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Dresdner Journal : 13.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187712131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18771213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18771213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-13
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 13.12.1877
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i Grundbek, e der al-dao« Aden Grund unde erschein' zweckmäßig uerpräcipuu« indem die', geode gekeun' wir aus de« der Zeit doch ung gelauge« termögeu non rdsteuer gan^ irselden neben gt sein würde der unterr Steuern be im Einzelnen irührte Rev«, der 1814 an egenwärtigen kommensteun als berechügl ich gegen dar d Anwendung mstalirt wer ,hl gegen da- ig. gegen dar e allzu bä usige agspflichlige» mäßige, am «ach Befinden udete Ueber' Daß auL gigung haben welche sie sich d den großen ung einer j« nden Steuer, t sich bringt l vermindern, chätzung auch ersten gezeigt den, je mehr t ,»gewendet hin angelegen des Gesetzes ien der Em erksamk il zu ng erwarten, ung des E«' ad mehr ver ers mit den r zu Grund! oohl, wie die Abänderung inschätzungen bei der vor- tzes in ein dem Jnkrasl Erträum ver ingrn erprobt Revision mit md an dem wrzunehmcn md Uv »weck- tungsapparat g zu verein. Einkommen hier einlcben !r zu dienen, Unzuträglich unkten vor- nern gleich- e Entivurf M 288. . Donnerstag, de« 13. December. Oliech- . . l» K^Ltr- tritt«»ä ^Eurdt S0 ?k tüonu. Lurrvlus de umiosru: 10 Ll. lu»«r»teupr«l»»r ?Lr ä« «irrer ^«p»ltoirvii X) kt. vawr ^LiugwEult" eti« L«l« SO kk. Delicti mit itoinmlrm« ä«r 8ouu- uoä kmvtnnHS Lbsaä» kür tol8«uck«o l'uzz. DreMmAouriml. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. 1877 1nn»r»t«iuuumllm« »osveLrt,: Lstput^: />> Lee»n«ttr«t«-, OomminmouLe et« Orvsetusr lounutt»; H,: Laanerrstsin L g »«ritt H7l»» X»»diuA. kr»Dt-li«l»ttF -k>»utfirr: ». X. H1weL«o- Lo«« »«rllrr^ ä Lo»«»et, /»»vatickenetaert, Le««: L. üe^totte, üt«ns«n^ itürsuu; 6tr»m»1tt: /<> krmrtrfarl ». L' ^aeAe^sotr« u. O L«vman«',cds Luebd., SürUtt:/nv -D., Sarmovr- tl. Sesiüoster-, ?»ri» -S«rlto 7>»u>l1urt» X »tuttssart: Den«be L do , S»wduiU r He^ttAen, Vtsu: uU. Opx«t»t. Usruunxvdsr: Lüui^I kupeckitioo Uv» OrsoUnsr ^ournul», Or^gxn, /viv^erstrusn« d^o, SV Inserate für die Weihnachtszeit finden im „wrvsÄner I«urn»I eine sehr geeignete Verbreitung. Der JnsertionspreiS beträgt 20 Pf. für die Jnseratenzeile oder deren Raum. Bei mehrmaliger Wiederholung eine- In serats wird ein entsprechender Rabatt gewährt. LL" Zn Dresden - Neuftadt können Inse rate für das „Dresdner Journal" abgegeben wer den in der Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (Hauptstraße 31), woselbst auch Abonnements-Bestellungen auf unser Blatt angenommen werden. Königl. ExpeditirudeS Dresdner Journals. (Zwingerftraße Nr. 20.) AmMchkl Lim!. Dresden, 11. December. Sr. Königliche Majestät hat dem Borstande der Rechnungsexpedition beim Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts, Rechnungssecretair Ernst Gebhardt, den Titel und Rang als Commissionsrath in der V. Classe der Hof rangordnung zu verleihen allergnädigst geruht. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 12. December. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Zufolge einer Verständigung zwischen der deutschen und der französischen relegraphevverwaltuna tritt vom 1. Januar 1878 im beiderseitigen Verkehr der Worttarif ein. Die bisherigen Zonen find beseitigt; die Einheitstaxe beträgt pro Wort 20 Centimes. Stuttgart, Dienstag, 11 December, Abends. (W.T.B.