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Dresdner neueste Nachrichten : 24.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194201248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-01
- Tag1942-01-24
- Monat1942-01
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 24.01.1942
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Gonnabend/Sonntag, 24./25.Zanuar 4942 50. Jahrgang 12S000 VM. vor der WA.-Küste versenkt Japaner landen auf -en Salomon -Inseln Dresdner Neueste Nachrichten - V D«lU»<pr»ls: Leisiele« ZutkkKme laS Haut «lascht. Träzerko-Il msaatl.».—IM. »» »» lllniel-en-relse:Swnbprets:-le 1spc>lilgeam>-Z«ffe lm »niel-entell 11 Npf. past-ezue 2.—IM. selaschlleßl. ri/i Npf. Psstge-Ühcen), HIeriu IS Npf. Bestellgeld. »RßO» UH «DlHHGH»H UHH»MTß*ßä» « Stellengesuch« und prleale JamIlicnanzUgkn 11 Npf., die 7S mm breit« mm-Zeile im Hnldmoa-N.1.-IM.«reugbondsendun,-InlandNJips.^luFlanb 1.-IM.t-bchentk. GGGGV «jl^tzGGGV^tzV* TAGtzV ^pGtzVÜDftzG Tv '^IvGG^4GG»G Te,«teil 1.10RM. Nachlaß nach Malstastet t-der Mengenstaffel 0. »riesgeblidr alt»,«l»r,I« b«r S»vnta»,auegLb« i> Sroß-Vresben und außerhalb » N»s. für Zifferan,eigen zoNpf. aueschl. Port». Im Zelt lst An,ei,,nprel«liste Nr. u>gültig. Verlag ««d Schriftleltung: Dresden «, fferdinandstra-e s * Postanschrift: Dresden «1, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27S81 * Telegramme: Aeueste Dresden * Postscheck: Dresden 206« Richtverlangte Einsendungen an dl« Schristlestung ohne Rückporto werben weder zurllckgesandl noch aufbewahrt. - Im Fall« höherer Gewalt »brr LesilebösiSrung haben unsere Sezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung ober Erstattung de« entsprechenden EntzcliS Nr. 20 Große Erfolge unserer Lt-Boote Oie elffchlacht -er Kolosse Drei Tanker vor Newyork vernichtet - TS Handelsschiffe auf Grund geschickt X Aus dem Iü-rer-auptquartier, 24. Januar Deutsche Unterseeboote haben bei ihrem ersten Auftreten in nordamerikanischen und kanadischen Gewässern der feindlichen Versorgungsschiffahrt schweren Schaden zugefügt. Unmittelbar vor der feindlichen Küste versenkten sie 4« Handelsschiffe mit zusammen 12Z 000 MstT., ein weiteres Schiff und ein Bewacher wurden torpediert. Bei diesen Kämpfen hat sich besonders das Unterseeboot des Kapitänleut« nants Hardegen ausgezeichnet. <?S versenkte allein s Schiffe mit 5Z V00 MstT., darunter drei Tanker, vor Vewhork. AlS vor kurzem die Militärkonvention zwischen den Mächten des Dreierpaktes tn Berlin abgeschlossen nnd unterzeichnet wurde — ein Akt, -en eine spanische Zei tung die „wichtigste aller Konferenzen seit der Unter zeichnung des DreicrpakteS" nannte —, stellte dte bc- freundete und neutrale Presse des Auslandes Betrach, tungen über die weltumspannende Strategie dieses Krieges an. Nicht nur bah man sich von dieser Konven tion „entscheidende Auswirkungen^ aus dte Gesamtlage erwartete, da „bisher allen Besprechungen der Achse grobe Entscheidungen gefolgt sind. mehr noch sah man die Worte Adolf Hitlers verwirklicht, der tn einer seiner jüngsten Reben daraus htnwteS, dab dieser Krieg sich im »alle einer amerikanischen KrtegSbeteiliguna zu einem Kampf zwischen Erdteilen auSwachsen werde, dab also alles, wa» an militärischen Ereignissen aus der Erdkugel vor sich gehe, tn engstem gegenseitigen Znsam- menhang stehe, daß eine Entscheidung dir andere becin- slusse, dab also letztlich dieser ganze Kamps als eine ein- zige grobe Weltschlacht