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Dresdner neueste Nachrichten : 01.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193906019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19390601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19390601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-06
- Tag1939-06-01
- Monat1939-06
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.06.1939
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47. Jahrgang Donnerstag, 4. Juni 1S3S Anzeigenpreise: Tnmdprri«: dle Ispalllg« auo-ZeNi km An- ' »eigeniell 1« Rps.,Sl«llengtsuch« und privat. Aamlltmantrigrn üRps^bler» wmbrest« ww-Zell« Im Texitelll-ioRM. Nachla- nach Malstaffel l oder Mm-enstaffel v. Lriefgebühr für Ziffer anzeigen S0 Rpf. autsch l. Porto. Zur Zelt ist Anzrlgenpreiellst« Sir. » giUiig. postanschrlfi: Vre-dea «i, PMach * Fernruf: Orisvertebr Sammelnummer 24601, Feruvette-r 27SS1-27-8Z«Telegramme: neueste Dresden « pMcherl: Dresden 2vao * Berliner Schrlstleltung: Berlin K ZZ, ViNortastra-e 4« Aichtverlangi» alosendungra an die Schrlstleltung ohne Rückporto werdeo weder »urkickgesandt noch aufbewahrt. - 2m Aast« HSHerer Gewalt oder Letrlebsssömng hoben unsre -ezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Enigeli« Nr.lLS Dresilmr Neueste Nachrichten m« Sande,-, and Zndnfiel-.Z-Iinn, shierzu S»Rpf. Justelluagggeb.) Kreuzbanlß »d.r Jür bl« Woche ixx» NM. Einzelnummer 10 Apf.» autzerhaw Grob-Vr^den« IS Rpf. Schrlfileiwng, Vertag and SauptgeWflSflelle: Dresden A, Serdlnandstraße 4 Ser Mm enipsängt pnnzregeni Paul Nichtangriffspakt mit Dänemark abgeschlossen - Göring bankt -en (Spanienkämpfern — (Start zur Großbeutschlanbsahrt -er Radfahrer Sieilmsturzpläne inASA. Dramatische Vernehmung General Mofeleys - Die Msch'komnmnistifche Gefahr in Amerika XWashington.l. Jnnt Zu einer dramatischen Sitzung gestaltete fich die gestrig« Vernehmung beö ehemaligen stellvertretenden veneralstadSchesS der USA-Arme«, Generalmajors Horn-Moseley, vor dem sogenannten „DieS"-AnS- schuh deS Parlaments über sein« bekannten Ent« hiillungen einer jüdischen StaatSstretchverlchwdrnng in den Bereinigten Staaten. Mosel«« hatte aus seiner Vernehmung bestanden, obschon der AuSschutz fie gern« verschoben Hütte, und olS der BerhandlungSleiter Moseley die grStzten Schwierigkeiten machte und de» General in seinen Aussage« »« beschränken «ersuchte, schlug Mosel«, schließlich mit der Kaust aus den Lisch und fragt«, ob dem AuSschub nichts an der vlotzlegung der ««ameri kanischen Methoden bestimmter Kreise gelegen sei. Er »erd« dem amerikanischen Volk Gelegenheit geben, selbst die Lage z« beurteilen, wenn der AuSschutz dies verhindern «olle. Roosevelt soll« die amerikanisch« Arme« lieber zur Bekämpsnng des Kommunismus be nutzen und sie von de« ihr auserlegten Beschränkungen besreien, als ihr großzügig zu erlauben, Pläne gur Bekämpfung Deutschlands zu schmiede«. Leider dürfe die Arme« keine« Kinger rühre«, um di« Amerika««! innerhalb ihrer eigene» Grenzen vor de« Kein den zu schützen. Di« kommunistische Krankheit, die heut« die vereinigten Staaten Heimsuche, könne i« sünf Minuten geheilt werden, wgnn nur daS Weibe Hau» eS wünsche. Roosevelt brauch« die Armee nur »« «mächtigen, die umstürzlerischen Umtriebe der Jude» z« untersuchen. „Amerika", so fuhr Moseley fort, „steht heute mehreren dringenden Problemen gegenüber. Eines der dringendsten ist die Bekämpfung einer Agitation, die von Küste zu Küste geht, um die Vereinigten Staaten in «inen Krieg zu verwickeln. Ein andres ist die Notwendigkeit, datz der USA.