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Adgeordueten wurde der vom Avg. OberstaatS- auwalt Lenz eiugebrachte Antrag auf Erlaß eines Gesetzes, durch welches die Gemrinderäthe erwach- tigt werde» sollen, die polizeilichen Strafver fügungen gegen dir Fälscher von Lebensmitteln öffentlich deravnt zn machen, mit allen gegen 2 Stimmen angenommen. Wien, Dienstag, 11. December, Abends. (W. T. B.) In der heuttgen Sitzung deS Subcomitös der ungarischen Delegation für die auswärtigen Angelegenheiten setzte Graf Andraffy seine am Sonntag begonnenen Aufklärungen über die po litische Lage uud die von der Regierung befolgte Politik fort. Der Graf Andraffy ging auf eine Erörterung der meisten vom Grafen Apponyi aufgestellten Frage punkte ein und nahm hierbei Gelegenheit, fast alle Phasen der seit 3 Jahren von der Regierung befolgten Politik, theilwcise unter Verlesung geheimer Aktenstücke, zn beleuchten. — Die Mitglieder des Subcomitss be schlossen, vorerst nicht nur über die Aeußerungen des Ministers, sondern auch über ihre eigenen Reden Still schweigen zu beobachten. Am Schlüsse der Mündigen Berathung wurde einstimmig ein Antrag Szcchenyi's an genommen, dahin gehend, der Ausschuß möge in An betracht des Umstandes, daß weder eine Debatte, noch ein Beschluß in Aussicht genommen war, vor dem Plenum constatiren, daß der Ausschuß unter den gegen wärtigen Umständen eine öffentliche Discussion über die auswärtige Lage nicht als zeitgemäß erachtet. — Pechy sprach dem Minister namens des Ausschusses seinen Dank für die offenen und cingedendcn Auf klärungen aus. — Im Laufe der Sitzung ergriffen der Erzbischof Haynald, Csengery und Szechenyi wieder holt das Wort. Letzterer erklärte unter Anderem, er wolle von der beabsichtigten Interpellation über die Ausübung des Vetorechtes bei der nächsten Papstwahl infolge tiniger vertraulichen Bemerkungen des Ministers abstehen. LersailltS, DienStag, H.Decembtr, Abends. (W. T. B.) Die heutigen Sitzungen deS Senats und der Deputirtrnkammer verliefen ohne Zwi schenfall. London, DienStag, N. December, Abends. (W. T B.) Die amtliche „London Galette" ver- öffentlicht eine am 2ti. November »wischen Eng land und Oesterreich getroffene Vereinbarung, durch welche der zwischen den beiderseitigen Ne gierungen abgeschlossene Handelsvertrag vom 5. December 1876 auf unbestimmte Zeit verlängert wird. Eine Kündigung ist jederzeit zulässig, so jedoch, daß der Handelsvertrag noch 1 Jahr, von dem KündigungStage an gerechnet, in Kraft bleibt. London, Mittwoch, 12. December. (Tel. c. Dresdn. Journ.) Der Krieg-minister, Mr. Hardy, erklärte bei einem gestern in Edinburgh stattgehab- ten conscrvativen Banket, die Regierung warte sehnlichst auf eine passende Gelegenheit, daS Ende des Kriegs hrrbcizuführen. Der „Standard" plaidirt für den Fall, daß die Russen den Balkan überschreiten und Adria- nopel besetzen, für das Aufgebcn der bedingten Neutralität Englands. Die „TimcS" warnt vor jeder Demonstration englischer SeitS, welche die Türkei verleiten könnte, auf den schließlichen Bei stand Englands zu rechnen; England werde nie mals interveniren, um europäische Provinzen der Pforte zu retten. Cattaro, DienStag, 11. December. (Tel. d. Polit. Corr.) Vorgestern Abend hat in Antivari ein Attentat gegen den Kürsten von Montenegro stattgefunden, welches aber für diesen ohne Folgen blieb. Kürst Nikolaus hat während der Opera tionen gegen daS Kort von Antivari sein O.uar- tier in dem in der Stadt Antivari gelegenen Hause deS Selim Beg genommen. LiescS Haus wurde nun vorgestern Abend durch eine Mine in die Luft gesprengt. Kürst Nikolaus, welcher ge rade auSgegangen war, verdankte diesem Zufalle seine Rettung. Von 7 im Hause zurückgebliebenen Montenegrinern der fürstlichen Leibwache blieb 1 tobt, während die 6 anderen in die Luft ge- schleudert und mehr oder weniger contusionrrt wurden. Belgrad, DienStag, 11. December. (Tel- d. Polit. Corr ) Die Militärrevolte in