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Dresdner neueste Nachrichten : 30.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-30
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 30.12.1911
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ALLE-« M· Sal DresdnerNeuefteNaEMkJTJi 111-sing le eint-sc solmluile eint fck Dresden Its-b Bot-me Z Iz. MRIODSM so zi» im das Ausland do GI. Tal-e eniqs cost te weis-sma- Neklmzetle Zu Dresden und Ume aus l III» für ostwärts Mo t. et Moder potunqm nnd Jahr-Dummheit Nahm ach teilt Splitte 4kbubr Do si. Inselaeu vo- anstvini werden unt see-u Vorausbequlunq aussen-many Für das Erscheinen «- hestimateu neu usd Ilsen- sttdjtdt Ist-seiest tel phoalsche Aufgabe von uktqcn Ia uns-IMM. Ung: Die-hast näh sägt-Mulqu nnabmuenzlles seid-vix ismhtll warens we ouen n· u an ne neu n Ameisen u- Orlsiaaaufses Isd staunten im. Diese Nummer umfaßt ts Seite-. Raums Hebt Sätze-is näh li. Kirchenuschtitbteu Seite O. Umher ti e . Deutschland im Fahre 1911. Ein Jahr schwerer Kämpfe, geringer Fortschritte und bitterer Enttäuschungen geht zu Ende. Die innere Politik des Deutschen Reiches stand unter dem lähmenden Einfluß sich immer mehr ver schärfender und zufpitzender Parteigegensätzr. Die bevorstehenden Reichstagswahlen, bei denen es nach einem- treffenden Wort des konservativen Führers diesmal »aus-s Ganze gehen« soll, warfen ihre dunklen Schatten voraus und beherrschten das Den ken und Trachten der Nation vollständig. Wie die vorhandenen Parteigegeniätze beim Kampf um die Reichsstnanzreform im Reichstage entstanden waren, u traten sie auch dort"während desverflofienen Jahres besonders scharf und kraß in die Erschei nung. Um so erstaunlicher ist es, daß die parlamen tarische Arbeit des abgelaufenen Jahres nicht nur; reich an positiven Ergebnissen ist, sondern auch zwei« große, umfangreiche Werke gezeitigt hat, die bei allen Mängeln und Unzulänglichkeiten unleugbare Fortschritte und Errungenschaften darstellen. Am so. Mai gelangte die Reich-versicherungs ordnung mit 282 gegen 58 Stimmen zur An nahme und am ö. Dezember nahm der Reichstag die Vorlage über die Angestelltenversicherung einstimmig an. Damit hat der Ausbau unsrer sozial politischen (-szesetzgebung, mit der Deutschland vor mehr als einem Vierteljahrhundert bahnbrechend allen Kulturstaaten vorangegangen war, eine weitere bedeutsame Entwicklung erfahren. Diesen beiden varagraphenreichen Gesetzen gesellt sich, wenn auch nicht an äußerer, so doch au innerer Wichtigkeit gleich, die am 26. Mai vom Reichstage mit 211 gegen M Stimmen verabschiedete neue Verfassung für ElsaßsLoihringen, die dem Reichslande das nahezu unverkiirzte demokratische Wahlrecht bringt. Wie sce im Sinne der erhofften völligen Verschmelzung unsres westlichen Grenzlandes mit dem Reiche weiterhin wirken wird. läßßch nach den bisherigen kurzen und kaum irgendwie maßgebenden Erfah rungen noch nicht sagen. Die ersten Wahlen im Zeichen der neuen« Verfassung haben zwar die e·r sreuliche Zurückdrängung der protestlerischen Elemente herbeigeführt. Ob sie von Dauer nnd imstande sein wird, die andern minder erfreulichen Früchte dieser Wahlen auszugleichen, bleibt abzu warten. Vorläufig haben wir eine unt-erkennbare Zunahme des Uebermuts der elsässisch-lothringischen