-Präsident alle Juden» n btto mm uni stensrt st loSauSdem LtaatSdtenst entläßt." Der General betont«, er habe den GeneralstabS- chcs Eraig wiederholt vor jüdischen Umsturz komplotten gewarnt, von denen er aus Grund der Informationen de» Reserveoffiziers James Campbell Kenntnis erhalten habe. Campbell sei sein Verbindungsmann in dem exklusiven Newyorker ^Varmonie-Club" gewesen, und habe zahlreiche Ge spräche matzgebenber Juden überhört. Er, Moseley, habe von dem jüdischen Umsturzkomplott zum ersten Male bet einem Besuche Campbell» im Hauptquartier der 4. Armee in Atlanta gehört. Auf Befragen teilte er mit, datz er einmal auch an einer Versammlung von eiwa 40 Personen tm Prtvathanse einer Krau Uzzell auf Long Island tetlgenommen habe, zu der auch Krtb Kuhn erschienen fei. Er bestritt jedoch einen angeblichen Geheimcharakter dieser Zusammenkunft. Ebenso verneinte er die Krage, ob daS HauS von Mitgliedern des Amerikadeutfchen VolköbundeS ge- schützt worben sei. Moseley kritisierte sodann die amerikanische Presse, bi« überwiegend unter fremden Einflüssen stehe und ein unzutreffendes Bild der internationalen Lage gebe. Während deS Banketts in Atlanta habe er, erklärte Moseley weiter, neben dem Rabbiner David Marr gesessen, der di« USA.-Flagge al» rin wert loses Stück Baumwolle bezeichnete und unverblümt erklärte, jeder Jude sei zuerst Internationalist und dann „Patriot"! Diese Aussage, fuhr der General fort, sei bezeichnend für die Gesamteinstellung der jüdischen Rasse. Di« Behauptung des amerikanischen KommuntstenhäuptlingS Bromder, die Kommunistische- Partei Amerikas habe nur 1V00Ü0 Mitglieder, bezeich nete Moseley als erlogen. Im Gegenteil hielten sich in den Bereinigten Staaten S Millionen Kom- munisten ans. Dazu kämen noch weitere S Milli onen ungesetzlich eingeschmuggelte Ausländer, die bereit seien, mit den Kommunisten gemeinsame Sache zu machen. Als Beweis hierfür sührte General Moseley an, datz insbesondere über die mexikanische Greüze in den letzten Monaten Tausende von AuölänbernaufungesetzltchemWege nach USA. kamen. Besonders ««angenehm für Roosevelt «nd fein« HelserShelser «ar dann di« Antwort MoseleyS a«s bi« Krage, warum di« USA -Vehördr« davon keine Mit teilung machte«. Der General' erklärt« nämlich «nnmwnnden, er steh« ««ter dem Eindruck, datz alles dieses im Einverständnis mit de« höchste« Stelle« d«S Staates vor sich «eh«. Als man den General dann noch fragte, ob er daran glaube, datz die Juden allein verantwortlich für den Kommunismus seien, erwiderte er, nach seinen Feststellungen würben sämtliche kommuni stischen Organtsatidnen völlig von Juden kontrolliert. An der Westküste brr Bereinigten Staaten betraae detsptelSweis« der jüdische Prozentsatz oft bi» zu 00 Prozent. Zahlreiche Zuhörer beglückwünschten den General «ach Schluß,der Verhandlungen seiner Haltung. Berlin im Jestschmuck Äroß-euffchlan-S Hauptstadt entbietet den Willlommensgniß -es -rutschen Volkes Bericht unsrer Berliner Schriftleitung 8r. Bevlin, 1. Juni vroßdentschland» Hauptstadt empfängt heute in herzlicher Freude da» H«rrsch«rpaar de« b«fr«»nd«t«« Jugoslawien, da» um 1S.Z0 Uhr ,« seinem