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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190007314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-31
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1900
- Autor
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der Unigt. AuMauvUmumsckaft Groftendatn, des Köntgl. Amtdqericht« und de» StadttuS» m Mela. 175 Dienst,,, St. Juli 1»»», Mn»» SS Jatzr» e Selma geb. Singer, ein Ber- Hertel-Sttstung- au-gesetzt. Die und würdigen Sirchgemeiade- nterstützung in Anspruch nehmen, Niederwartha. Gegenüber von Gauernitz war an» letzten Sonntag auf einem dort verankerten Frachtschiff, das «tt großen Strohmengen für die Strostofffabriken in Kötitz bladen war, Feuer entstanden. Die Flammen breiteten sich so rasch auS, daß dem Brande kein Einhalt geboten werden konnte, üb- wohl die gut ausgerüstete Feuerwehr der Bereinigten Stroh» stofffabrik« von Kötitz rasch eingriff. Durch brennende Stroh büschel, die auf dem Wasser wegtrieben, wurde sogar noch edr nicht wett von dem brennenden Schiffe liegendes Kohlenschiff in Brand gesetzt, weshalb die Feuerwehr ihre Anstrengungen auf Rettung dieses Schiffe- richten mußte. DaS Schiff wurde stark beschädigt. Dn Kahn mit der Strohladung mußte als verloren betrachtet werden. Ho st er Witz. Herr DampfschiffstationS-Verwalter Müller in Tolkewitz hörte kürzlich Abends beim Fischen unweit Hoster- witz Hilferufe, die von Personen, die dem Ertrinken nahe waren, auszugehen schienen. Müller ging der Sache sofort auf den Grund und brachte zwei Personen — einen jungen Mann von etwa 21 Jahren und ein Mädchen von 18 Jahren, die mit einem Strick zusammengrbunden waren — an daS Land. Da jugendliche Paar ist in selbstmörderischer Absicht in di« Abe gegangen, aber es scheint, daß der junge Mann seine Begleiterin erst durch langes Zureden zu diesem traurigen Schritte zu be wegen vermochte. Glashütte, 28. Juli. Die schon oft gerügte Unsitte der Geschirrführer, den Wagen von der sog. Schoßkelle auS an zuschleifen, mußte der 15jährige Sohn deS Gutsbesitzer-Fritzsche im benachbarten Luchau schwer büßen. Derselbe fiel von seinem Sitze und der mit Steinen beladene Wagen ging ihm über die Brust und daS eine Bein. Schwerverletzt wurde der Verun glückte in die elterliche Wohnung gebracht. Zittau, 30. Juli. Anläßlich eines Automobil-RennenS, das am Sonntag in Frankfurt a. M. stattsand, fuhr Baron Th. Liebig am Freitag in aller Frühe von Zittau weg und traf mit seinem neue« NesselSdorfer Rennwagen bereits nach 8'/,- stündiger Fahrt in Weimar ein. Gewiß eine sehr beachtens« werthe Leistung, wenn man bedenkt, daß der Schnellzug st Stunden braucht. Marienberg, 3V. Juli. Unter großer Begeisterung fand heute die Enthüllung und Weihe de- Denkmals des Be gründers unserer Stadt Herzog Heinrich des Frommen statt. Als Vertreter Sr. Majestät des Königs erschien Se. Königliche Hoheit Prinz Albert zu dem feierlichen Akte. Zwickau, 30. Juli. Gestern Abend traten hier mehrere schwere Gewitter mit leichterem Schloßenfall gleichzeitig aus. Mehrere kalte Blitzschläge trafen Gebäude hier. Im Park EckerSbach zerstörte der Blitz die Telephonleitung der hiesigen Freihand-Schützengesellschast und betäubte eine Frau. In den Vororten Crossen und Niederhohndorf zündete der Blitz in je einem Bauerngut. Burgstädt, 20. Juli. Beim Fensterputzen fiel im be nachbarten Hartmannsdorf die in den siebziger Jahren stehende Frau des früheren Gutsbesitzer-, jetzigen Rentners Kaste auS ihrer im zweiten Stockwerk gelegenen Wohnung kopfüber in den Hof herab. Die Verunglückte erlitt dadurch so schwere Ver letzungen, daß