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Dresdner neueste Nachrichten : 16.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193906169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19390616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19390616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-06
- Tag1939-06-16
- Monat1939-06
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 16.06.1939
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47. Jahrgang Frettag, 46. Juni 4939 SlnzellluniMl 10 M, au»«halr Sroß.orwd«« 1- Svf. Schrlfilelwn-, Verlag and SauptgeMMelle: Dresden A, Serdlnandstra-e 4 Nr.43S Dresdner Nmeste Nachrichten mit Handels- und Industrie.Zeitung anzeigen S0 Npf. aulschl. Porto. Zur Zell Ist Anzeigenpreirlist» Nr.» gültig. Postanschrift: Dresden «1, Postfach« sternrns: ort-verte-r Sammetnammer 24001, sternvtrtedr 27V81-27S53 « relegramme: Aeuefie Dresden«Postscheck: Dresden 2oao«Serliaer SchrMltvng: VerlIn K ZZ,0ittoriastraße4° Nichtverlaagt« Einsendungen an dl» Kchrlfileltung ohne Nüikportt werden wedrr zuriickgesanbt noch ausbewahrt. - 2m Fall, höherer Gewalt »der Letrleböstörung Hoden unsr» Sezlehrr keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden anigelt« Der Ausbau der SA.-Wehrmann schaffen Oie Wetierdildung gedterrier SA.« und ASKK.-Kührer im Heer - Polen zerschlagen Volksdeutsche- Kulturleben Anordnung des OKW. * Berlin, 1«. Jnnt DaS Oberkommando der Wehrmacht hat im Hin« tllck auf die Bildung der SA.-Wehrmannschasten a«S- sührltche Bestimmungen über die Weiterbildung gedienter Führer «nd Unterführer der SA. und -eS RSKK. im Heer erlagen, dnrch di« di« WehrmachtS- destimmnngen für kurzfristige Ausbildung «nd für die Ergänzung des Offizierskorps des Beurlaubten standes erweitert werde«. Die Ableistung der 1., 2. und S. Reserve- übunghtnteretnander wird nach Matzgabe der UebungSmöglichketten genehmigt. Führer und Unter- sichrer der SA. und des NSKK., die bereits Reserve- osstztcranwärter sind, leisten die vorgeschriebenen Hebungen ab, soweit nicht Erleichterungen angeordnet werden. Ueber die Ergänzungsbesttmmungrn sllr Osst- ziere b. B. hinaus dürfen auf Antrag mit dem Ziel des Reserveoffiziers zur Verwendung im Truppen- dienst zu einer AuSwahlübung von vier Wochen Dauer einberufen werden Offizier« a. D. und Offiziere d. B. a. D., die im alten Heer, im Reichs heer oder im neuen Heer gedient und mindestens den Dienstgrad eines Leutnants erreicht haben. Sie dürfen nicht über 45 Jahre alt sein. Mit dem Ziele des LandwehrofftzierS zur Verwendung im Tonderdtenst können die gleichen tzersonenkreis« ohne AlterSbearenzvng ein- «rufen werde«, äützerbem Unteroffiziere, die nach mindestens zwUfjährtgcr Dienstzeit vor dem 1. April 1985 entlassen worden sind und nicht über <5 Jahre alt sind. Zu einer EtnstufuagSübung von vier Wochen Dauer könne» über den Rahmen der geltenden Bestimmungen hinaus zur aktiven Truppe einberufen werden: Gefreite, Unteroffizier« und Feld- ivebel der Reserve 1 und der Landwehr I, di« noch nicht zum Reserveofstzieranwärter ernannt worden sind, ferner kurzfristig Ausgebildete iReservisten II und Angehörige der Landwehr I), die nicht zum Reserve- ofsizieranwärter ernannt, aber mindestens zum Ge- freiten d. R. befördert worden sind. Di« Bemerber dürfen nicht Uber 4V Jahre alt fein. Unterführer anwärter, die nicht zum Gefreiten der Reserve be fördert worden sind, dürfen den Untersühreranwärter- auSbilbungSgang in AuSnahmesällen wiederholen. Der Erlab regelt weiter die Einberufung der Reservisten II, deren Grundausbildung erfolgreich ab schloß, mit dem Ziel« der Ernennung -um Unterführer anwärter und bet Erfolg weiterer Ausbildung. Führer und Unterführer der SA. und des NSKK., die im