m«hrtägig«n Staatsbesuch ans dem Lehrter Bahnhof «intrisft. Der Führer wird, beglettet von «eneralfeldmarschall Göring und Fra« Göring und von RetchSantzemmintster v. Ribbentrop Prinzregent Panl und Prinzessin Olga a«s dem Bahnhof begrüßen. Zahlreich« Reichsminister «nd Reichsleiter und führend« Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht werden bei dem Empsang jngegen sei« «nd di« Bevölkerung der ReichShanptstadt wird den Gäste« de» Führer» auf Ihrer Fahrt durch Berlin znm Gästehaus der Reichs regierung den Willkommen«gr«b de» deutsche« Volke» entbieten. Millionen von ben Berlinern werden den hohen Gästen deS Führers an einem festlichen Tage einen festlichen Empfang bereiten, und Len königlichen Gästen wird schnell die Gewißheit werden, datz ihr Besuch im Grotzbeutschen Reich nicht etwa nur eine mehr oder weniger osftztelle Angelegenheit der Staatsbehörden und der Partei ist, sondern daß baS deutsche Volk selbst an dem Aufenthast des RegentenpaareS auf deutschem Boden freudigen Anteil nimmt. Die MeichShauptstabt zeigt sich heute im Festschmuck der großen Tag«. Zu ben unzähligen Hakenkreuz fahnen hat sich diesmal die Flagge Jugo- slawienS gesellt. In der Ostwestachse tragen die Podeste abwechselnd Hoheitszeichen und jugoslawische KönigSkrone mit dem Doppeladler. Wer um die Mittagsstunde Lurch die Straßen der Innenstadt wandert, werkt, baß die Jugend schulfrei hat. In ge schlossenen Kolonnen und auch in einzelnen Gruppen strömen Jungen und Mädchen zu vielen Tausenden, in Jungvolk-, HI.- und BDM.-Tracht, zu ben Straßen, durch die -er jugoslawische Gast etngeholt wird, und durch die sich der Führer, Generalfeldmarschall Göring und RetchSaußenminister ».Ribbentrop zum Lehrter Bahnhof begeben werben. Zu ihnen stoßen von 12 Uhr mittag» an die Beleg schaften der Betriebe, die heute ebenso wie bte Behörden und Läden um 12 Uhr geschlossen haben. Den Prtnzregentrn Paul und seine Gattin erwartet ein wahrhaft triumphaler Empfang. Der Platz vor der Nrolloper, die Straße an den Zelten, bte FriebenSallee, dir Ost-West-Achse und der Spreeweg still, von einem Spalter von Menschenmauern ein- geschlossen. Die Jugend schwenkt Papiersähnchen in den jugoslawischen Farben. Der Platz vor dem Lehrter Bahnhof Ist ein einziges wogende» Menschen, meer. . Der Lehrter Bahnhof ist ähnlich auS- geschmttckt wie seinerzeit bei der Rückkehr des Füh rers aus Italien, nur baß diesmal an die Stelle der italienischen Fahne die jugoslawische getreten ist. Auf dem Bahnhofsvorplatz erheben sich hohe Flaggen türm«. Wie ein Festsaal liegt di« langgestreckte Halle des Lehrter Bahnhofes, über deren Mtttelbahnsteig an zwei langen Rethen die Flaggen Jugoslawien» hängen, während sich über den seitlichen Gleisen Fahnenketten htnztehen, bi« aus der ReichSslagge ge bildet sind. Die Ltchtmast« deS MtttelbahnsteigeS sind mit Tannengrün und Lorbeerumranbung und hell blauen Hortensien verkleidet. Einen fesselnden Anblick bildet die repräsentativ auSgestattete Stirnseite der Hall«, an der aus den Bannern beider Nationen ein Flaggeuarrangenrent gebildet morden ist, dessen Wir kung noch durch die goldenen Embleme deS Dritten Reiches und des jugoslawischen Herrscherhauses erhöht wird, die sich aus weißen Postamenten vor diesem Fahrwnwall erheben; rot« Teppich« sühren -um Bahn- hosSauSgang- Herrlich«' vlnnie« schmücke« euch di« Front