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Dresdner Nachrichten : 13.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193606138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-13
- Monat1936-06
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.06.1936
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pcllung Irri Hau» monatlich NM. ».ro, durch Postbr»»« «M. S.iO rinlchl. 4S.7 Np,. Posiarb. lohne Postjuiiellunn»arbül>,) bei liebenmal loschentl. »erland. Sinjel-Rr. lo Np,., außer halb Sachlen» mlt Abend-Aulgabe lb Rbl- straße ZS/I2. Fernruf2521!« Postscheckkonto lass Vr««den Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de« Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden <r» mm brelli tl,»Np>. RachlLlle nach Etalsel s. gamlllenanieigen u. Ltellengeluche Mllllmeter- ,elle « Rbl. Ullergeb. »0 Np,. — Nachdruck nur mlt Quellenangabe Lretdner Nachrichten. Unverlangte Echriltstack« weiden nicht aulbewahrt Ausbau -er deutschen Lustsabrtsvrschung General -er Nieser Milch vor -er Mentbal Gesellschast Berlin, 12. Juni. Im „Haus der Flieger" hielten Präsidium und der Senat der neugebildeten Lilienthal-Gesellschaft ihre erste feierliche Sitzung ab. Staalsfekrekär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, hielt eine einführende Ansprache, in der er die Bedeutung der Lustfahrtsorschung würdigte. Die neue Organisation der Lilienthal»Gesellschaft sür Lustsahrtsorlchung ist das Ergebnis organisatorischer «nd arbeitsmäßiger Ersahrnngen ans einer 28jährigeu wissen» schastlichen Tätigkeit in der Lustsahrt; ihr gehören alle die führenden Persönlichkeiten sowie die Organisationen und Institute au, die sich mit der Frage der Lustsahrt wissenschast- lich oder praktisch beschästigen. Der Präsident der Lilienthal-Gcsellschaft, Geheimrat Prof. Dr. Karl Bosch, eröffnete die Sitzung. In groben Zügen umriß er die Ge schichte der Bildung und das neue Aufgabengebiet der Gesell schaft. Unter der persönlichen Führung des Staatssekretärs der Luftfahrt habe gleich nach dem Umschwung ein Ausbau der Lustfahrtsorschung eingesetzt, der für das Gebiet der Ge- samtsorschung in Deutschland als einzigartig bezeichnet wer den müsse. Die neue Forschung erfasse auch viele Kräfte, die sich mit verwandten Ausgaben auf anderen Gebieten der Technik beschäftigten und ihren erstnderischen Geist der Luft fahrt zur Berfttgung stellen. Das Anwachsen der zu leisten den Teilarbeit habe den Wunsch wachgerufen, alle diese Aus gaben einer OrgantsattonSsorm zu übertragen, die den all gemeinen Erfahrungsaustausch, die Weckung erfinderischer Initiative und den Ausbau wtsseiischastltcher Beziehungen und die Betreuung des Nachwuchses der Lustfahrtsorschung verbessern könne. In einem warmemvsundcnen Nachruf gedachte der Präsi dent des vor kurzem durch den Fliegertod hinweggerasften Generalleutnants Wever. zu dessen Ehren sich die Teil nehmer von ihren Plätzen erhoben. Geheimrat Bosch schlosi mit einem begeistert aufgenommenen Sieg Heil auf den Führer! Der Staatssekretär für Luftfahrt, General der Flieger Milch, dankte im Namen des ReichSlustfahrtmtntsterS, Generaloberst Göring, dem Senat für die Bereitwilligkeit, mit der er sich für die neue Aufgabe zur Verfügung gestellt habe, und sür den Nachruf aus Generalleutnant Wever. Der Name der Ge sellschaft sei ein Gedenken daran, das, der Deutsche Lilienthal wirklich der erste Flieger in der Welt gewesen sei: eine Tat- fache, die ost, vor allem im Ausland«, vergessen worden sei. Der Staatssekretär verbreitete sich dann ausführlich über die Aufgabengebiete der Gesellschast. Forschung, Entwicklung, Er probung und