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Weißeritz-Zeitung : 24.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193602245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19360224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19360224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-24
- Monat1936-02
- Jahr1936
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.02.1936
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eiheritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger Pir Dippolüiswalöe, Schmie-eberg u. A Aeltefte Zeitung des Bezirks Montag, am 24. Febiuar 1936 102. Jahrgang Nr. 46 1 Besucht die Merbeabende ». die Aufstellungen def ?un^?!kes! Dippoldiswalde. Dem hier bei Friseurmeister Heerklotz in Lehre stehenden Erhardt Wagner wurde heute früh in Dresden, ' als er von seiner Mutter begleitet zum Bahnhof ging, ein Los sollte. Ein buntes Programm rollte dann vor Auge und Ohr der Gäste ab, beginnend mit einem Eingangslied „Wir wollen Euch Freude machen". Wiederholt trat der Schul chor auf und lieh heitere Chöre erklingen, kurze Lieder, einen Kanon, auch ein Lied mit Echo. Es war eine Freude, den frischen Kinderstimmen zu lauschen, die ihrem Dirigen ten so gut folgten, viel besser als der Zuhörerchor, wenn die ser zum Mitsingen aufgerufen wurde. Auch die Blockflölen- spieler, von Guitarren begleitet, spielten frische Lieder, drei Kinderlieber, einen Marsch und einen Walzer. Das um rahmte aber nur all das Bunte, was die kleiner Schar auf- führte. Ein „Abenteuer im Walde" ließ die kleinen Mald- bewohner unter einem Pilze Schutz suchen, bis die böse Kröte kam und sie in den Regen Hinaustrieb. Gänschen und Häschen tanzten mit Dirndln am Dorsteiche und kleine Hampelmänner sprangen, dah es nur eine Art hatte. Die Libellen drehten sich in einem anmutigen Reigen und sogar die weihnachtlichen Pfefferkuchen kamen noch einmal wie der; schmucke Mädel in dunkelbraunem Gewand, ein gros ses Herz auf der Brust, drehten und wandten sich in mun terem Tanze. Dazwischen spielte Kantor Bernau Schuberl- sche Tänze auf dem Klavier oder rief die Zuhörer zu Gesang und Miktun auf. Sehr schön waren die Schattenspiele, die alle in größte Heiterkeit versetzten, von Fritze Bollmann, der beim Angeln ertrank, in den Himmel kam, Pertus aber nicht nach Wunsch rasierte und wieder hinausgewiesen wurde, und dann der Schneider in der Hölle, der die armen Teufel so piesackte, und der andere, dex Mäuslein das Fell abzog zur Geldtasche und später in den Krieg zog. Den ver bindenden Text sang der Ansager. Den Schluß des Pro gramms bildete ein Fastnachtsspiel: „Zwick, zwack, Schaber nack". Hei, da tummelte sich die kleine Schar um ihren Prinzen Karneval, und wer in diesem lustigen Kreise er schien, wurde angesteckt und machte mit. Zweieinhalb Stun den dauerten die Borführungen, und keinem wurden sie zu lang, wenn auch die Stühle recht schmal und niedrig waren, waren sie doch aus den Klassenzimmern entnommen. Der Beifall nach jeder Nummer und besonders am Schluß war wohlverdient. Cs war nichts, wo es hätte besser gemacht werden können. Hoffentlich ist auch ein hoher klingender Lohn da, d. h., daß dem WHW recht viel abgeliefert wer den kann; daß ist für alle -och die größte Freude. — Eine Wiederholung findet heule, Montag, abend statt. Dieser Blatt enthält