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Dresdner Journal : 07.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190201070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-07
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 07.01.1902
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m'chl. S,ö0 v«i«s<tzrtt»: Veim Bezüge durch dk ^fchäft»sU5<k i»»er««lH Z«llttgung), durch dir im Deutschen ^.n.che 8 M <HU»schließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzeln« Nummer» 10 Pf. Wird Zurücks endung der für die Schrift!eitung bestimmte», aber von diefrr nicht ei». Geforderten Beiträge den», spracht, so ist da» Postgeld beizufüge«. Herau-gegeben von der König!. Expedition de» Dresdner , Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Peschel««» r Werktag« nachm d Uhr Dresdner Journal. A»ttt«»t«»»^uedützren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Antündi- gunaS Srite oder deren Naum 70 Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz » Pf Ausschlag für die Zeile Unterm Vie- oaktionSstrich (Eingesandt) dl« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum KO Pf. Gebühren - Ermäßigung bel »sterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi» mittag» 17 Uhr für die nach« mittag» erscheinende Nummer- 1902 Dienstag, den 7. Januar nachmittags. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Stadtrath Kaufmann Gläser in Aue daS Ritter kreuz 2. Klasse vom AlbrechtSolden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Generaldirektor der Staats- eisenbahnen v. Kirchbach den von Sr. Künigl. Hoheit dem Prinzen Luitpold, de« Königreichs Bayern Ver weser, ihm verliehenen Stern zum Verdienst-Orden vom heiligen Michael 2. Klasse annehme und trage. Se. Majestät der König haben den zum Brasiliani schen Generalkonsul für das Königreich Sachsen er nannten Joäo Vieira da Silva zu Hamburg in dieser Eigenschaft anzuerkennen geruht. (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. Zur bkvorstehe»de« Beratung des ReichS- ha«shaltpla«s. Später als sonst wird diesmal vom Reichstage die erste Beratung des ReichShauShaltplanS in An griff genommen. Bisher galt e» als eine selbst verständliche Gepflogenheit, den Haushaltplan noch vor den Weihnachtsferien in erster Lesung zu er ledigen. Diesmal bestand zwar die gleiche Absicht; allein die unvermutete Ausdehnung der Zolltarif debatte, die noch dazu durch die gar nicht zu der Kompetenz des Reichstags gehörige Besprechung der Polen-Interpellation unterbrochen wurde, hat die Verschiebung der Budgetdebatte nötig gemacht. Er mag gegenüber unrichtigen Behauptungen in einem Teile der Presse ausdrücklich festgestellt werden, daß seitens des Reichskanzlers oder des BundetrateS eine Einwirkung zu Gunsten dieser Verschiebung nicht stattgesunden hat, sondern daß erstere ausschließlich auf den Erwägungen des SeniorenkonventS und auf Rücksichten auf die parlamentarische Geschäftslage beruht. Morgen, am 8. d. MtS., wird nunmehr die erste EtatSberatung begonnen und wahrscheinlich bis in die nächste Woche Ausgedehnt werden. Wie dies bei den Budgetdebatten üblich geworden ist, wird auch diesmal besonders von der oppositionellen Linken weniger von dem ReichrhauShaltplan und von der Lage der Reichrfinanzen überhaupt, als von allerlei Tagesfragen, die längst schon ausgiebig in der Presse erörtert worden sind, gesprochen werden. Ja der Regel kommt bei solchen „Etatsplaudereien" — um eine ziemlich zutreffende Bezeichnung der „Freisinnigen Zeitung" anzuwenden — nicht viel heraus. Die Angriffe, die bei dieser Gelegen heit auf die Regierungspolitik im allgemeinen