Beschaffung durch eine leistungsfähige Industrie seien die vier Glieder unserer gesamten Luftfahrttechntk, die auf das engste miteinander zusammenhtngen. Zahlenmäßig würden wir anderen Völkern doch niemals gewachsen sein. Dafür aber mühten wir qualitativ und in der Forschung am weitesten vorauseilcn, ohne den Zusammenhang mit der Gegenwart zu verlieren. Der NeichSlustsahrtminister habe nach der Machtübernahme eine Reihe von grundsätzlichen Maßnahmen angeordnet, darunter den Ausbau von vier großen Forschungszentren an Stelle der zersplitterten» kleinen alten Forschungsstellen, und zwar sollen diese in Berlin-Adlershos, Göttingen, Braun schweig und Stuttgart errichtet werden; ferner den Ausbau von drei großen Lu s t fa h r t l eh rz e n t r e n in Berlin- JohanniSthal, Braunschweig und Stuttgart. Daneben sind nur noch wenige Lehrstühle an anderen Hochschulen belassen. Die Lilienthal-Gesellschast sei der Zusammenschluß der gesamten Lustsahrtwissenschast «nd -Technik in einer freie«, anßerhalb der Forschungsinstitute «nd In« dnstriesirmen stehende» Organisation. Der Staatssekretär gab dann von einer weiteren Anordnung Kenntnis, nämlich der Bildung einer deutschen Akademie sür Lustsahrtsorschung, die in Verbindung mit der Ltkteitthal-Gesellschast rein wissenschaftliche und besondere technische Ausgaben lösen könne. Präsident Geheimrat Bosch gab von einem an den Schirmherrn der Gesellschaft, den NeichSlustsahrtminister Generaloberst Göring, gerichteten Telegramm Kenntnis. Die Gesellschast bat darin um weitere Förderung durch ihren Schirmherr». Der NeichSlustsahrtminister hat in einem Ant- worttelcgramm seine volle Unterstützung zugesagt. Slelknumbefetzunv im ReichSluftfahrtmtntstertum Berlin, 12. Juni. Der Tob deS Generalstabschefs der Lustwasfe, General« leutnant Wever, hat zu folgender vom Führer «nd Reichs kanzler besohlens« Neuordnung der Stellenbesetzung im Reichslnstsahrtministcrium gesührt: Generalleutnant Kesselring, bisher Chef deS Luft» waffcnverwaltungSamteS, wurde zum Chef des Luftkom- manboamteS ernannt. An seiner Stelle wurde Oberst Volk- mann, bisher höherer Fliegerkommandcur tm LuftkretSIII, mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Lustwaffenverwal- tungsamtcS beauftragt. Generalmasor Wimmer, bisher Ches deS Technischen Amtes im Reichslustfahrtministerinm, wurde zum höheren Fliegerkommandeur im Luftkreis III,. und an seiner Stelle Oberst Udet zum Chef des Technischen Amtes ernannt. Kommunismus tarnt sich mit „bürgerlicher Freiheit" Spiegelfechterei -er neuen Sowietverfassung Moskau, 12. Juni. Amtlich wird der Entwurf der neue« Sowjet» versassnng bekauntgegebe«, der nach einem Vortrag Stalins von dem Zentralvollzugsansschnß angenommen wurde. Der Berfassungsentwurk ist, wie es in der amtliche« Mitteilung heißt, „den Werktätige« znr Begutachtung vor« gelegt worben- «nd soll «««mehr vom Rätekongreß berate« werde«, der zn diesem Zweck ans den 28. November d. I. «inberufe« wnrde. Der Berfassnngsentwurs besteht auf 12 Kapiteln und list Paragraphen. Der erste Teil behandelt den Staatsaufbau und die Grundlagen des staatlichen Lebens. Im Kapitel „Die höchsten Organe der Staatsgewalt" wird vorgesehen, daß an Stelle der bisherigen Körperschaften, die die höchste gesetzgebende und vollziehende Gewalt ausübten, und zwar des NätekongrcsseS und des ZentralvollzugSausschusses, der Oberste Rat der Sowjetunion tritt, der nach der neuen Verfassung die einzige gesetzgebende Gewalt des Lan des bildet, während sein Präsidtnm zugleich die höchste ans- führende Gemalt besitzen soll. Der Oberste Rat wird aus die Dauer von vier Jahren