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Dresdner Journal : 17.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187007176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-07
- Tag1870-07-17
- Monat1870-07
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 17.07.1870
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S1«»ap«lm»vK1»- bümii. ^Lbrlieb: 1 rllr. Noo^Uiotl: . . . 1Ll»r Liurelo« Uuruman»: 1 R»r tritt itMriL«» i*iopalG*d«Lr, s« Nontck ?0«t uack lLLONttEOrti»«: kaum «inar «EiItOvchv kachm lalitv. 80. »me- it»»l. v»«l- H»r« W^. z,«. »alle: L»e- alle». Tblr. Ltücke !«: 3 B. «og: - <S.; idb. s°b Dresdu. hlr. »<tb Rtolt - - Si lvoschw. Bvd^II^ kan. '/„ stichischt Loose v. ose vou aatsonl I. 7^° Leiv,- '7^. ftov. o — ipt.- vr. S-t. 1, ,» 1—77 Laod- aiser- lrieS- -meLI Lobt Nr . r ^blr.. pro >acke» taud- rbse« u—. li- > »r oo r Loos« uftriaa- X>; Lu- 3 pro«, evisch« »actieu . ve«e 82.K0: 72«-; >t. pr. l0. - »topap. lX)Tblr. . «" vb,.;o. 8» bz.; s. a »v ,0 t IM tsbohn- t üt O bertsb - - Gi >. chew. hl». - -IKA, 80 .; sä»,. z. Karl L s. Vavk- t. weim. Bank- itactien savkact. «ciettts ller do. ?S G ; rauerei- psickvff- psschiti- opschisf- öbnitzer merver- - S: - dz: «! 1»-sck>.- 8S v. 0. IM österr- ndische ,.Kar!- o «tue Nord nbacher r. mue isy s^) lr« s^, u« s-z, -schlej. l. S>- or. - d,; - S: - bl; - ». - S; a. M. I G.i ö.ro^ t. 8. ichi che Sonntag,' den 17. Juli. 1870. Radien schieden irischen schnitten Kasseler sich, di. der öfter Leitha, di« Dänemark Lassen Si sich durch die stolze Aufzählung dieser Staaten nicht zi sehr imponiren. "lmerika ist durch einen Aussteller ver treten, und zwar au- BuenoS-Aire-, Norwegen un Rußland ebenfalls durch je einen, Dänemark durch drei Holland und Belgien durch vier, England durch fünf, di von der Peripherie nach dem Mittelpunkte die Nationen von einander, die concen- Kreise, welche von diesen Radien durch» waren, trennten die Jndustriegruppen. Die Industrieausstellung scheidet nur die Jn- crfüllen. In Altona concurrirte höchstens das verfüh rerische Hamburg, in Wittenberg wies der dürre Sand die Besucher kategorisch vor die grobe« und feinen Le- dcrwaarcn, vor die Oefen und Kamine, vor die Kaffee maschinen und Bügeleisen. Mit diesen gedenke ich mich aber auch in Kassel und uiitten im Augarten zu be schäftigen, und zwar gleich heute. Die Kasseler Aus stellung umfaßt nur Jndustrieproducte, die der Häus lichkeit angehören: Baumaterial und Zimmerschmuck, Bclcuchtungs' und Heizungsmittel, Möbel und allerlei Geräth, Gewebe und Kleidung. Diese weise Beschrän kung des AusstcllungszweckeS hat cs gestattet, etwas in sich Vollständigeres und innerhalb der gezogenen Grenzen Mannichfaltigcres zu schassen, als cs sonst mög lich gewesen wäre, und eben diese Beschränkung gestattet es dem Besucher, sich mehr zu sammeln und zu ver tiefen — falls die Vertiefung nicht anderswo gesucht wird, nämlich in das gefüllte Porzellan und Glas. In Paris hatte bekanntlich der Ausftellungspalast die Form eines länglichen Kreises (so »u sagen). Die dustrtezwetge. Die Nationen vermischen Deutschen, von beiden Seiten des Mains, rcichische Kaiserstaat von beiden Seilen der Schweiz, Frankreich, England, Rußland, Norwegen, Holland und