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Dresdner neueste Nachrichten : 10.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190412105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19041210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19041210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-10
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.12.1904
- Autor
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is« kkch dcsstu s( d der ums« se Brausen Aussage 98 000 täglich. daneben-d, 10. Dezember is· 1040 resdnerNeuesteNachrichten . Zweit-is, entfernt h cng diese« et. Seine Beleg-is, s ». ». tgenehmften ·- einet new( kd jeden ans en. lugcn flattert feine schmal· it der golden eltem waren« e Sprache, Im etwas Absehi serlorem ht einmal Z« : Weise bei« direkt und g« igen Eifer i lorene mit C ff« Tugenblick erichien wies n Redakteur Or, mein lieb« s Sie von as er meine Bör zu halten? U« r: v. sitzen-I kentciL ich hu! kämpfen, mein read, und wen lichtungen nit user-c, dann l t-"s-otli. folgt 1500 TH- mtt I. citat Etui- i. etc. . sahe aussah! I! weine. its cIITJ If. .".—III. qflscss «« te tote« lsk dacht« sah U- es s!«·«««,«II«·-sk«o IF m» now-um s» m. o« gfpukis kük DSUMI II« Umschat- l Mk» Mk sit-spät g« Uebers-lassen und Entstehn-fährst Raben In« Hippe-VII ten l) M» stets« von auswärts LM · es« aksnibezchlans »tllse-·--unen. Mit da« «« Ists-sue- taqes mit lasen wird tut( summiert. F» llusqsse von Juierstea nagt-missen Unsc ssss --«-«·;.«c:.g«.:«.:«.«esse-pag» per-«»- us u« e - s a·: a PUMG stelle« und Ist-me- ins. « ««« Mehr Licht! llzppk wenigen Wochen König Gevrg ins Mut, sind ln Sachsen unt) in ganzDcutschs Hiiele Trauerartikel geschrieben worden. kkxikkstimmend wurde in allen das reine z« und das hohe Pflichtgefühl des Dahin skdenen betont, aber iclbst die regierungg gtjchsten und von konservativen Män zgkschriebeiten Nekrologe vermochten es zu leugnen, daß König Gcorg wirkliche ularität nndjckzte ·L·iebe bekdctn größten kfksneö Volkes nicht genossen hat. Die W hat man cbm nie, die warmhcrzige zpkqug dagegen, die König Albert in so km Maße nnd so ausrichtig entgegenge stwordcn ist, hat man ihm sast allgemein ist. König Georghat das-unter schwer ge- ssum so mehr gelitten, als er meinte, daß sunrechi geschähe. Und kein Geringerer M bestätigt, als fein eigner Sohn König Mk) August, indem er in seiner Prokla kion »An Mein Volk« schrieb: De: edle, bis zum letzten Augenblicke für Landes Wohl rastlos tätige verewigte rst hat wzihrend »seiner· Rcgiernng viel pwkrcß durchlebt. Vielleicht wäre ein weni kwchhetziget Monat-eh kursiv-nickt. Er hat kielbit in den fchwieriqstcn Augenblicken jtdas Vertrauen zum Volke verloren-« Die Griinde fiir dieses Verhältnis zwischen sigGeorg und dem Sachsenvolke sind man itltiger Art. Soweit sie auf persönlichem iict in der znrückhaltenden Llrt des toten ins, in seiner Haltung gegenüber gewissen Itilienereigttisserk zu suchen sind, eriibrigt ihre Erörterung vollstiindig, da niemand ir verantwortlich gernacht werden kann. Die iude jedoch, die mit dem sächsischen Regie gssystem znsammenhängem müssen gegen kttg erneut einer Besprechung unterzogen den. Denn gerade in den letzten Tagen en einige Ereignisse gezeigt, daß dieses tem bisher an einem schweren Fehler nie, der viele Mißverständnisse und zum iauch das nicht erfreuliche Verhältnis ichen König Georg und dem Sachsenvvlte