und auf die Maßnahmen der einzelnen Reichs ämter im befördern gerichtet werden, haben sich noch immer als haltlos erwiesen. DaS zur Unterlage dafür benutzte Material war meist recht fragwürdig; in allen denjenigen Fällen aber, wo begründete Ursache zu Beschwerden vorlag, ist seitens der ReichSleitung und der betreffenden Abteilungen stets alsbaldige Abhilfe erfolgt. Die» wäre aber auch geschehen, wenn jene Beschwerden von beteiligter Seite un- mittelbarvor die rechte Schmiede gebracht worden wären, anstatt daß man dadurch der oppositionellen Linken geglaubt hat Gelegenheit geben zu müssen, die Sache an der Oeffentlichkeit breit zu schlagen. Auch diesmal also wird in den nächsten Tatzen in verschiedenen großen Reden viel über die allgemeine politische Lage, über die verschiedenen „Fälle" und „Fragen", über allerlei, meist eingebildete oder doch übertriebene Mißstände geredet werden. Nebenbei wird dann auch der Haushaltplan und der ganze finanzielle Zustand im Reiche in Erörterung gezogen werden. DaS ist aber diesmal notwendiger als je; denn die Lage der Reichsfinanzen ist keine erfreuliche und sie erheischt Verbesserung. Wohl wird man anzunehmen haben, daß der wirtschaftliche Stillstand, durch dessen Einwirkung zum großen Telle eine Ver minderung der Reichseinnahmen eingetreten ist, nur vorübergehender Natur sei; allein eS sprechen bei der Verschlechterung der Reichsfinanzlage noch andere Faktoren als dieser Stillstand mit, und darum ist eS unumgänglich, daß Vorkehrungen getroffen werden, um einem Fortschreiten der Kalamität vorzubeugen. Der vorliegende Etat steht in Einnahmen und Aus gaben mit rund 2350 Mill M. Bei seiner Auf stellung hat die größtmögliche Sparsamkeit gewaltet. Allein der Natur der Reichsausgaben ent sprechend, die ohnedies eine steigende Tendenz haben, ist eS gar nicht möglich, starke Abstriche zu machen. Für Armee und Marine muß unzweifelhaft das Notwendige bewilligt werden; dazu kommen Steiger ungen im Pensionsetat, vermehrte Renten der In validenversicherung und eine reiche Zahl von Aus gaben sozialpolitischen Charakters (SeemannShkime, Arbeiterwohnungen, Kampf gegen die Schwindsucht u. a. m ). Auch die für bessere Versorgung der Krieg-invaliden eingestellte Summe von 15 Millionen und das vorjährige Defizit von 2 Millionen haben zu der diesjährigen Mehrbelastung des Etats bei getragen. Schließt somit der Reichs HauShaltplan für 1902 mit einem Fehlbeträge von 59 Mill. M. ab, so wird man, gerade weil bei der Aufstellung des Etat» mit der allergrößten Sparsamkeit und Peinlichkeit verfahren worden ist, in der Wiederkehr eines Defizits nicht einfach eine nur von der wirtschaftlichen Entwickelung bedingten Zustand erblicken können, sondern man wird Maßregeln zu ergreifen haben, durch die solche unliebsame Erscheinungen in Zukunft verhindert werden. Ist diesmal das AuSkunftSmittel ergriffen worden, den größten Teil deS Reichsdefizits auf dem Wege der „Zuschuß-Anleihe" zu decken, an statt den ganzen Fehlbetrag von 59 Millionen als Matrikularbeiträge von den Einzelstaaten kurzerhand zu fordern, so war das eine unumgängliche, aber doch auch nur provisorische Maßnahme, die nun auch von der Opposition unter Anwendung de- nicht eben geschmackvollen Schlagwortes „Pumpwirtschaft" getadelt wird. Allein wie hätte es ermöglicht werden sollen, daß die zum Teil nur auf die Erträgnisse der direkten Steuern angewiesenen Einzelstaaten die ganze Summe des Defizits hätten decken können? In der dem Etat beigegebenen Denkschrift heißt es in bezug auf diese Frage sehr zutreffend, daß für einen großen Teil der Einzelstaaten die Leistung so