Belgien, Amerika. oder: „Ehrt den König seine Würde, ehret uns der Hände Fleiß", oder: „Tages Arbeit, Abends Gäste, saure Wochen, frohe Feste". Unterhalb dieser, auf die Industrie gemünzten Citate arbeitet eine unabsehbare labte ck Käte, nicht erst des Abends, sondern des Tages, um nicht blos an frohen Festen, sondern auch die säuern Wochen hindurch. Neben mir sitzt ein Berliner Bankier mit seiner Schönen, die ich längst von den Subscrip- tionsbällen im königl. Opernhause und von den Corso- fahrten im Thiergarten kenne, auf der andern Seite ein Hauslehrer mit seinen auf die Reise geführten Junkern, und mein Vis t vis bildet eine stattliche Reihe von Offizieren der Garnison, denen ebenfalls der Schweiß rinnt von der Stirne heiß. Nach Tische rufen die Klänge der Musik im Park Alles zusammen, die Gäste aus Restaurant Nr. l, die auS Restaurant Nr. 2 und die der eigentlichen Ausstellung, welche inzwischen Studien getrieben, etwa wie Gretchen im Faust: „EinSchmuck/ Mit dem könnt eine Edelfrau am höchsten Feiertage gehen — wie sollte mir die Kette stehen!" Für Musik herrscht hier ein wahrer Enthusiasmus. Die Kapelle der sächsischen Gardereiter, von deren Concerten man heute noch spricht, wird von der Begeisterung zu er zählen wissen, mit der sie ausgenommen worden ist. Die täglich sich zweimal wiederholenden Concerte der AuSstellungskapellr (unter Hrn. MannSseldt aus Frank furt a. M.) haben an Zugkraft noch nicht verloren. Die Zahl der Zuhörer beläuft sich regelmäßig auf mehr als 3000. Meist reichen die Stühle und Bänke nicht aus. Zuletzt dienen Baumleiter und Bierfässer als Sitze, oder der Genuß vou Musik und Beilage wird peripathetisch eingenommen. So wechseln vom Morgen bis znm Abend unaufhörlich die Attractions der Ausstellung: Wilhelms- Höhe, Bildergalerie, Diner, Concerte. Wittenberg und Altona konnten ihren AuSsteüungszwrck unverfälschter Reise hierher hörte; so wiederholen sich hier die Unter haltungen über die „Attractions" der Ausstellung. Ich denke dabei an keine Kritik der Besucher. Sicherlich stecken unter diesen viele Industrielle und Technologen, auch verräth ost genug die schwielige Hand des Be schauers, daß sie an diesem Kamin von poltrtem Guß eisen oder an ähnlichen Produktionen mitgearbeitet hat, und der scharfmusternde Blick, daß er etwas von der Sache versteht. Und wer Late im Handwerk ist, will doch sein ästhetisches Urtheil walten lassen, das er sich eben so gut anmaßt, wenn er vor einem Gewebe oder einer Porzellanvast steht, als in der jetzt zugänglich gemachten Kasseler Bildergalerie vor dem „Bacchuszuge*. Aber was ich sagen wollte, ist, daß die Industrieaus stellung in der breiten Entfaltung der Naturumgcbung erstickt, wie ein kleines Bild in einem großen, präch tigen Rahmen, und daß in der Ausstellung selber allerlei andere Erstickungen vorkommen, am Ohrcn- schmause und an noch ganz andern Schmausereien. DaS Publicum in seiner Hauptzusammensetzung bilden die Touristen, die Flüchtigen der großen Städte und die Ferienmacher, die auf ihrer Reise nach dem Rhein oder der Schweiz hier einen Abstecher machen und zu den im „BLdeker" schon aufgezähltrn Attractions: „Wilhelm-Höhe, Löwenburg, Wilhelmschal, Auegarten, Bildergalerie, Museum u. s. w. sich