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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189902151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-15
- Monat1899-02
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1899
- Autor
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Delegramm-Adrefs» „Dagrblatt", Riesa. Amtsöl'att der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Ries» 38. Mittwoch, IS. Februar 1888, Abends. SS. Jahr-. - a» Hiess« LagMatt erscheint irden Lag Abend« mit Ausnahme der Emm» und Festtage. BierteljShrltcher Bezugspreis bet Abholung tu ceu Gxpevmou« tu Riesa mrd Strahl« oder durch uusa» L -iger tret i«S Hans 1 Mark SV Psg., bei Abholung am Schalt« d« tais«! Postanstalten 1 Mark 2S Psg., durch dar Briefträger stet tuS HanS 1 Mark SV Wg. AusetgaeSmuch«, PK di» Rrumua dB Ausgabetages btS vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer 4 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Rastanlenstraß« SV. — Für die Redaktion veranttoortltch: Hermann Schmidt dr Riesa. DaS unterzeichnete Amtsgericht hat den WirthschaftSbesitzer und Gemeindeältesten Herrn Gustav Adolf Knepper i« Oberreusten «ls GerichlSschSppeu für diesen Ort in Pflicht genommen. Riesa, am 14. Februar 18SS. Königliches Amtsgericht. Heldner. Brehm. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Friedrich Wilhelm Herr«««« Müller eingetragenen Grundstücke 1., das Halbhufengut — Wohn- und WirthschaftSgebäuden — Folium 15 deS Grundbuchs, Rr. 15. 39. 40. 69. 70. 71. 83. 94. 95. 96 107. 108. deS Flurbuchs, Sir. 14 deS Brandkatasters für Kleinrügeln, 7 Hektar 55,0 Ar groß und mit 222,00 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 16344 Mark — Pf., 2., das Feldgrundstück, Folium 39 deS Grundbuchs für Kleinrügeln, Nr. 80 0 deS Flur buchs, 1 Hektar 66,0 Ar groß und mit 50,65 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf - 3600 Mark — Pf-, 3., das Feldgrundstück, Folium 445 des Grundbuchs für Strehla, Nr. 713 deS Flurbuchs, 1 Hektar 5,1 Ar groß und mit 2100 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 1710 Mark —Pf, 4., das Wielen- und Feldgrundstück, Folium 26 deS Grundbuchs für Zaußwitz — vormals Bornitzer AntheilS — Nr. 317, 317» deS Flurbuchs, 1 Hektar 8,8 Ar groß und mit 27,91 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 2950 Mark — Pf, sollen als ein Ganzes, zusammen auf 24 604 M. — Pf. geschätztes Besitzthum, jedoch aus schließlich der vorhandenen Dreschmaschine, an hiesiger AmtsgerichtSstelle zwangsweise versteigert »erden und es ist der 27. Marz 1899, Vormittags 1v Uhr als Anmelde1ermi«, ferner der 13. April 1899, Vormittags 1v Uhr als BersteigerungStermirr, sowie der 27. April 1899, Vormittags 19 Uhr als Termin z« Verkündung de» VertheilungSplan» anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf den Grundstücken lastenden Rückstände an wiederkehrende» Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Ueberstcht der aut den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der GerichtSfchreiberei deS unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Riesa, am 15. Februar 1899. Königliches Amtsgericht. vr>. Tittel, «ff Akt. Sänger, G-S. Freitag, den 17. Februar 1899, Norm. 10 Uhr, sollen im Hotel zum „Kronprinz" hier 1 Büffet (Nußbaum), 1 Sopha, 2 Tische, 1 Waschtisch, 1 Regulator, 2 Kleiderschränke, 1 Kommode, 1 Nähmaschine, 1 Spiegel, 2 Frauenkleider u. A. «. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 11. Februar 1899. Der Ger.