di« amtlichen Bekannlmachungen der Amtshauplmannschast, des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde saale versammelte sich die aktive SA und der Sturm 31 R./101 zum Gemeinschaftsempfang der Horst-Wessel- Gedenkstunde in Berlin. Nach der Uebertragung sprach noch ein SA-Mann von der Beipflichtung, die ihnen allen Horst Wessels Heldentod auferlegt. Das Jungvolk hielt einen Werbeumzug. Im Hauptgottesdienste gedachte Sup. Fügner in der Einleitung seiner Predigt der vor 150 Jahren unter Friedrich dem Groszen (1712—1786) erfolgten Grün dung der Militär- und Kriegervereine. Er wies auf deren Bedeutung und die in der Mittagsstunde im Berliner Sport palast staktfindende Fahnenweihe des Deutschen Reichs kriegerbundes „Kyffhäuser" hin, Gottes Segen für diese Feierstunde erflehend. Im Anschluß an den Kindergottes dienst am Nachmittag erzählte im Saale des „Goldenen Stern" Märchenonkel Hildebrandt den Kindern deutsche Märchen, zeigte ihnen bunte Scherenschnitte und zuletzt noch einen Film aus dem Leben unseres Führers. Die Kricgerkameradschaften hielten nachmittags eine lange ge schäftliche Tagung ab, in der eine größere Anzahl wichtiger Fragen erledigt wurde. Am Abend versammelte der Christ liche Elkernverein Mitglieder und Freunde zu einem Bor- träge des Geschäftsführers des Landesverbandes Christlicher Elkernvereine, Hildebrandt, zu einem Borkrag: „Elternver- anlwortung vor Gott und Bolk". Wer sich vor dem Wet ter nicht scheute — es sah von der Stube schlimmer aus, als es in Wirklichkeit war; denn die frühlingsmäßige Luft machte einen Spaziergang recht angenehm — der konnte schon die Stare pfeifen hören. Sie sind als Quartiermacher der gefiederten Schar bereits zu uns zurückgekehrt. Nach ihrer Rückkunft zu urteilen, dürfte der Winter vorbei sein. Es wird noch Schnee geben, aber es geht doch dem Früh ling entgegen. Dippoldiswalde. Alles und alle sind bereit und tätig, am Winkerhilfswerk mitzuhelfen; niemand will — von eini gen Ausnahmen abgesehen — zurückstehen. Da rührt sich auch die Schule und gibt nach ihren Kräften. Es ist für den Schulleiter und die Lehrer nicht leicht, das Rechte zu fin den. Oftmals fehlen unter den Kindern die Kräfte, wenn ein Thealerspiel aufgeführt werden soll, dann vielleicht zum Chor usw. Und was aufgeführt wird, soll doch klappen und Freude machen, soll keine halbe Sache sein. Solche Ge danken mögen auch die Lehrerschaft an der Hans- Schemm-Schule bewegt haben, als sie über eine A u f- führung berieten. Sie kamen auf den Gedanken, sie um Fastnacht, vergangene^ Sonnabend, abzuhallen und unter das Leitwort zu stellen: „Fastnachtszeit — Narrenzeit". Die Schullurnhalle war als Aufführungsraum ausersehen. Man hätte glauben mögen, die Halle würde nicht ausreichen. Menn trotzdem-noch leere Stühle vorhanden waren, so war -as eigentlich recht beschämend. Ausreden können nicht darüber Hinweghelsen. Nun, wer nicht da war, Hal sich selbst gestraft. Wie schon einmal hatte man die Bühne an der nördlichen Schmalseite errichtet, um so die Schulzimmer als Aufenthaltsräume für die Aufführenden zu benutzen. Die ganze Seite war mit grauem Tucye abgedeckt, von de nen lustige Gesichter, „in eigener Werkstatt hergestellt",°dem Besucher enkgegenlachten. Papierschlangen zogeit^sich dar über und erinnerten an die nahende Fastnacht. Sehr hübsche Zeichnungen waren an