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Weißeritz-Zeitung : 25.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189208253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18920825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18920825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-25
- Monat1892-08
- Jahr1892
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.08.1892
- Autor
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AVIV „Welßrritz.Iettnng" erscheint wöchentlich drei mal Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis oierteljührlich 1 M. LS Pfg-, zweimonatlich S4 Pfg., eininonatlich 42 Psq. Einzelne Nummern Iv Pfg. — Alle Postan- Nalte», Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Wchnitz -ZeitW. Amtsblatt In,erste, welche del d« bedeutenden Auflage del Blattes «in« sehr wirk same Verbreitung, finden, werden mit 10 Pfg- di« Epaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und csmplicirte Inserate mit entsprechen» dem Aufschlag. — Eirige- sandt, im redaktionelle« Theile, die Spaltenzeila L0 Pfg. für die Königliche AmishaupLmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ikhne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrirten NntrrhaltungSblatt." Mit land, und hauswirthschaftlicher MonatSbrilage. Nr. 100. Donnerstag, den 25. August 1892. 58. Jahrgang. -Fokales und Sächstsches. Dippoldiswalde. Nachdem das bisher zwischen der hiesigen Stadtgemeinde und dem Ingenieur Epstein bestandene Pachtoerhältniß über die UnterrichtSmühle der Deutschen Müllerschule ausgelöst worden ist, ist die Mühle am 23. August wieder von der Stadtgemeinde übernommen worden. — Trotzdem nun die Hundstage zu Ende sind und auch am 22. August Mondwechsel eingetreten, hat die ungeheure Hitze der letzten Tage doch immer noch nicht nachgelassen, ja sie hat sogar, nachdem sie nunmehr, wie man sagt, in die Häuser getreten ist, nur noch an Jntensivität zugenommen. Zwar ist seit Montag Abend das Barometer in langsamem Fall begriffen, die wenigen Wolken aber, die sich am Himmel zeigten, haben sich wieder zerstreut und der heutige Mittwoch Vormittag sieht durchaus nicht so aus, als solle uns bald der so heiß ersehnte Regen beschieden sein. — Der Goldregen, durch die schönen gelben Blüthen bekannt, entwickelt jetzt seine Schoten; es möge deshalb daran erinnert sein, daß dieselben sehr giftig sind und daß die Kinder, wenn sie davon essen, in ernste Lebensgefahr gerathen. — Vielfach befinden sich Geschäftsleute in dem Wahne, Sonntags außerhalb der festgesetzten Beschäf tigungszeit wenigstens die Schaufenster offen lassen zu können, weil das Gesetz über die Sonntagsruhe dies nicht verbiete. Diese Meinung ist aber irrig, denn daS sächsische Gesetz über die Sonntagsseier, das noch in Kraft ist, bestimmt, daß während der Zeit, zu welcher der öffentliche Handel nicht gestattet ist, auch die Schaufenster, Kauf- und Gewerbsläden nicht offen gelassen und Verkoufsstände mit Maaren nicht belegt werden dürfen. — Anfang September d. I. finden die aller drei Jahre wiederkehrenden Urwahlen für die fünf Han dels- und Gewerbekammern in Sachsen statt. Die Wahlen der Kammermitglieder erfolgen indirekt, also durch Wahlmänner, am Sitze der Kammer. Der Kammerbezirk Dresden umfaßt die Amtsgerichtsbezirke Dresden, Radeberg, Tharandt, Döhlen, Pirna, König stein, Stolpen, Neustadt, Sebnitz, Schandau, Dippoldis walde, Lauenstein, Altenberg, Frauenstein, Freiberg, Brand, Sayda, Meißen, Lommatzsch, Nossen, Wilsdruff, Großenhain, Radeburg, Riesa, Grimma, Wurzen, Colbitz, Oschatz und Mügeln. Was speziell oie Ge werbekammer betrifft, so ist deren Bezirk in 17 Wahl- abtheilungen getheilt, von denen die Amtsgerichts bezirke Dippoldiswalde, Fcauenstein, Altenberg und Lauenstein die 8. Abtheilung bilden, die zusammen 3 Wahlmänner wählen. Diese 3 Wahlmänner treten vor Schluß deS JahreS mit den Wahlmännern der übrigen 16 Wahlabtheilungen in Dresden zusammen und wählen gemeinschaftlich die wirklichen Gewerbe kammermitglieder. Ueber die Thätigkeit der Kammern schreibt das Gesetz vor: Die Handelskammern und Gewerbekammern sind bestimmt: u) dem Ministerium des Innern und der