selbst noch mit Bleistift nebenher bemerkt haben: „Industrieausstellung". Ihr täglich wechselndes Contlngent ist natürlich durch das mehr stabile Element der Bevölkerung Kassels und seiner Umgebung sehr verstärkt. In dem großen Saale deS OrangerirschlofieS (dieses ist zum Zwecke der Aus stellung restaurirt worden und dient äußerlich als An lehnung für die Gebäude derselben, innerlich zu etwas Ander«) sind die Wände mit schönen Sprüchen geziert: „Von der Stirne heiß rinnen muß der Schweiß.. Feuilleton. Briefe von der Ausstellung iu Kassel, l. „Sie waren zur Kasseler Ausstellung?" „Aller dings." „Und wie hat eS Ihnen da gefallen?" „Aus gezeichnet. Einen Punkt wie die Wilhelmshöhe bietet Europa wohl nicht zum zweiten Male, auch wenn die Wasser nicht springen; und die KarlSaue — Dresden hat seinen Großen Garten, Leipzig sein Rosenthal, Berlin seinen Thiergarten, aber mit der Karlsaue dürf en diese Parks sich schwerlich messen." „Und die AuS- tellung?" „Liegt romantisch. Glücklicher Gedanke, sie n den Auegarten zwischen und unter Lichen und Linden zu setzen; pomphafter Anblick, wenn man auS dem Aue- thor tritt und sieht unter sich die buntbewtmpelte Aus stellung im frischen Grün des waldigen Park-, auf einer Sette vom Stlberpreif der Fulda benetzt." „Sehr schön. Aber die Ausstellung selber?" „Sehr sehenS- werth, bietet große Attractions. Die Kapelle leistet Außerordentliche-, spielt täglich zwei Mal; da- Schu- bert'sche Lied „Am Meere", al- Solo für Posaune zu hören, ist allein da- Entree (15 Sar.) werth; die krölnäv«, symphonische Dichtung von F. Liszt, werden von der Kapelle geradezu meisterhaft au-geführt. Ucbri- gen- läßt die Verpflegung auch nicht- zu wünschen üditg. Im ersten Restaurant haben Eie für 20 Sar. (im Abonnement billiger) »tu copiösrs, im zweiten für . 15 Ggr. (im Abonnement billiger) rin weniger com- plicirte-, aber immerhin vcrtrrfflichcS Diner- Die Weine sind nicht thruer; Eie haben guten Moselwein schon von 15 Sgr. au. Di» Kron» der Au-strlluna bildet -her der Rauheuthaler moa»«», 2 Thlr.; er ist aber auch von den Preisrichtern prämiirt worden." — So ungefähr »ar das Gespräch, da» ich vor «einer DreMerÄumÄ kür ckeu Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. furt a. M. Kiel. erwartet. Dresden, 16. Juli. Die heutige „Norddeutsche Allgemeine Zei tung", bei deren Erscheinen die Pariser Nachrichten von gestern Nachmittag in Berlin noch nicht bekannt waren, schreibt: „Mit freudigem Stolze können wir heute den Herren Franzosen sagen, daß in der politi schen Presse der preußischen Hauptstadt k in einziges Blatt ist, welches nicht mit cinstimmt in den Schrei der Entrüstung, dcr durch'daS Land geht, seitdem man er fahren, wie in der Person deS greisen Königs die Na tion durch den französischen liebermuch so tief belei digt worden ist."