chuldet hat, an dem Fehler der mangel enOefseiitlichleit unsres staatlichen Lebens der Vorliebe für Verhandlungen hinter chlossenen Täters. Die Ereignisse, die wir welkten, find die Handlungen des soeben gefchtossenen außer sntlichcn Landtages und das gegen den akteur Schlichting von der »Dresdner cdschau« gefiillte Urteil wegen Veriichtliclk jung von Atrordnutiacii der Obrigkeit. UnabhängigJageszeitung. z» Größte Auflage in- Sarhfem «« Ztedastion und gbattptgefchösiificcci lilkniher Ztrase its. Leknfskechen Reduktion Am! l Nr. EIN, Studium! Amt! Nr. 4571. Verlag satt! Nr. bis. Es kann doch nicht geleugnet werden, daß in Sachfen eine tiefgehende Verstimmung ent stand- als beim Regierungsantritt des Königs Georn der Plan einer Erhöhung der Zivillifte zuerst in die Oeffcntlichkeit drang. Das Volk begriff die inneren Zusammenhänge nicht, es fühlte nur die wirtschaftliche Depression und die sinanziell ungünstige Lage des Staates, und das geniigte ihm, um eine Erhöhung der Zivilliste damals für unzeitgemäß zu erklären. Llls besonders wichtiger Umstand kam hinzu, daß König Georg allgemein fiir sehr reich, für einen der reichsten Grundbesitzer Deutschlands gehalten wurde. Dieser Glaube war so weit verbreitet und saß so fest im Geiste der Zeit genossen, daß unmittelbar nach König Georgs Tode noch die angesehensten und besonnenften deutschen Blätter, z. B. die »Tägliche Rund: schau« in Berlin, anstandslos die Nachricht brachten, König Georg habe 70 Milliotcetc in bar und 50 Nittergiiter und Herrschaften hinterlassem Die Verhandlungen der jüngsten außerordentlichen Ständeversamnilnng haben nun nntviderleglich klargestellh das; die Nach richten von dem Riesetivertiiögen des vorigen sächsischen Königs unzutrefsend sind, und daß König Georg nur einen verschwindenden Bruchteil der vorher genannten Summen sein eigen nannte. Konnte diese Aufklärung nicht längst erfolgen? War es nötig, daß man im ganzen Deutschen Reich jenen falschen Glau ben bestehen ließ? War es politisch klug und im Interesse des monarchischen Gedankens, daß nmn sich nicht die Mühe gab, die vielfachen Mißverständnisse gerade über die Zivillifte im Volke zu beseitigen? Ofsenbar haben doch hier die verantwortlichen Ratgeber politische Fehler gen-acht, deren unterbleiben der Regierungs zeit des Königs Georg vielleicht ein ganz andres Gesicht gegeben hätte. Man hat. es vorgezogen, zu schweigen, statt dicSteuerzahler nnd Wahlen mit denendoch in der Zeit des Parlamentarismus gans besonders gerechnet werden muß, aufzuklären. Wie wenig in Sachsen die Aufklärung der öffentlichen Mei nung geschätzt wird, erhellt fernerhin auch daraus, daß nach dem Tode König Georgs selbst an maßgebende: und unterrichteter Stelle nur die vieldeutige und deshalb fast nichts sagende Auskunft zu erlangen war, das vom König hinterlassene Vermögen iiberschreite nicht die Grenze eines gntbürgerlichenl Erst die stingften Kammerverhandlnngen haben Genaues gebracht und dadurch wieder be wiesen, wie groß der Wert des Parlaknentaris nius als Sicherheitsventil ftir den glatten Laus der Staatsmaschine und ftir das Vertrauen zwischen Fürst und Volk ist. « «· Die Vvekrhejndluttgen dcr letzten Ständeveri famtnlttng haben aber auch gezeigt, daß weit in die Kreise der Konservativen Unzufriedenbeit und Mifziraiien fiel) dineingefreffen haben. Es ioll hier auf den Streit um den Wert der Dreddner Hoftheater nicht eingegangen