Verwaltungsdienst ausgebildet sind, kommen in erster Linie sür die Laufbahn der Wehrmacht beamten d. B. in Betracht, für die Ausbildung zum Reserve, ober Landwehroffizier jedoch dann, wenn sie nach zwölfjähriger Dienstzeit aus dem Heer aus- geschieden sind, wenn sie bereits in der Ausbildung »nm Offizier des BeurlaubtenstanbeS stehen oder wenn sie nach erfolgreicher Ausbildung als besonders ge eignet beurteilt werden. Der Erlatz bringt dann UebergangSbestimmungen sllr Führer und Unterführer der SA. und des NSKK., die den Geburtsjahrgängen 1901 bis 1918 angchören und als Führer von SA.-Wehrmannschasten vorgesehen sind. Am 1ö. Mat 1989 zur Grundausbildung Eingestellte sind bei Eignung unter Ernennung zum Unterführeranwärter in die vom 18. Juli bis 17. Ok- tober stattfinbenbe Unterführeranwärter- auSbtlbung zu übernehmen. Am 15. Mat zur UntersühreranwärterauSbilduug Eingestellte sind bet Eignung unter Ernennung -um Reserveoffizier- anwärter und Beförderung -um Gefreiten der Re- serve am 10. Juli zu entlasten. Führer und Unter- sichrer -er SÄ. und des NSKK., die ihre Grundaus bildung schon vor dem 16. Mat 1939 erfolgreich ab geleistet haben, können auf Antrag am 18. Juli zu einem UnterführeranwiirterauSbtl-ungSkursuS ein berufen werden. Sie sind nach zweimonatiger Ausbildung zu entlasten, wenn sie zur Ernennung »um Referveofstzieranwärter und zur Beförderung »um Gefreiten geeignet sind. Für die Ausbildung ungedienter SA.-Fiihrer und Unterführer der SA. und des NSKK. dieses Per- sonenkreiseS werden ab 18. Jüli etwa 2V L-Ein- heiten für drei Monate fre»gemacht. Lügend Hilst -en Volksdeutschen Ausruf Gchlrachs zum Volksdeutschen Sammeltag X Berlin, 18. Juni RetchSjugenbsübrer Baldur v, Schirach wendet sich wtt folgendem Ausruf an die Jugend: „Am H4. uub 2«. Juni sindrt «in« HanS« «nd Straßensqmmlnng des BolkSbUndeS für das Deutsch tum lm Ausland (BdA.j statt. ES ist unser aller Ehrenpflicht gegenüber unser« »olksdeutschen Kame rad«» «»d Kameradin««», durch unser« Einsatz «nd Sammeleifer am 24. «nd 2». Juni ei« stolzes Be kenntnis zu diese« treuen Söhne« «nd Töchter« deutsche« »l«te» ab,«lege«. Ich erwart« von euch, daß ihr mit eure« Sammelbüchse« erfolgreich seid, den» ihr sammelt sür uns«, geliebte» Volk zur Freude d«S Führers «ud zur Ehre des Reiches! Ahr »itzt, tzwtum «S gehti- Slowakische Abfuhr für die Einkreiser Außenminister Durransly: Nm die deutsche Garantie von größter Bedeutung X Preßbnr«, 1». Juni Der Autzenauöschutz des slowakische« Parlaments «ahm gestern einen Bericht des AutzenministerS Durcansky über die slowakisch« Autzenpolitik entgegen. Durcansky wie» einleitend darauf hin, batz die jahr zehntelangen Bemühungen des slowakischen Volkes um völkische und politische Gleichberechtigung weder im alten Oesterreich-Ungarn, noch in der späteren Tschecho-Slowakei Erfolge gehabt hätten. Darum habe -aS slowakische Volk nach einem selbständigen Staat gestrebt. Der Minister verbreitete sich weiter über die geschichtliche Rolle der Slowakei, die stets einen Wall gegen da» Vordringen des BolschewiS- muS gebildet habe. Dr. Durcansky ging bann auf die Beziehungen zu Deutschland ein. ES fehle nicht an böS- willigen Stimmen in der Welt, die zu beweisen versuchten, batz die slowakische Republik kein sou veräner Staat sei. Aber dies geschehe nur, um dem Deutschen Reich «inen angeblichen .Imperialis mus" nachzuweisen. In Wirklichkeit werde mit solchen Lügeri da» slowakische Volk getrosfen. Ferner organi siere man jene Verleumdung, weil die slowakische Re publik nicht nach -en Intentionen jener Völker ent standen sei, die all ihre Hoffnungen in diesem Winkel Europa» auf das tschechisch-slvwaktsche Volk gesetzt hatten. Der slowakische Autzenmtnister befahte sich Hierbei