zwischen zwei Kolossen zu ver stehen sei. Offensive im Weltmaßstab Vor -en Toren -es fünften Kontinents Besetzung Tiabauls bestätigt — Landung auch auf Tleuirland — Landung in Tkeu-Gvinea nicht bestätigt Telegramm unsere- Korrespondenten Galomonarnp»«). »e« Stockholm, re. Ja». Da» australisch« Kabinett bestättate aesteru ossiziell, »atz Rabant — »le gestern berett» aeuielbet — von den Vr. Dte Taktik General Rommel» Hai der drttstchen Generalität schon manch« schwere Stunde bereite». Rur nntee schwersten Verlusten an Menschen und Matertat gelang e» den britischen Streitkräften, den zahlenmähig weit unterlegenen deutsch-italienischen Truppen die Eyrenatta langsam zu mitwtnden, die man in einem schnellen, nicht besonder» schwierigen Bormarsch zurück- Appell an die Nation, indem er sie ansries, geeint zu» sammen,»stehen, um den Feind zurückzuschlagen. der ia nach den neuesten Landungsoperationen unmittelbar oor den Tore« des fünften Erdteils steht. Di« australisch« Negierung hat sich daher auch nach ihrer gestrigen Sondersitzung, an der auch an di« Ehrs» der Armee, b«r Flotte und der Lustwasse teil men, an di« Adr« Stehr auch Seite 2) Freiwilligentorps in Burma Auf der Seite der Japaner X Berlin, 24. Januar DaS japanische Nachrichtenbüro Domet meldet von der Burmasront: Als ein Beweis der Entrüstung, dir die Verhaftung des früheren burmesischen Premier ministers U. Saw durch die britischen Behörden hervor- gerusen hat, haben die Burmesen begonnen, ein anti britisches Freiwillige nkorpü zu gründen. Tatsächlich haben diese Betrachtungen den Kernpunkt der Gesamtlage berührt, denn eS handelt sich heute wirk- lich um eine Offensive im Weltmaßstab, nicht nur wett unsere Fronten, das heibt die Fronten der Staaten Le» Dreimächtepakte», sich quer über die ganze Erde lagern, sondern weil auch bi« Front -er Gegner di« gesamte Welt umfaßt. Dabet taucht allerdings zwi- schen den beiden Gegnern, denn im letzten handelt r» sich loudet sei««, doh »eitere . Landung«« beoorstüubrn oder bereit» t« Gange seien und daß di« Lag« auf dem BiSmärckurchipel seit Freitag, morgen beispiellos kritisch* geroordei» ist. Auch aus Neu guinea sollen sapauisch« Truppe« gelandet sein, doch ist «ine Bestätig««» dieser Meldung bibber ebensowenig zu erlange» »le bet der Laudong ans Amboina. Schließ lich landeten am Morgen desselben Tage» besonders ausgebildete japanisch« Marinesüstlter« mit Erfolg in Laven- aus der Insel Reu-Irland Früher Reu-Meck» leuburgf. Der australisch« KriegSmiuifter Ford« richtet« «ine» tWW^ aäp- ^Bur -DrekWächtepatt treibt NektpoMik und Weltstrattgie, und er kann sich die» aus Grund se»ner inneren Stärk« und besonder» auch deshalb leisten, weil die ihm zugehörigen Staaten sür sich den Vorteil der inneren Linie in Anspruch nehmen können. Wir zaudern nicht, ob wir zuerst tm Paztsischen Ozcan, aus dem ostasiattschen Kontinent, im Atlantik, im Mittel meer, in Afrika oder tn der Sowjetunion angrcisen wollen. Wir können eS uns leisten, allen dielen Kriegsschauplätzen unser Augenmerk zuzulenken. Der Gegner hingegen ist, wie es die Besprechungen in Wa- shington gelehrt haben, vor die große Alternative gc- stellt. Für ihn gibt eS nur die eine Frage: Atlantik oder Pazistk? Entscheidet er sich für das eine, mnß er zwangsläufig die Niederlagen auf dem anderen Kriegs- schauplatz einstecken und umgekehrt. DaS ist die natür liche Folge des Nachteils der sich ständig weitenden ä u ß e r e n L t n i e, eines