—Unter der Aufschrift „Zur Lage" bringt heute die „Neue Preußische Zeitung" fol genden Artikel: „Einigermaßen aufsallen muß wie bis her in der spanischen Frage der Untcrsch eo zwischen persönlichen oder Privatbandlungen des Königs und amtlichen Functionen Sr. Majestät von der Presse nicht gehörig erkannt worben ist. Aus der Mazarr-do'schen Denkschrift weiß man, daß der Erbprinz l e von ihm erfolgte Annahme des spanischen Anerbietens dem Kö nige in Ems »«gezeigt hat, und zwrr wird dieselbe wahrscheinlich EnerJuni Sr. Majestät zugegangcn sein. Se. Majestät aber befand sich in Ems zum Gebrauch einer Badecur und gewiß nicht in der Absicht, Staats geschäfte zu betreiben, was schon daraus ersichtlich, daß keiner der Minister nach Ems befohlen war, und in der That ist die Erwiderung des Königs auf die Mit- thrilnng des Erbprinzen in der Form eines eigenhän digen Briefes erfolgt, über dessen Inhalt äußerlich nur soviel verlautet hat, daß Se. Majestät von dem Vor fall nicht angenehm berührt worden ist, sich zu einem Einsprüche jedoch nicht berufen gefunden hat. Eine Staatsaction irgend welcher Art ist in diesem ganzen Geschäfte nicht vorgekommen. Diese rechtliche Lage der Sache nun ist cs, die bei öffentlicher Bcurtheilung der letzter» nicht gewürdigt worben. Man hat ohne weitere Dresden, 13. Juli. Seine Königliche Majestät haben dem bisherigen Oberappellattonsrathe, jetzigen BundeSoberhandelsgerichtsrath Bernhard Friedrich Gu stav Ponath, sowie dcm bisherigen Appellationsrathe dci'm Appellationsgerichte zu Leipzig, jetzigen Bundes- oberhandelsgerichisrath Karl Friedrich Werner das Ritterkreuz deS Verdienstordens und dem Advokat l)r. August Franz Werner in Leipzig das Ritterkreuz des Albrechtsordens zu verleihen allcrgnädigst giruht. Dresden, am 15. Juli. Se. Majestät der König haben die von dem Secondelteutenant Kutzleb deS 3. Infan terie-Regiment- No. 102 erbetene Entlassung auS Aller höchsten Kriegsdiensten allcrgnädigst zu bewilligen geruht. Dresden, 11. Juli. Se. Majestät der König ha ben dcm Diakonus und wendischen Prediger Ernst Theodor Noack zu Kamenz daS Ehrenkreuz des Vcr- dienstordens zu verleihen geruht. damit Preußen die Rechtmäßigkeit unsrer Beschwerden anrrkcnne. Wir haben nichts von Spanien verlangt, dessen Empfindlichkeit wir nicht reizen wollten. Wir habe» nicht mit dcm Fürsten von Hohenzolleru ver handelt, weil wir denselben durch den König von Preu ßen gedeckt hielten. Wir haben cs unterlassen, Be schwerden über andere Gegenstände mit dieser Ange legenheit zu vermischen. Der größte Theil der auswärtigen Mächte bewun dert mit mehr oder weniger Wärme die Gerechtigkeit unsrer Beschwerden. Der preußische Minister des Auswärtigen entgeg nete hierauf, daß er die Angelegenheit nicht kenne und daß das Cabinct von Berlin derselben vollständig fremd bleibe. Wir wcnbetcn uns hierauf an den König selbst. Der König, obwohl er zugcstand, daß er den Prinzen von Hohenzolleru zur Annahme der Canbidatur ermäch tigt habt, behauptete jedoch, daß er den Verhandlungen zwisch n dcn Hohenzollern und Spanien fremd geblie ben sei, daß er als Chcf der Familie, richt aber als Souverän gehandelt habe; er gestand jedoch zu, daß er die Augelegcnbeit dem Grafen v. Bismarck mitgctheilt habe. Wir konnten diese Antwort nicht als befrie digend arrnehmen; wir kennten diese subtile Unterschei- düng zwischen Familienoberhaupt und Souverän nicht gelten lassen. Inzwischen empfingen wir vom spanischen Gesandte» die Nachricht von der Verjichtlesilung dcr Hohenzollern. Während wir die Angelegenheit mit Preußen verhandelten, kam uns die Vcrzichtlcistung des Prinze» Leopold von einer Seite, wo