de» Gästehauses der ReichSregiernng, des am Rande d«S Tiergartens gelegenen Schlosses Bellevue. Auf der dem Schlotzportal gegenüberttegenden Seite ist ein riesiger Wall auS jugoslawischen Flaggen mit ter KönigSkrone als besondere Ehrung der hohen Königs gäste errichtet worden. Sin prachtvolles Bild bietet auch der Wilhelmplatz mit der Wilhelmstratze. Hier bilden riesige vaken- kreuzflaggen mit dem blauweitzroten Banner Jugo slawiens eine« Fahnenwall bei leuchtender Pracht. Auch die „Linden" haben einen solchen farbenpräch tigen Schmuck erhalten. Schon in den letzten Tagen sind am Dom, vor der Universität, der StaatSoper, auf dem Wilhelmplatz, vor der Reichskanzlei und tm Schloß Bellevue grobe Scheinwerfer angebracht worden, da für die Abend- stunden deS heutigen Tages eine Fe st beleucht ung vorgesehen ist. Die Tribünen vor der Technischen Hochschule für die Ehrengäste der großen Parade am Freitag stehen noch vom Geburtstag des Führers, und in der Ost-West-Achse werden bereits die letzten Vor bereitungen sitr den Vorbeimarsch vor dem Führerund seinem hohen Gast getroffen. * Führende jugoslawische Journalisten eingetroffen Anläßlich des Staatsbesuches deS Prinzrcgenten Paul und der Prinzessin Olga von Jugoslawien traf auf Einladung des Auswärtigen Amtes heute vormit tag bereits eine Gruppe führender Vertreter der jugo slawischen Bresse in Berlin ein. Die Abordnung steht unter Führung des Pressechefs der jugoslawischen Regierung, Dr. Lukovic, und wird vom Pressebeirat der deutschen Gesandtschast in Belgrad, Dr. Hribov - schrk, begleitet. Für die jugoslawischen Gäste sind in der ReichShanptstadt eine Reihe von Veranstaltungen und Besichtigungen vorgesehen. Bei Ueberschrettung der Grenze wurden Prinz regent Paul und Prinzessin Olga auf dcy, Bahnhof Rosenbach in Kärnten herzlich willkommen geheißen. Der ^orbstmarrod ckor Loaton Oonckor vor kZeneral/eickmarectatt Oörtns, neben i/»n» üeueralma^or p. Znobtbo/sn, «isr tötete Lo/obtebaüör ckor Leslon - n-uw« Oer Gast aus Belgrad DaS jugoslawische Herrscherhaus nimmt unter den Königshäusern des Balkan» ein« Sonderstellung ein. In jener gärenden Zeit, al» der Balkan Europas Pulverfaß war oder auch dazu ge macht wurde, war «S manchmal der Wunsch andrer, schon saturierter Nationen, manchmal auch der Wunsch der jungen Völker selbst, Prinzen auS fremden Fürstenhäusern aus die Throne des Balkans zu setzen, deren Familien allerdings inzwischen die engste Bin dung mit ihren Völkern gefunden haben. DaS alte Serbien macht« hier eine Ausnahme. ES wurde regiert von den Nachkommen jenes alten National helden Karageorgc, der von seinem Pfluge weggiug, um sein Vaterland zu retten, der in die Verbannung ging und wiedcrkam und sein Werk der Befreiung von der türkischen Fremdherrschaft in blutigen und heroischen Kämpfen vollbrachte. Seine Söhne und Enkel haben dies Werk fortgesetzt; sie haben ost mit ihrem Blut gezahlt; und noch in unsrer Zeit, als aus Altscrbien daö Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen geworden mar, siel ein letztes, tragische» Opfer: König Alexander, der am 8. Oktober 1N84 in Marseille ermordet wurde, und den sein Volk den „Einiger" nennt. So rvar e» di« dunkelste Stunde deS jungen Jugo slawien», bi« seinen Vetter, den Prinzen Paul Karageorgewitsch, zur Herrschaft al» Regent rief. AlS Sohn eines Bruders d«S Königs Petar