Kraqujevacz ist unterdrückt worden; 40 meuterische Milizsol daten deS Bataillons Lepenica, welche in die Wäl der flüchteten, wurden gefangen. Im Districte von Kragujevacz wurde das Standrecht verkündet. Rach Meldungen von der Grenze ist zwischen dem Corps deS Obersten Horvatovic und russischen Abtheilungen eine directe Verbindung hergestcllt- Bukarest, DienStag, 11. December. (Tcl. v. Polit. Corr.) Die heute bereits hier cursirenden Gerüchte über unmittelbar bevorstehende entgegen- kommende Schritte feiten der Pforte behufs Ein leitung von Waffenstillstands-, eventuell Friedens- Verhandlungen sollen nicht auf blosen Conjecturen beruhen. P o radim, Dienstag, 11, December, Abends. (W. T. B) Der Einzug der russischen und ru mänischen Truppen in Plevna erfolgte gestern zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags. (Vgl. die ausführlichen Mittheilungen in der Rubrik „Zur orien talischen Frage" unter Bukarest.) Bukarest, Mittwoch, 12. December. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Großfürst Nikolaus und der Kürst Karl von Rumänien haben die vergan gene Nacht in Plevna zugrbracht. ES stellt sich heraus, daß die Bevölkerung von Plevna geraume Zeit durch Hunger und Kälte gelitten und auf Üebergabe des Platzes gedrungen hat. Der letzte Ausfall wurde von OSman Pascha beschlossen, als er in Erfahrung brachte, daß es Suleiman Pascha nicht gelungen war, die russischen Stellungen am Balkan und am Lom zu durchbrechen. Dir tür kischen Gefangenen kaufen ihre Bedürfnisse mit indischen 1 Rupienstückcn, welche die Jahreszahl 1876 und das Bildniß der Königin Victoria tragen. Konstantinopel, DienStag, 11. December, Abends. (Tcl. d Dresd». Journ.) Mehrmed Ali Pascha ist durch Schakir Pascha ersetzt worden, welcher bereits das Commando der Armee von Sofia übernommen bat. Mehemcd Ali übernimmt daS Commando in der Herzegowina. (tagesyl schichte. Dresden, l2. December. Ihre Majestät die Kö nigin, sowie Ihre königl Hoheiten die Frau Prin zessin Georg und Prinzessin Mathilde haben Sich heute Nachmittag nach dem königl. Jagdschlösse Wermsdorf beg-ben. Dresden, 12. December. Die Zweite Kammer genehmigte in ihrer heutigen Sitzung den von der Staats- regicrung zum Zwecke der besseren Verwerthung des frühem militärfiscalischcn Areals in Neustadt-Dresden abgeschlossenen Ankauf des gräflich Hoffmannsegg- schen Grundstücks auf der Wiesenthorstraße daselbst und bewilligt die dazu geforderte Summe von 302,000 M. Sodann trat die Kammer eil» in die Schlußberathung des Antrags des Abg. Or. Krause und Gen. auf Aufhebung der die Thcilbarkeit des Grund eigenthums beschränkenden gesetzlichen Bestimmungen. Die Referenten Blüher und Leutritz beantragten, den Antrag der Abgg Krause und Gen. zur Zeit auf sich beruhen zu lassen, die Staatsregicrung aber zu er suchen, ein Verzeichniß der bei den Bezirksausschüssen seit deren Errichtung vorgekommenen Gesuche um Dis pensation zu Grundstückstheilungen, sowie über die da rauf in erster resp. in den höheren Instanzen ergangenen Entscheidungen aufstellen zu lassen und dasselbe den Ständen mitzutheilen. Hierzu brachte Viceprästdent Streit noch einen Zusatzantrag über die Art und Weise der gewünschten Erhebungen ein, wogegen Abg. Or. Stephani beantragte, den Antrag Krause der Staats regicrung zur Berücksichtigung zu überweisen. Bei der Abstimmung ergab sich über den letztgedachten Antrag Stimmengleichheit, weshalb die Abstimmung in einer der nächsten Sitzungen wiederholt, bez. fortgesetzt wer den wird. Außerdem erledigte die Kammer noch einige Petitionen. * Berlin, ll. December. Ueber die Verzöge rung der Rückkehr des Reichskanzlers wird der „Wes.