Regierungsbehörde des Bezirks als sachverständige Organe in Fragen zu dienen, welche Handel und Gewerbe des ganzen Landes oder des Bezirks angehen. Soweit es die Verhältnisse ge statten, sollen dieselben — beziehentlich die Handes- kammern oder die Gewerbekammern — bei jeder wich tigen Angelegenheit dieser Art gehört werden, b) Die Kammern sind ferner, eine jede in ihrem Bereiche, die Vertreter des gemeinschaftlichen Handels- und Gewerbs interessen und befugt, selbstständige Anträge und Wünsche an daS Ministerium des Innern oder die Regierungsbehörde des Bezirks zu richten. Den Han delskammern kann ferner, mit ihrer Zustimmung, zu gleich die Funktion örtlicher HandelSvorstände und die Verwaltung der an ihrem Sitze befindlichen allgemeinen Handelsinstttute, alS Börse«, Mäklerinstitute, Handels schulen u. s. w., übertragen werden. Jede Kammer (beziehentlich die Handels- und Gewerbekammer des selben Bezirks gemeinschaftlich) hat alljährlich einen Bericht über die Lage des Handels und der Gewerbe in ihrem Bezirke und über ihre Geschäftsthätigkeit an das Ministerium des Innern zu erstatten. Naundorf bei Schmiedeberg. Am 23. d. M., des Nachmittags in der 4. Stunde brach in der Schlaf kammer des Hausbesitzers und Fabrikarbeiters Bell mann Feuer aus und brannte das Haus bis auf die Umfassungsmauern nieder. Durch Gluth und Flugseuer entzündeten sich ferner noch die Komplexe des Kistenbauers Schwarz, des Tagelöhners Kerndt sowie des Wirthschaftsbesitzers und Gemeindeältesten Schumann, welche insgesammt ebenfalls fast vollständig zerstört worden sind. Die Kalamitosen haben durch gängig nicht versichert und ist bei der hölzernen Bauart der Gebäude mit Strohoachung nur wenig zu retten gewesen. Der Brand ist den angestellten Er örterungen zufolge von dem vierjährigen Sohne des Wirthschaftsbesitzers Hähne! in Naundorf veranlaßt worden, welcher sich in der Bellmann'schen Schlaf kammer befunden und daselbst mit auf der Kommode befindlich gewesenen Streichhölzern gespielt hat. DaS I'/« Jahr alte Töchterchen Bellmanns, welches in der fraglichen Kammer geschlafen hat, konnte nur mit Mühe noch gerettet werden und hat an beiden Beinen Brandwunden erlitten. Auswärtige Spritzen — die Fabrikfeuerwehr von B. Straube in Naundorf war natürlich auch am Platze — waren anwesend von Hennersdorf, Sadisdorf, Schmiedeberg, Obercarsdorf, Ulberndorf und Freiw. Feuerwehr Dippoldiswalde; doch sind einige gar nicht in Thätigkeit getreten. S Glashütte. Vom hiesigen Militärverein wird auch dies Jahr der Sedantag gefeiert werden und zwar durch einen Kommers im „goldnen Glas", an dem sich auch der hiesige Turnverein und andere patriotisch gesinnte Männer betheiligen werden. Der Turnverein wird vor dem Kommers auf dem Marktplatze den Fackelreigen noch einmal aufführen, der s. Z. durch Feuerruf gestört wurde. Zu Anfang und zu Ende des Reigens wird der Milrtärgesangverein einige pa triotische Lieder singen. — Den 11. Sept, findet im Militärverein ein Ausflug nach Altenberg mit Picknick im Walde nur für Herren statt. Der Hinweg geht zu Fuß über Johnsbach —Ladenmühle, mährend der Rückweg mit der Müglitzthalbahn erfolgt. BnrkerSdorf. Am Sonntag Nachmittag ertrank beim Baden im Erbgerichtsteiche der 13 Jahre alte Sohn des hiesigen Wirthschaftsbesitzers Fritzsche. Dresden. Das diesjährige Al bertfest, das gleich zeitig das 25jährige Fest dieser Veranstaltungen ist, findet Sonnabend, den 17. September, im großen Garten statt. — Wie verlautet, ist für den Bahnhof Hai ns - berg ein UeberholungSgleis geplant. Daffelbe soll an der nördliche» Seite des Personenbahnhofs angelegt werden zwischen dem jetzigen Bahndamm und der Straße nach dem Freigute, damit die direkten Züge Dresden-Tharandt und die Eilzüge die Lokal- und Güterzüge überholen können, ohne daß diese Letzteren in ihrem Lause beschränkt werden. Pirna. Bei der jetzt herrschenden großen Hitze, die sich ganz besonders bei Leichenzügen recht em pfindlich bemerkbar macht, ist seit Sonntag von der königl. Superintendentur angeordnet worden, daß auf hiesigem Gottesacker zuerst die Särge eingesenkl und dann die Reden in der Friedhosskapelle gehalten werden, eine Maßregel, die man im