von Serbien und der russischen Fürstin Dcmidosf im Heimatlaird der Mutter, in Petersburg, am 28. April 1803 geboren, verlebte Prinz Paul KindheitSjahre in Genf, Schuljahre daheim in Belgrad, UniversitätS- jahre in Oxford — und seine Studienfächer sind Musik und bildende Kunst, seinen liebsten Umgang bilden Maler, Musiker und Schriftsteller, seine Welt sind die Museen. Seine Gattin, die Prinzessin Olga, Tochter des Prinzen Nikolaus von Griechenland und nahe Verwandte des italienischen Königshaus«», teilt seine Neigungen. DaS alles klingt fast nach Idylle, zumal für den, der das TuSkulum, das sich Prinz Paul bei Belgrad baute, das „weiße Schloß" Dcbinje kennt — und nur wenige wissen, daß dieser zurückhaltende, musisch« Mann, der durch Alexanders Testament dazu bestimmt wird, biS zur Großjährigkeit deS heute sechzehnjährigen Königs Petar daS Land zu leiten, schon seit langem der heimliche und gute Ratgeber des „Einigers" gewesen ist. Nun aber zeigt cS sich sofort, daß die in vielen Ländern verbrachten Jugend jahre jene Weltkenntnis hervorgebracht haben, die der Diplomat braucht, und baß Prinz Paul ein fast künst lerisches Fingerspitzengefühl auch für den politischen Alltag besitzt. Für Jugoslawien beginnt mit dem Wirken Prinz Pauls eine neue politische Epoche. Der jung« Staat liegt im Fieber, als Prinz Paul die Regentschaft übernimmt. DaS Attentat aus den König droht die Einheit zu sprengen. Die VolkS- stimmung in Altserbien schäumt gegen die Kroaten auf, die Beziehungen mit Ungarn sind aufs äußerste gespannt. Dazu kommen Unruhen an der bulgarischen Grenze, Mißhelligkeiten mit Italien. Diesen inneren und äußeren Sorgen steht kein andres Positivum gegenüber als die fragwürdigen Vorteile der Ein- jchaltung Jugoslawiens in die Kleine Entente, die gegen die Nachbarn Ungarn und Bulgarien ge richtet ist, und in daS englisch-französische kollektiv« Sicherheitssystem — jene beiden faulen Frücht« von Versailles. ES bleibt daS Verdienst des Prinzregenten Paul, daß er Jugoslawien als ersten der Sieger staaten des Balkans vorsichtig und behutsam auS diesem Gewaltsystcm herauSgelöst hat, daß er den Getst von Versailles erkannte und bekämpfte — weil er gerade auch als künstlerischer Mensch weiß, baß die Welt dynamisch, fließend, sich bewegend, und nicht starr und unveränderlich ist. Gewiß slthrt er gegen die Kroaten zunächst «Ine Politik der starken Hastb — aber nur, um im Augen blick, da das Gefüge des Staates wieder fest genug geworden ist, das Stqgtövolk an der Save zum Mit- baue» einzuladrn. Dieser Umbau des Staate» ist jetzt tm Gange; er wird burchgesithrt werden, nicht von heute auf morgen, wetl sich hundertjährige Ent- Wicklungen nicht von heute aus morgen korrigieren lassen, aber dafür endgültig. Auch außenpolitisch konnte der Regent nicht mit Plötzlichkeiten vorgehen; bi» 1033 noch war der natürlich« Wirtschafts partner Jugoslawien», Deutschland, schwach und »«rrissen, noch später schob sich der Schuschntggstaat dazwifchen. Aber je mehr da» neue Deutschland erstarkte, um so mehr schwand der Einfluß des kollektiven Sicherheitssystems auf -t« politische Haltung Jugoslawien«; «in Zweierpakt nach dem andern tritt an sein, Stelle, mit Bulgarien, mit Italien — dort wirb jahrzehntelange Feindschaft mit Blutsverwandt« getilgt^ hier ter «Lrtafrtede»
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