Franzdslinge leider festzustellen. Hoffentlich wird eine feste, zielbewußteVerrvaltung dieser bedenklichen Wirkung erfolgreich entgegenzuwirken verstehen. Von weiteren Reichstagssrüchtem die zum Teil viel utnftritten und von zweifelhaftem Werte, zum andern Teil willkommene Errungenschaften sind, seien noch als von allgemeinem J teresse hervor gehoben das Hausarbeitsgesetz, das zuenigstens etn erster Schritt zur reichsgesetzlichen Regelung bisher Ert I cis scr! i si In I. Ullllllllålllllllc Tllllcschllllll Größte Vexbreitung in Sachsen. im argen liegender Erwerbsverbältnisse ist, die Reichdwertznwacbssteuen die eine nachträgliche Er gänzung der Reichsfinansreiorm von 1909 bildet, das Schissabribabgabenaesetz, dessen Durchführung noch schwierige Verhandlungen mit Oesterreich-Ungarn und den Niederlanden erforderlich machen wird, und das neue Quinauennat über die Friedenöpräsenzi stärke unsres Heeres. Der »Zwang sum Schaisen«, den der Reichskanzler v. Betbmann Hollweg in seiner Antrittsrede vor dem Reichstage verkündet hatte, hat in diesen und andern Fällen tatsächlich den Sieg über die Parteigegensätze davongetragen. Er vermochte sich aber nicht überall durchzusetzen und bat beispielsweise bei den Versuchen versagt, die Prozeßordnemg und wenigstens vereinzelte Ab schnitte des Strasrechtz im zeiigemäsien Sinne fort zueniwickeln Die Lösung dieser wichtigen Ausgaben bleibt dem neuen Reich-singe vorbehalien. Auch nach einer andern Richtung bat sich der» ; »Zwana zum Schassems nicht bewährt Der Reichs-: Gan-let erboiste davon eine Einimtna der bürger-’ lichen Parteien und suchte auch eine entsprechende ~Sammlunasvarole« stir die bevorstehenden Nen wablen auszuaeben Es ist ibm nicht genliicki. Der Nin zwischen der Rechten und der Linken ist ständig aröstcr und iieser geworden. Bei den verschiedenen im Laufe des veraangenen Jahres vollzoaenen Nach wablen trat er immer deutlicher zutage und ist bei dem Ausmarsch der Parteien gu den nabeaerückien allgemeinen Wahlen zum beberrscbenden Kennzeichen geworden. Diese avindsänlichen Geaensätze müssen und werden zum Austrag gebracht werden· Ob dies bereits am 12. Januar IM2 geschehen wird oder ob noch weitere praktische Erst-braunen erforderlich sein werden, um die Gegner von heute zu versöhnen oder noch weiter voneinander iusentsernem ist die Frage, deren Lösung mit so manchen andern Problemen unsrer inneren Politik erst die« Zukunft bringen kann. Die ersten sTage im neuen labre werden iedensalls im Zeichen heißer, leidenschaftlicher Wablkämvse sieben, die sich bossentlich von sallzu häßlichen Erschei nungen ireibalten werden. 0 Rotz der lanadauernden Beunruhigung, welche die i ernationale Lage hervor-gerufen hat. ist die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung Deutsch zlands auch im verflossenen Jahre durchaus erfreu lich gewesen. Wir befinden uns anscheinend noch mitten in einer Periode des Aufschwung-E woran auch die zahlreichen Lohnkämpie, Ausstände und Aussveri rungen. namentlich in der Metallindustrie, nichts zu ändern vermochten. Dem aünstigen Stande Versin dustrie und des Handels entspricht auch die Besserung der Reichsfinanzlage, die freilich nur von kurzer Dauer sein dürfte, d«a das neue Jahr neue erhebliche Anforderungen an den Reichssäckel