wer den, auch nicht darauf, ob die Ausgaben für« die königliche Jagd und den Marftall zu hoch find, jedoch der Umstand verdient hervorge hoben zu werden, daß die Kammer-n über die Zioillifte überhaupt eine eingehende und viel fach fiir die Verwalter des königlicheit Ver« inögeiis nikht günstige Bcfvrechung für ange bracht gehalten haben. In eine ganz beson dere Beleuchtung aber werden die jüngsten Landtagsverhandlungen gerückt durch einen Artikel der »Kretizzeitiing«, in dem offenbar ein Führer der fächfifcheii Konservativen vielleicht Herr Opitz felbft u. a. folgendes schreibt: »Es handelt sich bei dem Verhalten des säch fischen Landtages nicht im mindesten darum, die etwaigen persönlichen Bedtirfnisse und Neigungen! des Königs und die dafür etwa notwendigen Dlusweiidungen und Ausgaben irgendwelcher Kritik oder gar Beschränkung zu unterziehen. Das Gegenteil ist in Wahr heit der Fall! Es hat sich offenbar mit der Zeit in der Bewirtschastung des königlichen Haus- undHofhalts eine gewisseObiektivierung von der Person des Ksönigs und den Bedürf nissen der königlichen Familie vollzogen und eine Verselbständigung bis zu einer gewissen Schrankenlosigkeit durchgesetzh die mit den Interessen des löniglichen Hauses nicht mehr vereinbar und sogar die Grenzen der Ver sassung zu respektieren, nicht immer besonders beflissen ist. Aus diesen Verhältnissen heraus wird das Eingreifen des Landtages, von ideellen wie von materiellen Gesichtspunkten aus betrachtet, vollkomrnen erklärlich und be greiflich würde auch vielleicht der Gedanke sein,dem unaerechtsertigtenVerselbständigungss drange der Bewirtschaster königlichen Gutes und königlicher Institute dadurch von vorn herein eine Schranke zu ziehen, daß die jähr liche Gesamtrechnung der königlichen Zivilliste durch eine besonders damit betraute Stelle etwa die Oberrechnungskammer ——- einer Prü fung ihrer Ausgaben im Interesse der könig lichen Person und des königlichen Haushalt-s unterzogen wird« Dei· Schteiber deZ,,Kreuzzeimngs«-Artikels hat vielleicht nur die Oeffentlichkeit gegen ein zelne Perfönlichkeiten in hohen Drcsdnet Kreisen ausrufen wollem er hat aber damit zugleich bekundet, wie wichtig die Mitwirkung der Oeffentlichkcit für gesunde politische Zu stände ist. Die Verhandlungen übe: die Zivilliste haben unsres Erachtens wieder gezeigt, daß die »» - sqszchsssscifssxgzzs DR o Ist. III kxpkfsm XIEEC »He-«; M«- Ä«««.-·- s--·-"'·'-" s·- HIUZDLVV · I« « xktsks : Ist· Sud-»·- Usssp Jus-« szwz « ·: A «T« s-«« · D( · JMIICCIÅ ' s HH « ~-.—-.äsp « gis-« defi- Issssse ne· END« «· große Masse der Wåhler durch häufige parli mentariiche Verhandlungen und die dabei insg lichen amtlichen Austiinfte heiser als bisher auf dem laufenden erhalten werden muß« da· mit nicht immer wieder iolehe Mißverständnisse und Verftimmungen vorkommen wie in den letzten Jahren, wobei Fürst und Vol! gleichs mäßig gelitten haben. Die slhndnng oft nur ungeschickter und taktlpfer Redewendungen einer gewissen Presse wird fich eriihrigesi ie mehr die anständige Kritik heriickstehtigt nnd in ihren Rechten anerkannt wird. Das sie· zept hierzu: Mehr Oeffentlichkeih mehr Licht! Politische Tagesiibetfiht Deutsch-S Reich. «Die dentschsösterreichischen Berbssdlntssd Wie man uns aus Berlin mitteilt, wird von bestunterrichteter diplomatische: S e i te zugegeben, das; die Aussichten auf eine Fortsetzung er Verhandlungen insofern-sie: tiegen