Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190707275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-27
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Riesaer W Tageblatt ««dl Anzeiger (Elbeblatt mü> ÄnMger). Telegramm-Adresse: Femsprechstelle „Tageblatt", Riesa. Nr. 20: für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 17S. Sonnaven», 27. Juli 1907, avends. 69. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Pfg-, durch unser« Träger frei ins HauS 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briesträger frei inS HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. ' Auzeigen-Annahme für die Nummer des Ausgabetages bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrahe 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. DaS unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Blatt 441 seine» Handelsregisters die Firma Louis Schniebs, Kaufhaus „Saxonia" in Röderau und al« deren Inhaber den Kaufmann Gustav LouiS Schuiebs in Röderau eingetragen. Angegebener Geschäftszweig : Handel mit Manufakturen und Konfektionswaren. Riesa, de« 26. Juli 1907. Königliches Amtsgericht. ßchmsteMW auf WWr AaatsWmitt. Parzelle Heische. Im Gasthofe za Gröditz sollen Dienstag, den 6. August 1907, vou vorm. 10 Uhr au 9 eich. Stämme 18/29 om Mittenst., 5 eich. u. 378 lief. Klötzer 16/30 ow Ober» bez. Mittenst., 96 rw lief. Nutzknüppel, 127 rm lief. Brennscheite, 13 rm eich, u. 129 rm ktef. Brennknüppel, 5 rm eich. u. 25 rw kief. Beste, 501 rw kief. Astreisig, Kahlschlag in Abt. 95 u. Schnetsenverbreiterungen in den Abt. 84, 86 u. 105, gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Weißt« a. d. R. und Moritzburg, am 24. Juli 1907. »gl. Forstrevierverwaltnag. »gl. Forstreutamt. . WM" Hypothekengelder -MW für sofort oder später hat auSzuleihen * die Sparkasse Riesa. Der Ankauf von Rogge« nnd Hafer neuer Ernte ist ausgenommen. Um Zusendung von Angeboten mit Preisforderung und Muster wird ersucht. Der Ankauf in Hen and Stroh wird fortgesetzt. Proviantamt Riesa. Versteigerung vm Hafer. Am 30. Juli d. I. von 8° V. ab soll der auf den Feldern der Kommandantur anstehende gegen Hagelschlag bei der Magdeburger Versicherung zum Maximalsatz ver sicherte Hafer in 25 Losen — je etwa */, Acker groß — nach vorheriger Bekannt gabe der Bedingungen gegen Barzahlung an den Meistbietenden versteigert werden. Die Bedingungen können vorher auch im Geschäftszimmer Abt. Il der Komman dantur eingesehen werden. Die Versteigerung findet bei gutem Wetter an den Feldern — an der Straße von Zeithain nach dem Wafserturm — und bet schlechtem Wett« im Hotel Reichshof in Zeithain statt. »ommandavtnr des Truppenübungsplatzes Zeithai«. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 27. Juli 1907. —* Von einem bedauerlichen Unfall wurde heute früh in der achten Stunde der Sohn des Herrn Tachdeckermeister Fiedler hier, der im väterlichen Ge schäfte als Lehrling beschäftigt ist, betroffen. Ter junge Mann war im Eisenwerk beim Teeren eines Daches mit tätig. Aus irgendwelcher Ursache stolperte er und fiel mit beide» Händen in einen Kessel heißen Teeres. Hierbei spritzte der Teer auch ins Gesicht. Tie dadurch entstande nen erheblichen Brandwunden machten seine Ueberführung ins Krankenhaus nötig. — Zu der kürzlich gegebenen Beschreibung der Tochter, werke deS Eisenwerk» Lauchhammer sei noch einige» aus der Gründungszeit des Eisenwerks Gröditz mitgeteilt. Als zu Anfang des vorigen Jahrhundert» da» Eisenwerk Lauchhammer sich fortlaufend großer Aufträge zu erfreuen hatte, so daß „die Produktion von den Auf trägen überstiegen wurde", da beschloß man die Anlage einer Gießerei in Gröditz im Hammerbusch. DaS Gelände, welche» ganz versumpft war, wurde durch Tand aus der Röder aufgefüllt, und „den 5. September 1818 von dem Herrn Grafen selbst, als früh eben die Sonne herrlich auf- ging, der Grundstein zu einer massiven Hütte mit Form- HauS gelegt." Außerdem wurden errichtet zwei Cupol- Oefen mit gebrochener Funkenefse, ein eisernes doppelt wirkendes Zylindergebläse, Wasserrad, Kohlenhau«, sowie Ab- und Zufluß-Wassergraben, letzterer mit Berücksichtigung unmittelbarer Schiffahrts. Verbindung mit dem (schon seit lang« Zeit wieder eingegangenen) Grödeler Floß. Kanal, der damals von Elsterwerda noch der Elbe führte. Am 14. Mai 1819 wurde Feuer angemacht und eS begann im Beisein