-Bollz. beim Kgl. AmtSger. Sekr Eidam. Am 14. Februar 1899 ist der nachstehend näher beschriebene unbekannte männliche Leich nam hier aufgefunden und polizeilich aufgehoben worden. j Die Kleidungsstücke deS «»'gefundenen liegen bei unS zur Ansicht bereit. Riesa, dm 15. Februar 1899. j Der Aach der Stadt. Vetters. Schbe. Beschreibung de» Leichnam» r übermittele kräftige Statur, braune Augen, braune» Haar, längliches Gesicht, vollständige Zähne, Anflug von Schnurrbart, Alter ca. 20 Jahr. Kleidung: grüne Lodenjoppe, braune Kammgarnweste, dunkelblaue gestreifte Beinkleider, . schwarz und weißgestreiftes Barchenthemd, graue wollene Strümpfe, Stiefeletten, Leinwand- stehkragen und hellbrauner Hut. In den Taschen sanden sich u. A. folgende Gegenstände vor: 1 Haarbürste, 1 kleine Flasche mit Schnupftabaküberresten, ein weißes und ein rothbuntes Taschentuch. Neber die Löbtauer Landfriedensbrecher. II. (Schluß deS gestrigen Artikels in der Beilage). Das „Journal" schreibt weiter unter dem Titel „Wahr heit und Schein in der Socialdemokratie": Der Ausgang des Strafverfahrens in d.m Löbtauer Falle ist ein harter Schlag für die Leiter der Socialdemokratie. Welch ein Lärm wurde in ihren Blättern erhoben, als wir unlängst ihre Schreckensherrschaft besprochen hatten l Und nun wird Alle», ivaS man bisher von den Folgen der planmäßig betriebenen Hetze zum Kloflenhoß befürchtet hat, überboten durch di« thiertsche Wuth und Grausamkeit, die im Löbtauer Falle an da» Tageslicht gebracht word.n find. ; Wie ein Blitzschlag erhellt der Thatbestand diese» FaVeS i den Abgrund der Zuchtlosigkeit und Verworfenheit, in welchen die bürgerliche Grsellschasr gestürzt werden würde, wenn die Socialdemokratie zur Herrschaft käme. Ein heilsamer Schrrcken muß auch den bethörteu Genossen in die Glieder schlagen, wenn sie erkennen, wohin die H tzrrei Derer führt, die fich al» Freunde der Arbeiter aussptelen. Die» verhehle« fich auch die Führer nicht; daher da» Wathgeschrri, da» fir jn allen ihren Blättern erschallen lasten. Aber schwerlich wird e» ihnen gelingen, die bisher vertrauens selig gewesene Gefolgschaft über di« Gefahren hinwegzu täuschen, in die fie von ihnen gestürzt worden ist. Auch de« blödesten Auge muß erkennbar werden, daß in diese« Falle mit de« Vertuschen und Beschönigen nichts autzurichtrn ist. Vergebliche Mühe find die hohle« Schlagwort,, die faden scheinigen Trugschlüsse, die dreisten Lügen, di« nach allen Richtungen au-gksendet werden: die nackten Thatsachen reden »ine unwiderlegliche Sprach«, vergebliche Mühe ist der Ton sittlicher Entrüstung und fiegeSgrwtffe« MuthtS, den die Führer ««schlagen; di« albernen, ja lächerlichen Ausflüchte zu denen fie greifen, verrathro mit genügender Deutlichkeit die Angst, die fich dahiute- verbergen möchte. Wer die gestern gegebene Darstellung der Thatsachen ge lesen hat, wird einsrhra müssen, daß die den Berurtheilten -»erkannten Strafen gerecht« find. Die Schuldigen haben von Glück zu sagen, daß da« Opfer ihrer Mißhandlungen ihnen nicht unter den Händen gestorben ist; die brwußee Ab sicht de» TodtschlagrS ist laut und wiederholt auSgosprochen -worden. Und hiermit vergleiche «an den Aufsatz in Nr. 34 de» „Vorwärts', der überschrieben ist: „Kasernm- und Zucht hausstaat". Dort ist zu lesen: „Dreiundfürfzig Jahre Zucht haus weg»« einer Lappalie!" Versuchter Todtschlag, grau same Körperverletzung, Zusammenrottung zu« Landfriedens bruch — eine Lappalie!! Was hätte wohl »och geschehen sollen, ehe die Fürsprecher jener ruchlosen Bande den Fall für einen ernsthaften angesehen hätten? Wie kindisch ist da» Zusammenzählen aller einzelnen auf die Berurtheilten entfallenen Strafen! E» kann doch nur darauf ankommen, ob die «ine« jeden Angeklagten zuer kannte Strafe in richtigem Verhältnisse steht zu de« ihm zur Last fallenden Antheile an dem Verbrechen. Wenn di« Uasturzpreffe da» Zusammenzählen von Strafen, die gegen Genossen erkannt worden find, für angezeigt hält, so mag fie doch die sämmtlichen Strafen aufrechoen, die infolge ihrer unaufhörlichen Hetzereien bisher überhaupt haben erkannt werden müssen. Daran« würde fich ein erschreckende» und erschütternde» Bild des Elend» ergeben, da» über di« ver- h'tzten Genossen