allseitigen Interesse nur mit Freuden begrüßen kann. Pirna. Von Seiten der hiesigen Schuhmacher und Schneiderinnung war ein gemeinsames Vorgehen gegen das Ueberhandnehmen der Waarenauktionen, unreellen Ausverkäufe rc., durch welche der solide Ge werbebetrieb in immer schwerer zu tragender Weise geschädigt wird, beschlossen und demzufolge an de» Stavtrath das Gesuch gerichtet worden, durch geeignete Maßnahmen dem Ueberhandnehmen der Auktionen und Ausverkäufe entgegenzuwirken. In seiner hierauf den beiden Innungen ertheilten Antwort erklärt der Rath, daß er in vollständiger Kenntniß und Erkenntniß der dem ehrlichen Handwerk durch eine unsolide Kon« kurrenz erwachsenden Gefahr uno Schädigung schon längst erwogen habe, wie den belegten Uebelständen beizukommen sei, daß er aber angesichts der zur Zeit bestehenden Gesetzgebung kein Mittel gefunden habe, dem Nebel zu steuern. Auch die Innungen selbst hätten in ihrer Beschwerde nicht anzugeben vermocht, worin die gewünschten „geeigneten Maßnahmen" be stehen sollten. Eine Besserung der Verhältnisse dürfte nur im Wege der Gesetzgebung möglich sein und in diesem Sinne müßten daher die Gewerbtreibenden zur Erreichung ihrer Absicht thätig sein. UebrigenS werde der Rath stets dankbar sein, wenn ihm ausreichendes Material zum Einschreiten gegen die unsoliden Ge schäftsbetriebs geliefert werde. Die in dieser Ange legenheit vereinigten Innungen gedenken, dieselben an die Handels- und Gewerbekammer bez. an die Königl. StaatSregierung zu richtenden Vorstellungen weiter zu verfolgen. Freiberg. Die letzten Ausgrabungen im Dome haben am 19. d. M in Anwesenheit des Domkirchen vorstandes und mehrerer anderer Herren stattgesunden. Die in den jetzt freigelegten Grüften enthaltenen Särge waren sämmtlich über 200 Jahre alt und mehr oder minder zerfallen, meist mit Bibelsprüchen bemalt und fast alle mit Handhaben versehen, die Löwenköpfe mit Ringen darstellten. Die Leichen müssen, den kostbaren Gewändern nach, Freiberger Patriziersamilien angehöri haben. Alle gefundenen irdischen Ueberreste wurden in ein gemeinsames großes Grab im grünen Kirchhofe vor dem Dome geschüttet, während die früher gefun denen Schädel pp. in eine in der Vorhalle deS Domes befindliche Gruft geschafft worden sind. In den Dom- Kreuzgängen dürfte demnächst der letzthin gefundene große Leichenstein Ausstellung finden, der lange unter der Erde gelegen hat, wo er wahrscheinlich eine Gkuft der Schönberg'schen Avelsfamilie bedeckte. Der früher bunt bemalt gewesene Stein zeigt ein doppeltes Wappen, das v. Schönberg'sche und ein anderes, angeblich der Familie v. Schleinitz. Von de» Inschriften sind nur Bibelverse erkennbar. Trefflich erhalten ist aber das Bildwerk, welches einen bärtigen Mann mit Frau und Tochter vor dem Kreuze knieend darstellt; ebenso plastisch ist weiterhin der Sündenfall (Adam und Eva, der Baum mit der Schlange) abgebildet. Das Ganze ist unverkennbar eine tüchtige Bildhauerarbeit, etwa aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. FreibergSdorf. Infolge der langandauernden Trockenheit ist hier ein solcher Wassermangel einge treten, daß sich die Ortsbehörde veranlaßt gesehen hat, das Begießen der Gärten unv der Wäsche auf den Bleichen aus der Gemeindewafferleitung bis auf Weiteres bei Strafe zu verbieten. BräunSdorf bei Freiberg. Zwei bemerkenSwerthe interessante Thatsachen, die entschieden in Beziehung zu einander stehen, sind von hier zu berichten. Die erste ist eine intensive Lichterscheinung, die nahe am Orte in der Richtung nach Freiberg zu Sonntag Abend S'/« Uhr von verschiedenen Personen beobachtet wurde, und die zweite ist der am Montag erfolgte Fund eines Steines an derselben Stelle, der als ein sogenannter Meteorstein erkannt wurde. Dieser Meteorstein wiegt 280 ß, ist rundlich, wie durch Wasser abgeschliffen, jedoch infolge der Echlackenbildung rauher. Die Grundfarbe ist grünlich, was auf Olivin deutet, daS ja ein Hauptbestandtheil vieler Meteoriten ist. Der off durchbrochene Ueberzug ist rostbraun. Eingesprengt sind hier und da Körner anderen Metall oder Gesteins. Weitere Absuchungen de- Terrain-
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