de« Grafen Einsiedel daS erste Schmelzen. Wegen de» preußischen GrenzzolltarifS von 1818 sah man sich gezwungen, da» zum Betriebe nölige Roheisen in Gröditz bezw. in Sachsen zu produzieren, dadurch kam auch wieder der Eisenstein-Bergbau in Sachsen zur Blüte. —* Der Wunsch nach einer Straßenbahn zwischen Riesa und Gröba, die eventuell bis Strehla auszudehnen wäre, erhält sich dauernd und zweifellos würde eine solche Bahn verbindung im Interesse der erstgenannten beiden Orte bezw. aller drei Gemeinden liegen. Aber die Verwirklichung eines solchen Projektes scheitert« bisher wohl hauptsächlich an den beträchtlichen Kosten, die die Herstellung einer solchen Bahn verursachen würde, ohne daß man mit Sicherheit auf Rentabilität und dadurch ent sprechende Verzinsung rechnen zu können meint. Bei den bisher aufgetauchten Voranschlägen wurden ziemlich hohe Summen als Anlagekapital genannt. Bedeutend billiger soll die Bahn sich aber stellen, wenn man auf ein« gleislose Bahn zukommen würde. Wir bringen in der 2. Beilage vorliegender Nummer über die an geblich zur Zeit billigste aller Bahnen: „die gleislosenelek trischen Straßenbahnen", einen Artikel, der in der Sache aktuell ist und wohl von der Bewohnerschaft der interessierten Ge meinden mit besonderem Interesse gelesen werden wird. Der Ar tikel ist von einem Fachmann verfaßt und diesem müssen wir na türlich die Gewähr für die Richtigkeit seiner Ausführungen über lasten. Gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, vaß wir photographische Aufnahmen von bereits im Betrieb be findlichen gleislosen Bahnen in unserem Schaukasten auf der Wettinerstraße zum Aushang bringen werden. Für unsere BrL - baer Leser sind diese Abbildungen im Schaufenster von PlaS - nickS Buchhandlung am Georgplatz zur Besichtigung ausgehangen. Die erste derartige Bahn in Sachsen, die sogenannte Bielatalbahn, hat Schreiber dieses seinerzeit benutzt und er muß gestehen, daß er davon nicht befriedigt war. Inzwischen sollen aber derartige Ver besserungen vorgenommen worden sein, daß diese Bahnen nunmehr weitesten Ansprüchen zu genügen imstande sind. — Der Schützenturnverein ehrte einen seiner älteren Turngenosten, Herrn Franz Schmoz, dadurch, daß er ihm für 25 jährige Tätigkeit al» zweiter Vorsitzender eine Anerkennungsurkunde überreichen ließ. —- In vorliegender Nummer beginnen wir mit dem Abdruck von Aufzeichnungen, die ein junger sächsischer Südafrikakrieger von seinen Erlebnissen als Teil nehmer des Krieges in Südwestafrika gemacht hat. Die Auszeichnungen geben ein ungefähres Bild von den schwie rigen Verhältnissen, unter denen Deutschlands Söhne so fern der Heimat für des' Vaterlandes Ruhm und Ehre kämpften und litten. Sie werden sicher mit viel Interesse gelesen werden. --- Die interessante Frage: „Was kostet ein Kanonen schuß?" ist nicht nur in militärischen Kreisen, sondern häufig ge nug auch am bürgerlichen Stammtische Gegenstand der Erörterung, wird aber selten richtig beantwortet. Wir wollen zunächst nur das Hauptgeschütz der Feldartillerie, die Feldkanone 96, in Betracht ziehen. Auch bei diesem neuzeitigen, mit Schutzschikden versehenen Rohrrücklauf-Geschütz ist die Munition noch nicht wie beim Gewehr in eine Patrone vereinigt, sondern besteht aus Geschoß und Kar tusche. Das am meisten verwendete Schrapnel kostet 18 M. und die Granate, die ihrer brisanten Füllung wegen teurer ist, 21 M. Die Kartusche hat völlig neu einen Wert von SM., ist aber eine schon abgefeuerte Hülse wieder verwendet worden, was häufig geschieht, so kostet sie nur 3 M. Einen Schrapnelschuß können wir also für 21 M., einen Granatschuß für 24 M. haben. — Während bei der Kanone der Durchmesser der Seele 7,7 Zentimeter beträgt, hat die Feldhaubitze ein Kaliber von 10,5 Zentimeter; ihre Munition ist natürlich bedeutend größer und kostet mehr als das Doppelte, das Schrapnel nämlich 38 M., die Granate 43 M. Da der Preis der Haubitzkartusche neu 8 M. und bei schon gebrauchter Hülse 6 M. beträgt, so kommt der Schrapnelschuß der Haubitze auf mindestens 44, der Granatschuß auf 49 M. — Uebrigens hat die Kanone noch ein Uebungsgeschoß und die Haubitze eine Ueb rngsaranate, d. s. Geschosse, die bei der Abnahme nicht ganz den Bedingungen ent sprachen und nun, mit minderbrauchbarem Pulver geladen, nur zu Schulschießen im Frieden verwendet werden; sie kosten 15 bezw. 26 M., mit