nach wenigen Minuten der Tod einträt. Lichtenstein, 30. Juli. Me der Kirchgemeinde Meerane hat der in Plauen bei Dresden verstorbene Kaufmann Herr Paul Maximilian Hertel in hochherziger, edler ^Gesinnung in seinem Testamente auch unserer Kirchgemeinde, der Vaterstadt seiner verstorbenen Ehegattin M mächtnißvon 25000 Mk Stiftung soll eine kirchlich gliedern, die keine öffentli zu gute kommen. OelSnitz i. E. Ein hiesiger Bergmann ist wegen uner laubter Inbesitznahme von Sprengstoffen und deren Anzünde» in Nähe von Gebäuden zu 4 Monaten Gesängniß, sowie 2 Woche» Hast verurtheilt worden. Plauen. Eine Milchpanscherei, die schon vor 4 Iah«» vorgekommen ist, fand zuletzt vor dem Landgericht Plauen ihre Sühne. Auf dem Rittergut Hartmaunsgrün wurde im Inh« 1896 auf Veranlassung der Besitzerin der Milchpanscherri schwunghaft betrieben. Wegen Nahrungsmittelfälschung wann deshalb die 53 Jahre alte Wjrthschaftrrin Kindisch an- Ber»S- grün, die 3bjährig« Wirthschaftertn Strehle au- Plansfi, und die 45 Iah« alte Tagelöhnerin Wunderlich geb. Gvch au» HartmannSgrün angeklagt. Die Anstifterin der ganz« un sauberen Sache konnte, da sie inzwischen verstorben ist, nicht zur Bera»twortmig gezogen werden. Es wurde sestgchrllt, daß z. Referat deS Herr» Reichel-Döbeln beschlossen wurde, die könig liche Staatsregierung zu ersuchen, für dieAmtShauptmannschastrn Grimma, Döbeln, Oschatz, Borna und Rochlitz neue Gewerbe kammer« zu errichten. — In Nr. 165 deS sozialdemokratischen Organ- in Dresden befand sich nachstehender Artikel: .Wie unS brächtet wird, ist jetzt daS Gerücht verbreitet, in Zeithain, wo jetzt die für China bestimmten Truppen Schießübungen abhalten, hätten sich zwei dieser für Ostasien bestimmten Soldaten erhängt und einer er tränkt.- — Bon zuständiger Stell« geht den ,Dr. Nachr.- die Mittheilung zu, daß dieses Gerücht sich nicht bewahrheitet. — UnS ist auch von einem derartigen Gerücht nichts bekannt ge worden. , — Die Schwindsucht wird mit Recht als die verderblichste aller Volkskrankheiten bezeichnet. Dies geht daraus hervor, daß nach der amtlichen, von den Bundesregierungen erhobenen Stati stik über die Todesursachen jährlich über 100 000 Menschen im Deutschen Reiche daran sterben und daß insbesondere von den im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 60 Jahren sterbenden Personen jeder Dritte der Schwindsucht Erliegt. Andererseits gilt sie aber auch als die am leichtesten heilbare aller mit ihr in Vergleich zu stellenden VolkSkrankhcktm. Zum Beweise hier für wird, abgesehen von den Erfolgen der Lungenheilstätten, aus die Thatsache hingewiesen, daß nach den SektionSbefnnden der Anatomen 25 Prozent aller Leichen solcher Personen, die an anderen Todesursachen gestorben sind, Spuren überstandener Schwindsucht ausweisen. Mit Recht wird daher auf die Noth- wendigkeit hingewiesen, daß die Kenntniß von der Art der Ver breitung und von den hierauf beruhenden Schutzmaßregeln den weitesten Kreisen zugängig gemacht wird. Das Reichsgesund- hettSamt hat auf Grund dieser Erwägungen soeben ein .Tuber kulose-Merkblatt" herausgegeben, welches die wichtigsten That- sachen und Rathschläge für Jedermann nach den oben bezeich neten Richtungen hin enthält. Das Merkblatt kann im Buch handel bezogen werden. — Es ist die Anschauung verbreitet, daß den mit Bahn steigkarten versehenen Personen gestattet sei, sich beliebig lange auf den abgesperrten Bahnhofstheilen aufzuhalten. Diese Auffassung ist nach einer Verfügung der königl. Generaldirection irrig. Die Bahnsteigkarten berechtigen zum Eintritt auf die abgesperrten Perrons — wegen Abholens oder Begleitens