gewählt, und zwar, wie es der Ent wurf bestimmt, auf der „Grundlage des allgemeinen, direkten und geheimen Wahlrechts". Jeder Bür- ger der Sowjetunion vom 18. Jahre ab soll bas aktive und passive Wahlrecht besitzen. Diese demokratische MaSke, mit der sich die bolschewistische Partei bekleidet, um im Ginne einer Verstärkung der ÄolkSkrontbewegungen tm AuSlande propagandistisch zu werben, wird aber wieder in dem Artikel gelüftet, in dem «S heiß«, daß da» Recht der Ausstellung von Kandidaten außer der Kommunistischen Partei nur noch die Gewerkschaften, die Jugendverbänbe, Genossenschaften und kulturellen, b. h. ebenfalls kommunistischen Organi sationen besitzen. Wenn also Stalin sich in diesem Ent wurf auch zu «inem gewissen Teil die westlichen Wahlmetho- den -u -eigen gemacht hat. ja Ist anderjeitS Vorsorge getroffen, baß der kommuuistische Geist «nversiilscht ausrecht erhalte« bleibt «nd die Macht der kommnniftische« Diktatur nicht etwa Einbuße erleidet. AIS Spiegelfechterei muß cs anmuten, wenn man in dem neuen Versassungsentwurf liest, baß die sogenannten „bürgerlichen Freiheiten" dem Sowjetbürger ge währleistet werden. Zur Tarnung seiner Regierungs methoden kann Stalin sich unbedenklich die im Westen üblichen Schlagworte zu eigen machen, da der ganze Unterbau seines Staates durch die ausschließliche Beherrschung des Apparates im kommunistischen Sinne gesichert erscheint. Das gleiche ist hinsichtlich der angeblichen „Duldung jeder Religion" zu sagen. Dieser Satz erscheint besonders heuchlerisch, zumal in dem gleichen Artikel auch die Freiheit der anti religiösen Propaganda ausdrücklich fest- gestellt wirb. Hinsichtlich der staatlichen Verwaltung zeigt der neue Entwurf der Verfassung eher die Tendenz einer Ver stärkung der zentralen Gewalt, da verschiedentlich in den Be ziehungen der Moskauer Zentrale zu den Bundesrepubliken deren Befugnisse auf Kosten der Republiken weitgehend er weitert werden. So wird nicht nur das Justizwesen und zum Teil auch bas Bankwesen endgültig zentral geregelt, sondern eS wirb nunmehr auch verfassungsrechtlich festgelegt, daß der gesamte Zuständigkeitsbereich des Kommissariats für Schwerindustrie und somit die industrielle Grundlage der Kriegswirtschaft (Kohle, Eisen, Naphtha usw.) der Zu ständigkeit der Bundesrepubliken entzogen bleibt und allein Moskau untersteht. Im Vergleich damit kommt dem Aus rücken Georgiens, Armeniens, Asserbeidschans, KasakstanS und Kirgisiens in bi« Reihe der sog. Bundesrepubliken mehr äußerliche Bedeutung zu. Eowjetagente« j« Kalkutta. In Kalkutta ist ein Umsich- greifen kommunistischer Umtriebe zu beobachten, das auf die Tätigkeit von in Sowjetrußland geschulten Agitatoren zurück- geführt wir-, rum «m JA. unet 14. Funk Vie Innere Mfflon im Vriilen Keich Von Generalfuperintrn-ent o. Zoellner Das Dritte Reich hat sich die Volkwerdung des Deutschen als Ausgabe gestellt. Volksverbundenheit zu schassen als die große tragende Kraft alles politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und kulturellen Lebens, das ist das große Ziel. Der Kampf gegen die Not in aller Form muß darum auch von dieser Volksverbundenheit aus geführt werden. Er geschieht um des Volkes willen. Darum richtet er sich in erster Linie gegen die Not, welche die gesunde Zukunst des Volkes bedroht. Positiv geht es darum, das Starke, das Zukunstverheißende zu bewahren und zu pflegen. Die Innere Mission im evangelischen Deutschland, die vor etwa 100 Jahren zu einer neuen Blütezeit erweckt wurde und seitdem eine gewaltige Ausdehnung erlebte, hat ebenfalls den Kampf gegen die Not aller Art im deutschen Volk aus ihre Fahne