ausführlich mit dem Begriff der Souverä nität und erklärte, datz auch andre Staaten bestimmte rechtlich-politische Bindungen etngegangen seien. Habe eS in Prag nicht 28 Jahre lang eine Militär- miss io'n gegeben ober hätten sich auf dem Gebiete der tschechisch-slowakischen Republik nicht sowjet- russische Soldaten befunden? Habe man des wegen di« Souveränität der tschechisch-slowakischen Republik bestritten? Warum also, so betonte der Autzenmtnister, könne nicht im Interesse der Garantie der Unabhängigkeit der Slowakei ebenso wie in der Integrität ihres Gebiets eine Zusammenarbeit mit den deutschen militärischen Stellen bestehen, wenn das die Sicherheit und die Sicherung der Unabhängigkeit des selbständigen slowakischen Staates erfordert? Wir sind uns voll bewutzt, sagte der Minister, datz Deutsch land nichts im Wege gestanden wäre, wenn eS sich ent schlossen hätte, die Slowakei zu annektieren. Datz e» nicht zu diesem Schritt gegriffen hat, damit hat eS einen neuen Beweis geliefert, datz eS nicht die Unter ¬ jochung der kleinen Völker, ihre Ent nationalisierung, Unterdrückung oder sogar ihren Untergang verfolgt, wie das die Mächte zu behaupten bemüht sind, da sie in Deutsch land eine Gefahr sllr ihre Stellungen und Interessen erblicken. Dentschland hat nicht nur z« keinem derartige» Schritt gegriffen, sonder« gerade im Gegenteil die Garantie der Grenze «ud der politischen Unabhängig keit der Slowakei ans sich genommen. Wir wisse« diese Tat sehr gut zu schätzen, den« gerade die jüngste Vergangenheit hat uns überzeugt, Hatz von alle« Garantien für «nS nur di« deutsch« Garantie die grösste Bedeutung haben kon«. Kein guter Start Strang- Erste Unterredung mit Molotow X MoSka«, 18. Juni Der englische Unterhändler Strang hat keinen guten Start bei seinen Verhandlungen mit dew Sowjets gehabt. In Begleitung beS englischen und beS sranzösischen Botschafters hatte er gestern mit Molotow, -em Potcmkin assistierte, «ine zwei stündige Unterredung. Ueber dieses Gespräch ver- ösfentlichen die Blätter ein ausgesprochen unfreund. licheS Kommuntquö, LaS feststellt, datz die „haupt sächlichen Fragen der Meinungsverschiedenheiten" zur Sprache gekommen sei. Die Texte der englisch-fran zösischen Formulierungen zu den Paktverhandlungen feS handelt sich dabet offenbar schon um ganze Ber- tragStexte) seien Molotow überreicht worden. DaS Kommuntquö schlicht: „Die Ergebnisse der erste« Unterredung «nd der Untersuchung der englisch französische« Formulierungen werden in den Kreisen beS AutzenkommissariatS als nicht ganz günstig ein geschätzt." Diese ungewöhnliche Verlautbarung verrät einen recht dramatisch -«gespitzten Gegensatz. Sicher geht es dabet um die Frage der baltischen „Garantien", und mit diesem unfreundlichen Kommuniquü scheint Mos kau wieder zu versuchen, die „össeniliche Meinung" der Demokratien aufzustacheln und seine Politik des Druckes auf die Westmächte fortzusehen. Das neue Reichsbankgesetz Der Führer hat baS „Gesetz Uber die Deutsche Reichöbank" unterzeichnet, das mit seiner Verkündung im RetchSgesehblatt heute in Kraft tritt. Mit diesem Gesetz wird der Auftrag, den der Führer am 19. Januar dem ReichswtrtschastSmintster Funk mit seiner Berufung zum Reichsbankpräsidenten erteilt hatte, erfüllt. In dem Schreiben des Führers an Reichs minister Funk hietz eS, datz eS seine Aufgabe sei, „die mit dem Gesetz vom 19. Februar 1937 ringeleitete Um gestaltung der durch den Davcspakt der uneingeschränk ten Hoheit des Deutschen Reiches entzogenen damaligen Reichöbank zu einer der Souveränität deS Staates bedingungslos unterstellten deutschen Notenbank zu jenem Abschluß zu bringen, der den nationalsoziali stischen Prinzipien entspricht". Nach diesen Weisungen unterstellt nunmehr das neue