bedeutender Matri kularbeiträge die ernsteste Gefährdung der finanziellen und damit der politischen Selbständigkeit in sich ge schlossen haben würde. Ist doch schon die ermäßigte Beitragsleistung von 24 Mill, zu den Reichsbedürf nissen eine sehr hohe, so manchen Staatshaus halt gerade in den heutigen Verhältnissen schier un erträglich belastende Ausgabe für die einzelnen Bundesstaaten. Bei den bevorstehenden EtatSbrratungen wird die Frage, wie in der Folge die Belastung der Einzelstaaten durch Reichsdefizits zu vermeiden sei, nicht unerörtert bleiben dürfen. In der laufenden ReichStagSiagung wird man die Inangriffnahme der erforderlichen Finanzreform nicht zu erwarten haben; denn die Gesetzgebung ist mit andern wichtigen Auf gaben stark in Anspruch genommen. Die Not wendigkeit aber, eine Grenzregulierung zwischen den Finanzen des Reiches* und der Einzelstaaten unver züglich in die Wege zu leiten und das Reich in stand zu setzen, seine Fehlbeträge aus eignen Mitteln zu decken, also endlich das provisorisch ge dachte System der Matrikularumlagen zu beseitigen, wird mit aller Eindringlichkeit klargelegt werden müssen. Mit dem beliebten Appell an die Sparsam keit der verbündeten Regierungen ist eS um so weniger gethan, als aus dem Reichstage heraus schon wieder neue überaus kostspielige sozialpolitische Pläne hervortreten und neben der ohnehin steigenden Tendenz der ReichSauSzaben eine neue schwere Be lastung der Reichsfinanzen in Aussicht stellen. Eine Finanzreform, durch die das Reich in den Stand gesetzt wird, seine Bedürfnisse aus eignen Mitteln zu bestreiten, ist unbedingt erforderlich. Der Krieg i« Südafrika. Unter Benutzung der amtlichen Ziffern berechnet die „Daily Mail" die Burenverluste für daS ver flossene Jahr. Danach büßten die Buren an Toten, Verwundeten und Gefangenen bis zum Mai 1901 ein 2640 Mann. Hinzu kommen bis kurz vor Jahresschluß: Tote 1182, Verwundete 707, Ge fangene 8186, freiwillig die Waffen Streckende 2172, insgesamt 14 887 Mann. Auch wurden erbeutet: 5838 Gewehre, 5750 Wagen und 40848 Pferde. — Die Menge der erbeuteten Gewehre beträgt dem nach kaum ein Drittel der außer Gefecht gesetzten Buren. Auch die Zahl der eingebrachten Pferde kann keinesfalls als richtig angenommen werden. Zunächst gehörten diese zweifellos in der Hauptsache den Engländern und wurden diesen von den Buren abgenommen, und dann schwankt die Ziffer ja auch insofern, als die Pferde, wie wohl mit Sicherheit angenommen werden kann, nicht einmal, sondern mehrere Male den Besitzer wechselten, d. h. wieder in die Hände der Buren bez. der Engländer, und umgekehrt, fielen. Präsident Krüger veranlaßte Ende Oktober seinen Vertreter in Transvaal, den General Schalk Burger, die Burengenerale und Kommandanten um eine Aeußerung ihrer Ansichten über etwaige Friedensbedingungen zu ersuchen. Krüger erhielt jetzt Schalk Burgers Bericht, wonach die Buren fahrer einstimmig ablehnen, die Waffen niederzu legen, wenn England nicht die völlige Unabhängig keit beider Republiken anerkennt. Mit welcher Entschlossenheit die Buren selbst in der Nähe von Pretoria an der Delagoaeisenbahn, die zu bewachen die Hauptaufgabe der britischen Trup pen ist, auftreten, beweist eine hierunter mitgeteilte telegraphische Meldung, wonach die Buren eine Ab teilung Scots Greys, die auf dem Marsche von Brugspruit in westlicher Richtung nach dem kaum 50 km östlich von Pretoria gelegenen Bronkhorstspruit war, überfielen und ihr einen Verlust von 6 Toten und 13 Verwundeten beibrachten. Ueber Verluste der Buren sind keine genaueren Mitteilungen in der Meldung enthalten, auch die Stärke der