stellen dürfte Wir werden um eine Verstärkung der Reichswebr du Wasser und vielleicht auch zu Lande kaum herum lommen. Zu dieser Erkenntnis baden auch die ver schiedenen Spionageorozesse des vergangenen Jahres beigetragen, die uns gezeigt haben, wie das uns feindlich-: Ausland bemüht ist. etwaige Lücken in unsrer Rüstung auszuspähen Bevor wir zu einer Betrachtung der höchst« un erauicklichen auswärtigen Lage des Deutschen Reiches . ’ Reduktion nnd Hauptgeschästsstelle Ferbknaudstraße st. Haupte-den Redattjon Nr. 8897. Expedition Nr. 4571. Verlag Nr. M- übergeben, möchten wir diesen Rückblick auf die inne· ren Angelegenheiten wenigstens mit einem angeneh men Ausklana schließen. Auch das zur Neige qebende Jahr bat der deutschen Luftschisfabrt erfreuliche Er folge gebracht. Allen voran hat Zeppelins herrliche- Schiff «Schwaben« wabre Triumpbreifen zurückgelegt nnd neben den erfolgreichen Parsevals und den Großschtn Lustschisfen sind die Siemens-Scbuckertschen und SchüttesLanzichen Tut-s anscheinend auch qui dem besten, hoffnungsvollsten Wege. Auch die'deutschen Flu·gzeuge beginnen sich einen ersten Platz in der Luft zu erobern. Namentlich der glänzende Hinb sche Ueberlandflug von München nach Berlin dürfte sich neben den besten smaösischen Leistungen auf diesem Gebiete sehen lassen. Sind auch die Menschen opfer dieser Retord« und Ueberlandfllige zahlreich nnd schmerzlich genug gewesen, so waren sie doch nicht vergeblich. . Deutschland rückt auch hier sicher und zielbewußt in die vorderste Reihe ein. Die Kisslnaec Unterhaltungen Privat-Telegtamm der Dreödner Neuesten Nachrichten v Paris. 29. Dezember In ihrer gefrrigen Sitzung hat die Marotkos kommifsion des Senats sich eingehend mit den Unterhaltungen zwischen Cambon und Kiderlen in Kifsingen beschäftigt. Die Be richte über die Kommissionssitzungen weichen im Wortlaut voneinander ab. Man kann aber unge fiihr folgenden Verlauf der Unterhaltungen in Kissingen feststellen: KiderlensWächter:.chn wir immer nur von Maroklo sprechen, werden wir nicht zu Ende kommen. Wir müssen etwas andres suchen. Cambom Aber was fordern Sie? KiderlensWächten Kompenfatioueui Cambom Aber wo? » KiderlensWächten Ich weiß nicht, man muß suchen. T E ambon: Aber fo suchen Sie selbst. KiderlensWächten Da Sie ja jetzt nach Paris gehen, berichten Sie dort darüber. » Nach der abweichenden Darstellung hat Kiderlens Wächter gesagt: »Vringen Sie uns oonParis irgend einen Vorschlag mit«, worauf Cambon geantwortet hat: »Sie haben recht, suchen wir wo anders.« —- Verschiedene Mitglieder der Kammer fragten darauf, von welcher Seite zuerst vom Kongv gesprochen wurde. Die diplomatischen Dokumente geben hier über keine Aufklärung. Indes teilt der »Matin« mit, daß am si. Juli im Laufe einer Unterhaltung zwischen de Seloes und dem deutschen Botschafter v· Scher dieser sagte, daß die geforderten Roms-en sationen im Kongogebiet lägen. Als der Mi nister des Auswärtigen gestern den Bericht Cam bons über die Unterhaltungen in Ktsfingen vorlas, der mit den Worten schloß: »Ich habe genau nach den mir gegebenen Anweisungen Mhandelkt erhob sich der frühere Ministerpräsideni onis und er klärte, daß er als Ministerpräfident über diese Unterhaltungen keinerlei Bericht erhalten habe und daß diese Untfrhaltungen ihm wie