wir sie nicht er warteten, und wurde uns dieselbe am 12. Juli durch den spanischen Botschafter überreicht. Wir verlangten, daß dcr König sich dieser Vcrzicht- leistung anjchli:ße; wir verlangten, daß er sich ver pflichte, wenn die Krone neuerlich den Hohenzollern angeboren würde, die Genehmigung zur Annahme der selben zu versage». Unsre Forderung war eine ge mäßigte und in ebenfalls gemäßigten Ausdrücken sor- mulirt. Wir schritben an Benedetti, ec möge betonen, daß wir keinen Hintergedanken hegten und keinen Vor wand suchten. Der König weigerte sich, die von uns geforderte Verpflichtung einzugchcu, und erklärte Bene detti, er wolle sich für diesen, sowie für jeden andern Fall die Freiheit Vorbehalten, die Verhältnisse zu Rache zu ziehen. Trotzdem brachen wir aus Friedensliebe die Verhandlungen nicht ab. Um so größer war unsre Ucberraschung, als wir gestern erfuhren, der König von Preußen habe sich geweigert, Benedetti zu em pfangen, und die preußische Regierung habe diesamt- (sch mitgetheilt. Zu gleicher Zeit erhielten wir die Nachsicht, der preußisch» Gesandte v. .Werther hab: seine Abberufung empfangen; wir erfuhren auch, daß Preußen rüste. Unter diesen Umständen wäre es ein Vergessen unsrer Würde und eine Unklugheit gewesen, keine Vorbereitungen zu treffeu. W r haben uns be reitet, den Krieg, den man uns anbietet. aufzunehmen, indem w'r Jedem seinen Antheil an der Verantwort lichkeit hierfür überlassen. Seit gestern hab n wir die Reserven ctnberufcn und wir werden Maßregeln er greifen, um die Interessen, die Sicherheit und die Ehre Frankreichs zu wahren." Paris, Freitag 15. Juli, Abends. (W.T.B.) In der heutigen Abendfitzung deS gesetzgebenden Körpers stand auf jder Tagesordnung die Berathung der Militärcredite. Marquis Talhoust empfiehlt im Namen dcr Com mission die Annahme der Crevitacsetzvorlage. Gam betta fordert zu ruhiger, kühler Berathung auf, macht darauf aufmerksam, wie verschieden die jetzige Politik Frankreichs von derjenigen des Jahres 1866 sei, und veilangt die Vorlage aller Actenstückc, welche über die Vorgänge ausklärten. Die Regierung wolle der Kam mer die Verantwortlichkeit sür dcn Krieg ausbürdcn. Namentlich vcrlangtiGambetta die Vorlage der Depesche des Grafen Bismarck an die europäischen Mächte. Der Minister des Auswärtigen, Herzog v. Gramont, er klärt, die Commission habe diese Depesche gesehen. Gambetta findet dies ungenügend. Dcr Justizminister B.) Der König wird morgen hier In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer kündigte StuSzolino Interpellationen an, welche nut zzauratuoe ä« 80«» -brock, kür ckvo kvl^eockan Dap. loaeratenannakme uuürriirt«: H , <_'vmm>>>sivuLr ttrescknvr ckourni»!,; «brock»».: // Lnylr», Hqr» 11. ZI / Nom- dur^-NerIio-Vi«o-l.«ipi!8-N»»«!-Nr«»!»u-rr<ioIrcurI «. <d k»rlin- Vien-Nom «ur-t n. N -tlüncken: Z?«<k Lenlin: Z/ Nr-moii / ttilreou 11. Z?. , rr»nkki>tt » : Z: ZutArr'ncbr 0. >Z Z . ZZ^nlvoano'ncbr ttui bb.. Z-o«Z-r <Z Z n. -ziZicH , ttm bb.; okewnilr: Z n Nuri«: z/nivi», Z-a/itt«, NxZ/ien ck (Io.Vien: 8lnttx»rt: DouL« (,'0. Ilrn»u»^<»krn: Küvisl. krpockitioo <Ien Kronckuvr Zourn»!-, Orvrckso, dlitr^iu-vtbnux»-«^ Ho. l. RichtamMcher Theil. Veberstcht. Telegraphische Nachrichten. ZeituagLschau. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung. — Mobilmachungs Befehl. Unter de« heutigen Tage wird das König lich Sächsische (12.) Armee-Corps ans den Kriegsfuß gesetzt, und ist derselbe iu sämmt- lichen Listen rc. als 1"" MobilmachuugStag zu bezeichnen. Das Detail der Mobilmachung erfolgt planmäßig. Die Beurlaubten haben sich — den Cin- berufungsordres gemäß — pünktlich auf den Sammelplätzen einzufinden; ebenso haben alle augenblicklich außer Controle stehenden Mannschaften sich unverzüglich beim nächsten Landwehr-Bataillon anzumelden. Dresden, am 16. Juli 187V. Der commandirende General: Albert, H. z. S., G. d. I. Ollivier bcstretiet die Nothwcndigkcit, deu Wortlaut der Depesche bekannt zu geben. Die Linke verlangt stürmisch die Bekanntgabe des Wortlauts dcr Dcpcschc. Ollivier beschwört die Kammer, die Diskussion zu beenden. Die DiScussion wird geschlossen, ohne daß die Linke nochmals zm» Worte kommen kann. Bei der Abstimmung wird ein Kredit von 50 Millionen FrcS. für daS Kriegsministerium mit 248 gegen 10 und ein solcher von 16 Millionen für d,r Marine mit 248 gegen 1 Stimme bewilligt. Ferner wird von der Kammer das (besetz betreffs Versetzung der mobilen Nationalgarde in Acti> vität mit 243 gegen 1, und das Gesetz bezüglich deS freiwilligen Eintritts in dir Armee mit 244 gegen 1 Stimme angenommen. Florenz, Freitag, 15. Juli, Abends. (W.T. Bekanntmachung. Nachdem der Reichstag des Norddeutschen Bundes auf Dienstag, den 19. dieses Moaatt, cinberuf.u worden ist, so wird dies hiermit zur öffent lichen Kenntniß gebracht. Dresden, dcn 16. Juli 1870. Ministerium de- Innern. non Nostitz-Wallwitz. Bekanntmachung, die militairischen Nachrichten in Zeitschriften betreffend. Mit Rücksicht auf die nahe Kriegsgefahr wird hier durch jede Veröffentlichung von Nachrichten über Be wegungen von Truppenthellen des Norddeutschen Her- rc- durch Zeitschriften od»r andere Preßerzeugnisse auf Grund von Artikel 17 deS PreßgcsetzeS vom 24. März 1870 und unter Androhung drr Eonfiscatton und einer Geldbuße bi- zu 300 Thatern oder Gesängntß bis zu 6 Monaten für deu Kall der Zuwiderhandluug bi- auf Writrres verboten. Dresden, am 16. Juli 1870. Ministerium des Innern, v. «ostitz-Wallwitz. er in geheimer Sitzung stellen möchte, um über die Haltung der Negierung in dem demnächstigen Kriege zwischen Frankreich und Preußen Aufschlusse zu er halten. Der Ministerpräsident Lanza kann über den Krieg, welcher noch kein fsit accompü sei, keine Aufschlüsse geben und hält auf alle Fälle eine ge heime Sitzung für inopportun. Gr «Lanza) werde mit dem Minister deS Äußern conferiren und mor gen sagen, ob er eine Aufklärung geben könne. London, Freitag, 15.Juli. (W.T.B ) Sämmt- Uche Morgcnblätter aller Parteien nehmen auf daS Allerentschiedenste die Partei Preußens verdammen das herausfordernde und insultircndc Benehmen der französischen Regierung und messen dieser allein die Schuld für die drohende Gefahr eine- Krieges bei Washington, Freitag, 15. Juli. (W. T B., Kabcltclcgrainm.) Der Präsident ernannte Frelug- hunsen zum amerikanischen Gesandten in England. Dem Senate wurde eine Reihe von Eorrespon- dcnzen vorgclcgt, darunter eine Erklärung Claren don S, daß die Wiedereröffnung dcr Korrespondenz über die Alabamafrage nutzlos sei. Neue Preußische Zeitung. — Presse. — Neu» frcie Presse.) La-e-geschichte. (Dresden. Berlin. Kassel. Frank- Altenburg. München. Pchh. Paris. Brüssel. Bern. Florenz. Rom. Madrid. London. St. Petersburg. Konstantinopel. Bukarest. Wa shington.) Urueunungtn, Versetzungen re. 