fechtenden Abteilungen wird nicht angegeben. DaS Telegramm lautet: London, 6. Januar. Nach eincm Telegramm der Blätter aus Pretoria wurde eine Abteilung Scots Greys, die sich auf dem Marsche von Brugspruit nach Bronkhorst- Knnst und Wissenschaft. Refideuztheater. Am 5. d. Mt«.: „Der Ober steiger". Operette in drei Akten von M. West und L. Held Musik von Carl Zeller. (Neu einstudiert) Di« melodienreiche Zellersche Operette, die seit ver gangenem Sonntag, neu einstudiert, im Residenztheater anfaeführt wird, wird der Direktion ohne Zweifel zahl reiche volle Häuser einbringen, zumal die gegenwärtigen Vorstellungen in allen Stücken den Stempel einer Frische tragen, wie sie in letzter Zeit nicht immer bemerkbar war Dazu trägt ebensowohl da» «»»gezeichnete Jnscenierung»talent Karl Friese», wie die glückliche Besetz ung der Hauptrolle» mit alleiniger Lu»nahme de» Fürsten Roderich (Hr. Jean Felix) bei. Die Titelrolle liegt in den Händen de» Hrn Emil Bauer, der sie gegen sein« sonstige Gewohnheit, zu forcieren, diesmal mit aroßrr stimmlicher Zurückhaltung, eben darum aber höchst toben» o«rt, auch darstellerisch, durchführt Für die zu erst hierfür in Aussicht genommene Frl. Ada Milani, die plötzlich erkrankt ist, sang Frl. Hansi Haßmann die Rolle der Nelly, eben all« in bester, nur an einer Stell« durch eine JntonatwnSschwankung vorübergehend getrübter stimmlicher Verfassung. DaS Spiel der Künstlerin war überall von jener Charme, die die dankbar« Rolle vorschreibt Von bezwingen der Anmut in Erscheinung und Spiel, gesanglich ausgezeichnet wie immer, war Frl. Trude Schwedler als Komtesse Fichtenau Wie schade, daß diese vortreff lich« Künstlerin, zu deren Gewinnung man der Direk tion de» Restdenztheater» immer von neuem wieder Glück wünschen kann, so wenig Unterstützung durch ihren Partner, Hrn Felix, fand Sein« gesangliche Ausführ ung der Parti« war wiederum durchaus ungenügend, der gepreßt«, gaumige und flach« Klang seine« Organ« zer ¬ stört die letzte Illusion an die sympathische Gestalt de» jungen Fürsten Uebrigen« erfüllt der Künstler auch darstellerisch nur die allerbescheidensten Ansprüche, so daß der Wunsch nach einer Neubesetzung der Rolle mit Hrn Marcell Waldek wahlberechtigt erscheint. Die komischen Rollen de« Bergdirektor« Zwack und seiner Gattin fanden in Hrn Karl Friese und Frau Minna Hänsel über all« wirkungsvolle Darsteller; den Wirt Strobl, den Salinenadjunkten Tschida und den Materialwaren verwalter Dusel spielten die Herren Richard Weise, Karl Delf« und Karl Bayer sehr belustigend. Die Chöre befanden sich in guter Verfassung, und am Dirigentenpulte waltete Hr Kapellmeister Rudolf Dellinger mit gewohnter Sorgfalt seine» Amte». —— W. Dg«. Konzert. Die Annahme, daß Hr. Kammersänger Eugen Gura bei seiner Mitwirkung im zweiten Reuig- keiten-Konzert de» Hrn Emil Kronke mit einer vor übergehenden Jndi«pofition zu kämpfen hatte, b«stätigte sich leider nicht Den vefuchern de» Sonnabend-Konzert« (Musenhau») wurde e« »ur schmerzlichen Gewißheit, daß di« mit Recht al» vorbildlich hmgcstellten künstlerischen Darbietungen de» gefeierten Münchener Meistersänger» nicht mehr auf der früheren, virlbewunderten Höhe stehen Wohl erinnern noch einzelne Töne de« tiefen Register« und der Mittellage an den einstigen Glanz der weiche», wohllauterfüllten, ungemein modulanon»fähig«n Stimme, aber da« Organ vermag beim Tonansatze und beim Festhalten der Tonhöhe den künstlerischen Absichten dc« Sänger« nicht mehr zu gehorchen, so daß sein« VortragS- weise vielfach dem Sprechgesange zuneigen mußt« Auch die geistvolle deklamatorische Vortrag«ku»st, da» unver