find, als man in der Donaumon eifrig die Zugeständnifse abwägh die EBOOK! für die dortigen Unterbändler dienen Unmen- Auch der perfönliche Einfluß Kaiser Frei-i Jofephs ist dabei mit im Spiel. Nichtsdesto weniger wiire eine ontimistiscbe Auffassun gegcnwärtig verfehlt. Die Entscheidunp o die Unterhandlungen vor Schluß des Jahres wieder aufgenommen werden, muß jedeufals d e m n ä ch st fallein Die Konservativen nnd die Handels-er trägr. Die ~Konferv. Korrespondenz« erklärt, die konservatine Partei werde niemals einen! Handelsvertrage ihre Zustimmung geben, dnrch den in irgend einer Weise an unsers: Viehseuchengesetz gerüttclt werden jolltr.sp Deutschland und Australien. Fu: Senat des australischen Bundes wurde elanntlitb vor kurzem über die angebliche Übsigt de: deutschcn Regierung, ans den deutscben nseln Auslzraldieltits dån Handel) Fu »monov:)l.is:er:n«- ver an c . on wo un err e er Seite wird uns hierzu mitgeteilt daß sich die englische Regierung wegen ge wisser ?alfdelsbeschränkungen, die besonders gusscthttali Lhercschisse betrefgetnhån e wer e u ren gewan . sich hierbei aber keineswegs um ein Monopol für uns, sondern um gewisse Unterschiede bei den Abgabew die den die Marschallinseln be· gichenden Schissen auferlegt werden. Eine evorzugung der deutschen Schiffahrt findet nur insofern statt als sie im Dienste der be reits aus den Inseln seßhasten deutschen Firmen steht. Dies geschieht mit Riicksicht aus g? zegstreute Lagåtijdeä Inseln uätd gehst? die: r nge armen. r e man a e e u dieser Bezierhung gleichmäßig behandeln, so ergäbe sich ald eine starke Konlnrreng aus c c! c s« T? bf?ZZJFF"E?.I«:i«»«;3s-?H·-sik-kkå"M; mFt bisigen und sfchlechten Waren über schwemmt werden, was gewiß nicht in ihren! ltt tret. affen knic- cätftänden und suspen- kloietts 1715 im. ums. clilt billiqft ; nilTürckt entzwei, u. Sol» ! Tükckcys ier SMOJ I l sum-tot· Jthktke Noah-111 k unt! Glocke« Il es— and siibckflsitil vix-en. Affen. Nltes E. hisicldaacke II je! Inn Soldat« Weib-nachweist 11, Ratt-much« net Basel. kracht Silbe ijrnhtilhery was. Schiffe. gross· tin-langsam« nackt. Um Ptes I stsslt ikz desse- .- aak s 11. ins· It) u« euch» Ist: has-Zugs!- mit-i u. Last« m M) Mel» s! ou« Instinkt; saht-D. Als Zell( bkysHtuksHlY die Verlobung des »Kaisers der Sahara«.«) Von Fritz Ohlc Nachdruck verboten. ,Der Kaiser der Sahara hat fich vcrlobt der einzigen Todter de;- reichcn Schiffs« set; Vcillcn in London nnd der iliikhte sehcxtkaligcii Ksolonialininiftcrs Chambcw II« Das» ist die nctxeftc :Ikachricht, welche iTelqgraph übe: den Kanal gebrach! und ji: wieder einmal die ganze Welt verblüfft Mit dieser Verlobung Lebaudykh d«er auf lellen Wunsch des Schwiegervater-s schon Februar die Vermählutig folgen soll, cr- Etsich für sein Sahanpllntcrnclxmcn eine cahnte Perspektivg vor der auch »die mmsien Spötter staunend werde« Oalt Den nküffcic Nicht allein, das; Miste: Bert den feine Mitmcnschcn auf ein Bat-ver- Isn von ca. 80 Milliogicn Mart schätze-ji, den Plan feines Scinvicgcrfohncs aufs Mftc sich interessiert und ietzt darauf It, dafxct so skhnqll wie möajjch zur»»Au-s- iig gebracht wird - er will auch finan daran sich beteiligen und seine Millionen rauf die Wagfciiale werfen. Viel wett tnoch als die Niillioiien Berkleizs is: die M, daß Mr. Chainberlain geneigt ge tworden ist, die Sachc in» die Hand zu en. Dadurch wird die Ilfiiirc Tielmudns eine: koloiiialpolitischen Angelegenheit nds werden, denn Mk. Clmmbetlain be- Wi einen arufqeii Eiiifiiixki aus den Aiöiiiq h! wie auf den Entwicklungsgang der cilpoliiischen Dinge in England selbst. IFtitz Ol)1c, ein Freund des skaisctxs der m, Wählt hier di(- Gcfchichth wie der ! Kaiser sich verlobt nnd wificht natürlich Ekldecn und Aussichten ganz« in dem Itoten Lichts: feiner« Frcundfczafk Jeden- Cft es von Interesse, einen ntimen des M der Sahn-sa- iibrr ihn tu vcknchtncm Hdlb lirancht man fiel) feine Mehrung über Uktmft der SaharsvMonakchie nicht zu III! mache«- Bade! Chamberlain ist ein feiner, scharssinniger Kopf, zwar langsam im Denken, aber gründ lich und konsequent. Meine Annäherung während seines Ministeriums hat er damals mit den Worten zuriickgewiesem »Wenn ich dem Plane Lebaudys, die Sahara zu erobern, meine Lziisiiuiinititg gebe, wird die Welt sagen: Statt eines Narren haben wir ietzt deren zweit« - Es klingt sast wie eine Ironie des Schicksals, daß nun gerade der bestigstc Geg ner des Lelsaudyscheu Sahara-Gedankeicö zum wärmsten Fürsprecher sich unigewandelt bat —— daß aus dem Saulus ein spaulus geworden ist. Und das ist tatsächlich der Fall. Denn daß die Verlobung Lebaudys mit Mtß Bert ley zustande gekommen, ist vornehmlich Mr. Chamberlains Verdienst, der von vornherein die Ueberzeugutra aewonnen hatte, daß seine Nichte in den Liiinden des reichen, mit allen Vorzügen des Herzens und des Geistes aus qestatteten ~Sahara-K»aisers« gut aufgehoben sei. Auch ich habe diese lieberzeugttng und die Braut noch mehr! Die Art und Weise, wie das junge Braut paar während eines Aufenthaltes in Köln niiteinander bekannt geworden ist, enthehrt nisht ganz der Romantit Herr Lehaudn und ich befanden uns» aus einer Antoniobilfahrt von Bonn nach sehnt. In der Nähe der Kranz maar, eines beliebten Ansflngöories der Köl ncr, sahen wir ans der-Landstraße zweiDaniein die sitt) an einexn ihrer Fahrräder zu schaffen inmitten. Die Kleider der einen Dame, einer schlanken Vlondinh waren arg .beskhinntzt. Alle Zeichen wiesen daraus hin, das; sie gestürzt war. Ei; begann zn regnen, und die armen Dinger in ihrem lnlslosejn Ziistande aus der niensclienleerem nnwiriliktieiisaiidstraße allein zuriickznlassem konnten »wir nicht iibers Herz liritigein tinrz entfchlosieii hielten wir unsern Tät's-Tini an. Ich» erkannte in der einen Dame sofort die lnibsche Tochter« des welt bekanntcn tilslner Großindustrielleii St. Als ich sie mit ihrem Namen anredete und mich narh dein Vorgesallenen erknndiM, erwiderte sie zntraulich: ~S!lieiit»e»i’frestdin, is; Bettler;- ist mit dem Rade gestutzt nnd hat das Pedal dabei abgebrochen. Nun stehen wir hier ans der tiden Landstraße nnd sonnen mit den schwerer: Rädern nicht weiten« Mit dem Hinweis auf den einfetzendekx Regen bat ich die Damen, in unserm Automo bil Platz zu nehmen, welches Anerbieten gern angenommen wurde. Ohne ein Wort zu reden, hatte Herr Lebaudy, den die Damen wohl für meinen Chaufseur hielten, die Räder ergriffen tliikdfdicfelbeii am Hinterteil des Antomobils efe tigt. Grcnzcnlofcs Erstaunen aber malte fich dann auf den beiden frischen Mädchen-gesich tcrn, als ich ihnen den vermeintlichen Chaufs feur als Jacaucs Lcbaudy vorstclltr. Fräulein Vcrkley ricf sichtlich überrafchh »Monsicur Lcbaudtfk Der . . .