dem Präsidenten der Republk völliguubekanut seien. Diese Erklärung rief einen tiefen Eindruck in der Kommission hervor. Die Kommission beschäftigte Mantels- In Dresden und sorottea»monatlich so M» vletteltährlld 1.80 MI. frei hatt-, auswatts day-Z unsre Unzen-bestellen monatllch 70 Pä« vlettettährlich 2,10 Mel Dant. Mit der wöchentlich-n eile-se Dummste sie « oder .Dressm Miene-te Inn-B le 15 Is. mouatlich nehr. Hof-bezug m Deutschland and den deutschen solt-teu- M A Im .sllufn.Nu-e·fu« maul. OOPL vimeljähanß . Z obm Illustr. Beil-ge · 75 . · « M « Jst Oeftetteitsiutzyaym » sugg. A mit·Jlluftr-Neueste' monarl.l. Oskrspvletttljäbcäw M- AuggJZ ohnesllustr. Beilage . 1.53 , « , 4.57 · Nach dem Auslande in Kreuz . wöchentlich l MI. Eins. Numm. w sk. Esich daraus mit den Fragen der sranzösischs spanischen Unterhaltungen und speziell mit den Bedenken, die Frankreich gegen die Be setzung von Larrasch und Elksar erhoben habe. Hier kam es zu einem kleinen Zwischensall, da eins der Kommissionsmitglieder bemerkte, daß in den Aktenstücken eine Depesehe fehlen müsse. Eg ist dies allerdings nur eine Depesche von sekundäre- Bedeutung, aber die Senatoren befürchten, daß, wenn dieses Schriftstück fehle, vielleicht auch noch andre Lücken vorhanden sind. Jedenfalls hat Frank reich Spanien erklärt, daß es der Besetzung von Larrasch und Elksar nur nach einer abermaligen voransgehenden Verständigung zustimmen könne. Die spanische Regierung gibt sieh Mühe, den schlech ten Eindruck, den die gestern berichtete Erklärung des Kriegsministerö hervorgerusen hat, zu zer streuen. Der spanische Ministerpräsident erklärte dein Korrespondenten des »Matin«, er habe keine Ursache, anzunehmen, daß Frankreich oder der Machsen die Risbewohner in ihrem Widerstande gegen Spanien zu stärken versuchen. Nach neueren Depeschen sei übrigens der letzte Sieg der Spanier von entschei dender Bedeutung. Der Feind habe mehr als 800, vielleicht sogar 400 Tote zurückgelassen Auch die Spanier hätten schwere Verluste gehabt. Er hvsse aber, daß die Lektion sür die Mauren schwer genug war, um sür eine Zeit Ruhe zu schaffen. Zustimmung der österreichischen Regierung. Die öfterreichifchsungarische Regierung hat nach einer Meldung aus Wien in Berlin und in Paris ihre endgültige Zuftim m u n g zu dem deutsch-franzö xisfrshen Mar okkoab kommen schriftlich erklären a en. Ectlåcungea des Graer Lichtenthal Von unserm Wieuer id.-Mitarbeiter. Wien. 28. Dezember Graf Aehre n t h a l hatte heute Gelegenheit in den Ausschüssen der Delegationen Erklärungen über die ausevärttge Politik abzugeben. Da es sich bei der kurzen Vorfession nicht um ein erschöpfendes Expofeä über die internationale Lage im allgemeinen handelte, beschränkte sich der Minister darauf. von äußeren Fragen nur zwei zu berühren: den i t a l ie- Fijschdürkischen Krieg und die Marokko· rt e. Was den Krieg betrifft, so war der Minister itn Verein mit den andern neutralen Mächten be müht, eine passende Grundlage für die Beendigung des Krieges zu finden, leider bisher vergeb lich. Allein man hofft, zu einem gegebenen seid punkte eine solche Basis für einen für beide Teile gleich chrenvollen Frieden zu finden. Wie und auf welchem Wege-, sagt der Minister n i ch t. kann es auch nicht wissen, solange die Türkei Tripolis