geschrieben. Wer ihre Geschichte kennt, steht bewundernd vor den tapferen Männern und Frauen, die eine Elendsprovinz nach der anderen ent deckten und mit grobem Mut nach Mitteln und Wegen suchten, sie zu bekämpsen. Ihre kühne Schlußfolgerung mar: Es ist Not da, Not der deutschen Brüder — also muß ge- Holsen werden. ES muß geholfen werden — also kann ge holfen werden. ES muß und kann geholfen werden — also muß ich, kann ich helfen! Das ist die Logik der Inneren Mission gewesen. Die Kraft dieser Logik war die Liebe, die aus der erlösenden Liebe Gottes in Christus auf die Erde gekommen ist. Vor Gott gilt nur der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Das war ihre Devise. Der Glaube, der nicht die Werke, nämlich diese Werke der Liebe hat, ist tot. „DaS Wort ohne die Tat ist leer, und die Tat ohne das Wort ist stumm." Das ist das große Motto der Inneren Mission. Es ist nicht ihre Art, viel von sich selber zu rühmen. Die Träger dieser Arbeit wißen, daß an all ihrem Werk viel Un vollkommenheit hastet, weil eS die Tat von Menschen ist, die selbst immer wieder Vergebung bedürfen und von der Gnade dieser Vergebung leben. Aber wer weiß, welch große Arbeit trotz aller ungeheuren Hindernisse von einem zahlenmäßig kleinen Kreise in unserem deutschen Volk in den letzten hundert Jahren geleistet worden ist, der darf und muß Gottes große Barmherzigkeit rühmen, der sicht einen Strom durch die Lande des Todes und des Elends fließen, welcher in vielen Verästelungen und Rinnsalen viel Erquickung und Trost un- Hilfe gebracht hat. Die dieser Hilfe ihrs Kraft und ihr Leben hingegeben haben, die haben gewußt, daß der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern von einem jeglichen Wert, das aus -cm Munde Gottes geht. Sie haben aber auch nicht vergessen, daß der Mensch auch von Brot lebt, das von dieser Erde ist. Hat doch die Innere Mission zuerst ihre Stimme dafür erhoben, daß es wieder gelte, in dem Elend der Atomisierung des Volkes in den großen Massenansammlungen der Städte und der Industriezentren dem einzelnen wieder Heimat zu schassen. Das eingangs geschilderte Anliegen des Dritten Reiches stellt nun die Innere Mission vor eine ganz neue Lage. Der Staat als Zusammenfassung der Volksverbundenheit will nicht mehr, wie allenfalls früher, Helfer und Förderer derer bleiben, die im Volk auch die äußere Not bekämpfen, sondern er will selbst Träger all dieser Arbeit sein. Ohne Zweifel hat er mit ungeheurer Energie diese Absicht in die Tat umgesctzt. Bleibt nun noch sür die Innere Mission eine Stelle im Volksleben übrig? Das ist die große Frage. Die Antwort hängt von der Entscheidung der Oeffentlichkeit über -aS letzte Wollen un- die letzten Ziele der Inneren Mission ab. Liegt die Quelle der Not der Menschen nur im Dies seitigen, dann wir- es möglich sein, mit -en zusammen gefaßten seelischen, geistigen und materiellen Mitteln eines Volkes ihr zu begegnen. Sind im letzter: Grunde die Ver hältnisse schuld an der Not des Menschen — das war die marxistische Einstellung —, dann muß eS möglich sein, die Verhältnisse so zu ordnen, daß die Not ein Ende hat. Liegt aber trotz aller Bedeutung, die die Verhältnisse haben, der letzte Grund der Not in der Selbstsucht, in dem Fern sein und LoSsetn von Gott, bann muß zu der leib lichen äußeren Hilfe die Hilfe aus der Gnadenmacht deS lebendigen Gottes kommen. Ist eS das Schönste dieser Erde, daß sich über ihr ein Himmel wölbt un» an diesem Himmel eine Sonne steht, so ist es bas Schönste auch im Leben eine» Volkes, das über ihm ein Himmel der Ewigkeit V4
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