Nachteils, in den sich der Gegner selbst durch sein« KriegSausweitungSstrategie hinrinmanövrlert hat. Durch diesen Nachteil wiederum, der nicht zuletzt durch unsere Osseusivstrategie herbeigestthrt wurde, ver ringert sich loglscherwetse ständig die Wirkung der anglo-amertkantschen Blockade gegen dte Mächte des DreterpakteS; denn das Schicksal will es nun einmal, daß die groben für uns siegreichen Schlachten zwischen Besitzenden und Habenichtsen gerade dort geschlagen werden, wo auch die entscheidenden, den Habenichtsen bisher verschlossenen Rohstoffquellen dieser Welt liegen. Das ist so im russischen Raum, und da» vollzieht sich in diesen Tagen und Wochen aus dem Boden MalaiaS und in der Gttdsee. Mit diesen Siegen nun, dte die Dreier- paktmächte zu verbuchen haben, rückt natürlich auch jener Augenblick des UebergangS näher, in dem aus Grund der ncuerworbencn Rohstoffquellen die durch den Krieg bedingte Einengung unseres Lebensstandards überwunden wird, in dem dte neuen Quellen auf die Grsamtlage den entscheidenden Einfluß gewinnen. In diesem Stadium deS UebergangeS befinden wir uuS augenblicklich, sowohl tn Ostasten wie tn Europa. Je länger also der Weltkamps uns aufgezwungen wird, desto stärker werden dies« neuen Quellen für uns arbei- ten und desto mehr werden sich die bisherigen Quellen unserer Gegner verringern und Anglo-Ämertkn zu einer Umstellung ihrer heimischen Produktion und ihrer Rüstungsindustrie zwingen. Die feindlichen Kernrävme WaS bleibt denn heute noch unseren Gegnern an alten Rohstoffquellen? E» sind tm Grunde zwei große Räum«, der eine das zentralastatische Gebiet der Sowjetunion einschließlich Brtttsch-Jndienö, der andere Nord- und Südamerika. Fraglos sind diese beiden Gebiete noch heute riesige Reservoir» an Men schen und Rohstoffen, aber die Entwicklung de» Kriege» lehrt r» mit jedem Tag mehr, baß eben diese feindlichen Kernräume bereit» rettungslos ln einen Zweifronten- krieg verstrickt sind. Der eine, der britische Krrnraum, ist beute bereits in dte Zange genommen, denn wir stehen tief in der Ukraine und auf der Krim, hart gegenüber der entscheidenden, vor Indien gelegten Bar riere de» Kaukasus. Auf der anderen Seite haben die Japaner den ersten anglo-amerikantschen Festungs- Airtel durchbrochen, haben Gus der Grundlinie eine» Dreiecks operierend einen tiefen Keil zwischen die eng lische und amerikanische Machisphäre im Pazifischen Ozean getrieben, so baß sie sich au» dem Mittelpunkt dIelcS Dreiecks heran» lehr schnell die volle Herrschaft über de» Pazifik sicherten. Mit den Stegen auf Malaia habe» dte Engländer da» BerteidtgungSglaet» von Singapur verloren, Singapur selbst ist so gut wie au»- geschaltet, da» Vorfeld nach Indien ist in javanischen Händen, während jene japanischen Truppen, die beute vor den Toren Rangun», der burmesischen Hauptstadt, operieren, bereit» aus altem indischen Boden stehen, Zentrattnbten gefährden und die Rechte der Burmesen auf Selbständigkeit mit der Waffe in der Hand ver- trete». Dadurch bat die anfänglich schmale Basis der Japaner im Indischen Ozean heute «ine Ausweitung zuerobern hasste. Während da» deutsch« Afrlkakorv» sich ständig vom Gegner löst«, um tm nächsten Augenblick zum Gegenangriff anzusctzen, verlies der Wunschlraum der Engländer von einem Eannae im nordafrtkanischen Sand. Gleichzeitig aber fehlten ihnen dte norüafrika- Nischen Panzerdivisionen in Hongkong und vor Singa pur. Als sie schließlich am westlichen