der einen Seite ausgestellt. Eine kurze Ansprache des Schulleiters Hesse leitete den Abend ein, Grußworle, dann die Feststellung, daß bei einer Auf führung der Schule fürs WHW eigentlich jeder Bolks- genosse, der die Jugend lieb hat, kommen muß und die Ber- sicherung, daß die Schule gern bereit ist, mitzuhelfen im Kampfe gegen Hunger und Kälte. Dann noch einige Worte zum Programm, und Lehrer Bernau übernahm die weitere Leitung. Er war ein tüchtiger Ansager, dxr es fein ver stand, die Zuschaue r einzustimmen auf das, was kommen MlNMMlW Les AMMMllItv Ausgabeorl Dresden s für Dienstag: Mäßige Winde aus West bis Nordwest. Wechselnde, vorübergehend stärker aufbrechende Bewölkung. Immer noch einzelne Niederschläge in Schauern. Kühles Tempe raturen nachts Im Gebirge unter Null, im Flachland in der Nähe des Gefrierpunktes. angeboten. Er beteiligte sich an einem „Zehnerspiel" und — die 5 Personen gewannen 2000 Mark. Die daraufhin telephonisch nachgesuchle Beurlaubung für den heutigen Tag wurde vom Meister gern bewilligt. Malter. Am Sonnabend nachmittag zwischen 4 und 5 vergnügten sich an der Talsperre Malter mehrere l 1jährige Schulmädchen aus Freital, die (zusammen 9 Mädchen) nicht mit ihrer Klasse und dem Lehrer nach Freital von einer Wanderung durch den Rabenauer Grund zurückgelaufen waren, indem sie eine Blechbüchse aus das brüchige Eis warfen. Die Büchse wurde immer wieder von einem Mädchen zurückgeholt, obwohl sie ungefähr 30 Meter vom Ufer entfernt auf das dünne Eis auftraf. Bei einem abermaligen Zurückholen der Vüch'c rin a: f "cm Eise ein. Eine Freundin, Gudrun Lippert aus Freital-Deuben, die ihr zur Hilfe eilte, brach unmittelbar neben ihr ein und ertrank später. Den beiden Eingebrochenen wollte nun eine dritte Schülerin helfen, die aber auch fast an der gleichen Stelle einbtach. Glücklicher weise konnte sie sich aber selbst noch aus dem Wasser ar beiten, obgleich die Wassertiefe dort 7—8 Meter beträgt. Auf die Hilferufe eilten sofort mehrere Personen hinzu. Dem Haus diener Finogin und der Haustochter Schmieder aus dem Gasthof Malter gelang es unter schwierigen und gefährlichen Umständen ein Kind lebend zu bergen, während das andere Kind nur noch als Leiche aus dem Wasser gezogen werden konnte. Die sofortigen Wiederbelebungsversuche führten zu keinem Er folg, trotzdem der Arzt den Sauerstoff-Apparat anlegte. Nulturpolitische Forderungen der Zu-eten-eutschen Konrad Henlein über die deutsche Kulturaufgabe in der Tschechoslowakei Im Festsaal des Deutschen Hauses zu Prag hielt der Vorsitzende der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, ünen'Vortrag über „Deutsche Kulturaufgaben in der Tsche- hoslowakei". Henlein erklärte u. a.: Der Wahlsieg des 19. Mai 1935 hat unsere Bewe gung, in der mehr als zwei Drittel der Sudetendeutschen 4ehen, die Verantwortung für sämtliche Lcbensbereiche des Sudetendeutschtums auferlegt. Ziel unserer Politik muß »aher die Verwirklichung einer auf allen Gebieten handeln- wn Volksgemeinschaft sein. Ein für allemal sei festgestellk, laß wir es ablehnen, eine sudetendeutsche Sonderkultur zu chchten. Wir Deutsche in den Sudetenländern fühlen uns :rotz unserer besonderen politischen Lage als Angehörige der großen Kulturgemeinschaft der Deutschen in aller Welt. -Wir bekennen uns zum Christentum, können uns jedoch Ks politische Bewegung