von Reisenden oder wegen Einwerfen von Postsachen in die Postwagen — nur bei einem bestimmten Zuge. Ein längeres Verweilen auf den Bahnsteigen vor Ankunft oder Abfahrt dieses Zuges ist unstatthaft. — Bezüglich der Uniformirung der Beamten der sächsischen Militärjustizverwaltung ist bestimmt worden, daß die Ober- KriegsgerichtSräthe dunkelblaue Mützen mit hellblauem Sammet besatz und Osfizierskokarden, Lederhelme mit glatter Spitze und versilbertem Beschlag, Waffenröcke von dunkelblauem Tuche mit ponceaurothem Vorstoß, hellblauem Sammetkragen und Auf schlägen, und Ueberröcke von schwarzem Tuche zu tragen haben. Die Beinkleider sind schwarz und haben rothen Vorstoß. Die Mäntel sind grau. Die Achselstücke bestehen aus einem Geflecht auS dreifacher Schnur, deren mittele dunkelblausetden ist, während die beiden äußeren silbern sind. Der Knopf ist silbern und das Waffenschild vergoldet. Die Epauletten zeigen silbernen Kranz und Einfassung und eine Füllung von hellblauem Sammet. Die KriegSgeächtSräthe tragen fast dieselbe Uniform wie die OberkriegsgerichtSräthe, nur die Achselstücke sind anders. Sie bestehen aus einem Band auS vierfacher silberner Schnur. Die Militärgerichtsschreiber wogen eine ähnliche Uniform, doch be stehen dabet der Besatz, die Aufschläge und der Kragen statt auS rothem auS hellblauem Tuche. Die Achselstücke sind auS Silbertresse mit zwei dunkelblauen seidenen AmgSstreiftn. Alle drei genannten Kruppen tragen am SäbelkoppÄ den Jnfanterie- Osfizierssäbel mit einem Portepee von Silber mit dunkelblauer Füllung. Besondere Auszeichnungen sind durch eine vergoldete Rosette aus dm Achselstücken bezw. dm Epauletten zu erkennen. Der Grundton der Uniform der Milltärgerlchtsboten ist dmckel« blau, der Vorstoß sieht poneeauroth auS, dn Kragen und die Ausschläge sind hellblau. Die Mäntel der MilitärgerichtSbotm werden au» dunkelbloumelirtem Tuche mit rothem Vorstoß an angefertigt. Die Knöpfe an sämmtltchen Uniform« find silbern. — Ein Watdmann läßt sich über die diesjährigen Jagd- au»sichtm dahin au», daß diese In Bezug auf die Hühner« und Hasenjagd im Allgemeinen bei Wett«, nicht so traurig find, wie sie vielfach hingestellt wurden. Beide Wlldgattuugm haben leidlich überwintert und die Brut der RebhLhuer ist leidlich verlauf«. . vertliche«» ma LSchsische» VI«I», SI. Juli l«0». — Dkr Tod Sr. Majestät deS Königs von Italien ver setzt auch heil königlich sächsischen Hof in tiefste Trauer. Die Mutter der nunmehrigen Königin-Witttve von Italien Margherita ist Ihre königliche Hoheit die Herzogin von Genua, geborme Prinzessin Elisabeth von Sachsen, die Schwester Sr. Majestät detz König- Albert. Wiederholt hat Se. Majestät der König dm verstorbenen Monarchen in Jtalim, auch auf dem Lustschloß zu Monza besucht und Vertreter deS königlichen Hauses waren bei allen festlichen Gelegenheiten zu begrüßen, die in Dresden in den letzten Jahrzehnten stattfanden. — Zu einem erhebenden Acte gestaltete sich die Ueber- retchung der von dem Zwetgverein deS Internationalen HülfS- vereinS Riesa-Land den gestern nach Ostasien «brückenden 4 Compagnien Infanterie gewährten Spende von 1000 Mark. Nachdem zu diesem Zwecke am gestrigen Vormittage auf dem Truppenübungsplätze Zeithain von den Mitgliedern deS Vereins die Herren Gemsindevorstand Otto-Gröba, Pfarrer Koch-Prausitz, Oeconomierath Schäffer-Jahnishausen, PrivatuS Naumcmn-Glau- bitz, Rendant Thost-Rtesa unter Führung deS dort ebenfalls ein getroffenen Herrn Amtshauptmann vr. Uhlemai n auS Großen hain sich zu dem Kommandeur deS auSrückenden Truppentheiles. Herrn Major von Schönberg, begeben und die Spende unter