Rand der Eyre- natka standen, hatten sie einen unwirtlichen Landstrich in ihrem Besitz, lange und schwierige Verbindungs linien in ihrem Rücken, Hongkong war verloren, un- im Vorfeld von Singapur, dem Eckpfeiler deS Empire» in Ostasien, marschierten die Japaner, „vamneck", sagt« man in Kairo, und meinte General Rommel, der den britischen Heerführern einen Strich nach dem anderen durch ihre Rechnung gemacht hatte. In Kairo war eü auch, wo sich in diesen Tagen eine Episode ereignete, welche die Situation treffend beleuch tet. Der britische Minister für den Nahen Osten, Lyttleton, und der Sonbergcsandte der Vereinigten Staaten, Bullitt, trafen nach einer Besichtigungs fahrt nach Bardia und Benghasi in der ägyptischen Hauptstadt «in. Bullitt erklärte den Vertretern der Presse, er habe sich leit seiner Abreise au» Parts — wo er bekanntlich al» Botschafter tm Auftrage Roosevelt» sein Bestes getan hatte, um den Krieg vom Zaune zu brechen — nie so fröhlich gefühlt. Wenige Minuten, nachdem diese Worte gesprochen worben waren, traf die Meldung ein, daß General Rommel zum Gegenstoß angesetzt und die brtttschen Streitkräfte zum flucht- artigen Rückzug in Richtung Agedabia gezwungen habe. ES war, al» schütte das Schicksal seine Ironie tn Kübeln über Bullitt an». „Der Schlingel unter den modernen Generalen", wie „Chtkago Daily NewS" General Rom, mel nennt, ließ schon wieder von sich hören, als man ihn in schwierigster Lage jenseits der Eyrenatka glaubte. Der WchrmachtSbericht vom 2.1. Januar meldet nunmehr, daß die deutsch-italienischen Truppen dem geschlagenen Feinde nachgestoßrn sind. Die Beute ist bedeutend und straft die „Time»" Lügen, die noch am 22. Januar schrieb, eS habe sich um eine „leicht« britische Vorhut" gehandelt. Die Zeitung glaubt trotzdem, be- tonen zu müßen, eS sei nicht die Ausgabe dieser Vor hut gewesen, und man habe nicht von ihr erwartet, baß sie einem feindlichen Panzerangrtsf widerstehen könne. In Kairo hingegen führt man folgende Gründe an: -a» Weitet sei schlecht gewesen, da» Gelände set un gewöhnlich zerrisse«, und General Rommel habe seine Truppen „durch dir drei zur Verfügung stehenden Durchfahrten Sturm laufen lassen", schließlich aber set r» ihm auch gelungen, Verstärkungen an Men schen und Material hrranzuschaffen. Ueberelnstimmend wirb der Erfolg al» „gewaltsame Ausklärung" bezeich net, und man gibt zu, -aß ei« nicht unbeträchtlicher Gelänbegewtnn er >lt worden ist. „Oie schwersten Sandstürme eines Jahrzehnts" Dritffche Ausflüchte für di« unerwarteten Schlappen in Tlordafrika Telegramm unseres Korresponbenlen > Stockholm, 24. Januar United Preß meldet au» London, die Kämpfe um Agedabia und die Aktlvität der deutschen Libyentruppcn kommen al« eine unangenehme Ucberraschung sür die britische Oeffcntlichkett. Zwar war man sich bewußt gewesen, Laß die Emptreverbände bei El Äghcila auf Grund der schlechten Aeländeverhiiltntsse sestgesahren waren, man hatte e» aber kaum erwartet, bah General Rommel zu einem solch wirksamen Gegenstoß fähig war. Die englischen Blätter zerbrechen sich den Koos, woher Rommel die Kräfte genommen hat, um diese Aktion durchzusühren. Reuter sucht den Vorstoß, den er als eine gewaltsam« Erkundung bezeichnet, mit dem schlech ten Wetter zu erklären und behauptet, die englische Ausklärung set in den letzten Tagen durch außer- gewöhnlich schwer« Sandstürme stark behin dert worben. In einem Bericht au» dem britischen Hauptquartier in Kairo wird