nicht auf ein bestimmtes Bekenntnis Megen. Eigene christliche Parteien haben heute ihre Le- ,ensberechtigung verloren. Einen Kulturkampf lehnen wir ,b und verurteilen jeden Versuch, ihn zu entfesseln, von velcher Seite er immer unternommen wird. Auf das entschiedenste müssen wir uns gegen die unsin nigen behördlichen VerbotealterdeutscherMarsch- v eisen und Volkslieder verwahren. Die Planlosig keit und Zerfahrenheit des modernen Lebens hat vor allem in der Architektur zerstörend gewirkt. Wir Deutsche irheben bei der Vergebung staatlicher Bauaufträge in unse rer Heimat die Forderung, daß deutsche Baumeister zur ilusführung herangezogen werden. An einem Filmschaf- icn war das Sudetendeutschtum bisher nicht beteiliat. doch -estehen Pläne, die auch hier Wandel schaffen sollen. Die wutsche Rundfunksendung ist in diesem Staat nicht Sprachrohr des Sudetendeutschtums. Unsere Forderung autet: Wie das Programm unserer Zeitungen von uns zu -estimmen ist, so muß auch der Rundfunk ein Organ unseres itulturschaffens werden. Nur unter dieser Voraussetzung )at ein eigener deutscher Sender im sudeten- -rutschen Gebiet .überhaupt einen Sinn. Das' reutsche Buch hat auch bei uns die Aufgabe, die Ver- ,undenheit mit dem gesamtdeutschen Kulturschaffen auf rechtzuerhalten. Neben der Kunst erhält auch die Wis- en schäft im Volksganzen eine neue Sinngebung: dem! Volk und seinem Leben zu dienen. Eine hohe Bedeutung! ür unser kulturelles Leben besitzen unsere Hochschulen. An -er ehrwürdigen Vergangenheit unserer Prager Deutschen Universität ändert sich nichts, wenn man ihr heute die Rechtsnachfolge streitig macht. Unsere hohen Schulen müssen unter den schwierigsten Verhältnissen for- chen und lehren. Wir sind ihnen für ihre Leistungen, die anseren deutschen Namen in aller Welt zu Ehren gebracht )aben, zu Dank verpflichtet. Wir fordern volle Frei- ;eitdernationalenErziehung, nicht nur auher- ßalb sondern auch innerhalb der Schulen. Die Zrundforderung muß lauten: Jedem deutschen Kind Unter richt in der deutschen Muttersprache! Die Bindung der ge- amten sudetendeutschen Jugenderziehung m den Turnverband war ein entscheidender Wendepunkt in anserer Geschichte. Alle Jugenderziehung aber muß m die: inannschaftiiche Erziehung münden und in ihr die Erfüllung Bezoaspeei«: Für «inen Monat 2 — mit Zutroxen; einzelne Nummer 10 Npfg. :: Gemeint e-Berband--Glrokonlo Nr. 3 :: recher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 ScrtWs und Sach Wes Dippoldiswalde. Zum dritten Male nacheinander folgte gestern ein trüber, unfreundlicher Sonntag einem voraufge gangenen sonnenüberstrahlten Sonnabend. Das Sporlwetter war vorüber. Der wenige Schnee, der in den Wäldern auf dem Kamme des Gebirges noch liegt, lockt nur noch ganz Geübte auf die Breltekx. Er ist verharscht, ein Befahren kann dem Unvorsichtigen gefährlich werden. So war der Durchgangsverkehr am gestrigen Sonntag recht schwach, j Stärker war diesmal der Bcrkehr nach unserer Stadt selbst, s Die Weihe der Fahnen der Kriegcrkameradschaften hakte viele Angehörige dieser Organisation hierher geführt. Die ser Weihe'feier ging eine andere Feier voraus. Im „Stern"- - Anzeigenvrels: Die 4« Millimeter breite i - Mlllimeterzeile 0 Rpfa.; Im Tertteil die 93 - j Millimeter breite Miuimeterzeile 18 Rpfg. j
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