gleichlich« Charakterisierung«verwög«n und di« auf gezeichnet«, jed«m Wort« de» dichtcrischcn Gedanken- gange« zu seiner Bed«utung verhelfende Tixtaussprach« de» Konzertgrber« vermochten die Zuhörer nicht über vre betrübende Thatsache hinwegzutäuschen, daß auch die herrlichste, anscheinend unverwüstliche und widerstands fähigste Stimme der unerbittlichen Zeit schließlich ihren Tribut entrichten muß Von einem näheren Eingehen auf das Programm, da» eine Auswahl Löwescher Balladen — darunter auch den mit der Schubertschen Komposition nicht zu vergleichenden „Erlkönig" — sowie eine Reihe wertvoller und interessanter Gesänge von Reinhold Becker („Wanderer» Nachtlied", „Walther von der Vogelweide") und Eduard Behm (dem vorzüglichen Begleiter am Klavier) enthielt, kann unter den nun mehrigen Umständen und in dankbarer Erinnerung an die erlesenen Genüsse früherer Gura-Konzert« abgesehen werden Befremdlich erschien e», daß den dreizehn zumeist sehr umfänglichen und zum Teil klassischen GesangS- texten nicht auch die Namen der betreffende» Dichter b«i- gefügt waren U. S Wissenschaft. * Am vergangenen Sonntag hat im Haus« de» Prof Schmöller in Berlin da» Festessen für Ministerialdirektor vr. Althoff stattgefunden U a waren zugegen die Professoren v. Bezold, Delbrück, Diel», Dilthey, Fischer, Harnack, Kekulö, Schmidt, Sering, Stumpf, Waldeyer, Warburg, Weiß, Frhr v Wilamowitz, Woelffli». Prof Schmöller feierte den Ministerialdirektor Althoff in längerer Rede und führte au», die, die Alt hoff genau kennte», wüßten seine Virdienste um die Wissenschaft der preußischen Universitäten zu würdigen; Althoff habe ohne jede« Vorurteil mit inncrem Ver- ständni« und großem weitem Blick den Fortschritten de» wissenschaftlichen Leben» die Bahn bereitet Nachdem Althoff gedankt hatte, wie» Prof Diel» die verletzenden Angriffe de» Straßburger Prof Michaeli» auf die Göttinger Akademie der Wissenschaften zurück, die Althoff einstimmig zum Mitglied gewähit hat, und erklärte, daß ohne di« Initiative Althoff» eine Verbindung der spruit befand, von Buren überfallen und verlor 6 Tote und 18 Berwundele; nach zweistündigem Kampfe zog sich der Feind, der ebenfalls einige Verluste hatte, zurück. Sonst sind noch folgende telegraphische Nach richten eingegangen: London Am vergangenen Sonnabend wurde eine Ver lust liste veröffentlicht, au« der sich ergiebt, daß die Zahl der bei Tweefoutein Verwundeten 4L mehr brirägt, al» bisher gemeldet wurde. — Tine Depesche de« Generals Kitchener aus Jo hannesburg meldet: Bruce-Hamilton» Kolonnen machten seit dem 29. Dezember östlich von Ermelo lvo Gefangene, unter denen sich General Eraemu» be findet, und erbeuteten eine beträchtliche Menge Vi«h und Wagen. — Kitchener telegraphiert, die Meldung, daß zwei dem Nachrichtendienste zugehörige Offiziere in hinterlistiger Weife von den Buren in der Nähe von Warmbad er- fchofsen worden feien, sei unbegründet. Bloemfontein Eine Konstablerabteilung unter Major Beresford nahm am Sonnabend mitten im Oranje- staateden Feldkornett Leroux, denKorporal Erasmus und 88 Buren gefangen. 