« »Ja, ja, mein Fräulein, der vcrrücktc Kaiser der Saturn-«, half Lebaudy in heiterer Stimmung nach. Miß Berklen errötete heftig ob der harten Selbftkritik des jungen Mannes. Dann reichte sie ihn: die Hand nnd sagte lebhaft in·fran3ö siichcr Sprache: »O, nicht do? Monsieur »e -baudo, reden Sie nicht so! ch gehöre nicht zu denen, die alles glauben, was die Zeitun gen schreiben. Es war ia auch vieles, was man von Ihnen hörte, Fu unaehcuerlickh um es glauben zu können. «c) schätze den Zufall, der mich mit einer so beriihnitem ·viel be sprochen-en Persönlichkeit, wie Sie find, zu fammengefiihrt hat«« Lebaudv brummte daraus etwas vor sah hin, was ich nicht verstand. Das Antotuobtl setzte scch in Bewegun , und wir sanften auf der Landstraße dahin. Fräulein St» die neben mir saß, sprach kein Wort, ich ebensalls nicht. sxsräulein Bettler) hatte neben Lebatidn Platz genommen. Zwischen beiden eutspaun sich eine lebhaste Unterhaltung, von der ich aber nichts verstehen konnte. Nur einmal hörte ich durch das Schnausen der Vkaschine·, wie Fräulein Verklen fragte: »Und Sie wollen die Sahakm Erpedition mit Herrn Ohle wirklich aus führen» Lebaudn musktcuvohl beiahend ge antwortet hoben, denn Fräulein Bettler) ries begeistert aus: »Dann möchte ich mit!« ——Das islictomobil bekam tiliitzltch einen unsansten blind, und ich sah iuich im Geiste schon mit zer bkochenen Knochen iui Graben liegen. Dort; Monsieur Lebatido gewann mit sicherem Gris sofort die Herrschaft wieder über das Steuer, und eine halbe Stunde später hielten wir vor der Villa St. Jch glaube bemerkt zu haben, daß Lehaudy fchon heimAbfchled etwas zu tief in die blauen Augen der schönen Engländerin geschaut hat. Aber dennoch legte ich der Sache noch keinerlei Bedeutung bei, denn mein Freund hatte fah bisher Frauen gegenüber immer sehr refer viert gezeigt. Jedoch schon am andern Tage erhielten wir eine Einladung zur Soiree in die Villa St. Für gewöhnlich pflegte Lebaudti dergleichen Einladun en, die fehr zahlreich an ihn ergingem adzulegnem mir fiel daher die Haft auf, mit der er gerade diefe Einladung annahm. Ich merkte jetzt fchom der »Sahara- Kaiser« war in die blonde Gnlgliinderin ver kitezbt und er hoffte fie heute a end wieder zu e en. Was nun an diesem Abend zwischen dein jungen Paare gesprochen worden ist, weiß ich nicht. Aber das weis; ich. das; mein Freund nach der Soiree mit selig glänzenden Augen die Villa St. verließ und unaufhörlich die Stkopbe des Mignonliedes das Miß Bettler! so entzückend gesungen hatte: «Dahiit, dahin. o mein Geliebten utöchk ich mit dir zieh·n!" vor sich binfang. Ein vernünftiges, aufklätew des Wort war nicht ans ihm betauszuholen in diesem beseligten Zustande. Alb ich es nicht mehr aushalten konnte, ries ich ihm ärgerlich zu: »Jch glaube, du bist verrückt, Lebaudn!« »Vekriickt!« lachte er. »Da, ha das haben ja schon alle Zeitungen der Welt geschrieben! Aber weißt du, OFlesritzc, was die Zeitungen noch nicht geschrie en haben» »Nein." ~Daß ich verliebt bin und Miß Betkles heiraten wert-U« —- Na also! lind feist if: die Nachricht ac kommen, daß der vielfache Millionär mit de: Millioncnbraut sich tatsächlich verlobt hat. Jch brauche wohl kaum mehr hinzuzu fügen, daß alle die Nachrichten, die in der leh ten Zeit wieder über Lebaudy den Lauf duvtli die Welt genommen haben, namentlich aber diejenigen von seiner wiederholten Verhaf tung im Süden, in Bari oder wo es gewesen sein soll, erfunden find. Lebend« was: n: nich 011460 I,
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