ebenfalls von diesen Sand stürmen weitestgehend Gebrauch gemacht und behauptet, e» seien die schlimmsten Stimme de» letzten Jahrzehnts. Dadurch habe Rommel aus der einen Sette leine Stel lungen befestigen und auf der anderen Seite einen überraschenden Vorstoß unternehmen können. In anderen militärischen Kreisen heißt e» jedoch, baß mau niemals wirklich die Fähigkeit de» sehr gc- schickten beutlchen General», unangenehme Ueber- raschungen zu bereiten, bezwrtselt habe. „Evening New»" schreibt, baß b<r Vorstoß Rommel» „die auto- ritattven Londoner Kreise offenbar überrascht hat, die am Donnerstag -en ersten Vorstoß von säst 20 Kilo- Meter nur al» ein kleine» Intermezzo bezeichneten." Der Londoner Korrespondent von „Dagen» Nyhetcr" schreibt, daß man tn London auch nicht dte Verteidigung der Proportionen tn der Frage der Luftstrettkräste tn Libyen zugunsten der Achse abstreile. Amerikanische Blätter sind etwa» deutlicher, und „Shtgaco Daily NewS" nennt General Rommel einen „wahren Zauberer". Gestern habe er noch in defen- siver Stellung am östliche« Tor der Eyrenatka gestanden, plötzlich habe er sich gegen die englischen Stellungen gewandt und sei nach Osten vorgestotzen. „Die» war der gleiche Trick", hetbt e» in dem Blatt, „mit dem General Rommel bereit» während der ersten 14 Tage der großen Offensive tn Nordasrtka alle britischen Pläne über de» Hausen warf." erlangt, die etwa 2l>A> Kilometer, von Singapur bis in den Goll von MliNaban, umsaht. Tie Scevcrbindungcn von England und Amerika nach Indien stellen völtia unter der Kontrolle der Ja paner. Dies ist um so entscheidender, als die Entwick lung der englischen Hilfsquelle» in Indien für den Krieg noch völlig in den Ansangsstadicn nnd daher von der Zufuhr vou Ucbersec, besonder» ans den Vereinig ten Staaten, weitgehend abhängig ist. Tic reichen Auf träge, die Indien deshalb an die Vereinigten Staaten erteilt hat und die sich nach einem Bericht der „Finan cial NewS" aus etwa sieben Millionen Pfund belaufen und tm Nahmen des Pacht- und Leihgcsctzcs erfüllt werden sollen — eS handelt sich dabei tn erster Linie nm Werkzeugmaschinen, Fabrikcinrichlnngen und ähnliches, die Indien den Ausbau einer eigenen Kriegsindustrie ermöglichen sollen —» können also unter den heutigen Umständen zwar in den Vereinigten Staaten, wenig stenS theoretisch, anSgeführt werden: ob sie aber auch praktisch über den Ozean lieferbar sind und wann sic in Indien eintresscn, ob sie rechtzeitig ctntrcsscn werden, um den englischen Kernraum noch hinreichend zur Ver- teidigung rüsten zu können — diese Frage steht völlig offen. Allein der Hinweis der „Financial Ncwä", daß heute bereits die zur Erhöhung des indischen Kricgs- potcntialS von Amerika gesandten Lieferungen durch den Südatlantik rings um Afrika »ach Indien gehen müßten, beweist die Schwierigkeit, in die der Gegner hineinmanövricrt wurde. Di« Mstflankt Indiens , .. DsiÄüsahrtstraben feiner iü^erdn Linie sind onrch unser Vorgehen auf der Basis der Inneren Linie nicht nur gefährdet, nein, so gut wie abgedrosselt. Die indu strielle Entwicklung sowohl des sowjetischen Asiens wie auch Indien» beweist aber schon, daß dieser eine Kern- raum deS Feindes aus die Tauer einem Zweisronlen- krieg nicht gewachsen ist. ganz zu schweigen von der matcrialmäßigcn Schwäche deS Tschang-Kai-schck- Regimcs. dessen Abschnürung von der Außenwelt mög licherweise nnr noch eine Frage von Tagen ist. Opti- mistischc Engländer sehen in