Gesetz die Retchsbank der uneingeschränkten Hoheit des Reiches. Sie bleibt zwar, da der Gedanke, die Reichöbank in den Besitz des Reiches zu übernehmen, verworfen worden ist, »ach Ihrem kapital- mäßigen Charakter eine private Institution, jedoch haben die Besitzer -er RcichSbankantetle keinen Ein- slntz mehr auf ihre Wirksamkeit. Die Reichöbank untersteht dem Führer unmittelbar und erhält ihre Weisungen von ihm. Alle Ent scheidungen von besonderer Bedeutung, so die Fest setzung des Arbeitskredttes und des HöchstbrtrageL der Reichsschahwechsel, wird der Führer selbst treffen. Außerdem ist in der Verwaltung der RcichSbank das Führerprtnztp endgültig verwirk licht worben. ES gibt keine Mehrheitsbeschlüsse Les RetchöbankdtrektoriumS mehr, sondern die Mitglieder des Direktoriums folgen den Weisungen des Präsi denten, der auf Grund seiner Vollmachten und Aus gaben autoritär entscheidet. Der Präsident der Deut- fchen RcichSbank regelt auch die Rechts- und Besol- dungSverhältniste der ReichSbankbeamtcn. Diese Vorschriften bedürfen der Zustimmung der Reichs regierung, und zur Ernennung von Reichsbankbeamtcn ist wie bei den übrigen Reichöbcamten die Zustimmung des Stellvertreters des Führers erforderlich. Tie Einrichtung eines Beirates stellt die un mittelbare, gewissermaßen persönliche Verbindung der RetchSbank mit dem gesamten Bereich der deutschen Wirtschaft und Arbeit sicher. Durch -aS neue Gesetz sind sodann auch endgültig die Bestimmungen gefallen, die sich mit der Beseitigung der Tribute und der Be freiung der Reichsbank von ausländischem Cuislutz schon längst überlebt hatten. Ter Führer hatte in seinem Schreiben vom 19. Ja nuar Reichsminister Funk auch beauftragt, die un bedingte Stabilität der Löhne und der Preise sicher- zustellen und damit der Mark ihren Wert auch weiter hin zu bewahren. DaS neue Gesetz enthält die Bestim- mung^n, die zur Erfüllung dieser Aufgaben notwendig sind. Der Grundsatz, der im nationalsozialistischen Staat die Wirtschaftspolitik bestimmt, datz nämlich dtcStabilität derWährung von der Pro duktion, von Arbeit und Leistung, nicht aber von einem Fonds an Gold und De visen abhängig ist, wird dabet auSdrllck- ltcherhärtet. Die Konstituierung einer neuen RcichSbank — so wird man das Gesetz vom 15. Juni in seiner Wirkung bezeichnen dürfen — erfordert auch eine Neuordnung der Bestimmungen Uber das Kapital der RcichSbank und seiner Eigentümer. Die Reichöbank hilft dem Reich bei der Finanzierung seiner Ausgaben. Je gröber und umfassender diese Aufgaben sind und je gröber damit der finanzielle Bedarf des Reiches ist, um so mehr „verdient" die Reichsbank. ES geht nun nicht an, batz in diesen Verdiensten einem kleinen KretS, den Besitzern der Reichöbankaktien, unange messen hohe Zinögewinne zugelcitrt und noch dazu di« ZtnSgewtnne jenseits aller Schwankungen der Wirt schaftslage in bestimmter Höhe garantiert werden. Für die künftigen Retchsbankanteile seht daher das neue Gesetz den Höchstgewtnn auf 5 Prozent fest. Bet -em Uebergang zu dieser neuen Form der Anteile müssen die Verpflichtungen, die die Reichsbank seiner zeit für ihre Aktien übernehmen mutzte, abgelvst wer den. Für diese Ablösung hat die RcichSbank Ab findung-Vorschläge gemacht, die wir im WirtschaftStetl dieser Ausgabe wiedergeben. Wesentlich und selbstverständlicher Ausdruck der Neuordnung ist dann noch die Bestimmung, datz An teilseigner in Zukunft nur noch deutsche Staatsangehörige (Reichsbürger) sowie juristische Personen und Unternehmen mit -em Sitz in Grotzdeutschland sein können. Die ausländischen An teilseigner werden in einer geeigneten Form ab gesunden, wobei das Umtguschangebot als durchaus fair zu bezeichnen ist. Das ^Grundkapital der Reichsbank selbst ist in der bisherigen