'm öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Zwickau. Glauchau. Zittau. Pirna. Lu au.) Beilage. Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Statistik und Bolk-wlrthschaft. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend 16. Juli, Vormittags. (W.T.B.) Der König ist gestern Abend ulOUHr im königlichen Palais »ingetroffcn und mit unbe schreiblichem Enthusiasmus empfang»» worden. Hunderttausende sangen die Nationalhymne. Der König erschien, wiederholt dankend, am Fenster. Unter Linden war illuminirt. Die Mobilisirung der gesammten Armee ist an- geordnet. Berlin, Sonnabend, 16. Juli, Mittags. (W. T v.) Der Minister drS Innern fordert alle Re- aierunatpräfidenten und Landräthe, welche sich auf Urlaub befinden, auf, sich sofort auf ihre Posten znrückzubegtben. Der französische Minister deS Auswärtigen, Herzog v. Gramont, hat am 12. d. M. dem nord deutschen Botschafter, Baron Werther, erklärt: Die Entsagung d,S Prinzen von Hohenzollern sei Nebensache, da Frankreich die Thronbesteigung des selben nie geduldet haben würde. Hauptsache sei, da- der König von Preußen in einem eigtnbän- dige» Briefe dem Kaiser Napoleon wegen deS Vor- gefallenen Abbitte leiste. In diesem zur Veröffent lichung bestimmten Briefe dürfe d»r verwandtschaft lichen Beziehungen des Erbprinzen Leopold zum französischen Kaiserhause nicht Erwähnung ge schehen. Hamburg, Freitag, 15.Juli. (W.T.B.) Drr ,,Hamburger Bölsenhallr" zufolge find die drei prrn-ischen Panzerschiffe gestern auf der Rhede von Deal (Grafschaft Kent in England) angekommen und sind heute nordwärts weiter gesegelt. München, Freitag 15. Juli, Abends 6 Uhr. (W. T. B) Der König hat den Vorschlag des Mi nisteriums, den eiu»>i k-eäeriü für gegeben zu er achten, und ebenso die vorgelegte Mobilisirungö- ordre genehmigt. * Paris, Freitag, 15. Juli, Nacbm. 12 Uhr 80 Min. (W. T. B.) DaS ,,Büreau Havas" tele- graphirt: Heute Nachmittag 1 Uhr wird gleichzei tig eine Mitthrilung der Regierung an den Senat und den gesetzgebenden Körper erfolgen, welche eine Auseinandersetzung der Lage enthält. DaS Erposä schließt mit der Mitthrilung, daß Frankreich den Krieg an Preußen erklärt hat. * Paris, Freitag, 15. Juli, Nachmittags 2 Uhr 2 Minuten. (W. T. B.) Der Krieg ist erklärt. Paris, Freitag, 15. Juli, Nachmittags. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des gesetzgebendeu Körper» verlas Ollivier ein im gestrigen Minister rathe beschlossenes Expose nachstehenden Inhalt»: „Die Art und Weise, in welcher Sie die Erklä rungen vom 6. Juli ausgenommen habln, gab uns die Gewißheit, daß Sie unsre Politik billigten und daß wir aus Ihre Unterstützung rechne» konnten. Wir be gannen hierauf Verhandlungen mit den auswärtigen Mächten, um ihre Vermittelung in Anspruch zu nehmen, *) Die mit * bezeichneten Telegramme haben wir bereits durch Extrablatt veröffentlicht.
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