gedachten Nacht in irgend welcher Weise eine Wahr nehmung, die zur Erlangung des Thäters führen könnte, gemacht haben, gebeten, dieselbe in unserer Polizeiwache, Rathhaus, 1 Tr., anbringen zu wollen. — Die aller drei Jahre vorzunehmcnde Nach- aichnng, bei welcher die im öffentlichen Verkehr ver wendeten Maaße, Gewichte, Waagen und Meßwerkzeuge geprüft werden, findet dieses Jahr vom 20. bis 27. August im hiesigen Orte statt und wird diesmal straßen weise ausgeführt. Welche Straßen an den einzelnen Tagen an die Reihe kommen, wird den betheiligten Ge werbetreibenden seiner Zeit durch amtliche Bekanntmachung mitgetheilt werden. — Dem Zimmerpolier Ernst Moritz Kästner hier, welcher seit Ostern l 864 ununterbrochen in dem Schmidt- scheu Vaugeschäft hier in Arbeit steht, ist vom König!. Ministerium des Innern das tragbare Ehrenzeichen „Für Treue in der Arbeit" verliehen worden. Die llebcr- rcichung erfolgte durch Herrn Bürgermeister Voigt in Gegenwart seines jetzigen Arbeitgebers, Herrn Bau meister Otto Schmidt, mit entsprechenden Worten und Glückwünschen. Wendischcarsdorf. Ein merkwürdiger Fall ereignete sich bei dein hier angestellten Waldwegwärter König, der an dem Feldzuge 1870/71 betheiligt war. Derselbe wurde vor St. Privat verwundet und zwar erhielt er einen Schuß in den Oberschenkel. Nach dem Gefecht wurde er einige Stunden weit gebracht und ihm die ziemlich tief steckende etwas breit gedrückte Kugel am nächsten Tage operativ genommen. Er wurde geheilt, aber das Bein wurde ca. 5 cm kürzer, sodaß er heute lahm geht. Vor ungefähr 14 Tagen bekam nun König am Oberschenkel eine hühnereigroße Beule, welche sich jeden Tag mit immer größer werdenden Schmerzen tiefer herabsenktc bis sie endlich an der Wade augekommen war und K. un gemein viel Schmerzen verursachte. Der Beutel wurde äufgedrückt und dabei kam ein Theil Blei von der ihm vor 30 Jahren beigebrachten Kugel zum Vorschein. (L.-A.) Possendorf. Die hiesige freiwillige Feuerwehr ge denkt im August d. I. ihr 25jähr. Stiftungsfest zu feiern. Zu diesem Feste werden Einladungen an auswärtige Wehren und an die Vereine des Ortes ergehen. Hänichen. Zu der nächsten Sonntag im Saale der der „Goldnen Höhe" stattfindenden Sänger-Vereinigung haben sich 8 Vereine angemeldet. Die Vorträge beginnen Nachmittags 4 Uhr. Jedermann hat Zutritt und es ist eine recht zahlreiche Vetheiligung von Gästen nicht nur wünschenswerth, sondern würde mit Freuden begrüßt werden. Dresden. König Albert wird auch in diesem Jahre die Dresdner Vogelwiese besuchen. — Die wegen der Ermordung des Musikers Gunkel vielgenannte Privata Jahnel in Dresden ist zur Beobachtung nach dem Sonnenstein gebracht worden. — Ebenfalls 45 Tage Giltigkeit haben von jetzt ab Rückfahrkarten im Verkehr mit Holland. — Von der seit 83 Jahren bestehenden Pianoforte fabrik der Firma Irmler, Leipzig, ist jetzt das I4000ste Instrument fertig gestellt worden. Dresden, 20. Juli. Frau Prinzessin Friedrich August von Sachsen ist heute früh glücklich von einer Prinzessin entbunden worden. — Der Gasthof zum Steiger im Plauenschen Grunde kann nunmehr auf ein hundertjähriges Bestehen zurück blicken. — Das Auerbacher Rathskollegium ist wieder voll zählig, nachdem der Stadtverordnete Bäckermeister Martin — wiederum ein Gegner der sogenannten „Bürgermeister partei" — als Stadtrath gewählt und vom Bürgermeister auch bereits verpflichtet wurde. — Im Jahre 1902 wird in Zittau eine Ober- lausitzcr Gewerbe- und Industrie-Ausstellung stattfinden, wozu die Anregung vom dortigen Gewerbeverein aus gegangen ist. Freiberg. Als Hauptgeschworene für die dritte dies jährige Schwurgerichtsperiode wurden aus unserer Gegend ausgeloost: Gutsbesitzer Focke in Hirschbach, Stuhlfabrikant Hamann in Rabenau, Gutsbesitzer Schulze in Luchau, Rittergutsbesitzer v. Perglas in Berreuth, Kaufmann Lindner in Eroßölsa, Gutsbesitzer Göbel in Cunnersdorf, Vrauereibesitzer Meyer in Rechenberg, Rittergutsbesitzer v. Zenker in Kreischa. Pirna. Als Landtagskandidat für den 12. länd lichen Wahlkreis, der hauptsächlich die Orte unserer Amts- hauptmannschaft umfaßt, wurde der bisherige Vertreter, Gemeindevorstand Frenzel in Dorf Wehlen, wieder auf- gestellt. Mügeln. Ein unbekannter Schwindler ist in einer hiesigen Speisewirthlchaft ausgetreten. Er beauftragte den allein anwesenden Kellner, dem er sich als Agent einer Vürstenfabrik zu erkennen gegeben hatte, in der Schule uach Bedarf in Vürstenwaarcn Nachfrage zu halten. Inzwischen nahm der Fremde die Ladcnkasse im Betrage von 5 M., sowie das Tragkörbchcn, in welchem das Geld aufbcwahrt wurde, an sich und verschwand. Geithain. Auf Antrag der Rindviehbesitzcr in Wickersham hielt der Kreisverein Leipzig eine Stallschau im genannten Orte ab. 19 Gehöfte und Stallungen wurden besichtigt und konnten 14 Preise (darunter 10 Staatspreise) zur Vertheilung gelangen. Die schönen Resultate auf dem Gebiete der Rindviehzucht find dem
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