kurzer Ansprache seitens deS Herrn AmtShauptmannS in die Hände deS Herrn Kommandeurs gelegt hatten, dankte Herr Major von Schönberg mit herzlichen Worten für die große Freude, welche dem gesammtm Truppentheile durch die bewiesene Opserwilligkeit bereitet werde» welche eS ermögliche, den Aus rückenden vermehrte Erquickungen währmd der weiten Reise zu- zuführm. — Herr General Spalteholz erzeigte hierauf den Deputationsmitgliedern die Ehre, dieselben durch eine Anzahl MÜitäretablifsementS zu begleit«, worauf die Herren einer liebenswürdigen Einladung zum Frühstück in das Offizierscasino folgten. — Bald nach Aufhebung deS Frühstücks schlug die Ab schiedsstunde für dm auSrückenden Truppentheil. Nach Formirung des Letzteren in unmittelbarer Nähe des auf dem Truppen übungsplätze bereits fertig gestellten Eisenbahnzuges verlas zu nächst Herr Major von Schönberg ein Telegramm Sr. Majestät de- Königs, worin Derselbe sein lebhaftes Bedauem darüber auSsprach, daß er aus Gesundheitsrücksichten der Ab schiedsstunde fernbleiben müsse, die in weite Ferne ziehenden Kameraden aber mit seinen bestm Wünschen begleite. Herr Major von Schönberg knüpfte hieran die weitere Mittheilung des von ihm namens des TruppentheilS an Se. Majestät den König gerichteten Danktelegramms und forderte die sächsischen und preußisch« Kameraden zu einem Hurra auf für den ruhm reichen königlichen Feldherrn auS dem groß« Kriege, in welchem er preußische und sächsische Truppen zu Ruhm und Steg geführt habe, was begeistert« Wiederhall fand. Weiter gab Herr Major von Schönberg dem Truppentheile Kenntniß von der Spmde deS Riesaer Vereins und sprach nochmals mit herzlichen Worten sein« Dank dafür auS Nachdem hierauf Herr Amts hauptmann vr. Uhlemann den Truppen zugerusm hatte: .Noch einen herzlich« Scheidegruß der Vertreter der benachbart« hetmathltchen Scholle. Glückliche Fahrt, ruhmreichen Kampf, befriedigte Heimkehr. So Gott befohlen, Auf Wiedersehn!- verabschiedete Herr General von Kirchbach die Ausrückenden mit bewegten, zu Herz« gehmden Worten, indem er dmselb« glückliche Fahrt uud ruhmreiche Rückkehr wünschte. Ein leb hafte» Bild «trollte sich nun bei dem unter rauschender Musik zweier Militärkapellen stattfindeaden Einschiffen in dm Eisen- bahnzug und mit donnerndem Hurrah seiner Insassen eilte der selbe dm fernen Ziel« zu. Heute, dm 31., Nachm. 1 Uhr sollte der Zug in Bremerhaven anlangen und 3 Stund« später sollte der Truppentheil seine Seereise amreten. Unsere herzlich st« Wünsche begleit« ihn. — Ei» am Sonnabend in der »Male zum Sächs. Hof- gestohlene- Fahrrad ist zufolge der sofort ausgenommen« polizck- Uchm Recherche» inzwischen bei einem Kaufmann in Oschatz aus findig gemachl ward«, woselbst es gegen ein Paar Hosen und 10 Mark baar versetzt Word« war. Äk« Dieb« ist man auf der Spur. — Heute Dien-tag verließ da- 2. Feldartillerie-Regsmeut Nr. 28 nach beendeten Schießübung« dm Truppenübungsplatz Zetthai» wieder und kehrt »ach Pirna zurück. — Bw» 11. Sächs. Schuhmacher-Innungs-BerbandStage, der vorgestern und gestern ia Meißen tagte und von über 300 Innung« beschickt war, sei vorläufig «kPethellt, daß nach einem ««d Anzeiger Wrtlstt «d Ayri-ch ArntsölaLt ktt tu» Hm- I Mack vo Pfg., bet Abholung am Schalt« der Kaiser!. Vostanftatt« I Mack 28 Psg., durch dm Briefträger tret ftck Hm, 1 Mack «8 Psg. «vigew-ümah«» fttr dl» Sdmmer de- 1lnI,»IilWlIA bt, Vormittag g Uhr ohne Üiewähr. ÜDrmk und Verla, von Langer - »lnterlich tu «lesa. — «eschikftSftelke: «astautenstraße öS. - Für dt» «chMr» ve-mtwockltch: Herma«» Schmidt «» «tesa. >
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