-Ztg." von hier geschrieben: „Die Thatsachc, daß Fürst Bismarck seinen Arzt, den Sanitätsrath Or. Struck, nach Varzin berufen habe, steht erfreulicher weise nicht mit einer acuten Erkrankung oder mit einer- wesentlichen Verschlimmerung in dem Befinden des Reichskanzlers in Verbindung. Das Unerfreuliche ist nicht die Verschlimmerung, sondern das Ausbleiben der Besserung in dem Gesammlbefinden des Fürsten Bis marck, welche von dem ihm im April d. I. ertheilten Ur laube erwartet wurde. Man weiß, daß der Fürst da mals den ihm vom Kaiser ertheilten Urlaub angenom men hat, ohne auf seinen Antrag, von den Rcichs- und Staatsgeschäftcn vollständig entbunden zu werden, zu verzichten. Die kaiserliche Ordre vom 8. April er ¬ klärte ausdrücklich, der Kaiser könne die Hoffnung nicht ' aufgeben, daß eine längere Beurlaubung des Fürsten von den Geschäften seine erschütterte Gesundheit wieder Herstellen werde. Es ist bekannt, daß der Zustand des Fürsten sich in den 6 Monaten allerdings erheblich ge bessert hat; indessen fühlt sich Fürst Bismarck auch jetzt noch den Anfoiderungen, welche namentlich unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Beendigung des Urlaubes und die Uebernahme der sämmtlichcn Reichs und Staats- gcschäste an ihn stellen würde, nicht gewachsen." — Ein neueres Berliner Telegramm der „Wes.-Ztg." be sagt: Es verlautet, Fürst Bismarck habe auf die Mit tbeilung, daß seine Hierherkunft mit Rücksicht auf die Herrmann'sche Angelegenheit, von deren Lösung auch das Verbleiben Or. Falks im Ministerium abhängig sei, wünsch enswerth wäre, unter Berufung aus seinen Gesundheitszustand ablehnend geantwortet. Zur Zeit ist ein Termin für die Beendigung des Urlaubes des Kanzlers noch nicht festgestellt. — Die „N. Pr. Z." spricht sich in einem Artikel „Zur inncrn Lage" folgendermaßen aus: „Nach unseren Informationen scheint der Minister Falk gegenwärtig bei Sr. Majestät dem Kaiser lebhaft dahin zu wirken, daß die Entlassung des Präsidenten Herrmann nicht angenommen werde, und ebenso bemüht er sich, den Letzteren zum Verbleiben in seinem Amte zu bewegen. Bei diesen Bestrebungen scheint er der Zustimmung und eventuellen Unterstützung des Fürsten Bismarck gewiß zu sein. In wie weit aber die sogenante neue Kanzlerkrisis mit der evangelischen Frage überhaupt zu- sammenhängt, ist sehr zweifelhast. Sie mag als Mo ment mit hinzugekommen zu sein; aber allein Ausschlag gebend dürfte sic nicht sein. Fürst Bismarck wird sich vom Minister Falk mit Rücksicht auf die Verhältnisse zur römisch-katholischen Kirche nicht leicht trennen wollen. Diese Verhältnisse werden für ihn maßgebend sein. Es scheint gewiß, daß Fürst Bismarck seinen vollen Wieder eintritt von der Beseitigung angeblicher „katholischer Einflüsse" am Hofe abhängig machen will. Dagegen ist die Behauptung, daß er eine Umbildung des Mini steriums durch Heranziehung von nationalliberalen Elementen beabsichtige, höchst unwahrscheinlich." — Stach der „Magdb. Ztg." ist das Entlassungsgesuch des Or. Herrmann noch nicht erledigt. Die Verhand lungen schweben noch und werden sehr emsig geführt. Ueber ihren Ausgang läßt sich Bestimmtes noch gar nicht vorhersagen. O Berlin, 11. December. In der heutigen Abend sitzung des Abgeordnetenhauses wurde zunächst mitgetheilt, daß vom Cultusministcr ein Gesetzentwurf, betreffend die evangelische Kirchenvrrfassung in der Pro vinz Schleswig-Holstein und im Amtsbezirke des Con- sistoriums in Wiesbaden eingegangen ist. Das Haus beschäftigte sich sodann mit dem Extraordinarium des Etats, welches theils aus den Positionen des von der Regierung vorgelegtcn Ertraordinariums, theils aus den Anleihepositionen besteht. Es folgte hiernach die Berathung des Etats der Berg-, Hütten- und Salinen- venvaltung, welcher, wie der Rest des Etats des Han delsministeriums, ohne Debatte bewilligt wurde. Hierauf wurde die Sitzung gegen 1l Uhr auf morgen vertagt. Arolsen, 10. December. Nach einer Mittheilung der „Hess. Morgen-Ztg." hätte der waldccksche Land tag den neuen Accessionsvertrag mit Preußen mit allen gegen 1 Stimme abgelehnt.