nicht ab treten und Italien seine Souveränitätserklärung über dieses Wilaiet nicht zurückziehen will. Und solche Geneigtbeit auf der einen oder andern Seite ist wohl vorläufig nicht zu erwarten. Die Hoffnung der Diplomatie aus baldian Friedens fchluß hängt also völlig in der Lust, be sonders in dem Falle, wenn dabei, wie Graf Lichten thal wünscht, die -,,Ktast und die Autorität der Türdei unaeschwächt erhalten werden« soll, denn das wäre nur möglich, wenn sie wieder in den vollen und un geschmälerten Besitz von Tripolis käme, also auch Lösengrins Tod. Von Kranz Melan-. Berechtigte Uebertragnng von Alfred Eisler. Lohcnarin war jung und fang den Tenor. Da erhielt er in rafcher Folge vier Backpfeifen vom Leben. worauf er zum ftillen Bariton überging. Er wurde fanft und fadenfrbeinia und mietete oben in Ofen eine kleine Stube« deren Fenster einen Ausblick auf die Donau boten. Er konnte die Miete nicht be streiten, ging in zerrissenen Schuhen, die Schnüre aus« feinen Lackfcbuben zierten sechs Knoten. Er ging frühmorgens zu Bett, stand am Abend auf. fveifte Kaffee zu·Mittag, nachtmablte Zigarren. war nie mals wach- feblief niemals« lebte von kleinenMünzen Einft schlenderte er durch die Rakocsnstraße beim wiirts Die Sonne gebt über dem Ostbabnbof auf. Demgemäß kehrte Lobengrin der aufgehenden Sonne den Rücken. So tut einer. den fein Wen nach Ofen führt. Hinter feinem Rücken dammerie es bereits schüchtern, vor ibm jedoch war es noch finster. Es war itn übrigen für Lohenarin bezeichnend, daß es in seinem Rücken dämmerte. Vor ihm, wohin feine Blicke reichtein war es immer finster Er war beileibe niebt betrunken. Nur leicht vom Gefdff Er atmete in langen Zügen und batte das Gefühl, als trügen ibn nicbt die Fuge. fondern der Kopf. Sein Kon soa ibn wie ein f wereg Gewicht vorwärts. Er aber lächelte aliickselia. weil er in. feiner Tafebe eine mit Trebern gefüllte Flafcbe fühlte. Als er in fein kleines Stübeben eintrat. ftreifte et den Winterroci ab. Der war mit Watelin aei fbttert und mit Seide über-warn- Der Rock ftammte this aus feiner Tenorzeir Er schleuderte ibn aufs Bett undschnupperie herum. So kam er darauf, daß es febr kalt fei. Anders, wenn ein kleiner Kolos vboniumduft in der Luft flatterte. Dann brannte ed in dem kleinen Ofen. »Ich werde einbeizen«, faate sich Lobenarin und blickte auf den kleinen Ofen. Der kleine Eifenofen stand in der Ecke und fab aus wie eine größere solindersebacbtel Er ftand auf vier dünnen Füßen und batte zwei Oeffnunaen Ein unförmiaeb Robr lamite daraus empor bis faft zur Decke, wo es lich befann und tät die Wand einbog. Lobensri nabm die gestrige Zeitung und steckte sit in den fen durch die obere Oeffnung. Er preßte sit gegen den Rost. Dann le te er Aleinbolz darauf, eine Menar. Faun Haus«-« wieviel der Ofen Wes-. wes-H ·" « « . I IS I USE-«- Ischätt RGO- ais-Ins . bimsstv Lil. Teil uffchla « smpsickli Imlll InsStLZQ mous cnos. IN Wes Wiss-eh es Haus di . Wiss »Du maast dich heute nach Herzenslust austoben«. sagte er dem Ofen. »Mach’ dir einen lustigen Tag.