80 Gewehre wurden erbeutet. Der Feldkornett Pretorius und zehn Buren fielen Pretoria. Hier wurde eine Proklamation erlassen, die bezüglich der Zulassung von praktischen Aerzten in Transvaal Vorsorge trifft und einen Artikel enthält, der die AuSsolgung von Licenzen an Besitzer von Diplomen fremder Länder verbietet, falls die Grfetze de» Lande», von wo da betreffende Diplom stammt, den qualifizierte« englischen Aerztrn nicht ein gleichwertige» Vorrecht einräumen- Tagesgeschichte. TreSdeu, 7. Januar. Am vergangenen Sonn tage wohnten Ihre Majestäten der König und die Königin dem Gottesdienste in der Hauskapelle der Königs. Villa zu Strehlen dez. in der katholischen Hofkirche bei. In den Mittagsstunden empfingen Ihre Majestät die Königin im Residenzschlosse einige Herren in Audienz. Nachmittags 5 Uhr vereinigte sich die König liche Familie zur Tafel bei Ihren Königlichen Majestäten in Villa Strehlen. — Gestern vormittag besuchten Beide König liche Majestäten den Gottesdienst in der katho lischen Hoskirche; Ihre Majestät die Königin ver weilten hierauf einige Zeit im Residenzschloß. Gestern abend empfingen Se. Majestät der König in Villa Strehlen Se. Durchlaucht den Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst, der die Orden seines ver storbenen Vaters, deS ehemaligen Kanzlers der Deutschen Reiches, zurückreichte. Se. Durchlaucht wurde hierauf zur Königlichen Tafel gezogen. TreSdeu, 7. Januar. Am vergangenen Sonntag mittag empfing Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg im Palais Zinzendorfstraße den Oberst z. D. Hrn. Frhrn. Oppen v. Huldenberg und den Rittmeister Hrn. v. Herder. — Heute nachmittag um 5 Uhr fand in dem ge nannten PalaiS größere Tafel statt. Zu derselben waren die nachgenannten Herren eingeladen: der K. u. K. Oesterreichisch-Ungarische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Graf Clary und Aldringen, Ihre Excellenzen Staatsminister v. Metzsch, Staatsminister General der In fanterie v. d. Planitz, kommandierender General General der Infanterie v. Treitschke, Generalleutnant Hingst und Oberzeremonicnmeister Graf v. Wallwitz; ferner Oberstallmeister v. Haugk, Präsident des Ober verwaltungsgerichtes vr. Frhr. v. Bernewitz, General direktor Graf v. Seebach, Hofmarschall Frhr. v. d. BuSsche-Streithorst, Kaiser!, außerordentlicher Akademien Europa« nicht zu stände gekommen wäre. Prof v. Bezold feierte sodann Althoff al« Förderer der großen naturwissenschaftlichen Anstalten Pottdam» und Berlin«. * Zu dem in Nr 2 unsere» Blatte» veröffentlichten Aufsatze „Die medizinischen Fortschritte de» Jahres 1901" schreibt un« unser geschätzter Mit arbeiter Hr. vr. Fischer in Weinböhla: Die in Nr 2 Ihre» geschätzte« Blatte» erwähnte und schon früher be sprochene Epidemie von Arsenikvergiftungen, die in Manchester und Umgebung infolge Genüsse« arsenik haltigen Bieres auftrat, legt e« wieder einmal den ge setzgebenden Faktoren nahe, gegen die Nahrung»mittrl- verfälscher mit aller Strenge vorzuathen Aber auch gegen die Geheimmittelschwindler. Denn meine» Er achten» darf nicht verkannt werden, daß der ausfallende Befund de« Pariser Chemiker« Gautier (vergl Nr 290, 1901 d Bl) von angeblich normalem Vorkommen de» Arsenik in kleinen Menaen im menschlichen Körper, der den bisherigen Ergebnissen der Physiologen und neuerdings den Analysen Hödlmoser» völlig widerspricht, mit dem uneingeschränkten Vertrieb arsenikhaltiger Arzneimittel zusammenhängen kann Gerade in Pari» werden ja seit langem sogenannte Schönheit«-, Nerven« kräftigungS- und BlutbildungSmittel in Ueberfluß her gestellt und nach au»«ärt» verschickt, von denen nach früheren Untersuchungen nicht wenige, wenn nicht di« meisten, Arsenik enthalten Und auch in Amerika scheint der habituelle medikamentöse Genuß von Arsenik — giebt e» doch dort ganze Vereinigungen von Arsenik« rffern — stark um sich zu greifen. Selbst in Deutsch land endlich ist di« Fabrikation wenigsten« von Eisen- Arsenmedikamenten in der Zunahme begriffen Bildende -Kunst. * Da« Preisgericht für die Errichtung «ine» Bis marck-Denkmal» in Hamburg, dem von hiesigen
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