Höhe von 158 Millionen Mark beibehaltrn worden. Mit dem neuen RetLSbankgesetz ist nun auch diese Institution formal, rrMlich und tatsächlich den Lr- Wans Ziel: Ordnung in Nordchina Das Außenami zum TienisinlonM - Di, * Tokio, 16. Juni In der gestrige« Sitzung de» japanischen Kabinett» erklärte Kriegsminister Jtagaki, datz „die japa nische« Behörde« i« Tientsin mit ruhiger Entschlossen heit die seftgelegte« Matznahmen gegen die britisch« und französtsch« Niederlassung durchführe«, mit dem Ziel«, all« Mitzstände z« beseitigen". Außenminister Artta stellte, anscheinend im Zu sammenhang mit einem Besuch deS britischen Bot schafters Craigie, fest, daß England nähere Erklärungen über die Gründe wünsche, die zur Blockade der Nieder lassungen geführt hätten. Der Autzenmintster habe erwidert, datz die ganze Angelegenheit in den Händen der lokalen Behörden in Tientsin läge. Zum Schluß habe er der englischen Regierung nahegclegt, mit Japan zusammenzuarbeiten, um «ine grundsätzliche Lösung der Frage herbetzustthren. DaS Kabinett beschloß, die Maßnahmen in Tientsin ent schlossen zu Ende zu führen. I« der heutige« Pressekonferenz erklärte der Sprecher de» AnßenamteS, baß Japan znr Aufrecht erhaltung der Ruh« und Ordnung in Rordchtna zu de« Blockademaßnahmen in Tientsin gezwungen wor den sei, da örtlich« englische Behörde« sich geweigert hätte«, mit Japan znsammenzuarbeiten. Di« Weige. rung, die »ier chinesischen Terroristen an»,«liefern, bedeut« ein« ausgesprochen unfreundlich« Haltung gegenüber Japa«. Aus di« Frage, ob der Tientsin- Zwischenfall mit »er Frag« andrer internattonaler Niederlassungen in China in Zusammenhang stände, antwortete der Spräher, daß ähnlich« Krage« in ander« Teile« China» in Zukunst spruchreif «erden könnte«. Befragt, ob Japan nicht grundsätzlich .bi« Besei tigung aller Konzessionen und internationalen Nieder- lastungen wünsche, erklärte ber Sprecher, daß die Kon- »«ssioyen ,»nd Rir-rrlaflunge» chtnesische» Lebtet Frage der Internationalen Niederlassung seien, baß aber die Lösung der Gesamtfrage der Zu kunft überlasten werden müsse und batz hierüber eine neue chinesische Regierung zu entscheiden habe. Sodann erklärte der Sprecher, daß der Aufbau einer neuen Ordnung in Ostaflen zwangsläufig zu einer Neuordnung der Frage ber inter nationalen Niederlassungen führen müsse. Japan werde China dabet jede Hilfe angebeihen lasten. Der Sprecher erklärt« abschließend, baß es nur im Interesse dritter Staaten liegen könne, wenn sie dem Zuge ber neuen Zeit möglichst bald Rechnung trügen. (Siehe auch die Meldung aus Seite 8) Paris ist unsicher E-en heht an der Sein« Telegramm unsres Korrespondenten 8. Paris, 18. Juni Die Erregung über die Blockade in Tientsin ist in -en Pariser politischen Kreisen noch nicht abgeebbt. Der Ouat d'Orsay stand gestern in ständiger Fühlung mit dem Foreign Osstce, und Bonnet hatte eine Unterredung mit dem amerikanischen Geschäfts träger. OfstziöS erklärt man, datz Frankreich eine durchaus abwartende Haltung einnebme. Dazu trägt auch vielleicht die augenblickliche Un sicherheit Uber den Fortgang brr Ver handlungen mit Moskau bei. Nachdem man gestern noch sehr beredt von der „neuen BerhandlungS- Phase" geschrieben hatte, die die Unterredungen von Strang in Moskau bedeuten, ist man jetzt sehr zurück- haltend geworden, und die Blätter begnügen sich damit, Moskau zuzureden, baß eS in seinem eigenen Inter- esse lieg«, die Verhandlungen endlich zum Abschluß zu bringen. Zum Trost grwtssermaßen hat man Lden, ber gestern in Parts einen Vortrag hielt, einen über- schwengltchen Empfang bereitet, der allerdings dir offiziellen Stellen in London nun wiederum nicht sehr erfreut haben soll.
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