« Er zündete das Papier an, zog einen Stuhl an den Ofen und trank vom Ulkohol Da hub das Kleinholz an zu knistern. Es flog ein verbrannter Papierstreisen durch das blecherne Rohr. das aab ein eigenartiges Getäusch. Und eins. zwei prasselte ein Feuer auf, ein lärmendes. rotzünaiaes Feuer. Da fühlte Lohengrin, daß er nicht allein sei. Er war glücklich und schaute aus den Ofen. Die kleine schwarze Schachtel aber schien zornia zu.sein. Man hatte sie aus ihrem Motgenschlummer ausaescheuch tm besten Schlaf, mit leerem Magen. kalt. Nun pol terte, zürnte sie, spuckte sogar aus Lobengrin, der seine Füße rasch in Sicherheit vor den Funken brachte »Na, nas« sagte er. «Nur nicht böse ,setn.« Und schon stochette er das Holz über dem Rost und schüttete Kohlen daraus. »Du wirst deinen Teil bekommenl« sagte er in drohendem Tone. , ; « Und er lachte den Ofen aus, der in ohnmächtiaer Wut in der Ecke knurrte. Er sah fest aus wie ein kleines winziges Tier. Er sah mit blitzenden Augen auf den Gesellen. Er brummte, aus seinem Innern hörte man ein aedämpftes, unterdrückteö Bellen. Dann, alt wäre irgendein unsichtbaves Übrwerk darin wahnsinnig geworden. fing das heiße Eisen blech zu rasselnunb zu klopfen an. Hex Burschttgnx nnd-lachte: , »Bist du mir böse-? scrspring!« Er setzte sich ihm gegen-üben blickte ihn verstört an, da er bereits trunken way. Er böbnte. ftvszelte ihn, sxrexltq Dis-Zunahman xbxc ging Wabe ich dir zu sehr angesetzt? Da Haft du noch!« Und er legte Kohlen, fchdnr. schwarze Kohlen darauf, wei, drei Schaufelir. Da verstummte die kleiugfckxxvgrze Skxhachjet - , f""J,lqiiöse"l·."iäa3s«""D"-scs kannst du nicht herunter schlugen-?«»· « J , , Er ctocherte am Rost herum,« um ihm Luft zuzu führen. Dann lächelte er auf eine ganz sonderbare Weise. Er sprach leise: »So-A nicht« das es dir schlecht gebt Du mft der Ofen des armen berunteraekommenen Ritters. Ich war verliebt in die königliche Jungfrau, doch bin MD nicht mehr. Denn ich bin letzt besoffen und ver gesse meine Geliebte. Aber auch du sollst mir nicht nüchtern bleiben. schwarzes Bicft, ich will dir zu sauer gtzhen.« - - , ·""«E"r Effnåke behutsam das obere Türchen. Drinnen qualmte ein dichter Rauch. Die Kohle war noch nicht in Brand gerates Wie aber die Tür ausging. schlug lodernd die aclbe,- rttßia-aeränderte Flamme beraus. si Lobcngrin zog die Hand rasch weg. Er schaute e an, . '«Der Unverschämte will beißen-C saate er leise. Aber schon kochte, siedete, brannte die Kohle darin. Immer stechender blickte das Feuer-durch die Furtitzr. Der kleine Ofen wütete. doch wehrte er sich vergehen-T schön langsam ward er trunken von der Kohle. die der Bursch in ihn bineinstopste »Trink, Brudert« sagte er ihm. Dassßohr begann zu glühen. Und an die Stelle des Prassean und Rumorens trat ein verhalte-ice Brausen, ein aedehntcs GemnrmeL Allmählich über zoa eine Röte den Deckel der schwatzen Bestje. Sie hatte bereits fünf sechs Augen, und alle blickten suntelnd auf den Burschen. Der Bursch lächelte,viel leicht war es dieses Lächeln, das die schwarze Bestie aus der Fassung brachte. Es schien, als wollte sie hervorsvrinaem hätte sie nicht daö Blechrohr festge halten. Als wollte sie ihren eiseyien Rachen öffnen und den Burschen verschlingen. Sie schüttelte sieh vor Zorn. tanzte ein-en kaum sichtbaren, zitternden Tanz auf ihren schmalen Füßen, das Feuer in ihr bellte ohne Unterlaß, und noch immer lachte der Tatsale verseste ihr sogar einen Fußtritt und stopfte ie vo .Wer zornia ist« bat nicht recht«, sagte er In ihr und drohte ihr mit den Fingern. Dann wischte er sich die Stirn ab. In der klei nen Stube brannte die Lust. Die Fenster glühten. ». . . Mir einerlei«, sagte der Bursch zum Ofen, ~damit wirst du mich nicht ärgern. Höchsteng be kommst du noch mehr zu trinken.