von den sogenannten „Freunden der Arbeiter" gebracht worden ist. Jetzt nehmen die erschrockenen Verführer die Maske der Menschenfreundlichkeit vor. Jn Nr. 32 de» „Vorwärts" ru-t die socialdrwokrattsche Fraktion dr» Reichstage» zu Sammlungen für di« Familien der Berurtheilten au'. Unter dem Aufrufe stehen lauter Namen, die uns au» der Prkffr und den Versammlungen dieser Partei zur Genüg« bekannt find. Wie steht r» denn mit der Arbritrrsrrundlichkeit? Wünschen fie wirklich, daß r» drn Genvffen gut geh«? Dann würden ja die Leute zufrieden werden. Zufriedene aber kann die Partei nicht brauchen, weil fie di« Bewegung in» Stocken bringen; da» ist ost genug ausgesprochen worden. Und wie fängt «an «S an, damit e» nicht zur Zufriedenheit uatrr den Grnoffrn kommt? Erst host man die Arbeitergroscheu herein mit denen die Hetz« in der Presse «ad den Versammlungen betriebe» wird; und wenn die Hetze -«wirkt hat und da» El«nd heretnaebrochen ist, g«ht man «ied«r b.tteln bei den- selben Genosse«, die da» Selb zur Hetze schaffen mußten. Ja, wo bleibt denn dir Parteikaffe, die, wie erst kürzlich zu lesen war, von opferwilligen Thore« mit Lausenden gespickt wird? Ist fie bloß dazu da, um da« Elend anzurtchten, aber nicht, um den in» Elend Gestürzten aufzuhelfen? SS gi«bt recht wohlhabende, Gutgestellte in der Partei: Billrubefitzer, i« Großbetrieb« reich Gewordene, Millionär« « s. «. Was wird den« von diesen für die uothleideuden Genossen gethan? Jn jeder Versammlung und in alle» Parteiblättern wird gepredigt von der „Solidarität' und von der völligen „G'eickheit" der Genoffen. , Alle für Einen" — heißt e» — und;„Einer für Alle!' Ist denn da» wahr? Wenn eine Hetze, ein Ausstand oder sonst ein Werk schlicht abläuft, fitzen jedesmal die Anstifter im Trockenen und di« Angeführten in der Tinte. Wird man nicht endlich einseheu, drß die unter dem Aushängeschilde der Freiheit und Glrich- - hett arbeitende Partei au» zwei streng geschiedenen Thrtlea . besteht, von denen der eine sich behaglich an der Partetkrippe nährt, der andere ober nur dazu dient, da» für die Kripp« ! nöthige Kutter zu beschaffen? Kommt man noch nicht da- : hinter, daß die einen die gefährlichen Streiche nur angebe», tndeß die^anderen diese Streiche auf eigene Gefahr au»führ«a und schließlich dafür büßen sollen? In unserem Staate bleibt keiner ohne Hilfe, der unver schuldet hilfsbedürftig wird. Die LanveSgchtzr sorgen in ausgiebigrr Weise fir Arme und NMeidende. Aach die ! Familien der Berurtheilten «erden nicht der Hilfe entbehr««, s wo fie nölhtg wird. Die ganze Bettelet der soeialdemo- r kratischen Presse ist nur ein neue» Mittel zur Aufreizung s der Masten und zur Beschönigung de« namenlosen Elend«, - da» über die vorher erst zur Begehrlichkeit und Zuchtlosigkeit j Aufgeftachelten hereingebrrchrn ist. Schließlich «och eiue GrwiffrnSfrage: wa» soll die in ! Nr. 34 des „Vorwärts" veröffentlichte Liste der zu« Wahr- - spruche berufen gewesenen Geschworenen «ach Namen, Staad r und Wohnort bezwecken? Der „vorwärts" nennt den Gr- s richtthof „rin BolkSgericht". Das war »S auch und die br- ? troffen« Partei mag an» d»m Spruche erkennen, wie der ' beste Thetl unseres Volke» über Schandthateu der hier be sprochenen Art denkt. Di« jetzt veröffentlicht« Lifte ist «i» Ehreuzengniß für dir Geschworenen. War die» auch der Zweck ihrer Veröffentlichung im „vorwärts"? OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 15. Februar 1899. — Bei der in gestriger Sitzung der Budgetcommisfio» de» Reichstag» fortgesetzten Berathung der Militärvorlage, kam der sächsische Milttärbeoollurächtigte Graf Vitzthum v. Eckftädt auch aus di« vom Abgeordneten Richter berührte Au-elegea- heit zurück, daß in Sachse« für Reu'ormatiourn bereit» Gelder verausgabt worden seien, ohne daß dieselben die G»?
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