Kartusche also 18 bezw. 32 M — Bei der Fußartillerie und bei der Marine, die bekanntlich Geschütze bis zu einem Kaliber von 30 Zentimeter hat, gibt eS natürlich Geschosse, die viel, viel teurer sind; es wird infolgedessen auch sehr haushälterisch mit ihnen umgegangen. Zur Beruhigung ängstlicher Steuerzahler wollen wir noch hinzufügen, daß zum Salutschießen kein Geschoß, sondern nur eine Manöverkartusche verwendet wird; diese auch bei Felddienst- übunaen und im Manöver gebrauchte Kartusche wird aus den für die scharfe Munition nicht mehr verwendbaren Hülsen und minder brauchbarem Pulver hergestellt und hat nur einen geringen Wert. —* Der 5, Berband»tag der Rabatt-Spar- oereine Deutschland» tagt« diese» Jahr in München in den Prachtsälen de» Hotel« Bayrischer Hof. Au« dem entferntesten Norden, Süden, Osten und Westen hatten sich in Bayern« Residenzstadt 446 Deputierte au» allen Teilen des deutschen Vaterlandes etngefunden; auch unser Riesa war vertreten. Die Erledigung der Tagesordnung nahm zwei volle Tage in Anspruch. — Eine staatliche Beaufsichtigung der Frei- willigen Feuerwehren steht in Aussicht. Infolge der Ent- Hüllungen, die vor dem Freiberger Schwurgericht in dem Siebenlehner Brandstiftungsprozeß üb« die dortige Frei- willige Feuerwehr gemacht worden sind, beabsichtigt die sächsische Regierung, dem nächsten Landtage eine Gesetzes vorlage zu unterbreiten, in d« die Anstellung eines vom Staate zu besoldenden Ländesbranddirektor» ge fordert wird, dem die Beaufsichtigung sämtlich« Frei williger Feuerwehren im Königreich Sachsen übertragen werden soll. — Ein hervorragendes Mitglied der konservativen Partei sendet den „Dresdener Nachrichten" eine Zuschrift, die feststellt, daß es bisher noch an ein« offiziellen Stellung nahme der konservativen Partei zum Wahl gesetzentwurf fehle; eine Einberufung des Landesoereinr zu diesem Zweck sei aber unbedingt nötig. Die Zuschrift lautet: „Während die nationalliberale Partei im Königreich Sachsen, ebenso wie die MittelstandSvereinigu«g durch ihre geordneten Vertretungen Stellung zu dem Wahlgesetzentwurf für die Zweite Kammer genommen haben, während die Delegierten deS Bunde» der Landwirte am 29. d. M. zu gleichem Zwecke in Dresden zusammentreten werden, ist eine solche Stellungnahme der konservativen Partei bisher weder erfolgt, noch wie eS scheint, in Aussicht genommen. Gin Lokalverein der Dresdner hat sich ja allerdings in d« bekannten Versammlung über den Gesetzentwurf ausgesprochen und da der Vorsitzende diese» Verein» gleichzeitig an d« Spitze de« LandeSvereinS steht, wurde diese Kundgebung vielfach al» eine solche der sächsischen konservativen Partei aufgefaßt. Diese Doppelstellung ist aber schon in der letzten Versammlung des LandeSvereinS als unzulässig bezeichnet worden und e» hat berechtigten Mißmut im Lande «regt, daß trotzdem noch keine Aenderung etngetreten ist. Jeden falls kann die Stellung der Gesamtpartet nur in einer Versammlung deS LandeSvereinS zum Ausdruck kommen, dem die sämtlichen Lokaloereine als korporattoe Mitglieder angehören. Daran kann auch die Erklärung der konservativen Fraktion der Zweiten Kammer nicht» ändern, obgleich dieser Erklärung natürlich ein weit höherer Wert betzumessen ist, als der Stellungnahme eine» einzelnen LokalvereinS. Auch wir streben die baldige Schaffung eine« neuen Wahl gesetze» an, durch welche» den unteren BolkSklassen eine Vertretung in der Kammer in gewissen Grenzen gewähr leistet wird. Wir wollen aber in dieser wichtigen Sache unsere eigene Meinung zum Ausdruck bringen und un» nicht vom Dresden« Verein in» Schlepptau nehmen kaffen. Deshalb hallen wir die Einberufung ein« Versammlung deS LandeSvereinS zur Besprechung des Wahlgesetzentwurfe» für unbedingt notwendig. Durch eine solche Versammlung würde wohl auch den Gerüchten von einer Spaltung der konservativen Partei ein Ende bereitet werden." — In einem Dresdner Briefe an die Kreuzzeitung wird darauf verwiesen, daß der Vorstoß de» LegationSrateS v. Nostitz- Wallwitz in konservativen Kreisen allerdings stark verstimmt habe, daß e» aber hieße, die Bedeutung dieser Angelegenheit zu überschätzen, wollte man annehmen, daß dadurch fast die gesamt« konservative Partei Sachsen« aus Freunden zu Gegnern einer so einschneidenden Regierungsvorlage Ass gut« Vedeek-Uer.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page