^ Straßburg, 11. December. (K. Z.) Gestern Abend 10 Uhr 38 Minuten ist der Gr oßherzog von Baden, von Karlsruhe kommend, zur Jnspicirung der hiesigen Garnison cingetroffcn. München, ll. December. (A. Z.) In der heu tigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten legte der Ltaatsminisler v. Pfretzschner einen Eisenbahngesetz- entwurs vor, welcher ein vollständiges Eisenbahnnetz ent hält. Bei Berathung über den Etat der königl. Bank in Nürnberg beantragte Abg. Schels eine Gesetzvorlage zur Regelung der Verhältnisse der Bank und erklärte sich gegen Einstellung einer Bankrente in das Budget. Stilllebens und der deutschen Märchenwelt im illu- strircnden Gcnrebildchcn bethätigte sich hier in seinen verschiedenartigsten Richtungen und kecken Launen. Die meisten der dargebotenen Holzschnitte sind sinnig zu sammengetragen aus den „Alten und neuen Volks liedern", den „Alten und neuen Studentcnliedern", und den „Volksmärchen von Musäus". Die anmuthige Gabe wird freundliche Aufnahme finden in den weiten Kreisen der Richter'schen Verehrer. O. B. Bücher für den Weihnachtstisch. „Weltliches Gesangbuch." München, Verlag von Braun und Schneider. Dieses L»ilium mvlun- «lroliao bildet eine Sammlung humoristischer Lieder und Gedichte, die den fliegenden Blättern entnommen und mit sehr zahlreichen Holzschnitten von der bekannten Vortrefflichkeit, welche in diesem Genre des bcliebtrn Verlags üblich ist, illustr rt sind. Die Leser und Be schauer finden hier vereinigt, was sie in heiteren Mo menten bereits zerstreut hat und dem Gedächtniß ent schwunden ist. Der urcigenthümliche Schatz des deut schen Humors in der Zeichnung, selbst in cher nicht carikirten, zeigt sich schon in diesem kleinen Sammel punkt auf einer Höhe, welche das derartige Kinnen unserer Nachbarnattonen weit hinter sich läßt. Der komische Effect siegt da am besten, wo er nur auf Lebenswahr heit gegründet ist. „Rulaman", der Jugend und ihren Freunden ge widmet von Or. D. F. Wein land. Leipzig, Verlag von Otto Spamer. In einer naturgeschichtlichen Er- , zählung aus der Zeit des Höhlenmenschen und des Höhlenbären — die Pfahlbauern sind dagegen ein ganz modernes Geschlecht von gestern — versucht eS der Ver- ' fassrr, das Ringen unserer Urahnen in grauer Vorzeit zu Fenilletow Redigirt von Otto Bouck. Jllustrirte künstlerische Editionen. „Das Schweizerland", eine Sommerfahrt durch Gebirg und Thal. In Schilderungen von Woldemar Kaden mit Bildern vieler berühmter Maler und Zeich ner. Holzschnittausführung von Adolf Cloß. Stutt gart, Verlag von I. Engelhorn. Wir haben schon früher dieses ganz vorzügliche Werk mit der Wärme empfohlen, die sein künstleftscher Werth uud seine Aus stattung jedem Freunde dieses Gegenstandes Anstößen muß. Das schöne Unternehmen liegt uns gegenwärtig bis zu seinem 13. Heft vor und beweist, wie so manche andere Edition das umsichtige Streben und den solchem Stoff gegenüber würdigen Kraftaufwand der Verlags handlung, welcher sich Heft um Heft gesteigert hat. Wir bei dem früheren Werke derselben Firma: „Italien", da- mit Recht einen ungeheuren Erfolg erzielt hat, zeigt auch bei dem „Schweizerland" die Auswahl der Künstler den besten Geschmack: G. Bauernfeind, A. Braith, Alexander Calame, Arthur Calame, L. Dill, Andr. L. Disrn, Th. v. Eckenbrecher, K. Grob, C. Häber- lin, A. Hertel, E. Heyn, C. Jungheim, A. Kindler, K. Kröner, D. Leu, Diethelm Meyer, Franz Meyerheim, Paul Meyerheim. W. Rirfstahl, R. Ritz, C. Roux, Mathias Schmid, G. Schönleber, Ad. Schrödter, Fr. Specht, B Vautier, Th. Zügel, haben hier in bunter Reihe das Füllhorn ihrer Gaben aus- aeschüttet