« s Und er leaie von neuem Kohle aus. Der Schlund des schwarzen Ungetüms sah aus wie die Hölle. Eine schwelende sitze schlug daraus hervor, wenn die Tür geöffnet wurde. Die aus die Glut qeschütteten Kohlen slannnten im Nu aus. Das untere Viertel des Robreö glühte rosia.. Wie ein Kardinalsbnt sah der Deckel aus. Krebsrob durchscheinend. Das schwarze Ungetüm röchelte, besserte, brummte immer stärker-s so dasz der Bursch in Wut geriet. »Genua!« schrie er es an. Und mit einer Bewegung drehte er den Schlüssel. der die Lust aus dem Ofen sperrte, um; Las schwarze Ungetüm verstummte jählings. Der Bu ch warf sich aufs Aanapee und schaute es an. Er spürte ein wonniges Gefühl, als ietzt der be trunkcne Ofen, von der Luft abgeschlossen,·aufbrüllte. Daran öffnete er das Türleim Er blntte in die Glut, worüber kleine bläuliche Flammen züngeltew Dann legte er sich wieder- · Er schrak empor. Er schaute verängsngt auf sden Ofen, beruhigte sich aber. »Er kann sa nicht herkommen«, sagte er leise. Er wußte, daß er den kleinen Ofen tödlich beleidigt. verhöhnt geschlagen hatte. Und ietzt sah er, wie die iczietürmte Glut ihm schlau zublinzelte. Er glotzt e an: »Was willst du von wirk« "Das schwarze Ungetüm grinste ihn an. Des Deckel war auggekühlt und ganz schwarz geworden. »Aber ez grinste höhnisch- grausam, mit halbgeichloss isenen Augen aus den kleinen Ritzen, nnd über der TGlut huschte eine Flamme, ähnlich derjenigen, die uns aus den Augen eines Weibes entgegenblaut, wenn es uns betrügt. Es ward still. Lohengrins langgelvckteö blondes Haupt sank, rutschte vom Kanapee hinab. Er war be täubt. Lange lag er so, dann sprach er ganz leise zum Ofen: , »Mach’ keine Späsze... tinm nur wir-MS ganz schwinpelig." Er wollte den Kvps erheben, es ging nicht. Da rutschte er aus den Boden nnd streckte sich der Länge nach auf den Teppich ans. »Du erwürgst mich!« stieß er hervor. Ein leiser Gesang lmb an, in seinen Ohren Zu mnsizieren. Sein junges Gesicht legte sich plötzlich n Fälle-w alter-te Er atmete in furchtbar schweren« . gen. « - » - « »Schade um michl" sagte er. »Mein armer blonder Kopi! Mem liebes blaues-Augenlicht! Mein armes junges Leben!« « Er legte das Gesicht aus die schwierige Diele. Or blickte nur noch mit einem Auge auf das schwarze Ungetüm. Das stand ietzt finster in der Ecke. Die Glut hatte eine Farbe von dunklem Purpur-. Die blaue Flamme züngelte noch immer an ihr empor. Die Ritzen blickten starr, unbcngsam auf den Burschen. Lohengrin erhob seine müden Augenlider. Er dachte an die Tenorzeiten. Aber plötzlich hauchte ihm das schwarze Ungetüm sein Gist ins Gesicht nnd da schloß Lohengrin die Augen. Ewige Träume durchs schwirrten fein Gehirn. Er siel in Ohnmacht. Seine frischen rosigen Lippen klebten sich fest an der schmutzi aen Diele. Da lachte ihn das schwarze Ungetüm mit seinem großen, eckigen, kohlendustigen Rachen an- Lobengrin pcraaß nun vollends seine schöne Ge liebte und verschied· « ek, sin imks , nur Wäs . s-. l
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