der Sicherung der Nord slanke dcö britischen Kcrnraums durch sowjetische Trnp pen vorläufig noch einen Vorteil. Sie scheu in den von uns geräumten Ortschaften der Ostfront, die dann vdii Russen besetzt wurden, einen Sieg im Norden des Empirckernslücks, ohne sich dabei allerdings — wie cs vernünftige Engländer und besonders eine Anzahl Sten Iraker tneu zu überlegen, daß die Bolschewisten, wie der türkische General Erkilet vor wenigen Tagen im „Eumhnriuet" betonte, bei ihren Angriffen nicht nnr kein einziges wichtiges Ziel erreicht haben, sondern im Gegenteil von den Tcutlchen zermürbt worden sind. Je stärker aber diese Zermürbung auhält, desto sicherer wird das kommende Jahr den Zusammenbruch dieser durch die Sowjets gehaltenen britischen Nordslanke bringen und damit die ganze Schwäche deS britischen KcrnraumS bloßlcgcu. Zange gegen Amerika Gleichzeitig steht aber auch der amerikanische Kernrau m in der Zange. Zuerst hosstc man bei Beginn des zweiten Weltkrieges, also in den letzten Tagen -es vergangenen Jahres, der Einsatz der ameri kanischen Flotte würde dem britischen Kernraum die entscheidende Entlastung bringen. Die schlagartige Aus schaltung der amerikanischen Tchlagkrast durch die sapa- nischcn Siege jedoch hat diesen Glauben hinfällig ge macht, hat Japan die Herrschaft über den Pazifik ein gebracht, hat den Keil zwischen die englische und amcri- lanische Machisphäre getrieben und bedroht nunmehr die gesamte amerikanische Westsphäre. Tic iapanischcn Operationen haben -cm amerikanischen Präsidenten jede Initiative genommen und haben ihn selbst ganz anders als ursprünglich vermutet mit vor die für Eng land notwendig gewordene Frage gestellt: Atlantik oder Pazifik? Und er scheint sich dabei sür den At lantik entschieden zu haben. Freilich ist dies eine Entscheibung, dte nnr sehr platonischen Eharaktcr hat, da bekanntlich unter Kriegführenden der offensive Teil den defensiven dort zum Einsatz seiner Kriegsmittel zwingt, wo er es sür richtig findet. Ties um so mehr, als ja auch der Atlantik als die von Deutschland ge haltene europäische Front deS Westens gegen die Ver einigten Staaten, hinter der der Wall von den Pnrc- näen bis nach Narivik steht, nicht etiva ein unbehin dertes Operationsfeld der Engländer und Amerikaner barstellen kann. Tic Aktivität unserer U-Boote auf dem Atlantikschlachtscld liefert hierfür schlagende Be weise. Die Einkreisung des amerikanischen KernranmcS hat bekanntlich schon in dcn ersten Tagen des zweiten Weltkrieges und besonders nach den harten Schlägen gegen die amerikanischen Rohstoffbasen in Malaia die gesamte nordamcrtkanische Wirtschaft vor große Schwie- rt^ffeitrn nnd weitgehende Entscheidungen gestellt: so ba^sich die Amerikaner zwangslänsig nach einem Aus weg umsahcn, um den Verlust an Schiffsraum ebenso wie den Verlust an Rohstoffquellen zu ersetzen. Diesem Grunde entsprang die Konferenz von Rio de Janeiro, auf der unter ungeheuren norbamcri- kantschen ErpressungSversnchen und — wie man jetzt erst einem Zufall zufolge hört — durch den Plan einer wirtschaftlichen Unterjochung Südamerika» mit Hilfe de» von den USA. gehorteten Goldes die gesamten slidamertkanlschen Staaten zum Abbruch der diplo matischen Beziehungen zu den Mächten des Dreier Paktes gezwungen werben sollen. Inwieweit jedoch bur chein solches erzwungene» einheitliches Vorgehen auch ein« rohstossmäßige Unterstützung oder gar eine
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