und gar oftmals find dabet ihre klein sten Skizzen und Studienblätter von überraschendem Rett. Freilich hat der Verleger auch in Cloß einen Meister und Virtuosen des Holzschnitts gewonnen, der für den Effect der malerischen Ausführung, für die Wirkung der Lüfte und der Ferne, welche früher für den Lylographen so schwielig waren, alle Waffen der neueren Fortschritte dieser Kunst ins Feld zn führen vermag. Man darf sagen, daß durch vielerlei Ergeb nisse und Erfahrungen bei beiden genannten Werken die Entwickelung dos modernen Holzschnittes nach vielen feineren Seiten hin erweitert worden ist, und zwar ohne daß cs nöthig war, zu allen jenen Kunstgriffen des Effects zu greifen, wie sie Dorö mit ebenso viel Manierirtheit als Genialität seiner Zeit ersonnen hat. Im vorstehenden Werke „Das Schweizcrland" ist die technische Behandlung viel einfacher und um desto lobenswerther. Gerade diese empfindungsvolle Sim- plicität des Schnittes bleibt bei solchen Bildern zu bewundern, deren dramatischer Ausdruck in der wech selnden Stimmung zwischen Zartheit und Großhcit liegt, eine Haupteigcnschaft bei den Schöpfungen Alexander Calame's: er malte auch immer da farbig und pastös, wo er nur den Stift in der Hand hielt und nicht den Pinsel. Da der frisch erzählende Text von Woldemar Kaden sür die Natur und Landescharakteristik der Schweiz in sinnvolle Abtheilungen zerlegt und dem Leser bequem gemacht ist, so bot diese Eintheilung um so mehr Ge legenheit zu charakteristischem Wechsel in der Wirkung der Bilder. Aus den uns zuletzt zugegangenen Heften 1l, 12 und 13 dieses fesselnden Werkes, das sich wie kaum ein anderes zu Weihnachtsgeschenken eignet, er wähnen wir von den Abbildungen nur beispielsweise den Weg ins Haslithal von Calame, Längalp von Heyn, der Pilatusgipfel „Esel" von Calame, Spielhähne im Kampf von Specht, der Reichenbach auf dem Wege nach Rosrnlaui von Jungheim, Dissentis von Eckenbrecher, am Basler Münster von Bauernfeind. Das Gelingen bcs Unternehmens wird uns veranlassen, noch ferner darauf zurückzukommen. „Stillvergnügt", eine Reihe Kinderbilder von Oskar Pletsch mit Reimen von Victor Blüthgen. Leipzig, Verlag von Alfons Dürr. In diesem Buche eröffnet sich dem Beschauer eine überaus glückliche Reihenfolge von Pletsch'schen Kinderdarstcllungen. Durch den Gegenstand und den Stimmungswechsel, den der Künstler in den Physiognomien und Situationen bietet, fügt es sich günstig daß sein eigenartigstes Talent in diesem Genre zum Ausdruck kommt. Wer diesen überaus geschmackvoll ausgestattcten Cyklus besitzt, dem zeigt sich jene außerordentlich individuelle Begabung für das Naive des kindlichen Wesens, sowie sür die künstlerische Darstellung eines eigenthümlichen Elementes, welches man die noch latente, aber sich bereits verstohlen kund gebende Coquctterie kleiner Mädchen von kaum 6 Jahren nennen könnte. Damit ist selbstverständlich die Wieder gäbe jener natürlichen Anmulh verbunden, welche wohl gebildete Kinder so reizend auszeichnct, freilich ohne ihnen leider für das Leben immer getreu zu bleiben. Kleine Knaben und Mädchen haben nur zu häufig einen Gang und eine Fuß und Beinstellung, die man später an Jüngling und Jungfrau ebenso häufig vergebens sucht. Die Begleitung der Grazien verliert sich im ge räuschvollen Gedränge des Lebens. Die Bilder dieses Buches find im Holzschnitt von H. Günther und K. Oertel mit Liebe und feiner Präciston ausgeführt. In demselben Verlag von Alphons Dürr erschien auch „Aus dem Volksleben." Ernst und Scherz. In Holzschnitten von Ludwig Richter, herausgegeben von Georg Scherer. Das Buch ist bei Alexander Edel mann in Leipzig sehr elegant gedruckt. Der Altmeister, der humoristisch jovialen Wiedergabe des bürgerlichen
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